Hallo an alle,
und ein spezielles Hallo an Charly, der mir vielleicht weiterhelfen kann.
Ich habe seit einigen Monaten 6 Stck. T. fasciata, anfangs im 100ltr. Becken jetzt
zusammen mit 2 Antennenwelsen im 300 ltr. Die f. waren von Anfang an sehr
scheu und hatten öfters mal kleine weiße Hautabschürfungen, die 1-2 Tage später
wieder verheilt waren.
Seitdem sie jetzt im 300er sind, verheilen diese Verletzungen nicht mehr von selber.
Einer hat 3 rosa bis rote Stellen, die dann verpilzt sind. Ich habe erst gedacht, daß dies
Geschwüre sind (deswegen habe ich die pumila aus dem Becken genommen).
Ich habe den Fisch 1 Woche lang im Hauptbecken sowie 2 weitere Wochen im
Quarantänebecken mit "esha 2000" behandelt.
Dann habe ich festgestellt, daß ein weiterer sich verletzt hat und auch diese Wunde
ist dann verpilzt. Habe dann im Makropoden 1/10 den Artikel über Verpilzungen gelesen.
Daraufhin habe ich den einen fasciata ins Hauptbecken zurückgesetzt und mit fungi-stop
behandelt.
Jetzt nach 3 Wochen Behandlung ist bei dem mit der einen Verletzung fast nichts mehr zu
sehen. Der mit den 3 Stellen jedoch nur leichte Verbesserung, hat aber immer noch rosa und
rote Stellen. Einer dritter f. hat einen stecknadelkopfgroßen Knubbel an der Brustflosse.
Handelt es sich vielleicht doch um Geschwüre?
Wie würdet ihr weiter verfahren. Ich habe gestern 50 % Wasserwechsel gemacht, über
Aktivkohle gefiltert und müßte heute wieder das Medikament reingeben.
Außerdem würde mich interessieren, ob es normal ist, daß die fasciata so lange brauchen,
bis sie ihre Scheu verlieren. Es ist bei mir schon ein Erfolgserlebnis, daß ich ihnen beim
Fressen zusehen kann und sie nicht gleich ins Dickicht verschwinden, wenn ich den Kopf
drehe.
Tschüß
Mary-Ann
Hi Mary-Ann,
ich pflege trichopodus fasciata im 200 ltr. Becken zusammen mit kleinen Makropodus spechti.Von Scheu oder dergleichen kann ich gar nichts berichten. Sie halten sich gerne im Dickicht auf, schwimmen aber auch ohne Scheu im Freiwasser. Wenn es ans Freesen geht, gibt es dann kein Halten mehr.
___________
LG Thomas
IGL Nr. 341
Channa aurantimaculata
Channa pulchra
Channa sp. assam / lal cheng
Channa sp. red fin
Channa sp. ice and fire
Channa orientalis Kottawa forest A
Channa punctata
Channa bleheri
Channa ornatipinnis
Channa stewarti "Aqua Global"
Die Würde der Tiere ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt und Menschheit.
© Natunika, (*1973), Musikerin, Malerin und Autorin
Mit was fütterst du?
Martin Hallmann
Hallo, Mary Ann!
Versuch's mal mit Metronidazol. Handelsname Clont.
Wirkt gegen Flagellaten. Die sind an so einem komplizierten Krankheitsgeschehen oft mitbeteiligt und es hilft manchmal, wenn wenigstens ein Feind ausgeschaltet ist. Dosierung 250 mg auf 50 Liter.
Tabletten einfach ins Wasser schmeißen. Der Haken ist: Metronidazol ist rezeptpflichtig.
Das scheue Verhalten von T. fasciata, @ die heißen nicht Trichopodus, die heißen Trichogaster, und auch das nur vielleicht, Trichopodus heißen die großen, also leerii, trichopterus und noch größer, bessert sich oft, wenn man sie vergesellschaftet.
Eine Gruppe Guppies wirkt da Wunder, aber weil Guppies aus dem Handel furchtbare Krankheitserregermutterschiffe sind, so wie andere Lebendgebärende auch, sind irgendwelche kleinen Barben auch nicht schlecht. Bei mir machen den Job eine Kolonie Pseudosphromenus cupanus und, Snob, der ich bin, ein Schwarm Xenopoecilus sarasinorum.
Mein Geheimtip zum Futter: Kaninchenpellets! Die bestehen aus blanchierter ,geschredderter und gepreßter Luzerne, sind ballaststoffreich und beschäftigen die Fische lange beim Fressen.
Und die Ancistrus stehen auch drauf.
Und wegen dem Metronidazol kriegst du eine PM.
Gruß
Charly
"wir müssen uns Sisyphos als glücklichen Menschen vorstellen" A. Camus
" wir müssen uns Camus als Dummschwätzer vorstellen" Sisyphos
Hallo,
vielen Dank für die bisherigen Antworten.
