Hallo zusammen,
oft ist es doch so, dass man die Vergesellschaftung entweder ausprobiert, weil man nicht wieß, wohin mit den Jungischen, oder weil man seine "Traumart" bekommt, obwohl alle Becken belegt sind.
Bei mir hat funktioniert bzw. funktioniert noch:
Verschiedene geschlechtsreife Kampffische aus der Pugnaxgruppe mit verschiedenen Lebendgebärenden Zahnkarpfen, beide haben sich gut vermehrt, nur die heranwachsenden Kampffische muss man entfernen, sonst fressen sie die Zahnkarpfen (und ihre jüngeren Geschwister).
Verschiedenen große Buschfische untereinander und mit Anabas.
Ein Paar Kampffische der Pugnaxgröße mit einem Paar Mosaikfadenfischen und einem Trupp Kaisersalmler, beide Labyrinther haben sich vermehrt.
Anabas mit Flösselhechten bis ca. 30 cm Länge
Anabas mit Channa gachua Variante "Sonnenbrille"
Dieselben gachua mit denselben Flösselhechten
Gruß, Klaus
Wie jetzt..und wen genau meinst du??
stimmt..man kann nicht editieren..und ich überlege mir jetzt, ob ich mich von Dir beleidigt fühlen muss
gruss
Anke
Ich meinte alle, die sich angesprochen fühlen. Außerdem vergesellschafte ich ja auch meine Überschüsse.
Martin Hallmann
Hallo, alle zusammen!
Wunderbar! Es geht mal wieder richtig zur Sache!
Muß ich natürlich auch meinen Senf dazu geben.
Was Thomas P. dazu schreibt, trifft wohl den Kern der Sache. Um das umzusetzen, muß man allerdings auch so eine gute Beobachtungsgabe wie Thomas haben. Hat nicht jeder.
Grundsätzlich gilt: Wenn die Fische in der Vergesellschaftung balzen und ablaichen, macht man es richtig. Tun sie es nicht, stimmt was nicht, auch wenn sie allein gehalten werden.
Fische sind schließlich auch nur Menschen mit einem gut entwickelten Geschlechtstrieb und wenn sie den im Aquarium nicht wenigstens versuchen auszuleben, heißt das, wir halten sie so mies, das "es" ihnen vergeht.
Wobei es dabei deutliche Unterschiede gibt. Maulbrütende Betta sind meistens auch in Gesellschaft nicht vom Laichen abzuhalten, schaumnestbauende Betta brauchen ungestörte Reviere. Wenn die so gehalten werden, daß sie in Gesellschaft laichen, Hut ab. Ist mir nur mit B. smaragdina gelungen, aber das ist wohl der mit Abstand pflegeleichteste unter den Schaumnestbetta.
Am besten lassen sich möglichst unterschiedliche Fische vergesellschaften. Schon Erich Schaller schreibt in seiner "Boshaften Aquarienkunde" dazu, daß zwei Metzger in benachbarten Häusen Streit kriegen, ein Bäcker und ein Metzger sich aber wunderbar ergänzen.
Bei mir funktioniert das so: Aquarium von 140 Litern (mit kleinen Aquarien geht es sowieso schief), vier Paare Pseudosphromenus, drei Paare Colisa..ups... Trichogaster. Die Fadenfische bauen ihre Nester an der Oberfläche, die Pseudosphromenus in Höhlen in Bodennähe. Wenn ich Nachzucht brauche, nehme ich ein volles Nest weg. Statt der Fadenfische gehen auch große Knurrer, Trichopsis vittata, und statt der Pseudosphromenus auch Maulbrüter von der etwas unempfindlichen Sorte (picta, falx, fusca, pugnax etc.).
Zwei verschiedene Fadenfische vertragen sich nicht und zwei verschiedene Spitzschwanzmakropoden auch nicht, zumindest wenn sie in Balzlaune kommen und das sollen sie ja auch, siehe oben.
Das Pseudosphromenus und Colisa/Trichogaster in der Natur nicht zusammen vorkommen, ist dabei völlig uninteressant.
Gutes Neues Jahr!
Charly
"wir müssen uns Sisyphos als glücklichen Menschen vorstellen" A. Camus
" wir müssen uns Camus als Dummschwätzer vorstellen" Sisyphos
Schluss mit Weihnachtsfrieden!
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Zum damaligen Zeitpunkt hatte ich ein speziell vorbereitetes Quarantänebecken und meine ersten "heiklen" Labyrinther im Gepäck (besagte B.persephone, B.albimarginata und P.quindecim) - so kam es zur Vergesellschaftung, auch wenn mir, frei nach SCHALLER, die Logik sagte, dass es funktionieren müsste. Aber eigentlich war es simples Glück.
Denn z.B. die Überlegung "Schaumnestbauer geht mit Höhlenbrüter", hat schlussendlich bei P.quindecim und B.rutilans nicht funktioniert.
Eine Pauschalierung ist zumindest riskant, denn wer B.rutilans besser kennt, weiß, dass diese Art, gemeinsam mit B.brownorum, bei niedrigem Wasserstand ziemlich bodenorientiert (=Laubschlupffisch) lebt und zwangsläufig mit Parosphromenus zusammenkracht. Hier ist differenzierteres Wissen notwendig. Der Ansatz, dass Maulbrüter mit Schaumnestbauern gehen, scheiterte bei mir z.B. an einem rabiaten B.albimarginata-Weibchen - im Alter können das richtige Giftspritzen werden. B.coccina mit einem kleinen Schwarm Boraras brigittae, brachte mir tote Brigitten ein, die sich todesmutig als Laich- und Larven-/Jungfischräuber dem B.coccina-Männchen zum Fraße vorwarfen, während das Weibchen den Außenring der Eindringlinge bearbeitete. B.coccina mit Dario dario-Wildfängen brachte ein Dario-Männchen um den Verstand, der sich erfolglos um sein Revier bemühte, in dem ein Coccina-Weibchen Laichräuber spielte. Als vergesellschaftungstechnischen Supergau hatte ich ein (wunderschönes) tollwütiges B.persephone-Männchen, dass alles und jeden umbrachte und sein Leben in Einzelhaft verbringen musste - ja, ja, die friedlichen B.persephone...
Vergesellschaftungen sind eine heikle Sache, die tiefer gehendes Wissen um die Arten notwendig macht. Außerdem braucht man Individuen die der Norm entsprechen und Glück!
Das ist die Kehrseite meiner Erfahrungen.
I-Ahhh!
Thomas
Zum Abschluss ein ungewöhnliches Positivbeispiel:
Aus der Not musste ich Parosphromenus sp. (bintan-Typ), B.brownorum "Matang" und Sphaerichthys osphromenoides vergesellschaften. Das auf Tage angesetzte Notprogramm hatte aufgrund des guten Erfolges eine dreimonatige Verlängerung bekommen.
Thomas
und warum"nur" 3 Monate? gings dann schief oder wardann einfach nur ne bessere Lösung parat?
viele Grüße , Richard Fischer, geb. Brode
IGL120
Ich konnte mich einige Zeit (zu lange) nicht persönlich um das Becken kümmern und dann war es...äh...bescheiden...und leer.
Thomas