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Platzbedarf T.chuna

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 I.W.
(@i-w)
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Beigetreten: Vor 11 Jahren
Beiträge: 14
Themenstarter  

Hallo zusammen,

ich wollte mal nach euren Erfahrungen zum Platzbedarf von T.chuna fragen.
In der Literatur und im Netz (u.a. hier im Forum) gibt es ja doch sehr unterschiedliche Angaben.

Meine Erfahrungen mit chuna sind sehr verschieden. Meine ersten T.chuna (1M/2W) hatte ich im 50cm Becken. Dort gab es keine Probleme mehrfach Larven (leider kein Aufzuchtbecken frei zu der Zeit).
Später hatte ich 1M/1W im 60cm Becken und die haben sich ordentlich saures gegeben.
Im Moment schwimmen 2W im Meterbecken und wemsen sich selbst da wie die Kesseflicker. Sollten eigentlich mit einem zusätzlichen Männchen in ein 60cm Becken, aber das spar ich mir bei den beiden Zicken wohl lieber....

Alle Becken waren/sind in Struktur und Bepflanzung ziemlich ähnlich. Einige Anubias/Javafarn auf Holz und Valisnerien/Cryptocorynen. Dazu eine dichte Schwimmpflanzendecke.

Habt ihr ähnliche Erfahrungen mit chuna und so weit auseinandergehenden Platzansprüchen gemacht? Würde mich mal interessieren.

Gruß
Ingo


   
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 I.W.
(@i-w)
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Beigetreten: Vor 11 Jahren
Beiträge: 14
Themenstarter  

Dann will ich mal einen kurzen Bericht zur Gruppenhaltung von chuna in etwas geräumigeren Becken schreiben. Die chuna schwimmen jetzt seit einer Weile mit 3M/2W im 100x40x40 Becken.

Die Männchen bauen mit sehr wenig Abstand zueinander ihre Schaumnester. Valisneria scheinen dabei beliebter zu sein als Limnobium oder Ceratopteris. Da das Becken ungefiltert betrieben wird, können Strömung oder strömungsberuhigte Bereiche bei der Platzwahl keine Rolle spielen.

Die Weibchen streunen durchs Becken wie es ihnen gerade passt. Agressivität, weder zwischen noch innerhalb der Geschlechter, ist nicht vorhanden. Ab und zu wird der ein oder andere I.kerri angebalzt (Körperform ist wohl ähnlich und der Querstreifen verlockend... :roll: )

Larven habe ich noch keine gefunden, aber das ist wohl nur eine Frage der Zeit. Wird wohl noch zu kalt sein (ungeheiztes, offenes Becken)...

Insgesamt scheint es sich bei den chuna ähnlich zu Verhalten wie z.B. auch bei T.trichopterus. Da bilden die Männchen Brutkolonien und die Weibchen streifen herum und besuchen nach Laune die Männchen (Seite von Dr. Jörg Vierke).

Platz und Gruppengröße hat also erhebliche Auswirkungen auf das Verhalten und man kann einige Schwierigkeiten (vor allem Agressivität) gut mit größeren Becken umgehen.

Auch wenn die Bedeutung der Beckengröße, vor allem im Bereich Killis in dem ich schwerpunktmäßig unterwegs bin, immer wieder runtergespielt wird. Beispiel: Diapteron (max. 30-35mm) sind bei mir vollkommen problemlos in Haltung und Vermehrung im bepflanzten 54l Becken. Selbst im Hochsommer bei angeblich so tödlichen Temperaturen von 25-30°C hatte ich noch keinen einzigen Ausfall.

Fast immer, wenn von Problemen mit der Empfindlichkeit oder Schwierigkeit der Diapteron-Arten berichtet wird, ist auch zu lesen, dass die Fische zu 1-3 Paaren in sterilen 12-25l Becken mit Torf- oder Wollmops als Einrichtung sitzen. Natürliche Verhaltensweisen? Fehlanzeige. (Mir ist bewusst, dass submerse Pflanzen eher selten sind, aber trotzdem gibt es genug Grünzeug das ins Wasser hängt)

Lange Rede kurzer Sinn: Gönnt den Fischen etwas Platz :cool:


   
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(@constantin)
Honorable Member
Beigetreten: Vor 13 Jahren
Beiträge: 582
 

Hallo!

Danke für diesen aufschlussreichen Beitrag!
Man sieht an diesem Beispiel einmal mehr wie wichtig es ist, die "Heilige Dreigfaltigkeit der Aquaristik" ;-) zu beherzigen:
Man muss seine Fische kennen.
Man muss wissen was man will.
Man muss wissen was man kann.

