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Makropoden-Weibchen jagt Männchen?

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 UGT
(@ugt)
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Beigetreten: Vor 14 Jahren
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Themenstarter  

Hallo miteinander,

ich bin sozusagen hier die Neue.

Seit über 20 Jahren habe ich Aquarien, Welse und Labyrithfische waren dabei immer meine Schwerpunkte. Nachdem in meinem großen Becken (320 Ltr., relativ dicht bepflanzt, läuft so seit 2005) im Laufe der Zeit sich die Fadenfische auf einen weibl. Mosaikfadenfisch und einen männl. blauen Gurami reduziert haben und diese nur noch langweilig rumstehen, dachte ich, Makropoden wären mal eine interessante Alternative, weil sie schön, aktiv, leicht zu pflegen und evtl. auch zutraulich sind.
So kaufte ich mir ein Paar Macr. operculatis blauer Variante. Die Fische waren 3 Wochen in einem Quarantänebecken (60 Ltr.) und zogen Karfreitag ins große Becken um (da gibt es außer den 2 Fadenfischen noch ein paar kleine Corydoras, einige kleine Antennenwelse, 4 Streifenschmerlen, 5 Siam. Rüsselbarben, ca. 12 Neons und ca. 10 Roter von Rio, und einen Hexenwels). Die Wasserwerte des großen Beckens werden ständig überprüft und sind perfekt. Jede Woche wechseln wir ca. 25 % des Wassers.
Leider starb das Männchen des Makropoden-Paares nach ca. 1 Woche. Ich vermute eine Erkrankung im Verdauungstrakt (dicker Bauch). Dem verbliebene Weibchen andererseits ging es sehr gut, sie ist putzmunter und zutraulich (frisst aus der Hand).
Wir kauften bei dem Händler meines Vertrauens noch ein Paar Makropoden, um so eine Haremshaltung zu haben (2 W + 1 M). Das neue Paar (diesmal rote Variante) wurde über eine Woche in Quarantäne gehalten, dann ging ER aber so arg auf SIE los, dass wir sie gestern lieber ins große Becken umsiedelten, damit ER im 320 Ltr.-Becken seine Kräfte auf 2 Damen verteilen könne.
Zuerst sah alles gut aus. Die "alte" blaue Dame war ganz begeistert von dem Zuwachs, insbes. von IHM. Innerhalb einer halben Stunde aber jagte sie das schwächere rote Weibchen so sehr, dass wir es lieber wieder zurück ins Quarantänebecken setzten (zur Erholung). Danach begann sie auch den roten Mann zu jagen; er kann ihr aber wegen seiner besseren Fitness entkommen. Nun sind wir am überlegen, wie wir die 3 Fische aneinander gewöhnen können, ohne dass einer zu Schaden kommt. Wäre es vielleicht eine Lösung, in einigen Tagen das rote Weibchen zum Mann ins große Becken zusetzten, gleichzeitig aber dem aggressiven blauen Weibchen im Quarantänebecken eine "einsame Auszeit" zu geben?

Für Tipps wäre ich dankbar, Ursula.


   
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(@anonymous)
Noble Member
Beigetreten: Vor 12 Jahren
Beiträge: 1413
 

Hallo Ursula,

tja so was kommt bei Makropodens schon mal vor.
Du hast nichts über die Temperatur im Aquarium geschrieben. Ich vermute mal, dass sie der Salmler wegen aber recht hoch ist (>25°C)?

Das ist auf Dauer für Makropoden zu warm. Sie sind eigentlich die richtigen Fische für ein ungeheiztes Zimmeraquarium. Probier doch mal alle drei Fische in das Quarantänebecken zu setzen und den Heizer raus zu ziehen. Sobald das Wasser auf etwa 20° oder weniger abgekühlt ist, werden sie vermutlich den Streit beilegen. Falls ja, lass sie noch ein paar Tage in dem Quarantänebecken bevor sie wieder ins Große ziehen. Ich vermute, dass es dann klappt. Du solltest ihnen aber mindestens 6-8 Wochen Urlaub pro Jahr in einem ungeheizten Aquarium gönnen. Die Temperatur darf dabei ruhig unter 18°C fallen! Anschließend wieder langsam an höhere Temperaturen gewöhnen.

