Hi,
Eine kurze Frage: Haltet Ihr es für vertretbar, Tümpelfutter aus Gewässern zu füttern, in denen es auch Fische gibt? Um genau zu sein, sind es Koi und Goldfische, die alle keine äußeren Anzeichen für Krankheiten zeigen.
Labyrinther die ich halte:
Betta Albimarginata
Hallo,
ich selbst verfüttere kein Tümpelfutter, aber Dietmar Schmale (www.hanseaquaristik.de) kann Dir hierzu sicherlich Auskunft geben. Und frage doch mal im Forum www.aquaristikimdetail.de nach. Ich meine, Olaf Deters hat zumindest früher auch in Tümpeln gesammelt.
Übrigens: Hast Du echte P. deissneri? Wenn ja, melde Dich bitte, denn die Paro-Gruppe sucht danach.
Gruß
Dieter
Hi,
ich selber füttere aus einem Kanalende (nahezu stehendes Gewässer), in dem allerdings Moderlieschen vorkommen. Probleme hatte ich noch nie- und auch keine Bedenken, da ich genug Aquarianer kenne, die regelmäßig ihr Futter ertümpeln.
Im Gegensatz merke ich ein deutlich besseres "Funktionieren" meiner Aquaristik seit dem meine Fische hauptsächlich von Lebendfutter ernähre.
Interessant ist neben den schon geposteten Links auch www.tuempeln.de
Grüße Line
Moin Moin,
wir füttern über das Jahr fast ausschließlich große Mengen Tümpelfutter. Allerdings ausschließlich aus, soweit bekannt und erkennbar, fischfreien Waldteichen. Nachdem ich mal sehen durfte was Karpfenläuse veranstalten verzichten wir lieber darauf, dieses Risiko einzugehen.
Gruß
Marc
"Narren marschieren, wo Engel nicht zu schleichen wagen...", Matt Ruff, G.A.S.
Wenn ich das Tümpelfutter aber nun in einem gefilterten Aquarium für eine geraume Zeit unter "Karantäne" halten würde, würden dann die Parasiten aus Ermangelung eines Wirtes sterben?
Labyrinther die ich halte:
Betta Albimarginata
Hi,
wie lange willst Du die in was für einem Behältnis halten? Mit ist nicht bekannt wie lange die verschiedenen Lebewesen so überleben können. Bei Futtertieren weiß ich das allerdings .
Cyclops kann ich hier bis zu einer Woche "frisch" halten wenn ich die Eimer (Unbenutzte Farbeimer) dunkel und kühl stelle, mittels eines Ausströmers belüfte und die Cyclops füttere. Bei Wasserflöhen sieht es ähnlich aus. Allerdings bricht die Population irgendwann zusammen, wenn die Vermehrungsrate wegen der guten Bedingungen zu groß ist. Schwarze Mückenlarven haben sich bisher immer bis zum Auffliegen gehalten, das gestaltet sich dann aber weniger lustig. Weiße Mückenlarven halten ewig, bei denen kann ich Dir aber nichts über einen eventuellen Nährwertverlust sagen. Das wäre sehr spekulativ.
Ich vermute, dass es sich bei den "schädlichen" Wasserbewohnern nicht anders verhält. Im Garten steht ein fünfhundert Liter Pott, ohne jede Technik, in dem Wasserläufer, Wasserspinnen, Wasserasseln, Wasserflöhe etc. pp. problemlos überwintert haben.
Gruß
Marc
/Edit/ Gar nicht recht auf Deine Frage geantwortet. bei einigen Parasiten verkapseln sich in Ermangelung eines passenden Wirtes die Schwärmer etc. und warten...
"Narren marschieren, wo Engel nicht zu schleichen wagen...", Matt Ruff, G.A.S.
