Hallo liebe Buschfischexperten,
da ich hier im Forum neu bin, möchte ich mich ersteinmal kurz vorstellen:
Mein Name ist Claudia, ich bin 39 Jahre alt und gerade dabei, mein erstes Aquarium zu besetzen.
Das Aquarium ist Teil eines Paludariums, es hat die Maße 90x46x34 (LxBxH), es wird mit einem HMF betrieben, hinter dem eine Pumpe 400-500l/Std. in einen Wasserfall im "Terrarienteil" des Palus fördert. Von dort fließt es über ein Bachbecken (ca.30l fassend) durch ein Überlaufrohr wieder zurück ins Aquarium.
Dieses Becken gilt es nun hoffentlich bald zu besetzen und da habe ich mich nun als Erstbesatz auf Microctenopoma eingeschossen.
Zunächst dachte ich an eine Gruppe M. fasciolatum, aber nun habe ich hier im Forum die M. Mai Ndombe entdeckt, die mir ausgesprochen gut gefallen.
Könnte man diesen Tieren eine Anfängerin "zumuten"?
Sind sie überhaupt zu bekommen (sie scheinen ja sehr selten zu sein)?
Falls nein: wie sieht es mit den M. fasciolatum aus? Auch die scheinen nicht häufig angeboten zu werden.
Würde eine Gruppe bei mir "reinpassen"? Meinen bisherigen Informationen zufolge sollte eine 4er - Gruppe gehen. Richtig (ein bißchen unsicher bin ich noch, die Tiere kommen mir so groß vor)?
Mein Wasser will ich mit VE-Wasser auf etwa 5°KH verschneiden. Das müsste doch in Ordnung sein?
Geplant ist eine dichte Randbepflanzung, eine ordentliche Schwimmpflanzendecke ist schon vorhanden, sowie auch eine Wurzel. Ich will auch noch einige Steinaufbauten und/oder noch eine weitere Wurzel/Ast einbringen.
Heizer ist nicht geplant (außer evntl im Winter für besonders kalte Zeiten).
Was sagt Ihr zu meinem Plan - kann der so aufgehen?
MfG,
Claudia
Hallo Claudia,
Fasciolatum werden zu groß für 30 L (falls ich deine Beschreibung richtig verstanden habe).
Ansorgii sind wohl die am häufigsten erhältliche kleinbleibende Art und ziemlich unproblematisch.
Wasserwerte und Temperatur sind nicht wirklich wichtig und falls du das Paludarium in der Wohung aufstellst benötigst du auch keinen Heizstab.
Ansonsten klingt das doch ganz gut mit dichter Bepflanzung, Schwimmpfalnzen und einigen Unterständen.
Viel Spaß und Erfolg bei deinem Projekt!
Gregor
Hallo, Gregor,
nach meiner Berechnung 140 L, die 30 L beziehen sich auf den Zulauf.
Gruß, Jürgen
Hallo Ihr zwei,
vielen Dank für die prompten Antworten.
Jürgen hat Recht: es sind ca. 140 Bruttoliter im "Buschfischbecken" - hatte ich wohl ein bißchen chaotisch aufgeschrieben.
Reiner Schwimmraum sind bedingt durch den HMF (und Bodengrund etc. ) natürlich etwas weniger.
Hier mal ein aktuelles Bild:
wie gesagt, es kommen noch Steine und evntl Holz dazu und die Pflanzen müssen natürlich noch wachsen - ich habe das Becken ja erst am Wochenende eingerichtet.
@Gregor:
den ansorgii finde ich persönlich nicht so schön wie die anderen beiden oben genannten. Meinst Du denn, man kann so eine vierer Gruppe fasciolatum oder Mai Ndobe in dem Becken halten - b.z.w. überhaupt drankommen?
Ja, das Paludarium steht im Wohnzimmer, aber im Winter sinkt die Temperatur hier schon mal auf um die 15 Grad ab...
Geht das dann immer noch ohne Heizer? (das Licht wird ja Tagsüber ein wenig heizen, aber nachts eben nicht.)
Grüßle,
Claudia
Hallo Claudia,
das habe ich missverstanden, auf 140 L kannst du problemlos eine 4-er Gruppe Fasciolatum halten. Mai Ndombe und Ansorgii gehen sogar noch einige mehr oder beide Arten zusammen.
Ich habe in 180 L ein Paar Fasciolatum mit 3 Paaren Ansorgii, 1 Paar Pelvicachromis Taeniatus, 10 Epiplaty Dageti und 10 Mochokiella Paynei. Funktioniert völlig problemlos.
Und bei 15°C im Winter würde ich Probleme mit meiner Frau bekommen Und dann geht es wohl auch nicht mehr ohne Heizstab. Ich hatte schon für eine Woche 19°C und das hat meinen Fischen nicht geschadet aber darunter würde ich nicht gehen.
Grüße
Gregor
Hi Gregor,
vielen Dank für die Antwort! Dann kann ich ja in der "Suche"-Rubrik eine Anfrage starten! *freu*
Noch eines zu den Buschfischen: bei einer vierer Gruppe, würdest Du zu 1.3 oder 2.2 tendieren - oder ist das völlig wurscht?
