Internationale Gemeinschaft für Labyrinthfische e.V.

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Badis canabos . . . ?

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(@c4dirk)
Active Member
Beigetreten: Vor 16 Jahren
Beiträge: 18
Themenstarter  

Hallo,
ich habe heute 6 "Badis canabos" im Laden mitgenommen. Deutsch dort bezeichnet als "Assam Blaubarsch". So steht er auch auf der Großhändler-Liste.
Google kennt B. canabos nicht.
Ich denke (und hoffe), es ist ist nicht B. assamensis, denn einige Tiere zeigen einen Hauch von Rot ? Sie sind momentan ca, 3cm und zeigen mehr oder weniger ausgeprägte senkrechte Doppelstreifen, wie z.B. B.corycaeus. Gestalt wie Badis badis, aber eben teils mit rotem Schimmer. Fotoapp. ist nicht da.
Hat ev. jemand eine eine ungefähre Idee, was da in Frage kommen könnte? Eine neue Art doch sicher nicht . . .

Viele Grüße
Dirk

M. ansorgii, M. fasciolatum, M. damasi, D.hysginon, D.dario


   
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(@sig11)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 140
 

Hallo,

der wissenschaftliche Name, den der Haendler versuchte, war wohl "Badis kanabos" : http://www.fishbase.de/Summary/speciesS ... me=kanabos

Ob Deine welche sind, weiss ich natuerlich nicht.

Charly Rossmann verliert im Jubilaeumsmakropoden 02/2009 ein paar Saetze zu B. kanabos, und meint, sie aehneln B. badis sehr, betont aber auch die Querstreifen. Laut Charly's Artikel wurden sie aus Assam beschrieben.

Gruss,
Andreas

IGL 352


   
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(@c4dirk)
Active Member
Beigetreten: Vor 16 Jahren
Beiträge: 18
Themenstarter  

Danke! Super - schnelle und präzise Antwort!
Schneller als die Fische im Becken sind - ich musste es erstmal "leerfischen" und mit Höhlen bestücken - weiß ich nun Bescheid!

Viele Grüße
Dirk

M. ansorgii, M. fasciolatum, M. damasi, D.hysginon, D.dario


   
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Charlyroßmann
(@charlyrossmann)
Noble Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 1828
 

Hallo, Dirk!
Badis blosyrus bzw. assamensis sind es mit Sicherheit nicht, die zeigen mit drei cm noch kein Rot und sind außerdem nie quergestreift.
Die Fische, die ich in meinen Aquarien grob fahrlässig nach der Beschreibung von Britz und Kullander als B. kanabos bestimmt hatte, waren im Gegensatz zu B. badis nie rot.
B. badis sind je nach Herkunft während der Ausfärbung mehr oder weniger rot. Bei Eintritt der Geschlechtsreife wird dann das bekannte Blau auf dunklem Grund daraus.
Und doppelt gestreift sind junge B. badis auch.
Also warte mal die Geschlechtsreife deiner Fische ab.
Und versuch, dich an den Gedanken zu gewöhnen, daß es B. badis sind. Die gibt es auch in Assam.
Außerdem sind Herkunftsangaben vom Händler oft Schall und Rauch.
Woran durchaus nicht der Händler schuld sein muß.
Wie auch immer: Viel Freude an den Fischen!
Und melde dich, wenn sich was tut!
Vielleicht sind es ja doch die lange ersehnten kanabos.
Charly

"wir müssen uns Sisyphos als glücklichen Menschen vorstellen" A. Camus
" wir müssen uns Camus als Dummschwätzer vorstellen" Sisyphos


   
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Stefan
(@stefan)
Honorable Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 592
 

I would like to offer a different opinion of which I'm 100 % sure; kanabos hasn't been collected since 1951 (or around that year). They are easy to recognize because of their large eyes; larger than in other species. 'No one' (except the collectors) knows what they look like alive since there aren't any photos of live fish. They should look quite different from B. badis.

I've found many so called 'kanabos' on shop/wholesaler lists and firmly believe someone labels them as such to increase sales.

Young or juvenile B. badis are red as well, before the blue sets in. Also, I firmly believe that the real kanabos has no blue in them in but probably some red or orange-like colour.


   
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Charlyroßmann
(@charlyrossmann)
Noble Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 1828
 