Hallo,
ich habe früher jahrzehntelang meine Aquarienfische über das ganze Jahr fast ausschließlich mit Tümpelplankton gefüttert. Eigentlich hatte ich nie Probleme. Eher das Gegenteil, die Fische waren viel vitaler und vermehrungsfreudiger. Die schon erwähnten Karpfenläuse dürften das Hauptproblem sein. Ich habe festgestellt, dass nur in bestimmten Gewässern Karpfenläuse vorkamen. Es waren dabei auch Tümpel mit sehr wenigen kleineren Fischen. Diese Gewässer habe ich im Sommer gemieden. Im Winter war das aber kein Problem, unterm Eis habe ich Massen von Cyclops gefangen, aber keine einzige Karpfenlaus. Leider sind in den letzten Jahren die "Fanggründe" durch Bebauungsmaßnahmen, Trockenlegungen und nicht zuletzt durch übertriebene Reinhaltungsmaßnhmen immer weniger geworden.
Ich ziehe Tümpelfutter, zur Not auch aus Gewässern mit Fischbesatz (dieses schaue ich mir dann aber genau an), jedem anderen Futter vor.
Wer sich intensiver mit der Problematik Futter, auch mit den Fragen des Tümpelfutters, beschäftigen möchte, dem empfehle ich wärmsten das Buch "Aquarienfische gesund ernähren" (DATZ-Aquarienbücher) von Heinz Bremer. Selbst hatte ich vor Jahren Prof. Dr. sc. Heinz Bremer kennengelernt und muss sagen, er hat nicht nur ein beeindruckendes Buch geschrieben, sondern er war auch eine beeindruckende Persönlichkeit. Leider ist er vor einigen Jahren verstorben.
Gruß Michael
fischmichi
Michael Müller
"Die Frage heißt nicht: Können Tiere denken oder reden? Sondern: Können sie leiden?" (Jeremy Bentham)
Mal ne kleine Frage: Wie sehen denn eigentlich diese Karpfenläuse aus? Ich hab mir heute einen ordentlichen Batzen Wasserflöhe geholt. Viel anderes scheint nicht dabei zu sein. Ein paar Libellenlarven sind dabei. Die ganzen Tierchen sitzen jetzt draußen in einem 200 Liter Aquarium mit Regenwasser.
Labyrinther die ich halte:
Betta Albimarginata
Hallo sir_rath,
ein paar Bilder und Infos über die Karpfenlaus findest du hier
Ansonsten einfach mal Onkel Google anwerfen und lesen.
Zu deinem Beifang, sprich den Libellenlarven: Libellen und ihre Larven stehen unter Naturschutz und dürfen deswegen nicht aus ihrem Biotop entnommen werden. Setze sie bitte umgehend wieder zurück!
Diese Tiere sind ungeheuer wichtig für das aquatische Ökosystem und sollten strengstens geschützt werden.
Für die Korintenkakas: Ja, es ist strafbar. Wenn man seinen "Eingriff" allerdings wieder rückgängig machen kann, ist es, meiner Meinung nach, allerdings zu vernachlässigen.
Willst du den wahren Charakter eines Menschen erfahren, so gebe ihm Macht!
IGL 075
Hm, ich habe gerade nochmal gegooglet und irgendwie scheint das Tier doch keine Libellenlarve zu sein. Da ich auch nicht genau weiß, was es ist, setze ich es sicherheitshalber wieder zurück. Danke für den Tipp.
Labyrinther die ich halte:
Betta Albimarginata
Hallo zusammen,
wie kann ich eigentlich an einem Teich erkennen, ob und wo ich Tümpelfutter finde? Was habt Ihr für Material zum rausholen.
Entschuldigt, bin wirklich in dieser Sache noch sehr grün hinter den Ohren.
LG, chk
>===:{ } >=:]
IGL 103
Also, ich hab einfach reingeguckt und das Wasser kaum vor Wasserflöhen gesehen. Das war mein ursprünglicher Auslöser für diesen Thread
Zum fangen hab ich einfach einen feinen Kescher genommen und einen gut verschließbaren Tupper zum transportieren.
