Hallo zusammen,
CARNIVORE hat geschrieben:S.capensis
sind schon deswegen keine gute Empfehlung, weil sie kaum zu bekommen sind. Außerdem ist die Art ziemlich aggressiv und dass Temperaturen von 30°C vertragen werden, bezweifle ich, denn ihr Labyrinth ist ja wohl reduziert.
-Ps.cupanus
ist ja wohl tropischer Herkunft und als relativ unscheinbarer Fisch von 6 cm für ein so großes Becken, das auch Nichtaquarianer erfreuen soll, nicht die erste Wahl.
Auch bei
-Pa.ocellatus
und
-Pa.liniatus
(letzterer falsch geschrieben) zweifle ich an, dass hohe Temperaturen vertragen werden, außerdem sind die Fische selten erhältlich und wären selten zu sehen.
-A.testudineus
Diese "graue Maus" kommt wenigstens zum Betteln an die Scheibe. Es wäre sicher spannend zu sehen, ob der Pflanzenwuchs ausreichend wäre, dem Fraßdruck der Kletterfische standzuhalten. Mein mit 8 Kletterfischen besetztes 350-l-Aquarium ist das einzige, aus dem ich nicht wöchentlich Schwimmpflanzen entfernen muss, sondern gelegentlich sogar welche ergänze. Versuche mit bodenständigen Pflanzen habe ich schnell aufgegeben.
Dario
Sehr schöne Fische, die man im 350-l-Becken selten sehen wird, wenn man nicht gleich Dutzende einsetzt. Aber vielleicht vermehrt sich ja eine Starterpopulation ausreichend, wenn man täglich feines Lebendfutter reicht. Aber eher sterben auch die Ausgangstiere, wenn die Temperatur länger die 30°C-Marke überschreitet, denn wie Badisarten haben sie ja kein Labyrinth.
gut dazu passende Algenfresser:
-Otocinclus affinis
Passen hervorragend ins Maul einiger der vorher genannten Arten, die Temperaturtoleranz schlage ich jetzt nicht nach. Der richtige Name ist übrigens
Macrotocinclus affinis, allerdings wird diese Art praktisch nciht gehandelt, sondern mehrere andere Ohrgitterwelsarten werden falsch deklariert verkauft.
-Ancistrus spec.
Die oft falsch als
dolichopterus oder Blauer Antennenwels gehandelte Art neigt dazu, Fraßversuchen durch Mitinsassen (z.B.
Sandelia und
Anabas) durch Aufstellen der Flossenstacheln zu begegnen, was dann damit endet, dass sie im Schlund des sterbenden Räubers verendet. Dieses Risiko sehe ich auch bei Otocinclus. Als Fische finde ich sie interessant, als Algenfresser enttäuschend, wahrscheinlich, weil es sich um aufwuchsfressende Gemischtköstler und keine Algenfresser handelt, die gerade die lästigsten Algen wie Kiesel- und Pinselalgen gar nicht fressen können.
Dann ist die Wahl der Hauptfische mit Paradisfischen oder Colisa relativ sicher.
Diese Arten halte ich auch für gut geeignet für das Becken an dem genannten Standort.
Gleich so viele werden es jedoch eher nicht werden, da ich nicht sofort am Anfang mit einer alzu großen Rechnung aufschlagen möchte. Ich denke eher dass es erstmal nur zwei Pärchen werden.
Dann würde ich Paradiesfische vorschlagen. Zwei Paare geht gut, wobei es oft schwierig ist, Weibchen zu kaufen, weil junge Männchen diesen ähneln. Wenn Du die im Frühjahr in das dicht bepflanzte Aquarium einsetzt, werden sie wahrscheinlich bald zur Fortpflanzung schreiten. Wenn Du ausreichend feines Futter bietest, kommen genügend Jungfische durch, so dass Du ab Herbst einen schönen Besatz hast.
Bei Colisa (eigentlich
Trichogaster, die großen Fadenfische müssen eigentlich
Trichopodus heißen) klappt das mit dem Aufwachsen der Jungfische bei den Eltern eher nicht, dazu kommt, dass
T. chuna recht klein und außerhalb der Fortpflanzungszeit auch recht schlicht gefärbt ist.
Oder wären 2 Trios besser?
Bei beiden Gattungen ist beides o.k.
Sind die Tiere nicht so Territorial wie Bettas?
Es gibt so viele verschiedene Arten der Gattung
Betta mit so unterschiedlicher Territorialität, da liegen Makropoden und Fadenfische irgendwo in der Mitte - wobei eine gemeinsam aufgewachsene Männer-WG von
B. splendens lange Bestand haben kann und oft erst zusammenbricht, wenn die Mitgliederzahl durch natürliches Lebensende oder Entfernen von einigen Fischen zu klein wird. Was oft übersehen wird, ist, dass die Weibchen auch territorial sind. Viele Labyrintherweibchen verteidigen große Reviere um das Revier des brutpflegenden Männchens. Ich hatte schon
T. chuna, da grenzten zwei Weibchen Reviere gegeneinander und gegen das Männchen ab.
Was übrigens auch noch möglich wäre, wäre die Pflege eines (!) Pärchens einer subtropischen Schlangenkopfart, z.B.
Channa bleheri ohne weitere Gesellschaft.
Auf Kohlendioxiddüngung würde ich verzichten, weil bei Überdosierung ein Kohlendioxidsee auf der Wasseroberfläche entstehen kann. Wird der von Labyrinthern eingeatmet, ist das oft tödlich.
Gruß, Klaus