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Garnelen im Schwarz...
 
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Garnelen im Schwarzwasser?

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Windsbraut
(@windsbraut)
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Beigetreten: Vor 12 Jahren
Beiträge: 284
Themenstarter  

Hallo,

ich habe auf Rolfs Frage im Paro-Anfänger-Thread so ausführlich geantwortet, dass ich es besser finde, das abzuteilen und einen neuen Thread dazu zu eröffnen. Hier ist er also - und hier meine Antwort auf Rolfs Frage:

Fakt ist meines Wissens, dass Paros in ihren heimatlichen Biotopen mit Garnelen zusammen vorkommen - bestimmte Garnelen können also definitiv in Schwarzwasser leben und sich vermehren. Die Frage ist immer - welche Garnelenart ist es. Im Paro-Projekt hat nun einer derjenigen, die selber Paros fangen und mitbringen, versprochen, das nächste Mal auch einen Schwung der sympatrisch vorkommenden Garnelen mitzubringen.

Derzeit halte ich Caridina simoni mit meinen Paros, da sie mir - neben C. fernandoi - aufgrund ihrer Herkunft und Lebensraumparameter als mögliche natürliche Nachbarn von Paros erscheinen.
Die im Link angegebenen Wasserwerte bei einem pH-Wert um 5,2 gefallen ihnen bei mir auf jeden Fall; ich habe Jungtiere und trächtige Weibchen.

Jungtiere nicht so viele, wie die trächtigen Mädels erwarten ließen - aber das liegt vielleicht daran, dass sie eben das natürliche Futter für Paros darstellen. Und die Paros sind fit im Aufstöbern essbarer Winzlinge ....
Ich habe jetzt nochmal einen weiteren Schwung C. simoni bestellt, die ich in niedrigeren pH-Werten, in meinen Becken mit pH ~ 4,5 halten möchte. Mal sehen.

Die Garnelen haben auf keinen Fall Schwierigkeiten mit der Häutung, ich finde Exuvien, und ich habe mittlerweile bei meinen P. quindecim richtig große, ausgewachsene C. simoni. Wie sie das bei den Wasserwerten machen, weiß ich nicht - vielleicht profitieren sie davon, dass im Sommer beim Tümpelfutter auch reichlich Krebstierchen sind, deren Außenskelett sie verzehren?

Ich kann die Garnelenhaltung mit Paros zumindest bei mittleren Wasserwerten um 50µS und pH 5,2 wirklich empfehlen - niedrigere Werte muss ich selber noch ausprobieren. Die Becken sind definitiv sichtbar sauberer, die Garnelen sind regelrechte Putztrupps und beseitigen auch tierische Futterreste. (Gibt man zwischendurch mal Enchyträen, sind sie schneller am Wurm als der Paro.....). Gerade die organische Belastung des Wassers lässt sich mit Garnelen niedrig halten.

Herzlichst,
Stefanie

Wenn ein Fiss zuende geschwommen hat und so daliegt und schon tot ist -
dann kann man ihn essen.

Emil, 3 Jahre


   
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chidrup
(@chidrup)
Prominent Member
Beigetreten: Vor 11 Jahren
Beiträge: 765
 

Hallo Stefanie,

bleibt noch die Frage dezimieren die Zwerggarnelen die Eier und die Larven der Paros?
Bei mir was der Ansatz C. simoni im separaten Becken bereits nach wenigen Tagen verschwunden, während ich von der gleichzeitig gelieferten "White Pearl" gut 100 St. herumkrabbeln habe. Übrigens beschädigen die letzteren auch Pflanzen. Cryptocoryne werden ziemlich gelöchert.
Naja die C. simoni, die ja aus Sri Lanka stammt und nicht aus Schwarzwasser muss ich nochmals versuchen bevor ich endgültig etwas dazu sagen kann.

Liebe Grüße

Chidrup Rolf Welsch IGL 288
"Die Wahrheit ist ein pfadloses Land" Jiddu Krishnamurti


   
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Windsbraut
(@windsbraut)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 12 Jahren
Beiträge: 284
Themenstarter  

bleibt noch die Frage dezimieren die Zwerggarnelen die Eier und die Larven der Paros?