Viele Grüße!

IGL 049


   
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K. de Leuw
(@k-de-leuw)
Noble Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 2034
 

Hallo zusammen,

das Verhalten von T. chuna ist wohl sehr unterschiedlich. Für diese Beobachtung bin ich damals in einer Rezension im Makropoden ziemlich gescholten worden, darin wurde behauptete, das Becken sei zu klein gewesen, dabei hatte ich die Maße gar nicht angegeben:
Revierverhalten bei Weibchen

Gruß, Klaus


   
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freaky_fish
(@freaky_fish)
Prominent Member
Beigetreten: Vor 17 Jahren
Beiträge: 812
 

Hallo Ingo,
ich hatte meine T. chuna über viele Jahre immer in 60er Becken, mit wechselnder Anzahl Männchen - normalerweise aber 2-4 und zugehörigen Weibchen bzw. teils halt auch abhängig davon, was ich so an Geschlechtsverhältnissen hatte beim Nachwuchs. Das lief immer sehr schön, die Männchen hatten ihre Nester (ebenfalls häufig nah beieinander) und waren ständig damit beschäftigt, die Weibchen anzubalzen oder sich gegenseitig zu imponieren und insofern meistens wunderschön gefärbt. Wobei, ich muss einschränken - 2-3 Männchen haben ihre Reviere unetrgebracht, wenn es mehr waren, hatten die übrigen Männchen in der Regel kein Nest. Sehr arg gejagt wurden die Weibchen nicht, es war das ganz normale Wegscheuchen, allerdings in ordentlichem Tempo (lange verfolgt wurde das Weibchen jedoch nie). Die Weibchen untereinander hatten hin und wieder Kabbeleien, aber auch nichts ernsthaftes. Die T. chuna haben sich über Jahre in dem Becken erhalten, es kamen ohne mein Zutun immer genügend Jungfische durch.

Mich würde mal interessieren, bei welchen Temperaturen Du diese unterschiedlichen Erfahrungen mit T. chuna gemacht hast?
Meine lebten immer bei Zimmertemperatur mit den jahreszeitlich bedingten Schwankungen (Übergangszeit ca. 20 Grad, im Sommer bis zu 30 Grad).

Liebe Grüße
Verena


   
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 I.W.
(@i-w)
Active Member
Beigetreten: Vor 11 Jahren
Beiträge: 14
Themenstarter  

Hallo Verena,

die T.chuna halte ich bei Zimmertemperatur -1°C (Verdunstungskühleffekt des offenen Beckens). Das ergibt dann so ca. 18-19°C im Winter bis 25-26°C (selten höher) im Sommer. Jungfische sind bei mir im kleinen Becken nie durchgekommen. Die Weibchen waren dafür zu gierig.

Jetzt im größeren Becken habe ich noch keine Larven entdeckt, obwohl das Becken (bis gestern) stark verkrautet war. Es schwimmen noch ein paar Salmler mit im Becken, die aber eigentlich nie in den Ecken zu finden waren, in denen die Nester der Chuna waren. Eigentlich will ich keinen separaten Ansatz machen, aber wenn es von alleine nicht geht...

Gruß
Ingo


   
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chidrup
(@chidrup)
Prominent Member
Beigetreten: Vor 12 Jahren
Beiträge: 765
 

Hallo Ingo,

die Jufis bleiben ja nicht bei den Nestern. In Gesellschaft der Salmler bekommst Du sicher keinen Nachwuchs hoch.
Wie ist das Becken gefiltert?
Schöpf einfach aus dem Nest, am besten kurz nach dem Freischwimmen und überführ die Brut in ein eingefahrenes Becken.

Schöne Grüße

Chidrup Rolf Welsch IGL 288
"Die Wahrheit ist ein pfadloses Land" Jiddu Krishnamurti


   
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 I.W.
(@i-w)
Active Member
Beigetreten: Vor 11 Jahren
Beiträge: 14
Themenstarter  

Hallo Rolf,

bis von 3 Wochen war die Oberfläche mit mehreren Lagen flutender Valisnerienblätter, durchwachsen von einer guten Menge Rotalgen, komplett zu. Wenn Jungfische geschlüpft wären, wären sie nur 5cm neben dem Nest unerreichtbar für alle anderen Fische gewesen. Jungfische einer Aphyosemion Art, die ich kurz im Becken zwischengeparkt habe, sind im gleichen Becken bei gleichem Besatz in recht großer Stückzahl aufgewachsen. Weder bevor die Killis im Becken waren, noch nachdem die letzten Heranwachsenden umgesetzt waren, sind junge Chuna aufgetaucht.

