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Zwei neue Microctenopoma Arten

Microctenopoma steveboyesi und Microctenopoma stevenorrisi – zwei neue Buschfischarten

Von Paul H. Skelton, Jay R. Stauffer, Albert Chakona und Joshua M. Wisor wurden Ende 2021 in „Ichthyological Exploration of Freshwaters“ zwei neue Arten der schaumnestnistenden Anabantiden-Gattung Microctenopoma aus den Wasserscheiden der Okavango-, Sambesi-, Cuanza- und Kongo-Flusssysteme in Angola identifiziert und beschrieben. Bereits Poll (1967) wies darauf hin, dass in den südlichen Nebenflüssen des Kongo in Angola zwei Formen von Ctenopoma nanum vorkommen. Die Untersuchung von neuem Material, das kürzlich in Angola gesammelt wurde und das von Poll untersuchte Material zeigte, dass es zwei neue Arten gibt, die als Microctenopoma steveboyesi und Microctenopoma stevenorrisi beschrieben werden.

Microctenopoma steveboyesi kommt in den Quellgebieten des Cuanza, des Cuito-Okavango und des Sambesi vor. Microctenopoma stevenorrisi kommt in den Quellgebieten des Cuango- und Cuilo-Casai-Systems im Kongo vor. Diese neuen Arten sind Vertreter eines Savannenclusters der Microctenopoma nanum Gruppe, wie von Norris (1995) bestimmt. Jede unterscheidet sich von der weit verbreiteten südafrikanischen Art Microctenopoma intermedium, sowohl durch Form und Färbung als auch modal in meristischen Merkmalen wie der Anzahl der Rückenflossenstacheln und Wirbel.

Derzeit sind zwölf Microctenopoma-Arten in mindestens zwei morphologischen Gruppen bekannt. Die Microctenopoma-Arten der Microctenopoma nanum Gruppe sind relativ kleine (kleiner 10 cm SL) schaumnestbrütende, afrikanische Buschfische, die afrikanisch-tropische Sümpfe und Moore von Zentralwestafrika über das Kongobecken südlich bis zum Sambesi und an der Ostküste südlich bis KwaZulu-Natal, Südafrika, bewohnen. Microctenopoma-Arten sind am engsten mit afrikanischen Gattung Ctenopoma und der asiatischen Gattung Anabas verwandt. Die Publikation enthält kein Foto lebender Exemplare von Microctenopoma stevenorrisi. Microctenopoma steveboyesi zeigt einen cremefarbenen Untergrund mit schwarzen Streifen und etwas Blau in den ungeraden Flossen. Die im Allgemeinen meist größeren Männchen haben verlängerte Flossen und zeigen eine hellere Hochzeitsfärbung als die Weibchen. Brutmotivierte Männchen beanspruchen aktiv ein Revier, bauen ein Schaumnest, locken geeignete Partnerinnen an und bewachen nach dem Laichen die Eier und Larven im Nest.

Das Foto zeigt einen Vertreter der Microctenopoma nanum Gruppe, wahrscheinlich die Art selbst (JS).

Quelle
Skelton, P. H., Stauffer, J. R., Chakona, A. & Wisor, J. M. 2021.
Two new species of African bubble-nesting Microctenopoma (Teleostei: Anabantidae) from Angola.
Ichthyological Exploration of Freshwaters 1-16.
doi.org/10.23788/IEF-1134

Literatur
Poll, M. 1967.
Contribution à la faune ichthyologique de l’Angola.
Companhia de Diamantes de Angola (Diamang), Publicacoes Culturais 75, Lissabon, 1-381.

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