Naja die C. simoni, die ja aus Sri Lanka stammt und nicht aus Schwarzwasser muss ich nochmals versuchen bevor ich endgültig etwas dazu sagen kann.

Hallo, Rolf,

ja, die White Pearl haben es bei mir in mäßig saurem Wasser auch gut ausgehalten; ich habe aber derzeit keine mehr. Ganz tiefe pH-Werte vertragen die aber wohl doch nicht - ich hab' es nicht weiter probiert, wollte sie nicht durch einen Versuch "umbringen".

Die C. simoni kommen nicht nur in Sri Lanka vor; es werden "Sri Lanka, Malaysia, Sumatra, Java, Sunda-Inseln, Celebes, Philippinen, Neu Guinea, Fidschi, Queensland" angegeben, womit eine Vielzahl von Paro-Lokalitäten vertreten wäre. Woraus ersiehst du, dass sie nicht in Schwarzwasser vorkommen? Zumindest ist das Wasser am Fundort mineralienarm, weich, sauer (62 µS, pH 5,2, kaum GH/KH) - ob Schwarzwasser oder nicht, ist nicht erkennbar und m. E. auch nicht wesentlich.

Wieweit sie die Eier gefährden, kann ich nicht sagen. Sie würden sie sicher anknabbern, wenn sie könnten. Aber man sollte nicht vergessen, warum Paro-Männchen ihre Höhlen bewachen .......... Ich habe mein nagyi-Männchen schon energisch Garnelen verjagen sehen, die zu nahe an die Höhle kamen.
Zur Zeit habe ich nur bei dem quindecim-Paar Garnelen mit im Becken; dort gibt es immer wieder Jungfische - und die größte Gefahr für die Jungfische stellt in diesem Becken ihre Mutter dar (wie an anderer Stelle beschrieben).

Herzlichst,
Stefanie

Wenn ein Fiss zuende geschwommen hat und so daliegt und schon tot ist -
dann kann man ihn essen.

Emil, 3 Jahre


   
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chidrup
(@chidrup)
Prominent Member
Beigetreten: Vor 11 Jahren
Beiträge: 765
 

Hallo Stefanie,

Die C. simoni kommen nicht nur in Sri Lanka vor; es werden "Sri Lanka, Malaysia, Sumatra, Java, Sunda-Inseln, Celebes, Philippinen, Neu Guinea, Fidschi, Queensland" angegeben, womit eine Vielzahl von Paro-Lokalitäten vertreten wäre.

mir ist lediglich bekannt, dass unser Lieferant diese aus Sri Lanka importiert. Ob es dort das typische Schwarzwasser gibt wie die Parobiotope ist mir nicht bekannt. Hab ein wenig ins Blaue geschossen. ;-)
Interessant finde ich wenn Du sagst bei mir funktioniert die Gesellschaft.

Herzlichst

Chidrup Rolf Welsch IGL 288
"Die Wahrheit ist ein pfadloses Land" Jiddu Krishnamurti


   
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JürgenE
(@juergene)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 166
 

Hallo,
ich weiß ja nicht, wo die Tiere in Sri Lanka gefunden wurden, mir ist aber dort kein Schwarzwasserbach bekannt. Es gibt Leute, welche beim Kottawa-Oya von Schwarzwasser reden, meine Messungen dort über acht Jahre ergeben aber etwas anderes. Von Schwarzwasser spricht man bei einem pH-Wert unter 4, es ist keimarm, teebraun und arm an gelösten Mineralien. Aber das ist ja bekannt. Meine Messungen ergaben pH-Werte zwischen 5,9 und 8,1. Das Wasser war immer klar bis lehmig trüb nach Regen. (Siehe dazu das Aquarium 1/2005 S.35) Mir ist klar, dass jede Messung nur eine Punktmessung ist, ein bis zwei mal im Jahr.
Gruß, Jürgen


   
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Windsbraut
(@windsbraut)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 12 Jahren
Beiträge: 284
Themenstarter  

Nun hängt euch doch nicht an "Sri Lanka" auf - wie gesagt, sind die Viecher auch auf Sumatra, in Malaysia etc. zu finden, wo es Schwarzwasser (und Paros) gibt. Die Wasserparameter findet ihr, wie auch die Fundorte, in dem link, den ich im entsprechenden post eingebaut habe.