Labyrinther die ich halte:
Betta Albimarginata
Grün vor Neid
chk
>===:{ } >=:]
IGL 103
Hi Chef,
testen! Schau Dir die Gegend an und halte einfach mal einen feinmaschigen Kescher (dafür reicht auch ein Aquarienkescher) rein. Ein wenig rühren und Du bekommst einen Eindruck von den möglicherweise vorhandenen Futtertieren.
Vorher solltest Du die rechtliche Situation abklopfen. Ich habe keine Ahnung, wie es in der Schweiz aussieht, in Deutschland ist das in jedem Bundesland anders geregelt. Ich persönlich habe einfach den Bezirksförster gefragt, außerdem den Besitzer eines privaten Teiches und sofort mein "Go" bekommen. Allerdings unter der Auflage, bestimmte Fänge wieder in das Wasser zu befördern.
Was finde ich in welchem Teich?
Das kommt darauf an! Im Wald habe ich einen recht großen, 80 x 20m Teich, das Wasser ist sehr weich und sauer, der pH liegt unter 5. Hier fange ich nur geringe Mengen Cyclops und schwarze Mückenlarven, aber Unmengen weißer Mückenlarven. Plus Stabwanzen, Rückenschwimmer, Wasserläufer usw. Zum Umgang mit den Beifängen später einige unaufgeregte Worte. Im Bruchwald (Erlenbruch - Es sieht aus wie ein nordeutsches Amazonasgebiet) finden sich Wasserflöhe und Waldmückenlarven (Aenes). Dann der private Teich am Waldrand, in dem finden sich Cyclops, im Winter sagenhafte Mengen, selbst im Sommer reichen zwei Züge mit dem Schleppnetz für eine Woche und 14 Becken satt.
Handwerkszeug
Mach es einfach mal so, wie ich es >>>hier<<< unter "Tümpeln? Tümpeln!" beschrieben habe, ich komme zugucken.
Quatsch. Ich beschreibe mal mein Handwerkszeug.
Zwei kleinere feinmaschige Kescher für niedrige und sehr niedrige Wasserstände, Durchmesser ca. 20 cm (Überschwemmungsflächen auf Wiesen und im Bruchwald, temporäre Gräben). Ganz einfaches Zeug aus dem Baumarkt. Bambusstiel, Drahtrahmen, die kosten maximal 10 Euro.
Zwei große Kescher mit echten Macker-Stielen. Einer selbstgebaut aus vorhandenen GFK-Rohren, Reichweite ca. 250cm, daran einen kleineren Rahmen mit 25-30cm Durchmesser. Ein weiterer aus dem Angelsportbedarf, ca. 350 cm lang, versehen mit einem 40cm Algenkescher, sehr feinmaschig.
Ein Schleppnetz, 72 x 36 x 240cm.
Zwei große blitzsaubere Farbeimer aus dem Baumarkt zum hin- und hersieben des Fanges und zum Transport.
Etwas Kunststoffgitter 4x4mm
Bis vor einigen Monaten bin ich immer mit einem großen und einem kleinen Kescher losgestiefelt, höchstens eine Stunde rühren und der Fang war eingebracht. Das ist Geschichte. Angeregt durch einen Fangbericht von Stefan Hetz habe ich mir mal das richtige "Tümpelking-Macker"-Teil gehäkelt. Ein Schleppnetz mit einer 72 x 36 cm Öffnung, der Schleppsack ist ca. 2.4m lang! So ein Teil setzt Du besser nicht ein, wenn das Tümpeln eh schon an der Halblegalen Grenze entlangschrammt, da brauchst Du nicht mehr vom gelegentlichen Tümpeln erzählen.
Und das geht so:
Man nehme 8mm GFK-Rohr (oder Federstahl oder werweißwas, das ist echt wurscht) und säge es auf Länge. Als Eckverbinder habe ich rechtwinklige Schlauchverbinder (4mm) genommen. Das sind die Teile des Rahmens,zusammenbauen geht noch nicht. In einem großen Stoffmarkt flugs ein Reststück feiner, nicht gemusterter Gardine gekauft. Für 2,5 Laufmeter in 220cm Breite gabe ich zwei Euro bezahlt. Dazu noch Schrägband, dass ist das Netz. Kleinteile als da sind: 2 leere PET-Flaschen 0,5 ltr. als Schwimmer, vier Kabelbinder um die Schwimmer mit dem Rahmen zu verbinden, etwas Silikon zum Einkleben der Schlauchverbinder in die Rohre, Schnur für die Waage.
