Hi,
erstmal möchte ich mich (besser gesagt mein Becken) vorstellen, da ich neu hier bin.
Ich habe ein West-Afrika-Becken (es soll zumindest einmal eins werden) mit den Maßen 130x50x60.
Mein momentaner Besatz:
5 Ctenopoma acutirostre
4 Erpetoichthys calabaricus
2 Purpurprachtbarche (Pärchen)
2 Antennenwelse (sollen als Immigranten weiter geduldet werden)
ca. 11 Neon's ( nehmen stetig ab, was auch so sein soll)
1 Netzschmerle (sucht noch neues Zuhause)
geplant sind noch 2 Pantodom buchholzii.
Meine Leoparden hab ich jetzt seit ein paar Wochen und bin total begeistert. Zuerst hatte ich nur zwei doch letzte Woche hab ich die drei anderen auch noch geholt
Was mich jetzt zuerst interessiert (es kommen bestimmt noch viele Fragen nach) ist wie ist das Farbenspiel der Leo's zu deuten.
Im Geschäft waren die Leo's teilweise fast einheitlich dunkel, so daß man die Flecken nur schlecht sehen konnte. Bei mir ist das Leopardenmuster gut zu sehen bis auf Brauni der ist etwas farbloser und geht eher ins braune.
Teilweise sind die Flossen hell und dann wieder fast schwarz.
Kann mir jemand helfen den Gemützzustand meiner Leo's besser zu deuten und damit ihr Verhalten besser zu verstehen.
Gruß urs
Hallo urs (kläre mich mal auf, ist das ein richtiger Name? Mir ist es lieber, wenn ich jemanden richtig ansprechen kann. ),
schon seit knapp 10 Jahren pflege ich unter anderem Leopardbuschfische. Ich hatte einmal 4 Importtiere direkt vom Großhandel erhalten, von denen im Laufe der Jahre zwei Fische in den Fischhimmel übergegangen sind. Einer aus nicht ersichtlichen Gründen, ein zweiter ist in seiner Fressgier an einem halberwachsenen gebänderten Buschfisch "erstickt" . Später bekam ich von Pascal Antler, uns allen als "Channaholiker" bekannt, einen weiteren Leopardbuschfisch dazu. Ich erwähne es deshalb, weil dieser Fisch sich in Bezug auf das erwähnte Farbenspiel anders verhält. Diese Fische sind inzwischen ca. 18 cm groß. Ich bin mir an Hand von Beobachtungen (Verhalten, Leibesumfang, "Dornenfelder" hinterm Auge und an der Schwanzwurzel) ziemlich sicher, dass es sich bei dem Fisch von Pascal um ein Weibchen handelt und bei den anderen beiden Fischen um Männchen. Das Tier, welches ich als Weibchen identifiziert habe, zeigt ununterbrochen ein schönes Leopardmuster und ist auch wesentlich zutraulicher. Die anderen Beiden sind sehr zurückhaltend und überwiegend einfarbig dunkelbraun gefärbt. Wenn es jedoch zu einem balzartigen Verhalten kommt und beide um das Weibchen buhlen, zeigt sich auch bei ihnen ein Leopardmuster, welches bis jetzt jedoch nie so kontrastreich war wie beim Weibchen.
Ich glaube, dass einmal der Gemütszustand dieser Fische (wie auch bei vielen anderen) sich durch Farbintensitäten deutlich macht. Dass aber auch zum Anderen die Fische aus unterschiedlichen Fundorten kommen und sich dadurch in der Farbintensität unterscheiden (siehe bei meinem Weibchen).
Gruß Michael
fischmichi
Michael Müller
"Die Frage heißt nicht: Können Tiere denken oder reden? Sondern: Können sie leiden?" (Jeremy Bentham)
Hi Michael,
Urs ist zwar ein ein richtiger Name aber nicht meiner . Urs kommt von Ursus der lateinische Name vom Bär. Mein Name ist Steffi .