Zudem bin ich mir nicht sicher, ob die Definition "Schwarzwasser" tatsächlich erst unter einem pH-Wert von 4 gilt. Sauer, ja natürlich - aber "sauer" beginnt bei pH-Wert 6,0 abwärts. Wesentlich ist daneben für Schwarzwasserflüsse doch die extreme Mineralarmut und der hohe Huminstoffgehalt, der das Wasser dunkelbraun färbt. Zu sagen, ein Wasser mit hohem Huminstoffgehalt, kaum messbarer Härte, geringer Leitfähigkeit und einem pH-Wert von beispielsweise 5,0 sei kein Schwarzwasser ......... ich weiß nicht. Was ist es denn?

Sollte der Begriff Schwarzwasser hier tatsächlich fehl am Platze sein, benenne ich den Thread gern um und bitte dafür um eine griffige Bezeichnung für diese Art von Wasser, die den erlaubten Titelumfang nicht sprengt.

Wesentlich ist mir, dass diese Garnelen Wasserparameter vertragen, die auch den Paros angenehm sind. Mir (wie auch wahrscheinlich den Garnelen und den Fischen) ist dabei die lehrbuchgerechte Bezeichnung des Wassers relativ egal - solange die Wasserwerte stimmen. Und ob man genau diese Werte auf Sri Lanka antrifft, ist auch nicht wesentlich, da Sri Lanka nur eines der Gebiete ist, wo diese Garnelen vorkommen.

Herzlichst,
Stefanie

Wenn ein Fiss zuende geschwommen hat und so daliegt und schon tot ist -
dann kann man ihn essen.

Emil, 3 Jahre


   
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chidrup
(@chidrup)
Prominent Member
Beigetreten: Vor 11 Jahren
Beiträge: 765
 

Hallo Stefanie,
da die C. simoni nun eine größere Verbreitung in Asien haben ist Schwarzwasser in Sri Lanka ein anderes Thema. Für mich ist die Praxis wichtiger, es wird gemacht und es funktioniert.
Wie gesagt hab ich da Zweifel.

Liebe Grüße

Chidrup Rolf Welsch IGL 288
"Die Wahrheit ist ein pfadloses Land" Jiddu Krishnamurti


   
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 Jan
(@jan)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 278
 

Hallo,

bleiben denn bei dieser Haltung noch Garnelen übrig??

Grüsse,
Jan

IGL 159 Bestand: Arnoldichthys spilopterus WF; Ctenopoma acutirostre WF; Fundukopanchax gardneri; Macropodus opercularis "Quan Nam", M. erythroptherus "Dong Hoi"; Microctenopoma fasciolatum F1; Pterophyllum scalare "Belèm Sky Blue“; Trichopodus/Trichogaster leerii WF; Trichopodus/Trichogaster microlepis WF.


   
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Windsbraut
(@windsbraut)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 12 Jahren
Beiträge: 284
Themenstarter  

Im Moment kann ich mit Sicherheit sagen, dass die ursprünglichen Bestandszahlen sich halten oder sogar leicht erhöhen. Gleiche Anzahl Garnelen - wohl nicht gleiche Individuen. Ich sehe immer auch ein paar halbwüchsige - was bedeutet, dass einige Jungtiere durchkommen - und ich habe sehr große, ausgewachsene Tiere, die sicher noch zum Erstbesatz zu zählen sind.
Also, ein Verlustgeschäft ist es nicht - allerdings auch nicht die Supervermehrung, die man in Becken ohne jagende Fische erwarten könnte.

