Internationale Gemeinschaft für Labyrinthfische e.V.

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Ausbildung des Streifenmusters

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(@constantin)
Honorable Member
Beigetreten: Vor 13 Jahren
Beiträge: 582
Themenstarter  

Hallo!

Heute habe ich mal eine Frage an die alten Hasen in der Makropodennachzucht, vor allem M. opercularis. Ich würde gern wissen, ab welcher Größe sich das Streifenmuster zu zeigen beginnt und ob es sich im Verlauf des weiteren Wachstums noch verändert.
So weit ich weiß zeigen die Jungtiere anderer Arten der Gattung zuweilen ein fischgrätartiges Muster, das aber wieder verschwindet und bei den Erwachsenen nur noch stimmungsabhängig wieder auftauchen kann. Wer möchte, kann auch dazu etwas sagen.

Viele Grüße!

IGL 049


   
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Wasserfreund
(@wasserfreund)
Eminent Member
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 31
 

Hallo Constantin,

das Streifenmuster zeigt sich bei meinen Opercularis im Grunde recht zügig, so ab einer Größe von ca. einem Zentimeter. Die Struktur ändert sich m.E. nicht mehr, aber die Farben entwickeln sich sukzessive. (Anfangs sind die Jungtiere beige mit grauen Streifen.)

Viele Grüße,
Michael

IGL 030


   
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(@constantin)
Honorable Member
Beigetreten: Vor 13 Jahren
Beiträge: 582
Themenstarter  

Hallo Michael!

Danke für deine Antwort!
Meine aktuellen M. spechti-Nachzuchten sind in dieser Größe gerade nicht mehr durchsichtig und eine Streifung lässt sich nur erahnen. Jetzt werde ich genau darauf achten, ab welcher Größe und unter welchen Bedingungen eine Streifenzeichnung auftritt. Offensichlich ist die Entwicklung der Musterung ein deutlicher Unterschied zwischen den Arten.

Viele Grüße!

IGL 049


   
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chidrup
(@chidrup)
Prominent Member
Beigetreten: Vor 12 Jahren
Beiträge: 765
 

Hallo Constantin,

bei meinen M. opercularis "Nanking" kann ich die Streifen bei etwa 8mm erkennen. Meine M. spechti Handel Nanning sind noch nicht soweit.

Schöne Grüße

Chidrup Rolf Welsch IGL 288
"Die Wahrheit ist ein pfadloses Land" Jiddu Krishnamurti


   
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(@constantin)
Honorable Member
Beigetreten: Vor 13 Jahren
Beiträge: 582
Themenstarter  

Hallo!

Ich habe mir die Publikation über die Vererbung des Streifenmusters besorgt, die PAEPKE in seinem Buch erwähnt. Dort wird berichtet, dass M. opercularis meist 8 Streifen aufweist. Bei Kreuzung mit M. spechti verschiebt sich der Mittelwert nach 10 hin und die Streifung wird unregelmäßiger, es treten häufiger Gabelungen auf.
Ich glaube, hier trifft die regelmäßige Streifung von M. opercularis auf das Fischgrätmuster, das die anderen Arten der Gattung gelegentlich in verschiedenem Ausmaß zeigen.
Übrigens ist mein größter Jungfisch durchaus in der Lage, Streifen zu zeigen, er hat das aber nur ein Mal getan, als ich ihn aus dem Ansatzbecken herausfing und zu seinen kleineren Geschwistern setzte. Seitdem ist Ruhe im Becken und alle Fische sind immer gelblichgrau.

IGL 049


   
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Erich Willems
(@erich-willems)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 16 Jahren
Beiträge: 237
 

Hallo Constantin,

So weit ich weiß zeigen die Jungtiere anderer Arten der Gattung zuweilen ein fischgrätartiges Muster, das aber wieder verschwindet und bei den Erwachsenen nur noch stimmungsabhängig wieder auftauchen kann. Wer möchte, kann auch dazu etwas sagen.