Ich habe bei meinen Leo's beobachtet das sie sich manchmal (so sieht es jedenfalls aus) gegenseitig in die Seite zwicken, dabei sind die Kammflossen (ich hoffe die nennt man so ) meist sehr dunkel gefärbt und nach kurzer Zeit wurde der "geärgerte" dann immer blasser und dann war das spiel auch schon vorbei.
Ab wann kann ich den die Dornenfelder hinter den Augen erkennen? Mein kleinster (Littel Jo) ist so ca. 4-5 cm groß der größte (Mr. Big) so ca. 8-9 cm.
Womit fütterst du den deine so?
Meine bekommen momentan Heimchen, rote Mückenlarven, Daphnien und alle Fliegen die ich so fangen kann. Sie gehen aber auch an die Fischstückchen die ich für die Flösselaale ins Becken gebe.
Gruß Steffi
Hallo Steffi,
bei den Paarungen bei meinen Pfauenaugenbuschfischen habe ich es regelmäßig festgestellt, dass sie sich gegenseitig in die Seiten stupsen, meistens in nähe der Aftergegend.
Das wird bei den Leopardbuschfischen nicht viel anders sein. Da deine Fische noch verhältnismäßig klein sind, dürfte es sich hier um erstes Imponierverhalten oder leichte Drohgebärden handeln. Auch unter den adulten Männchen gibt es immer solche leichten Drohungen, es kam aber bei mir noch nie zu ernsthaften Auseinandersetzungen.
Zu der "Kammflosse", ich nehme an, du meinst die Rückenflosse. Hier mal ein Verweis zu den
Flossen der Fische.
Die Dornenfelder hinterm Auge kann man am besten sehen, wenn sich das Licht an diesen Stellen an der Schleimhaut des Fisches spiegelt. Es ist aber möglich, dass deine Fische noch zu klein sind, um diese Merkmale exakt zu zeigen.
Zum Futter: meine fressen eigentlich alles, was ich ihnen vorsetze. Zur Not auch mal Trockenfutter, am liebsten grössere Brocken. Große Insekten oder Spinnentiere ist natürlich ein richtiger Leckerbissen. Auch kleine Fische nehmen sie natürlich, ich hatte ja das Erlebnis mit einem jungen Microctenopoma fasciolatum erwähnt.
Ich hoffe, ich habe dir etwas weitergeholfen.
Gruß Michael
fischmichi
Michael Müller
"Die Frage heißt nicht: Können Tiere denken oder reden? Sondern: Können sie leiden?" (Jeremy Bentham)
Hi Michael,
danke erst mal für deine Antwort. Ich habe meine Leo's mit mittleren Heimchen gefüttert. Manchmal hatte ich den Eindruck das sie den Leo's im Halse stecken geblieben sind und zwar im warsten Sinne des Wortes.
Es kam öfter vor das meine Fische danach mit offenem Maul rumgeschwommen sind und sic in eine Ecke zurückgezogen haben.
Ist das normal oder soll ich lieber erst noch die kleinen Füttern?
Gruß Steffi
Hallo Steffi,
das passiert bei meinen "Leoparden" auch des öfteren, besonders wenn ich große Brocken füttere. Die Fische schlingen alles was geht in sich hinein und liegen dann schwer atmend am Boden. Ich nehme auch an, dass sie das Maul so voll haben und ihre Atmung dann behindert wird. Wenn es ihnen zu viel wird, spucken sie alles wieder aus und sausen nach oben, um Luft zu holen. Ich habe noch nie festgestellt, dass sie dadurch zu schaden gekommen sind (außer die anfangs beschriebene Situation mit dem Microctenopoma fasciolatum).
Gruß Michael
fischmichi
Michael Müller
"Die Frage heißt nicht: Können Tiere denken oder reden? Sondern: Können sie leiden?" (Jeremy Bentham)