Entweder kommt es zu keiner Eiablage trotz ausgiebiger Balz oder irgendwer freut sich über den Kaviar (entweder in der Zeit zwischen Ausstoß des Laichs und dem Abklingen der Laichstarre oder danach irgendwann)...

Gefiltert wird bei mir kein Becken.

Aber wenn die jungen Elassoma und Diapteron aus den Aufzuchtbecken raus sind, werde ich die Chuna mal ansetzen oder, falls es die Zeit (Arbeit) zulässt und ich die Fische inflagranti erwische, einen Teil des Laichs abschöpfen.

Gruß
Ingo


   
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K. de Leuw
(@k-de-leuw)
Noble Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 2034
 

Hallo Ingo,

die Kleinsten benötigen gerade im Vergleich mit den meisten Killis wirklich sehr feines Futter, aber dass es daran liegt, kann ich mir bei einem alteingerichteten, teilweise veralgten Becken auch nicht vorstellen.

Gruß, Klaus


   
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 I.W.
(@i-w)
Active Member
Beigetreten: Vor 11 Jahren
Beiträge: 14
Themenstarter  

Die Larven von Pseudepiplatys annulatus sind ähnlich winzig wie die chuna Larven und die bekomme ich auch groß. Und Elassoma Larven brauchen ebenfalls winzigstes Futter und die gehen auch. Am fehlenden/falschen Futter liegt es nicht. Zumal ja im Algenbewuchs wirklich genug Futter gewesen sein muss. Es sind einfach keine Larven geschlüpft.

Ich hoffe ja, dass sich das bei steigenden Temperaturen eventuell erledigt und die Eltern auch wirklich Laichen oder die Larven es durch die dann kürzere Inkubationszeit bis zum Schlupf schaffen. Mal abwarten.


   
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chidrup
(@chidrup)
Prominent Member
Beigetreten: Vor 12 Jahren
Beiträge: 765
 

Hallo Ingo,

bei den Zwergfadenfischen konnte ich oft beobachten wie die W laichbereitschaft vortäuschten um im Nest zu räubern. Die M reagierten auf diese Finte meist reichlich spät.
Gerade bei Becken mit dicht verkrauteter Oberfläche hatte ich oft keinen Zuchterfolg. Keine Ahnung wieso.

Schönen Sonntag

Chidrup Rolf Welsch IGL 288
"Die Wahrheit ist ein pfadloses Land" Jiddu Krishnamurti


   
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 I.W.
(@i-w)
Active Member
Beigetreten: Vor 11 Jahren
Beiträge: 14
Themenstarter  

Das hab ich auch schonmal bemerkt vor einigen Jahren.
In stark bewachsenen Becken haben es die Weibchen evtl noch leichter sich dem Nest zu nähern ohne gesehen zu werden. Vielleicht gibt es jetzt mit weniger Krautzeug mal ein Nest, das ich mopsen kann. Ich werds sehen.

Jetzt heißt es erstmal abwarten bis sich etwas tut und ein Aufzuchtbecken oder ein Zucht-/Ansatzbecken frei wird.

Gruß
Ingo


   
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(@honiggurami-freund)
New Member
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 1
 

Hallo zusammen,

Wie ihr vielleicht sehen könnt bin ich neu in diesem forum.

Mir sind nun die Honigguramis ins auge gesprungen also wollte ich euch

Ein paar Fragen stellen:

1.wie fiele tiere kann ich in einem 60p (maß von der Firma ada 60 mal 30 mal 36= 64l) halten( also wie fiele paare oder harems) ?

2.was sollte ich T. Chuna Füttern?

Vielen dank schonmal im voraus

Lg

                              Robin

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 3 Jahren von Honiggurami freund

   
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K. de Leuw
(@k-de-leuw)
Noble Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 2034
 

Hallo und willkommen, 

Deine Frage zur Anzahl wurde eigentlich schon beantwortet: Entweder ein Paar oder eine Gruppe nach Verenas Vorbild. Allerdings spielt die Einrichtung eine Rolle, ein Foto des Aquariums wäre hilfreich.

Gefressen wird alles handelsübliche, was ins Maul passt. Ideal ist natürlich Lebendfutter aus der eigenen Regentonne o.ä., ansonsten Frostfutter und Trockenfutter geeigneter Größe.

Hier findest Du einen lesenswerten Beitrag von Dr. Jürgen Schmidt, für Trichogaster chuna musst Du recht weit herunterscrollen.

Gruß, Klaus


   
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