Der Zuschnitt des Netzes war simpel, ich wollte folgende Form:
~~~~~__________________________________________~~~~Wasseroberfläche~~~~ | _| | ____---- | _____------- |____----------------
Zugrichtung hier nach links. Ein bisschen Geometrie auf Einsteigerniveau, nichts Wildes. Zugeschnitten, meine Nähmaschine rausgeholt. Den Sack genäht, dann das Schrägband wie einen Tunnel zur späteren Aufnahme der Rohre um die Öffnung genäht. An den Ecken offen lassen, dann klappt es auch mit den Eckverbindern. Rohre einschieben, Eckverbinder mit Silikon in die Rohre einkleben. Wichtig, es ist von Vorteil, wenn der Rahmen sich verwinden kann, eine aufwändige, steife Konstruktion bringt keine Vorteile. Die Waage rantüddeln, mittels Kabelbinder die Schwimmer an die oberen Ecken des Netzes bappen, fertig.
Aus einem der Farbeimerdeckel und dem Gittermaterial hebe ich mir ein Sieb für Kaulquappen, Stabwanzen usw. gemacht. Einfach alles bis auf den Rand aus dem Deckel heraus schneiden, mit Silikon das Gitter einkleben, schon wieder etwas fertig.
Abschließend brauche ich nur noch eine Leine, hier sollte sie wegen der Teichgrößen gern 50m haben.
Am Teich
Mit dem Kescher ziehe ich lange, ruhige Bahnen hin- und her. Ist das Netz zu fein oder hat es sich zugesetzt, dann wirst Du nicht viel fangen, Du schiebst einen "Wasserberg" vor dem Kescher her. Das Schleppnetz verlangt ein etwas anderes Handling. Ich flitze mit der Schnu um den Teich, binde diese kurz irgendwo fest, flitze zurück und ziehe so die Schnur quer über das Wasser. Das gestaltet sich ab und an etwas sportlich, je nach Uferbewuchs usw. Dann bereite ich das Netz vor, mit einem einfachen Buchtknoten wird die Leine an der Waage befestigt. Ich flitze zum dritten Mal halb um den Teich herum, schnappe mir mein Wickelholz oder die Spule und beginne damit, die Schnur langsam aufzuwickeln. Ich kann Dir sagen, es ist eine Freude das Netz auf sich zukommen zu sehen! Der Fang wandert in den ersten Eimer (vorher reichlich Wasser einfüllen). Auf den zweiten Eimer kommt das Sieb und dann wird die ganze Ladung von ca. 10 Litern durch das Sieb in den zweiten Eimer befördert. Damit habe ich in der Kaulquappenzeit pro Tümpeltour kiloweise Quappen ausgesiebt. Das Ganze geht ein paar mal hin und her, noch eine Zigarette am Teich. Das wars. Im Eimer befinden sich nach zwei bis drei Zügen Massen von leckerem Futter.
Uff, sorry, so viele Buchstaben.
Viele Grüße
Marc
"Narren marschieren, wo Engel nicht zu schleichen wagen...", Matt Ruff, G.A.S.
Hey Marc,
nix gegen dich, aber da frag ich mich doch was schlimmer ist..
Mal im Handel Lebendfutter zu kaufen, was extra für die Zierfische gezüchtet wird und ein paar € ausgeben oder ganze Tümpel mit Megakonstruktionen aus dem Gleichgewicht zu bringen.
Naja, jedem das seine - Aber für mich steht Umweltschutz dann doch über den Ausgaben.
Willst du den wahren Charakter eines Menschen erfahren, so gebe ihm Macht!
IGL 075