Internationale Gemeinschaft für Labyrinthfische e.V.

Telefon: +49 152 28868116 | E-Mail: gf@igl-home.de

Benachrichtigungen
Alles löschen

Küssende Guramis, aufsalzen ja/nein?

5 Beiträge
2 Benutzer
0 Likes
3,667 Ansichten
(@laudanum)
Active Member
Beigetreten: Vor 12 Jahren
Beiträge: 6
Themenstarter  

Hallo zusammen,

Ich halte in Küssende Guramis [(H.temnickii)ca. 5-8cm] und habe folgendes Problem.

Bei einem etwas unvorsichtigen Wasserwechsel ist mir zuviel Kaltwasser ins Aquarium geflossen und meine Guramis übten kurz das Rückenschwimmen... Dank Gegenmassnahmen, Strömung erhöht, zwei weitere Heizstäbe rein und die Tiere mittels Netz an Oberfläche gehalten, hatte ich keinen direkten Ausfall.

Leider sind mir dann aber über etwa 2 Wochen immer wieder Tiere, sehr wahrscheinlich an den Folgen des temporären Temperaturschocks, gestorben. Insgesamt 5 von 9 Tieren. Angefangen hat das sterben 3 Tage nach dem Wasserwechsel. Mittlerweile hat sich das ganze beruhigt und ich habe nun über einen Monat keinen weiteren Ausfall mehr zu beklagen. Sie scheinen scheinbar über den Berg zu sein?!

Als ich dann einem befreundeten Aquarianer davon erzählte, meinte dieser, ich hätte auch eine Salzzugabe ins Auge fassen können um weiter Ausfälle zu vermeiden. Er meinte auch, dass man die H.temnickii generell mit leichtem Salzzusatz halten könne.

Nun meine Frage: Was haltet ihr von diesen Ideen?

-Erstens Salzzugabe nach Temperaturschock? Nütz`s was? Ist es nicht eine zusätzliche Belastung? Zelldruck u.s.w.?
-Zweitens Hälterung mit leichter Salzzugabe? Macht es Sinn?

Hier noch Infos über die Hälterungsbedingungen:

Becken LxBxH: 80x40x50, Sand: ca2 mm Quarzsand, Lochgestein, einige Büschel Javafarn, Hornkraut sowie ein Teppich aus Lemna minor.
Besatz: 4x H.temnickii
T: 26°C
pH: 7.5
KH:3
GH:6
Beleuchtung: 2x T8 18W, Dauer: 4h - 4h Pause - 6h
Futter: 3-5x wöchentlich Staubfutter, 2x wöchentlich Artemia/Weisse Mückenlarven/Schwarze Mückenlarven gefrostet. 2x wöchentlich Flocken Sera San.

Ah ja, ist ein Quarantänebecken.

Hoffe es gibt hier jemanden mit Erfahrung...

Liebe Grüsse Blaise.

IGL 118


   
Zitat
 CPS
(@cps)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 13 Jahren
Beiträge: 475
 

Hallo Blaise,

in Deiner Aufstellung fehlen wichtige Wasserwerte, nämlich alle, die den Stickstoff betreffen: Nitrit, Nitrat und Gesamtammoniumgehalt. Dass Deine Fische an Unterkühlung gestorben sind, ist unwahrscheinlich. Dazu hättest Du sie schon erheblich einfrieren müssen, das heisst deutlich in den Bereich von zehn grad und weniger. Viel wahrscheinlicher ist eine Vergiftung und gegen beides hilft Salz nicht.
Kochsalz hebt den Chlorid- und Natriumgehalt des Wassers, verändert den Leitwert und die Dichte nach oben und verändert die osmotischen Verhältnisse und damit auch den Stoffwechsel der Fische, deren Nieren dadurch mehr belastet werden.
Wenn es nicht um eine akute Erstmaßnahme gegen Bakterien und/oder Parasiten geht, ist die Kochsalzgabe eher schädlich als nützlich.


   
AntwortZitat
(@laudanum)
Active Member
Beigetreten: Vor 12 Jahren
Beiträge: 6
Themenstarter  

Hallo Christian,

Ich bedanke mich für deine Antwort.
Es stimmt, die Stickstoff (N) Werte fehlen. Da ich damals die N-Werte nicht gemessen habe kann ich leider auch keine angeben. Die jetzigen könnte ich messen, wobei dies ja nicht zur Problemlösung beitragen würde (Was es meiner Meinung nach selten tut, da ich wöchentlich Wasser wechsle resp. die Filter alle gut durchgemumlt sind). Und es geht mir ja nicht um die Todesursache, sondern um die Frage ob Salzeinsatz im Allgemeinen nach Kälteschock sinnvoll ist…

Ich gebe dir recht, es ist äusserst unwahrscheinlich, dass sie an der Unterkühlung gestorben sind. Ich habe das Gefühl durch den kurzzeitigen Schock wurde das Immunsystem angeknackst und sie sind nach dem Kälteschock einfach anfälliger für schädliche Einflüsse gewesen. Vielleicht bildeten sich bei einigen Exemplaren auch Entzündungen, hervorgerufen durch die Kälteexposition, aus. Ich denke da an Herz/Kiemen/evt. Schwimmblase. Die Fische sind ja auch nicht alle zum gleichen Zeitpunkt gestorben, sondern immer mit 1-2 Tagen Abstand. Auch hat man äusserlich oder vom Verhalten her, nie eine Veränderung vor dem Tod feststellen können.

Aber um aufs Thema zurückzukommen, Salz scheint von dir aus gesehen bei dieser Problematik wenig zu helfen. Das habe ich mir eben auch gedacht. Auch das dauerhafte Hältern mit Salzzugabe, scheint unter den von dir beschriebenen Infos, weder nützlich, noch zum Wohle der Fische.

Lg Blaise

IGL 118


   
AntwortZitat
 CPS
(@cps)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 13 Jahren
Beiträge: 475
 

Hallo Blaise,

so ist es. Kochsalz kann durch die Veränderung der osmotischen Verhältnisse helfen, LEICHTE Pilz- und Bakterienbefälle rasch in den Griff zu bekommen, wenn man sie rechtzeitig erkennt. Alles anderen Einflüsse sind, einmal abgesehen von Aquarien mit Malawiseecichliden, immer schädlich. Überlege einmal, welchen Aufwand wir betreiben Salze aus dem Aquarienwasser zu holen ...

Dass Deine Helostoma nicht gleichzeitig starben, wundert mich übrigens nicht. Im Großhandel habe ich oft beobachten können, wie lange gerade diese Fische "durchhalten", bis sie an Parasiten oder Bakterien sterben.


   
AntwortZitat
(@laudanum)
Active Member
Beigetreten: Vor 12 Jahren
Beiträge: 6
Themenstarter  

Hoi Christian,

War auch schon dankbar die Fische in einem Salzbad schwenken zu können :wink: .
Jedoch hab ich das bisher nur bei Cichliden angewendet, und auch dort nur wenn sie offene Verletzung nach Komitkämpfen oder sonstigen Balgereien hatten. Und ich hab auch noch nie ein ganzes Becken aufgesalzen :o .

Überlege einmal, welchen Aufwand wir betreiben Salze aus dem Aquarienwasser zu holen ...

Wie wahr! Bin gerade an der Planung/Umsetzung der UOA, UV-C, Wasseraufbereitung alg, u.s.w. Da alles automatisiert und mit Überläufen versehen wird, entsteht da eine riesen Sache.
Ok, es sollen dann auch von der Kapazität her, an die 1200l Weichwasser gespeichert werden können.

Liebe Grüsse

IGL 118


   
AntwortZitat
Teilen: