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Krankes Weibchen & Laichendes Pärchen - viele Fragen!

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(@spreadyourwings)
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Beigetreten: Vor 15 Jahren
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Liebes Labyrinthfisch-Forum!

Ich bin neu hier... und habe einige Fragen, die ich hoffe hier beantwortet zu bekommen.

Ich habe ein 126L Becken, das ein Monat lang eingefahren ist. Die Wasserwerte stimmen jetzt, so habe ich gestern endlich mit dem Besatz begonnen:

Ich habe mir in einem Zoogeschäft 3 Zwergfadenfische gekauft: 1 Männchen und 2 Weibchen. Dazu zwei Apfelschnecken.

Ich habe vorher über die offenbar bekannten Probleme mit Zwergfadenfischen aus Zoogeschäften nichts gewusst, mir haben die Tiere einfach gefallen und das Geschäft hat einen durchwegs guten Ruf. Leider hat eines der beiden Weibchen nur Stunden nach dem Einsetzen in mein Becken erste Anzeichen gezeigt, dass etwas mit ihr nicht in Ordnung ist: sie ist extrem teilnahmslos, hängt immer in Bodennähe herum. In leichter Schieflage. Zu allem Übel hat sie auch noch Glotzaugen bekommen. Sie frisst nichts. Die anderen beiden sind quietschlebendig und wohlauf.

Als ich heute Abend heimgekommen bin und ins Becken geschaut habe, war da in der Ecke, in der mein Froschbiss schwimmt, ein sehr beschäftigter Fisch, der fleissig an seinem Schaumnest gewerkt hat. Ich war ziemlich erstaunt! Ich habe sie doch gestern erst eingesetzt!

Im Laufe des Abends ist es dann mehrfach zur Paarung gekommen, das gesunde Weibchen hat mehrmals abgelaicht und das Männchen hat brav die Eier ins Nest gebracht.

Jetzt stehe ich in meiner Überraschung ziemlich ratlos da: auf der einen Seite das sehr kranke Weibchen, auf der anderen Seite ein scheinbar sehr gesundes "frischverliebtes" Pärchen, das sich offenbar sehr wohl fühlt. Ich habe das kranke Weibchen herausgefischt und, in Ermangelung eines Quarantänebeckens gemeinsam mit etwas Froschbiss in ein sehr grosses Keksglas gesetzt. :oops:

Ich kann wahrscheinlich davon ausgehen, dass die anderen beiden wohl auch krank sind, oder?

Ich überlege hin und her, ob ich das kranke Weibchen nicht erlösen soll...

Und als blutiger Aquariumsanfänger stehe ich auch vor der Frage, was ich mit dem Nachwuchs tun soll. Wenn die Eltern auch krank sind, wird es der Nachwuchs doch wahrscheinlich auch, oder? Die Krankheit wird sich doch jetzt im Becken befinden?

Soll ich die beiden ruhig ihren Nachwuchs lassen? Und wenn ja, wie mache ich das? Wie geht es jetzt weiter? Ich habe ja keinerlei Erfahrung - auch kein Ausweichbecken. Und sowas muss gleich ganz am Anfang passieren! :lol:

Wie gesagt, ausser den Apfelschnecken befindet sich nichts im Becken. Kann ich die Kleinen im Hauptbecken grossbringen?

Ich will nichts falsch machen - hoffe, dass Ihr mir hier mit Eurem Wissen und Euren Erfahrungen weiterhelfen könnt!

Liebe Grüsse,
Andrea


   
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Charlyroßmann
(@charlyrossmann)
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Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 1828
 

Hallo, Andrea!
Hallo, Andrea!
So ist es nun mal mit den Zwergfadenfischen, heute top, morgen flop.
Die Fische sind Gelegenheitslaicher, nach Ende der Trockenzeit wird sofort gelaicht, wenn sich die Lebensbedingungen verbessern.
Das ist natürlich auch beim Umsetzten vom Zooladenbecken in ein anständig eingerichtetes Aquarium der Fall.
Was du machen solltest:
Dich möglichst schnell vom kranken Tier verabschieden.
Die Nachzucht so bald wie möglich, am besten noch als Eier, von den Eltern trennen.
Auch dann wirst du mit diesem Stamm wahrscheinlich Schiffbruch erleiden, aber versuchen würde ich es trotzdem.
Und dann kommen die Probleme mit der Aufzucht auf dich zu. Junge Zwergfadenfische sind nämlich extrem klein und brauchen deshalb sehr kleines Aufzuchtfutter, also Rädertierchen oder Pantoffeltierchen.
Bis sie Artemianauplien fressen, vergehen zehn Tage.
Trotzdem viel Erfolg!
Charly

"wir müssen uns Sisyphos als glücklichen Menschen vorstellen" A. Camus
" wir müssen uns Camus als Dummschwätzer vorstellen" Sisyphos


   
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(@spreadyourwings)
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Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 7
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Hallo Charly!

Vielen Dank für Deine rasche Antwort!

Vom kranken Mädel hätten wir uns heute verabschiedet... sie ist uns allerdings zuvor gekommen. Naja, hat uns jedenfalls eine blutige Angelegenheit erspart. :???:

Ich habe leider keine Möglichkeit, das Nest auszuquartieren - somit haben die Jungen auch bei angemessener Fütterung keine Überlebenschance, oder?


   
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Charlyroßmann
(@charlyrossmann)
Noble Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 1828
 

Hallo, Andrea!
Probiers!
Lalia tun ihren Jungfischen nix. Der eine oder andere wird vielleicht durchkommen.
Viel Glück!
Charly

"wir müssen uns Sisyphos als glücklichen Menschen vorstellen" A. Camus
" wir müssen uns Camus als Dummschwätzer vorstellen" Sisyphos


   
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(@spreadyourwings)
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Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 7
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Danke. Naja, das Schaumnest schaut heute ziemlich zerfleddert aus. Er schwimmt aber immer noch fleissig drunter herum und verscheucht das Weibchen. Ob das noch was wird?


   
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freaky_fish
(@freaky_fish)
Prominent Member
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 812
 

Hi Andrea,
die leidige Erfahrung mit der Hinfälligkeit der Zoogeschäfts-Fadenfische mussten wir auch schon durchmachen. :( Ich drück Dir die Daumen, dass die anderen zwei länger durchhalten.

Siehst Du im Schaumnest irgendwas, was nach Larven aussieht? Kleine Schwänzchen die raushängen oder so? Ansonsten, wenn er sein Nest noch fleißig bewacht, würd ich mal davon ausgehen, dass da noch was drin ist. :D
Wenn Du bisher nur die 2 Fische und die Schnecken drin hast, könnte es gut sein, dass ein paar Jungfische durchkommen. Als Notlösung zum Separieren (nicht sehr professionell, aber halbwegs zweckdienlich, wenn nichts besseres vorhanden ist): Du kannst auch, wenn Du Larven siehst, versuchen diese rauszufangen und sie in eine kleine Plastikschüssel mit Aquariumwasser setzen (z.B. so ne 500 gr. Mascarpone-Packung o.ä.) und diese an der Wasseroberfläche schwimmen lassen. Damit hält das Wasser die Temperatur, und Du kannst die Kleinen die ersten Tage gezielter füttern. Allerdings musst Du bei so einer kleinen Wassermenge wirklich gewissenhaft - täglich - Wasser wechseln, und für einen längeren Verbleib der Jungfische ist das auch nichts, aber für die ersten Tage wenn die Fischen nur ein paar Millimeter groß sind kommst Du damit aus (wenn es nur ein paar wenige sind ).
Wie lang läuft Dein Becken inzwischen? In einem eingefahrenen Becken findet sich für ein par Jungfische meist genug Futter, aber wenn es erst kurz steht kann die Futterausbeute für die kleinen natürlich mager sein. :(

Meine kleinen c. lalia habe ich zu Anfang mit Nobilfluid gefüttert, das wurde ganz gut angenommen und es sind viele Kleine durchgekommen. Dann so bald die Kleinen groß genug sind Lebendfutter (Mikrowürmchen, Artemia-Nauplien, Essigälchen) dazu. Und immer auf sauberes Wasser achten, dann wachsen die kleinen besser.

Ich wünsch Dir viel Erfolg und Glück, dass ein par kleine lalia durchkommen und Deinen Bestand verstärken können.

Viele Grüße
Verena


   
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(@spreadyourwings)
Active Member
Beigetreten: Vor 15 Jahren
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Hallo Verena! Danke für Deine Antwort! :)

Nein, ich habe leider nichts gesehen, das irgendwie gezappelt hätte. Vielleicht tut sich ja noch was. Habe auch einmal wo gelesen, dass es bei den ersten Laichversuchen manchmal passieren kann, dass die Eier nicht befruchtet werden...?

Das mit dem Ausquartieren ist eine Idee... sollte sich noch etwas tun, dann werde ich das probieren! Wie sieht's da mit der Sauerstoffversorgung aus in so einer kleinen Wassermenge? Ein täglicher Wasserwechsel ist genug, um das Sauerstofflevel hoch genug zu halten?

Naja, ich werde morgen nocheinmal schauen, ob etwas da ist.

Mein Becken läuft seit Anfang September - also noch nicht sehr lange. Da wird es wohl nicht genug Futter drin geben...


   
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freaky_fish
(@freaky_fish)
Prominent Member
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 812
 

Hallo Andrea,
es kann schon sein dass die Eier nicht befruchtet waren oder dass sie aus dem Nest rausgepurzelt sind. Mit ungeübtem Auge übersieht man die Kleinen aber auch mal schnell. Warte einfach noch mal ein wenig ab und beobachte, ob hin und wieder was aus dem Nest fällt, was das Männchen sich schnappt und dann zurück ins Nest bringt (dann ist es ne Larve, denn jetzt müßten die Kleinen geschlüpft sein, wenn noch was im Nest ist).

Was die Sauerstoffversorgung in dem Notquatier betrifft müßte der tägliche Wasserwechsel reichen. Am Anfang meiner Aquarianerzeit, als ich nur ein Becken hatte, hab ich das mit der Plastikschüssel gemacht und die Kleinen sind durchgekommen. :) Ist sicher keine optimale Lösung, aber es klappt, wenn man nur ein paar Fischen des "Wurfs" großziehen will und nicht gleich alle 100 - 200 - 300. 8)

Viele Grüße
Verena


   
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(@spreadyourwings)
Active Member
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 7
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Hallo allerseits!

Habe ja jetzt ein paar Tage nicht mehr geschrieben... der Letztstand ist der: das Nest scheint jeden Tag in der Früh zerfallen und zerfleddert. Das Männchen ist tagsüber jeden Tag den ganzen Tag am Bauen... am Abend ist das Nest wieder richtig gross und schaumig.

Larven/Babyfische hab ich bis jetzt nicht entdeckt. Ob das Weibchen nocheinmal abgelaicht hat, kann ich nicht sagen, ich hab's net gesehen. Er verscheucht sie nach wie vor vom Nestbereich und ist generell ziemlich ruppig mit ihr.

Rein zeitmässig wäre ein Wasserwechsel mehr als überfällig... wie sieht's damit aus? Wenn ich jetzt einen WW mache, dann geht das Nest wohl mit Sicherheit kaputt. Wie lange soll ich denn noch abwarten und Tee trinken? Oder soll ich den WW trotz allem einfach machen?

Danke!


   
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freaky_fish
(@freaky_fish)
Prominent Member
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 812
 

Hallo Andrea,
ich würde den WW machen. Gib das alte Wasser statt in das Klo ins Waschbecken und prüfe genau, ob da drin Fischlarven sind. Aber ganz genau gucken, die Babies sind wirklich sehr klein. Wenn welche da sind, dann natürlich rausfangen und zurück ins Becken oder in ein anderes Behältnis. Wenn nein, Wasser ablassen. :wink: Das Nest baut das Männchen schon neu, und wenn Larven durchgekommen sind, müßten die Fischchen so langsam frei schwimmen. Wenn das Nest also kaputt geht, ist das nicht so schlimm.
Unsere Männchen haben immer Schaumnester, egal ob was drin ist oder nicht. Gebaut wird ständig. Dass ein Nest da ist, heißt noch nicht, dass auch was drin ist. :wink: Leider läßt es sich nicht umgehen, das Nest hin und wieder durch einen Wasserwechsel zu zerstören.

Viele Grüße
Verena


   
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(@spreadyourwings)
Active Member
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 7
Themenstarter  

Danke!!! :)


   
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K. de Leuw
(@k-de-leuw)
Noble Member
Beigetreten: Vor 17 Jahren
Beiträge: 2034
 

Hallo Andrea!

Hast Du Schwimmpflanzen im Becken? Dort findet sich immer reichlich Kleinstfutter, mit etwas Glück auch in noch nicht lange stehenden Becken. Außerdem verhelfen sie den Nestern zu mehr Stabilität.
Mein Tipp: Versuche welche zu bekommen, z.B.:
- Hornfarn: Bei dem sterben ältere Wedel ab und bieten reichlich Mikroorganismen Nahrung
- Flutendes Lebermoos (Riccia, gibt es auch auf Steinen oder Hölzernaufgebunden, für Deine Zwecke einfach schwimmen lassen): Viele Nischen als Verstecke.
- Hornkraut oder Nixkraut flutend, also an der Wasseroberfläche treibend

Auch einige wenige treibende Halme trockenen Grases können durch mäßßige Fäulniss die Nahrungsgrundlage verbessern, ebenso ein eingefahrener Mattenfilter, dessen Matte bis an die Oberfläche reicht.

Gruß, Klaus


   
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(@spreadyourwings)
Active Member
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 7
Themenstarter  

Ja, ich habe ziemlich viel Froschbiss im Wasser! Genau in diesen Pflanzen baut das Männchen ja immer fleissig. :)


   
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