Wenn das kein Zufall ist: so eine ähnliche Kombi (mit 'nem kleinen Buntbarsch und einem kleinen Gruppenfisch) hatte mir insgesamt auch vorgeschwebt! ich hatte an den blauen Kongocichliden (Nanochromis parilus) gedacht, aber P. taeniatus kam gleich danach - eventuell auch Pseudocrenilabrus spec.
Und irgendwelche Killis halt. Aber welche Killis auch im Kongo vorkommen, in Gruppen gehalten werden und mit den anderen Fischen zusammenpassen, da konnte mir bisher niemand so recht helfen...
Tja, auch zu der Gesamtkombi konnte mir erst garkeiner so recht etwas sagen, dann erfuhr ich, dass die Buschis besser in Gruppen zu halten sind und hatte Zweifel, ob's dann nicht doch zuviel wird..
Aber eine Gruppe kleiner Beifische hätte ich zumindest schon noch ganz gerne dazu (vielleicht wären auch Neolebias spec. was, aber kommen die auch im Kongo vor?)
Geht das auch in meinem Becken? Oder ist's dann endgültig zuviel?
Weißt Du, ob die Epiplatys dageti auch aus dem Kongo kommen?
Wenn ja: könnte ich die mit einsetzen und wenn das auch geht: wie viele in meinem doch recht kleinen Becken? (Habe nähmlich heute welche im Laden gesehen - dann könnte ich ja vielleicht mit denen anfangen.)
Hihi - Fragen über Fragen - sorry...
Claudia
Hallo Claudia,
falls du die Auswahl hast würde ich zu 2.2 tendieren, sehr wahrscheinlich musst du aber froh sein die Fische überhaupt zu bekommen.
Nanochromis sind strömungsliebend während die Buschfische eher ruhiges Wasser bevorzugen. Pseudocrenilabrus werden i.A. im Harem gehalten um den Druck auf die Damen etwas zu verteilen. Und sowohl Nanochromis als auch Pseudocrenilabrus können ganz schöne Stinkstiefel sein. Ich habe beide Kombinationen nie gepflegt, würde aber aus den erwähnten Gründen zu Pelvis raten. Was auch sehr gut geht sind Anomalochromis Thomasi, ich hatte vor den taeniatus ein Paar in diesem Aquarium aber leider sind sie mir letztes Jahr an Altersschwäche verstorben.
Ich hatte auch einige Zeit 2 Paare Gardneri mit meiner Kombination zusammen gehalten und damit keine Probleme.
Mit Neolebias habe ich keine Erfahrungen gemacht. Ich habe aber vor den Epiplaty versucht Aplocheilichthys normani zusammen mit den Fasciolatum und Ansorgii zuhalten und damit Schiffbruch erlitten. Da die Neolebias von der Größe her ähnlich sind, wäre ich da eher vorsichtig.
Die Epiplaty Dageti sollen übrigens von Liberia bzw. der Elfenbeinküste stammen. Ob sie auch im Kongo vorkommen kann ich dir nicht sagen.
Grüße
Gregor
Moin Gregor,
ja, mir fiel dann gestern auch noch ein, ich könnte ja die dageti mal bei fishbase suchen (die Seite ist noch nicht so ganz in meinem System - kenne sie erst seit kurzem) und habe dort die gleichen Angaben gefunden. (eigentlich hatte ich daraufhin auch noch ein P.S. zum letzten Beitrag verfasst, von dem ich auch dachte, es sei genommen worden - war wohl doch zu spät...)
Über die A.normani hatte ich auch schon nachgedacht und auch gefragt, von denen wurde mir bereits an anderer Stelle abgeraten.
Darf ich fragen, inwiefern Du mit den Leuchtaugen in der Kombi Schiffbruch erlitten hast?
Wurden sie gefressen? Dann könnte es natürlich sehr gut sein, dass die Neolebias mit ihren um die 4cm auch auf der Speisekarte landen...Ich hätte gedacht, dass die Tierchen flink genug sind, um den "großen" davon zu schwimmen.
Hmm - zu Pseudocrenilabrus habe ich bisher eigentlich immer paarweise Haltung gefunden... und die multicolor wurden mir eher als friedlich beschrieben. Dann kommen die also auch nicht in Frage... Ich meinte sogar, jemand habe die zwei Arten M.fasciolatum und P.multicolor schon erfolgreich zusammen gehalten - muss ich nochmal nachlesen...
Und laut Dr. J. Vierke kommen die Nanochromis parilus zwar in den Stromschnellen vor, da aber eher in den sehr ruhigen Bereichen. Daraus hatte ich jetzt geschlossen, dass sie eigentlich keine so starke Strömung brauchen...und ein ganz klein wenig Strömung ist ja doch durch die Konstruktion auch.
Pelvicachromis werde ich dann mal im Hinterkopf behalten - vielleicht wird mir das aber mit so großen Fischen eh zuviel...