Die Rundschwanzmakropden zeigen eben das erwähnte Fischgrätenmuster.
Sie fange als kleine Jungtiere an erst dunklere Fleckchen, dann einige Streifen zu zeigen.
mit dem alter werden die gezeigten Streifen mehr und die Art der Präsentation immer variabler.
Als Jungtiere sind sie meist mit "Aggression" gegen andere juvenile verbunden.
mit dem alter werden die Kontexte variabler und auch die Art der situationsbezogenen Ausprägung, die Präsentationsgeschwindigkeit und Dauer viel variabler. Sie scheinen in den "spontanen" Verwendungen einen deutlichen gegenseitigen, zwischenindividuellen Kommunikationscharakter zu haben.
Als Adulte wird das Muster am dauerhaftesten und ausgedehntesten in Schlafsituation gezeigt aber auch, wenn sie sich am/im Bodenschlamm verstecken. Da sie dabei auch ihre Körperhaltung anpassen, sehen sie dann einem welken Blatt nicht unähnlich.

Das Fischgrätenmuster der M.ocellatus ist sehr regelmäßig/gleichmäßig, schml-und relativ dichtstreifig.
Es zieht sich über die gesamte Rumpflänge bis zur Schwanzwurzel.

Schönen Abend

Tschüss
Erich
---
Macropodus ocellatus auf erabo.de


   
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(@constantin)
Honorable Member
Beigetreten: Vor 13 Jahren
Beiträge: 582
Themenstarter  

Hallo!

Danke für deine ausführliche Beschreibung! Noch eine Frage dazu. Entspricht das Fischgrätmuster um Kopfbereich in der Linienführung der Gesichtsmaske, die in der Balz gezeigt wird?

IGL 049


   
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Erich Willems
(@erich-willems)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 16 Jahren
Beiträge: 237
 

Hallo Constantin,
bin mir meiner Erinnerung gerade nicht sicher,
aber ich hab es in dieser so abgelegt, dass sich die Kopfmasken-Zeichnung darauf aufzubauen scheint.
Muss dazu aber erst nochmal durch meine Beobachtungsnotizen lesen.

Grundsätzlich aber sind sie in der Lage unterschiedliche Teile des Linienmusters und der dunklen Pigmentierungen "einzuschalten" bzw. "auszuschalten".

Das könne sie übrigens in Nullkommanichts im "vorübergehen", z.B. wenn sie an einen anderen vorbeischwimmen, schalten sie kurz einige Muster ein und wenn sie vorbei sind wieder aus.
Sowas verwenden sie auch in "Begrüßungssituationen", wenn zwei dicht aneinander vorbeischwimmen und beide dabei jeweils den Bauch dem anderen so im vorbeigehen zuwenden (wird von Männchen und Weibchen gezeigt).
Wenn sie das(zeigen dunkler pigmentierung) als kleine juvenile machen ist es typischerweise mit aggresiven Handlungen verbunden.
Als subadulte oder adulte ist es von erkennbar aggressiven handlungen abgekoppelt, also offenbar vielfältiger.

Tschüss
Erich
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Macropodus ocellatus auf erabo.de


   
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Erich Willems
(@erich-willems)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 16 Jahren
Beiträge: 237
 

So hab jetzt nochmal in den Notizen gelesen:
Ja, für mich schien es so beim Beobachten, dass die Maske sich aus den vorderen Streifen aufbaute, wenn ich dabei zusah, wie ein gerade streifiger in machen Begegnungsituationen, dann schnell eine kontrastreichen Maske aufsetzte und den hinteren Teil des Körpers stark abdunkelte und dann dort die hinteren Streifen im Dunkel verschwanden.

Die Streifen konnte ich nach meinen Notizen ab etwa 2cm Größe im bei Juvenilen im Einsatz beobachten.
Zu der Zeit stehen ihnen offenbar außer diesen schwärzlichen Pigmentierungen noch keine weitere einsatzfähig zur Verfügung.

Mit dem Alter könne sie immer Mehr Farbnuance verwenden, was dann letztlich zu den Möglichkeiten führt, diese Gesichtsmaksen auf helle sibrigem Grund und die unterschiedlichen rot,braun bis schwarzflächen zu kombinieren.

Tschüss
Erich
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Macropodus ocellatus auf erabo.de


   
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(@constantin)
Honorable Member
Beigetreten: Vor 13 Jahren
Beiträge: 582
Themenstarter  

Hallo!

Danke für deine sehr ausführliche Antwort. Ich meine es gibt da Parallelen zu M. hongkongensis und zumindest einigen Formen von M. spechti. Vielleicht fällt ja jemandem anders noch etwas dazu ein.

IGL 049


   
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