Herzlichst,
Stefanie

Wenn ein Fiss zuende geschwommen hat und so daliegt und schon tot ist -
dann kann man ihn essen.

Emil, 3 Jahre


   
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anabanto
(@anabanto)
Active Member
Beigetreten: Vor 9 Jahren
Beiträge: 6
 

Eine Frage als Neuling: Was genau meint Schwarzwasser?

"Einfach schwimmen, einfach schwimmen!"


   
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K. de Leuw
(@k-de-leuw)
Noble Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 2034
 

Hallo,

auch wenn ich in dem Beitrag Anrede und Gruß sehr vermisse, eine kurze Antwort:

Eine Frage als Neuling: Was genau meint Schwarzwasser?

Von Huminstoffen dunkel gefärbtes und relativ saures, mineralarmes Wasser. Der Schwarze Fluss (Rio Negro) hat seinen Namen daher.

Gruß, Klaus


   
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anabanto
(@anabanto)
Active Member
Beigetreten: Vor 9 Jahren
Beiträge: 6
 

Hallo Klaus,

danke für die Aufklärung. Und solches Wasser lässt sich in Aquarien ebenfalls nachahmen?

Grüße,
Nikolas

"Einfach schwimmen, einfach schwimmen!"


   
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K. de Leuw
(@k-de-leuw)
Noble Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 2034
 

Hallo Nikolas,

natürlich, und das schon seit über einem Jahrhundert.

Gruß, Klaus


   
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(@thomasg)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 16 Jahren
Beiträge: 325
 

Hallo Nikolas,

gehe doch einfach mal in ein Moor in deiner Nähe. Das wasser dort sit Schwarzwasser.
Nimm eine Wasserprobe und du wirst feststellen Ph <5, Härte n.n.

Gruessle aus Stuttgart
Thomas G

IGL 259


   
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Windsbraut
(@windsbraut)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 12 Jahren
Beiträge: 284
Themenstarter  

Guten Morgen!

Ich will hier nun mal ein kurzes Resumee meiner Schwarzwasser-Versuche mit Caridina simoni abgeben:

Sie sind definitiv nicht dauerhaft in Wasser zu halten, welches den pH-Wert von 5 unterschreitet. Ich habe noch einige schöne, große Tiere - aber nur in dem einzigen Becken, welches immer einen pH-Wert zwischen 5,2 und 5,5 aufwies. In allen anderen Becken habe ich pH-Werte zwischen 4,0 und 4,5 - und keine Garnelen mehr ............

Es ist nicht so, dass sie plötzlich umfallen und tot sind, nein - sie verschwinden einfach nach und nach .......... man hat in den Becken mit den niedrigen Werten dann irgendwann einfach auch keine adulten Tiere mehr.
In dem Becken, in dem sich noch größere Tiere halten, kann ich über die Vermehrung nichts sagen - es sind auch hier, wie in all meinen Becken, Fische, die jungen Garnelen durchaus nachstellen. Das war ja auch einer der Ansätze, Garnelen gemeinsam mit Paros zu halten - Versorgung der Paros mit jungen Garnelen ......... Insgesamt geht das aber zu sehr auf Kosten der Garnelen - da könnte man (etwas höhere pH-Werte um 5,2 vorausgesetzt), nur den Versuch wagen, den ich hier schon mal irgendwo vorgestellt habe: Einen kleineren Teil des Beckens durch eine gelochte Scheibe abtrennen, in diesem Teil Garnelen halten, deren Junge durch die Löcher in der Trennwand hinüber zu den Fischen schlüpfen können. So könnte man wohl den Fortbestand der Garenelengruppe in diesem kleinen Schutzraum gewährleisten.

Die Garnelenart, die die Lebensräume der Paros teilt und die es ja definitiv nach Berichten von den Paro-Fundorten gibt, müsste also noch bestimmt und endlich mal importiert werden ............

Herzlichst,
Stefanie

Wenn ein Fiss zuende geschwommen hat und so daliegt und schon tot ist -
dann kann man ihn essen.

Emil, 3 Jahre


   
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