Mann mann mann - ist das alles kompliziert Vor allem findet man einfach überall wieder neue, teilweise widersprüchliche Informationen. Auch zur Herkunft.
Tja - falls es denn mit den Buschfischen klappt, sieht das dann wohl vorläufig nach einem reinen Artenbecken aus.
Gut - ersteinmal wollte ich sowieso nur eine Art einsetzen, um mich ersteinmal ein wenig mit Fischpflege und -Verhalten vetraut zu machen, aber ich dachte, falls sich das mit den Buschfischen noch sehr lange zieht, könnte ich schon mal mit einer andren Art anfangen, die dann später als "Beifisch" im Becken bleiben kann...
Oder ich müsste mein Konzept "aufweichen" und dann eben doch noch weiter im Westen suchen (also beispielsweise die dageti wieder in die Auswahl nehmen).
Tjä - ein ständiges Auf und Ab der Gefühle...
Immer wenn ich denke, ich habe endlich die Lösung gefunden, kommt irgendwo doch wieder ein neues Problem um die Ecke gekrochen...
LG
Claudia
Hallo Claudia,
ich gehe zumindest davon aus, dass meine Normani gefressen wurden. Habe 8 Fische eingesetzt und nach einem Tag noch 2 erblickt. Dachte zuerst die anderen verstecken sich, aber nach der 2. Nacht habe ich kein Lebenszeichen mehr gesehen
Grüße
Gregor
Hallo nochmal
gut - dann weiß ich da auch Bescheid.
Naja, ein reines Artenbecken ist sicher auch was schönes.
Bin nur am zweifeln, ob ich dafür geduldig genug bin - wer weiß, wann ich zu meinen Wunschfischen kommen kann?
Vielleicht gibt es noch die Möglichkeit, eine anuelle Killiart zu suchen, die auch mit schnellfließendem Wasser zurechtkommt (muss mich da noch weiter mit beschäftigen - aber ich bin sicher, da gibt es einige) und diese ersteinmal einzusetzen. Wenn es dann doch zeitnah was wird mit den Wunsch-Buschfischen, könnten die ja ins "Bachbecken" oben umziehen.
Das hatte ich eh mal angedacht (überlege, eine "Trockenzeit" und eine "Regenzeit" oben eizuführen - das würde mit den anuellen Arten ja gut passen).
Aber darüber denke ich dann nochmal nach, wenn ich "oben" auch alles fertig hab' und der Wasserkreislauf geschlossen ist. (ich hoffe, dass es dieses Wochenende soweit ist )
Ansonsten bleibt mir "zur Not" immernoch der ansorgii. Den scheint man hin und wieder zu bekommen.
Gefällt mir zwar optisch weniger (jedenfalls nach Fotos und Videos zu urteilen), aber dafür hätte der den Pluspunkt, dass er auch in Madagaskar vorkommt - auch wenn er dort nur "eingeschleppt" wurde.
Also: nochmals Danke für Deine ausführliche Hilfe und die guten Tipps bezügl. einer Vergesellschaftung bis hierher!
Ich habe auf einen Tipp im "Willkommenforum" nun mal Jürgen "Schmidt-Weisswasser" angeschrieben. Mal sehen, was dabei rauskommt.
Wenn er nichts für mich hat, dann stelle ich hier im Forum in der entsprechenden Rubrik ein Gesuch ein und warte noch ein bisschen ab.
LG
Claudia
Nichts zu danken Claudia!
Wünsche dir viel Spaß mit diesen interessanten Fischen.
Grüße
Gregor
Hallo Claudia,
ich kann Dir auch nur fasciolatum empfehlen (habe leider Deine Anzeige zu spät gesehen). Schöne Tiere und Tiere, die Verhalten zeigen. Ich empfehle Dir für die Beckengrösse allerdings 2 Männchen und 4-5 Weibchen. Bei fasciolatum zeigen nämlich die Weibchen in der Gruppe eine Art Rangordnungsverhalten und das gibt es nicht soo oft bei Labyrinthern.
Mit zusätzlichem Besatz wird es allerdings nach meiner Erfahrung schwierig - bei mir wurden alle mit der Zeit unterdrückt und waren am Ende weg .......... alle waren maximal gleich gross. Mit grösseren Tieren wäre das sicher kein Problem, aber bei der Beckengrösse können sie halt kaum grösser als fasciolatum sein.
Dafür sind die fsciolatum aber wirklich schöne Mitbewohner und lassen sich auch immer sehen! Damit sind sie fast eine Ausnahme unter den Buschfischen.
Viele Grüsse,
Jan
IGL 159 Bestand: Arnoldichthys spilopterus WF; Ctenopoma acutirostre WF; Fundukopanchax gardneri; Macropodus opercularis "Quan Nam", M. erythroptherus "Dong Hoi"; Microctenopoma fasciolatum F1; Pterophyllum scalare "Belèm Sky Blue“; Trichopodus/Trichogaster leerii WF; Trichopodus/Trichogaster microlepis WF.