Hallo,
Ich habe seit mehreren Wochen jetzt schon meinen neuen Channa Brunnea in meinem 300l Becken. Anfangs ass er oder sie auch noch sehr gut und sehr viel. Ich habe immer gefrorene Garnelen (vor den füttern natürlich aufgetaut) und Maden (lebend) gefüttert.
Seit einer Woche ist er oder sie jetzt gar nicht mehr und interessiert sich auch nicht mehr dafür, außerdem schreckt er oder sie auch immer zurück wenn ich mal gegen das Aquarien ganz leicht stoße. Zusätzlich versteck er oder sie sich immer und ist eher am Boden orientiert und schwimmt nicht mehr viel im Becken herum was er oder sie in den ersten Wochen immer gemacht hat.
Ich weiß leider nicht was ich machen soll und ich brauche dringend Hilfe ich versuche jeden Tag aufs neue ihn oder sie zu füttern aber nach einer Nacht über warten tue ich die alten Garnelen wieder raus.
Kann mir vielleicht jemand helfen???? Was mache ich falsch?
LG Robin
Hallo,
Channa bunnea (der die Art bezeichnende zweite Teil des Namens wird immer klein geschrieben) wurde wohl zuvor schon als Channa amari beschreiben und war vorher als "Bleheri Chocolate" im Handel. Er ist eine subtropische Art, die in der kühlen Jahreszeit nichts oder wenig frisst. Daher kann es sein, dass seine innere Uhr ihn in die Winterruhe geschickt hat. Alternativ kann ihm die wenig abwechselnde Nahrung auch über sein. Auch Schäden an den inneren Organen sind denkbar durch Überfütterung oder Schäden am Darmtrakt durch die "Maden". Meinst Du Fliegenmaden? Wenn die nicht zerkaut wurden, können die eine Weile weiterleben und dabei mir ihren Mundwerkzeugen die Magen- oder Darmwand beschädigen.
Gruß, Klaus
Vielen Dank für die schnelle Antwort und das waren Fliegenmaden. Kann ich dann irgendwas machen oder muss ich dann abwarten? Jedoch ist er oder sie nicht dünner geworden also der Kopf ist genauso groß wie der Bauch bzw. der Rest des Körpers. Das einzige ungewöhnlich ist halt wie oben schon erwähnt das er nichts isst und sich nicht viel bewegt. Ich hoffe mal das er oder sie nur denkt das momentan die kühleren Zeiten sind, wie lange würde er oder sie dann nur weniger essen? Und eine andere Frage noch wie kann man erkennen ob Männchen oder Weibchen?
LG Robin
Ja, Abwarten ist wohl das Einzige, was Du tun kannst.
Die Geschlechtsunterscheidung ist schwierig, besonders bei einem Einzeltier. Oft haben Männchen von Schlangenkopffischen eine höhere Rückenflosse als Weibchen, oft sind sie massiger und größer, dafür neigen Weibchen zu einem Bäuchlein, das nach dem Fressen nicht verschwindet. Fazit: Das Weibchen ist der Fisch, der die Eier legt. 😉
Die Verpaarung Deines Einzeltiers wird aber in jedem Fall viel Glück brauchen, denn zwei verschiedengeschlechtliche Schlangenköpfe sind noch lange kein Paar. Daher lässt man sich meistens Paar aus Gruppen selbst finden.
Zum Abschluss noch eine Literaturempfehlung: https://www.ms-verlag.de/buecher/suesswasseraquaristik/art-fuer-art-suesswasser/product/1075-schlangenkopffische-die-gattungen-channa-und-parachanna/related_product-680
Robin, mach doch mal ein Foto und stell es ein. Für mich hört sich das nach verfettet oder krank an.
Servus Robin,
wie gehts denn deinem Choco aktuell? Hast du in der Zwischenzeit noch etwas unternommen, oder die Sache einfach mal laufen lassen?
Ich würde das Tier mal in ne sicher abgedeckte (nicht luftdichte) Plastikbox mit etwas Wasser (halbe Fischlänge = Wasserhöhe) setzen und ihn an einen dunklen, kühleren (nicht unter 16°C Wassertemperatur) Ort stellen. Meiner Erfahrung nach randalieren Chocos nicht in der Überwinterungsbox - sind also Schlafzimmertauglich. Deck die Box mit einem Handtuch o. ä. ab, wenn du keine "dunkle Ecke" frei hast. Ein größeres Stück Styrodur als Unterstand oder ein flaches Versteck gibt dem Channa Sicherheit.
Dieses zurückgezogene, lichtscheue Verhalten kenne ich auch von meinen Aurantis im September/Oktober. Nachdem was du geschrieben hast, ist dein Fisch ordentlich vollgefressen und hält nen Monat mal locker ohne Futter aus. Wichtige Frage: Wie groß ist das Tier? Keine Angst, so schnell verhungert ein Channa nicht. Je nachdem, wie viel Masse dein Choco hat, kannst du im November mal ein Stück leicht verdauliches Futter anbieten. Sei aber nicht überrascht, wenn er es gar nicht, oder nur nach längerer Wartezeit annimmt.Vielleicht frisst er auch erst, wenn es wieder dunkel ist und du nicht mehr vor der Box wartest. Nach nem Tag sollte das nicht gefressene Futter wieder entfernt werden. Nimm lieber kleinere Häppchen, statt einem fetten Brocken. 1/3 bis 1/2 Würfel Artemia o. ä. könnte gute Dienste leisten.
Die Chocos haben mich hinsichtlich der Geschlechtsbestimmung zum ersten Mal vor eine echte Herausforderung gestellt. Das war auch bei meinen Jungfischen nur Kaffesatzleserei und bei einem Einzeltier ist das echt noch schwieriger. Aber egal ob M oder W. Du brauchst im Frühjahr eine Auswahl an potentiellen Partnertieren. Sie dich also schon mal nach ein paar als geeignet erscheinenden Kandidaten und genug Ausweichquartieren um, denn wenn du Glück hast, wirds mit einem Tier klappen, alle anderen musst du aber anderweitig unterbringen und dann weitervermitteln.
Vielleicht sehen wir uns ja auf der Tagung, dann können wir gerne ausführlich quatschen!
Florian
Jeder soll glauben, was er glaubt, das er glauben soll. Nur soll er nicht glauben, dass die Anderen das auch glauben müssen. Dann haben wir kein Problem (Klaus Eberhartinger, EAV).
Vielen Dank, Florki für deine ausführliche Antwort !!
Immer wieder gerne! Erzähl doch mal, was inzwischen alles passiert ist.
Jeder soll glauben, was er glaubt, das er glauben soll. Nur soll er nicht glauben, dass die Anderen das auch glauben müssen. Dann haben wir kein Problem (Klaus Eberhartinger, EAV).