Hallo, Dirk, hallo, Stefan!
Weil wir nicht wissen, wie Badis kanabos lebend aussieht, können wir auch nicht wissen, ob die Fische jemals lebend importiert wurden.
Die Beschreibung von Britz und Kullander bezieht sich auf lange konservierte Tiere, die möglicherweise aus einem Hungerbiotop stammen, wir sollten das mit den großen Augen also nicht zu hoch bewerten.
Frank Schäfer, der wohl beste Kenner der indischen Fische hat in seinem Vortrag auf der Herbsttagung in Weinheim auf einen interessanten Sachverhalt hingewiesen.
Danach kommen in Teilen des Verbreitungsgebietes zusammen mit B. badis Fische vor, die sich auch im weiblichen Geschlecht deutlich von B. badis unterscheiden.
Laut F. Schäfer sind die Tiere schon im Biotop an dem großen Rückenflossenfleck, den auch Britz 8und Kullander erwähnen, von den gemeinsam mit ihnen vorkommenden typischen B. badis zu unterscheiden.
Im Aquarium werden die Männchen nie richtig blau, sondern behalten ihre dunkel rostbraune Grundfarbe, die höchstens einen leichten violetten Schimmer zeigt. Revierbesitzende Männchen sind auffällig quergestreift im Gegensatz zu dem einheitlichen leuchtenden Blau der B. badis.
Die Fische sind etwas schlanker als B. badis und im Verhalten viel versteckorientierter.
Weil sich auch die Weibchen am großen Rückenflossenfleck gut von B. badis abgrenzen lassen, ist es möglich, die Fische aus den B. badis-Wildfängen auszusortieren.
Ich habe solche Fische über mehrere Generationen gezüchtet, ihre Merkmale haben sich stabil weiter vererbt.
Interessant ist, daß diese Fische syntop mit B. badis leben. Es scheint also in der Natur eine funktionierende Kreuzungsbarriere zu geben.
So etwas ist ja auch von afrikanischen Killies und den Cichliden aus dem Victoria-See bekannt.
Was die Fische aber machen, wenn man sie im Aquarium zusammen hält, kann ich nicht sagen.
Ich habe das strikt vermieden.
Also, Dirk, sei nett zu deinen Fischen, vielleicht sind es ja wirklich kanabos. und wenn du Nachzucht haben solltest, schrei bitte ganz laut!
Gruß
Charly

"wir müssen uns Sisyphos als glücklichen Menschen vorstellen" A. Camus
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(@c4dirk)
Active Member
Beigetreten: Vor 16 Jahren
Beiträge: 18
Themenstarter  

Hallo,
den Tieren geht es gut, bin so nett ich kann zu Ihnen :D
Sie sind kaum scheu und fressen willig Frostfutter.
Klüger bin ich aber noch nicht. Sie sind (bisher noch?) etwas kleiner als B.Badis, aber ich finde kein Merkmal das gegen B.b. spricht.
Das dominante Männchen hat sich von allen angebotenen Höhlen nicht die kleinste/ engste/ hinterste, sondern eine Viertel-Kokosschale unter der Futterstelle ausgesucht und am Eingang einen Sandwall errichtet. Farblich ist es variabel, oft aber genau wie auf der IGL Homepage (AG Badis Bild).
Kein Nachwuchs bisher bei 26 Grad, nachts weniger.

(Wenn ich alle Eure Infos zu B. kanabos überdenke, könnte es sich theoretisch doch auch um ein Phantom handeln?)
LG Dirk

Viele Grüße
Dirk

M. ansorgii, M. fasciolatum, M. damasi, D.hysginon, D.dario


   
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Charlyroßmann
(@charlyrossmann)
Noble Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 1828
 

Hallo, Dirk!
Wenn die Fische so aussehen, wie B. badis auf dem Homepage-Bild, dann sind es b. badis. Meine "kanabos" waren nie so blau.
Trotzdem viel freude mit den fischen!
Charly

"wir müssen uns Sisyphos als glücklichen Menschen vorstellen" A. Camus
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Stefan
(@stefan)
Honorable Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 592
 

Hallo, Dirk, hallo, Stefan!
Weil wir nicht wissen, wie Badis kanabos lebend aussieht, können wir auch nicht wissen, ob die Fische jemals lebend importiert wurden.
Die Beschreibung von Britz und Kullander bezieht sich auf lange konservierte Tiere, die möglicherweise aus einem Hungerbiotop stammen, wir sollten das mit den großen Augen also nicht zu hoch bewerten.
Frank Schäfer, der wohl beste Kenner der indischen Fische hat in seinem Vortrag auf der Herbsttagung in Weinheim auf einen interessanten Sachverhalt hingewiesen.
Danach kommen in Teilen des Verbreitungsgebietes zusammen mit B. badis Fische vor, die sich auch im weiblichen Geschlecht deutlich von B. badis unterscheiden.
Laut F. Schäfer sind die Tiere schon im Biotop an dem großen Rückenflossenfleck, den auch Britz 8und Kullander erwähnen, von den gemeinsam mit ihnen vorkommenden typischen B. badis zu unterscheiden.
Im Aquarium werden die Männchen nie richtig blau, sondern behalten ihre dunkel rostbraune Grundfarbe, die höchstens einen leichten violetten Schimmer zeigt. Revierbesitzende Männchen sind auffällig quergestreift im Gegensatz zu dem einheitlichen leuchtenden Blau der B. badis.
Die Fische sind etwas schlanker als B. badis und im Verhalten viel versteckorientierter.
Weil sich auch die Weibchen am großen Rückenflossenfleck gut von B. badis abgrenzen lassen, ist es möglich, die Fische aus den B. badis-Wildfängen auszusortieren.
Ich habe solche Fische über mehrere Generationen gezüchtet, ihre Merkmale haben sich stabil weiter vererbt.
Interessant ist, daß diese Fische syntop mit B. badis leben. Es scheint also in der Natur eine funktionierende Kreuzungsbarriere zu geben.
So etwas ist ja auch von afrikanischen Killies und den Cichliden aus dem Victoria-See bekannt.
Was die Fische aber machen, wenn man sie im Aquarium zusammen hält, kann ich nicht sagen.
Ich habe das strikt vermieden.
Also, Dirk, sei nett zu deinen Fischen, vielleicht sind es ja wirklich kanabos. und wenn du Nachzucht haben solltest, schrei bitte ganz laut!
Gruß
Charly

That's very interesting Charly, thanks for this information. I would very much like to have some high resolution photos of your fish, both sexes. Would you be willing to send me some?

Dirk; do you have photos also?


   
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