Hallo zusammen,
nach längerer beruflich bedingter Zwangspause steht endlich wieder ein Aquarium in meiner Behausung, bewohnt u.a. von Ctenopoma weeksii. Sind leider nur zwei Tiere, mehr waren nicht zu bekommen. Vor Jahren hatte ich ansorgii, die viel aggressiver waren als allgemein beschrieben wird, die haben sich ihr Artbecken selbst gemacht und sogar Lamprologus werneri in den Fischhimmel befördert. Und nein, weder war das Becken zu klein noch ungeeignet eingerichtet. Trotz dieser Erfahrungen, ich hätte ansorgii gern wieder, oder fasciolatum oder oder..., zweites Becken kommt diesen Monat.
Mit den weeksii gibt´s keine Probleme, sie teilen sich ihr Aquarium mit Epiplatys sexfasciatus und Pelvicachromis taeniatus, gehen gut ans Futter, sind zutraulich und leben überhaupt nicht versteckt. Eingerichtet ist das Becken mit Lavasteinen, Wurzeln und dunklem Bodengrund, es ist noch etwas zu hell (stört eher die Epiplatys), wächst aber nach und nach zu, und ich werde die Pflanzen nur so weit einschränken, dass die Hälfte der Wasseroberfläche frei bleibt. Das Wasser ist bestens hier, < 5° dGH, ich wechsle wöchentlich ein Drittel und nehme zwischendurch auch mal einen Eimer zum Blumengießen raus. Die weeksii sind halbwüchsig, wachsen schnell und fressen Unmengen. Da die anderen Fische sich ungern in ihrer Nähe aufhalten, füttere ich sie zuerst, am liebsten nehmen sie Cichlid Sticks. Doch selbst wenn sie kugelrund sind, erbeuten sie immer noch mal ein paar Heimchen oder Drosophila, eigentlich für die Killis gedacht, und gefrorene Mückenlarven, die eher für die Cichliden sind. Das Verhalten ist hochinteressant, einmal die Jagdtechnik und dann die Spezialitäten. Den "Toten Mann", auf die Seite kippen und durchs Wasser taumeln lassen, macht nur das kleinere der beiden Tiere. Anfangs habe ich mich schwer erschrocken, stürzte zum Becken, und zack, sauste der Buschfisch nach oben, schauen, ob´s was gibt. 😛
Einzige Frage momentan: Temperatur, der Regler steht auf 23°C, das ist die Nachttemperatur, tagsüber erwärmt sich der Raum auf 25°C, bei Sonneneinstrahlung auch etwas mehr. Zu viel, zu wenig? In der Literatur sind die Angaben sehr widersprüchlich...
Die nächsten Tage werde ich ein bisschen hier lesen, vielleicht auch mal eine Frage stellen, die Kinder haben großes Interesse an Betta, aber mir fehlt die Erfahrung, da muss ich mich erst einmal schlau lesen. Wenn jemand hier im Raum Hamburg wohnt, ich würde mir sehr gern Aquarien, Zuchtanlagen etc. ansehen, ideal wäre es, wenn ich die Jungs mitbringen könnte, 5 und 11 Jahre alt, fragen zwar tausend Fragen, hüpfen vor Aquarien aber nicht rum. Und über Hinweise, welcher Anbieter im Norden Ctenopoma hat, freue ich mich natürlich auch. 😀
Viele Grüße,
Stefan H.
Hallo Stefan,
vor langer Zeit habe ich doch eine ganze Menge Ctenopoma weeksii nachgezogen. Die Temperatur, die Du genannt hast ist meiner Meinung nach in Ordnung. Ich hatte eher immer Probleme mit höheren Temperaturen. Die Fische haben sich damals bei mir auch den Bauch immer richtig vorgeschlagen. Die ausgewachsenen Tiere waren dann später bei mir ca. 12 cm lang. Bei der Größe hätte ich dann auch Angst um die Epiplatys sexfasciatus. Meine damaligen Tiere haben aber auch fast ausschließlich Lebend- und Frostfutter bekommen. Auch habe ich festgestellt, dass die Fische mit Trockenfutter kein Laich angesetzt haben. Um sie zur Nachzucht zu bringen habe ich die weeksii nur mit Lebendfutter und besonders mit Insekten (Wiesenplankton, Drohnenpuppen - habe ich mir vom Imker besorgt - ,usw.) gefüttert. Ansonsten sind die Ctenopoma weeksii einfache Pfleglinge. Das Tot stellen würde ich als Futterjagd bewerten, dieses Verhalten ist sehr ähnlich dem der Blattfische.
fischmichi
Michael Müller
"Die Frage heißt nicht: Können Tiere denken oder reden? Sondern: Können sie leiden?" (Jeremy Bentham)
Hallo Stefan,
Die "Ansorgii" gibt´s eigentlich öfters im Handel, eigene NZ bietet z.B. das interessante
http://www.fischhaus-zepkow.de/index_b.html
an.
Gruß
Norbert
Hallo Norbert,
vielen Dank für den Tipp, das Fischhaus Zepkow kannte ich noch nicht, eMail dorthin ist unterwegs.
Hallo Michael
auch an Dich vielen Dank für die Hinweise zur Pflege. Frostfutter nehmen die weeksii bei mir nicht besonders gern, keine Ahnung, woran´s liegt. Was sie an den Cichlidensticks finden, frag´ mich nicht, das Zeug gefällt ihnen richtig gut. Insekten bekommen sie zwar auch, Heimchen, Mehlwürmer, was sich aus den Terrarienabteilungen so rausschleppen lässt, aber richtig gierig sind sie nicht danach. Ich glaube, sie jagen lieber im Wasser als Futter von der Oberfläche zu nehmen. Der Tipp mit den Drohnenpuppen ist gut, das probiere ich aus.
Viele Grüße,
Stefan
Hallo Norbert,
vorgestern habe ich die ansorgii bekommen. Möglich, dass sie vom Zierfischhaus Zepkow stammen, ich war auf dem letzten Rest im Zooladen, keine Zeit für ein Schwätzchen. Jedenfalls geht es den ansorgii prima, sie sind zwar noch halbwüchsig, vielleicht 4 cm, imponieren aber schon häufig. Wahrscheinlich vier Herren und zwei Damen, so war´s zwar nicht gedacht, aber das Becken ist so voll mit Versteckplätzen, dass ich da keine Befürchtungen habe. Wird wohl doch ein Artbecken, diese ansorgii sind sehr viel zurückhaltender als die Tiere, die ich vor einigen Jahren hatte.
Die weeksii entwickeln sich sehr gut, sie fressen viel und wachsen schnell heran. Ich hoffe nur, dass ich schnell weitere Tiere finde, sonst könnte es mit dem Größenunterschied schwierig werden.
Viele Grüße,
Stefan H.