Die fasciata füttere ich hauptsächlich mit Granulat von Dupla Rin, ab und zu ne Algentablette, die ich für die Welse reingebe. Zweimal die Woche gibt es lebende weiße
Mülas oder gefrorene weiße und schwarze. Diese Woche gab´s einmal selbstgezogene
Daphnien.
Außerdem habe ich einen noch zu kleinen Ansatz Moina, die für die fasciata noch nicht reichen.
Im Sommer hatte ich schwarze Mülas aus dem Garten und frisch gefrostete Obstfliegen,
wovon hauptsächlich die schnelleren pumilas profitiert hatten.
Kann es sein, daß ich zu viel füttere? Die fasciata brauchen bestimmt 15 min, bis sie das
Granulat von der Oberfläche weggefuttert haben.
Bis jetzt habe ich noch kein neues Medikament reingemacht. 3 Tage nach dem
Wasserwechsel sieht es so aus, als wenn die drei Stellen bei dem einen kleiner geworden sind. Ich habe gestern nochmals 50 % Wasserwechsel gemacht, um die Keimzahl
niedrig zu halten und neue Aktivkohle reingemacht. Kann es sein, daß das fungi-stop
lediglich den Pilz behandelt, aber die Wundheilung verhindert?
Ich würde jetzt die nächsten Tage mit Metronidazol behandeln, wie Charly vorgeschlagen
hat. Kaninchenpellets habe ich ausprobiert, als die fasciata noch kleiner waren, wurde
immer nur wieder ausgespuckt. Werde es mal wieder versuchen.
Wäre schön, wenn ich noch weitere Tips von euch erhalten könnte.
Tschüß
Mary-Ann
Hallo, Mary Ann!
Mach mal ein bißchen langsam mit den Mückenlarven!
Vor allem mit den roten.
Charly
"wir müssen uns Sisyphos als glücklichen Menschen vorstellen" A. Camus
" wir müssen uns Camus als Dummschwätzer vorstellen" Sisyphos
Hallo Charly,
ich kann mit deiner Antwort leider nicht viel anfangen, da ich euer Hintergrundwissen noch
nicht habe. Was ist mit den weißen Mückenlarven. Ich lese immer nur, daß die mit das
beste Futter sein sollen ( viel Balaststoffe, fettarm). Rote füttere ich nicht mehr, hatte schon
2 Todesfälle dadurch, u. a.ein fasciata (es waren 7 in der Tüte).
Wenn es sich um fütterungsbedingte gutartige Geschwüre handelt, was füttere ich denn
am besten? Ist das Granulat o. k. und ab und zu Daphnien und Moinas? Die Kaninchen-
pellets werden nicht genommen, werde aber weiter versuchen.
2 weitere fasciata sind außerdem betroffen. Ein Weibchen hat einen kleinen roten Punkt,
der ein Tag vorher noch rosa war. Ein Männchen hat eine etwa 1 qcm große rosa/weiße
Stelle.
Werde heute noch das Metron. ins Becken geben, daß ich heute von unserem Tierarzt
geholt habe.
Tschüß
Mary-Ann
Hallo, Mary Ann!
Fadenfische müssen ballaststoffreich und nährstoffarm gefüttert werden.
Mückenlarven jeder Art sind ziemliche Proteinbomben.
Also nur gelegentlich mal füttern. Meine fasciata kriegen Tümpelfutter, wenn es welches gibt und wenn da weiße Mückenlarven dabei sind, sind sie eben dabei. Aber besser sind Wasserflöhe, auch gefrorene, oder Cyclops.
Und laß deine Fadenfische ruhig mal eine Weile an den Pellets rumlutschen. Die Tiere sind von Natur aus an nährstoffarmes Futter angepaßt und haben ein zeitaufwendiges Freßverhalten. Verkehrt ist, sie in wenigen Minuten voll zu stopfen.
Und das mit den Geschwüren ist eine böse Sache. Die Erreger hast du dir wohl mit den pumila geholt, und auch mit Metronidazol wird es schwierig.
Es sind nämlich zwei Dinge, die sich gegnseitig hochschaukeln, wenn die TBC dabei ist, sogar drei: Falsche Fütterung, Flagellaten und Fischtuberkulose. Und gegen die Tuberkulose kannst du gar nichts machen, außer die Fische durch Beseitigung der Falagellaten und sehr knappe Fütterung widerstandsfähig machen.
Und noch was, auch wenn es dir nicht gefallen wird: ich habe noch nie einen Fisch wieder hingekriegt, wenn er erst mal Geschwüre hatte.
Versuchs trotzdem!
Charly
"wir müssen uns Sisyphos als glücklichen Menschen vorstellen" A. Camus
" wir müssen uns Camus als Dummschwätzer vorstellen" Sisyphos
Hallo Charly,
vielen Dank für deine aufschlußreiche, ehrliche Antwort. Ich denke auch, daß die Krankheit,
mit meinem pumila-Problem zusammenhängt. Werde aber so schnell nicht aufgeben und
versuchen, die fasciata zu retten.
Ansonsten sehe ich es als doppeltes Lehrgeld.
Das eine Männchen, bei dem ich weiß, daß es nur eine Verletzung hatte und das bisher
unversehrte Weibchen werde ich erst mal gesondert in ein 50er Becken setzen.
Tschüß
Mary-Ann
Hallo,
ich wollte nun mal berichten, was aus meinen fasciata geworden ist.
Da ich nicht mehr weiter wußte, habe ich mich an die Tiho Hannover. gewandt. Es konnte
nicht mit 100iger Wahrscheinlichkeit festgestellt werden, daß es TBC ist, da ich zur
genaueren Untersuchung keinen Fisch opfern wollte.
Ich habe ein Medikament bekommen und alle 6 in ein vollbepflanztes 50 ltr. Becken gesetzt.
Die Frontscheibe des Beckens habe ich mit einer Sperrholzplatte mit Gucklöchern versehen,
da wie gesagt die fasciata sehr scheu sind. So konnte ich sie die letzten Wochen gut
beobachten, ohne sie zu stressen.
Nach einer Nachuntersuchung bei der Tiho, die ohne Befund war, schwimmen 5 nun wieder
im 300 ltr. Becken.
Der 6. hat immer noch einen Knubbel an der Brustflosse sowie eine Beule in der Seite,
halte ihn deswegen in einem extra Becken.
Die 5 sind zwar optisch geheilt, werde aber vermeiden mit ihnen zu züchten. Ich warte
jetzt erst mal ein paar Wochen ab, bevor ich mir noch Beifische zulegen.
Zum Thema Futter: Da meine Daphnien-Zucht im Moment nicht genug abwirft, mein
Moina-Ansatz eingegangen ist und es nur Drecks-Lebendfutter zu kaufen gibt,
füttere ich hauptsächlich getrocknete Cyclops und getr. Daphnien sowie Chinchilla Pellets,
(die lösen sich nicht so schnell auf). Einmal die Woche ein paar weiße Mülas und ab und zu
Futtergranulat. Ist dies i. O.?
Tschüß
Mary-Ann
Hallo Mary-Ann,
auch wenn ich spät dran bin damit, einer Deine Beiträge klingt so, als hättest Du in einem Becken Medikamente gegeben, das über Aktivkohle gefiltert wurde. Wenn dieser Eindruck stimmt, war das natürlich Verschwendung des Medikaments und der Aktivkohle. Aktivkohle hat in der Süßwasseraquaristik, wenn überhaupt, nur einen Nutzen, nämlich Medikamentenrückstände aus dem Wasser zu entfernen, die man mit Wasserwechseln nur langsam herausbekommt. Ansonsten halte ich sie für einen Marketingtrick der Hersteller.
Gruß, Klaus
Hallo, Mary Ann!
Gut gelaufen, das Ganze!
Mit der TBC ist das so eine Sache.
Die Erreger sind allgegenwärtig und die Fische kommen meist damit klar.
Damit die TBC ausbricht, müssen außerdem die Haltungsbedingungen suboptimal sein, die häufigsten Ursachen sind meiner Meinung nach falsche fütterung, auf Dauer zu warme Haltung, Infektionen mit anderen Krankheiten und ein hoher Erregerdruck.
Zum Futter: Fadenfische müssen ballaststoffreich ernährt werden, du liegst also mit deinen Chinchillapellets und den getrockneten Flöhen richtig. Besser wären gefrorene Flöhe(am besten Cyclops). Mit den Mückenlarven solltest du vorsichtig sein, die sind sehr nahrhaft und relativ ballaststoffarm, und mit gefrorenen stopfen die Fadenfische sich furchtbar voll. Lebende sind besser, weil sie hinter denen her jagen müssen.
Aufpassen solltest du, daß du dir keine anderen Krankheiten zusätzlich einschleppst, Vergesellschaftung ist okay, da sind die fasciata nicht mehr so scheu, aber Vorsicht! Keine Lebendgebärenden aus dem Zoohandel, das sind furchtbare Flagellatenbomber.
Und mit der Zucht solltest du dich ruhig trauen, aber Vorsicht: fasciata-Männer können sehr brutal zu den noch nicht laichreifen Weibchen sein, also zum Zuchtansatz keine Becken unter 50 cm und dichte Bepflanzung. Eine Laubschicht auf dem Boden bietet gute Deckung. Ich selbst benutze Platanenblätter, die gebem am wenigsten Stoffe ab und verrotten am langsamsten. Außerdem sind sie schön sperrig.
Also, bisher hast du so ziemlich alles richtig gemacht, da sollte auch die zucht kein Problem sein.
Nur Mut!
Und über die Fütterung der Jungfische reden wir später.
Charly
"wir müssen uns Sisyphos als glücklichen Menschen vorstellen" A. Camus
" wir müssen uns Camus als Dummschwätzer vorstellen" Sisyphos