Der Makropode 1/22
44. Jahrgang – März 2022
INHALT
Editorial
Andy Schneider
Auf der Suche nach den letzten Schwarzwasserbiotopen in Westmalaysia (Teil 4/6)
Michael Scharfenberg
In Melaka, einer großen Stadt, angekommen, mussten wir unser Hotel suchen: „The Settlement“ lag etwas versteckt, aber nicht allzu weit vom Stadtzentrum. Noble Zimmer, nettes Personal und eine mit alten Möbeln eingerichtete Lobby, auch in diesem Hotel fühlten wir uns wohl.
Betta imbellis – einfach schön!
Martin Hallmann
Ostern 2021, inmitten der Corona-Pandemie, machte mir IGL-Kollege Arndt Wicher eine große Freude: er überließ mir aus seiner Nachzucht drei Betta imbellis-Paare von schier unglaublicher Brillianz (danke Arndt!). Es sollten Tiere des alten DDRStamms sein, die schon H. J. Richter und andere ablichteten und die sich durch besondere Farbigkeit, Kleinheit und geringe Aggressivität auszeichnen.
Betta raja – der Sumatra-Langflosser
Jürgen Schmidt
Die „Großflosser“ der Betta fusca-Untergruppe innerhalb der Betta pugnax-Gruppe sind auf Sumatra durch Betta raja vertreten. Wie so oft wurde auch dieser Fisch lange Zeit mit Betta pugnax verwechselt. Als die Unterschiede deutlicher wurden, wurde er Betta fusca zugeordnet – bis es 2005 zur Artbeschreibung kam.
Channa gachua, der Kleine Schlangenkopffisch – Verbreitung und Variationen östlich von Myanmar: der Regierungsbezirk Tak
Jens Kühne
Der Regierungsbezirk Tak, im Westen von Thailand gelegen, weist einige zoogeografische Besonderheiten auf. Der bedeutende Tenasserim-Gebirgszug teilt diesen Bezirk in zwei Teile, wobei der westliche, doch recht große Teil, zoogeografisch Myanmar zugehörig ist.
Zur Lebensraumökologie von Channa aurantimaculata
Banjit Bhatta
Ältere Felduntersuchungen und Studien haben gezeigt, dass Channa aurantimaculata im Brahmaputra-Flussbecken bei Dibrugarh, Assam, vorkommt. Der Gold- Schlangenkopffisch wurde auch aus den Bezirken Tinsukia und Dibrugarh in Upper Assam sowie dem Teju River, Bezirk Teju, Arunachal Pradesh, Indien, gesammelt.
Comeback mit Betta bellica
Norbert Neugebauer
Nachdem mein Abschied vom Arbeitsleben mit dem ersten Corona-Lockdown zusammenfiel und die angedachten Reisepläne erstmal abwürgte, rückte die Aquaristik wieder ins Blickfeld. Eigentlich für mich selbst überraschend – bis auf ein paar frankenwaldklimaerprobte Rundschwanzmakropoden gab es keine Fische mehr in unserem Anwesen. Durch die Freundschaft mit Martin Hallmann und Horst Linke blieb ich jedoch unterschwellig „infiziert“ und auch halbwegs auf dem Laufenden, was die IGL betraf. So gibt es nun mein Comeback mit wieder reaktiviertem Fischkeller und auch als IGL-Funktionär.
Aliens, Copper und Hybriden
Jens Kühne
Der Siamesische Kampffisch, Schlüsselform der Betta splendens-Artengruppe, wird in seiner Heimat schon über Jahrhunderte domestiziert. Das fand, wie die meisten Domestizierungen, auch aus kommerziellen Gründen statt. In Thailand ist das Wetten um Geld, englisch treffender „Gamble“, eine weit verbreitete „Krankheit“. Alles, was irgendwie geeignet erscheint, wird zum Wetten hergenommen – und wenn es Springspinnen sind. Somit wurden auch die uns bekannten Kampffische im Feld gesammelt, handverlesen und in großen Tontöpfen gezüchtet, um kräftigere, erfolgversprechendere Fische zu erhalten.
Trichopodus microlepis – Mondscheinguramis: Seidenglanz und Perlmutt
Jürgen Schmidt
Die erstem Mondscheinfadenfische, Trichopodus microlepis, wurden wahrscheinlich erst in den 1950er-Jahren erstmals lebend nach Deutschland importiert. Sie stammen aus natürlichen Gewässern, aber beispielsweise auch Entwässerungskanälen oder Reisfeldern, in Kambodscha, Laos und Thailand, dort sind sie durchaus häufig.
Fünf neue Taxa
Jürgen Schmidt
Gleich vier neue Labyrinthische und ein neuer Blaubarsch wurden in den vergangenen Monaten erstbeschrieben. Für diejenigen Leser, die es noch nicht wissen: bei der Berücksichtigung geringster Unterschiede und zugleich nur geringen Genabständen bin ich gegenüber neuen Namen eher skeptisch. So ist es auch diesmal bei einigen der genannten Taxa.
Die Parosphromenus juelinae-Geschichte
Wentian Shi
Nachdem die Parosphromenus deissneri-Neubeschreibung 1998 erschien, wurde seit über 20 Jahren angenommen, dass es auf der Insel Bangka lediglich zwei Parosphromenus-Arten geben würde: P. deissneri und P. bintan. Nun wissen wir, dass es tatsächlich mindestens drei Arten gibt. Die Geschichte dahinter ist recht interessant.
Artensterben auch in der Literatur
People and Nature
Die biologische Vielfalt nimmt in der westlich geprägten Literatur seit den 1830er-Jahren kontinuierlich ab. Das ist das Ergebnis einer umfangreichen, interdisziplinären Studie, die von Leipziger Forschern geleitet wurde.
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