Viele Grüße
Thomas


   
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 UGT
(@ugt)
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Beigetreten: Vor 14 Jahren
Beiträge: 4
Themenstarter  

Hallo Thomas,

Danke für Deine Antwort. Das Wasser im großen Becken hat ziemlich genau 25 Grad.

Wie ist das, wenn man nun die Makropoden (oder das aggressive blaue Weibchen) eine Weile im ungeheizten Wasser lässt, muss man sie dann nicht wieder erst langsam an das wärmere Wasser gewöhnen? Soviel ich weiß ist es immer schlecht, wenn Fische rasche Temperaturwechsel erleben. Würde am Ende ein Umsetzten zurück ins große Becken die Fische nicht krank machen? Und wenn ich sie langsam wieder "aufheize", wäre dann nicht alles so wie vorher?

Eine 6-8 wöchige kühle Auszeit im Winter kann ich den Fischen im Quarantänebecken bieten. Dieses Becken war aber auch dazu gedacht, das man sie da reinsetzt, falls sie "Hochzeit" feiern wollen.

Grüße einstweilen, Ursula.


   
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(@anonymous)
Noble Member
Beigetreten: Vor 12 Jahren
Beiträge: 1413
 

Hallo,

deshalb habe ich ja geschrieben: "Anschließend wieder langsam an höhere Temperaturen gewöhnen." :wink:

Viel Spaß mit den Makropoden.


   
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Phillip
(@phillip)
Trusted Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 76
 

Hallo Ursula!

Als Alternative zur Abkühlung kannst du auch versuchen das blaue Weibchen ca. eine Woche,
wegen der Gedächtnisspanne, allein in dein 60L Aquarium zu setzten.
Meiner Erfahrung nach sind die Tiere etwas zurückhaltender und weniger aggressiv,
wenn sie in ein "neues" Revier kommen, als wenn sie ihr angestammtes Revier verteidigen.
Ist das blaue Weibchen aber deutlich größer und stärker als die neuen Fische,
wird es vermutlich auch nachher noch immer Streit geben.
Weibchen können untereinander sowieso sehr zickig sein.

Erfahrungsgemäß wirst du außerdem im Gesellschaftsbecken auch Schwierigkeiten haben,
die anderen Fische ausreichend zu füttern, ohne dass deine Makropoden verfetten...

Gruß,
Phillip

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IGL 33


   
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 UGT
(@ugt)
New Member
Beigetreten: Vor 14 Jahren
Beiträge: 4
Themenstarter  

Hallo Phillip,

danke für den Rat. Genau das haben wir heute gemacht.

Es erschien uns nicht so sinnvoll, die 3 Fische zusammen ins Quarantäenbecken bei niedrigerer Temperatur zu halten. (Vorschlag von teichvilla) Wir befürchten, dass das dann zu Mord und Totschlag führen würde, weil die Gemüter ja noch erhitzt sind, insbes. weil ja das Becken noch viel kleiner ist und weniger Fluchtwege bestehen.

Wir haben nun das rote Weibchen zu seinem Mann ins große 320 Ltr.-Becken gesetzt. Und mit den beiden geht es gut. Er jagt sie kaum, meist gehen beide Tiere eigene Wege, und gelegentlich schwimmen sie sogar harmonisch miteinander. Auch kommen beide rote Makropoden mit den anderen Fischen im Becken gut aus.
Dass die Paradiesfische gerne essen, das habe ich auch schon gemerkt (passen somit gut in unsere Familie :D ). Aber so schlimm wird es nicht werden im Gesellschaftsbecken, weil die 5 Siamesischen Rüsselbarben (5 J. alt, ca. 14 cm lang) die verfressensten Tiere darin sind; da müssen dann sogar Makropoden sehen wo sie bleiben.
Das blaue Weibchen sitzt jetzt allein im Quarantänebecken (und ist deswegen ein bisserl sauer auf uns). Wir geben den Tieren nun mal so 2 Wochen. Vielleicht sind die roten M. dann gewachsen und haben sich das neue Terrain zu eigen gemacht. Dann wäre das blaue Weibchen "die Neue" und muss sich anpassen.
Sollte all das nicht gehen, dann muss sie halt ins (makropodenfreie) Aquarium meines Schwiegervaters umziehen. (Wäre aber schade, denn sie frisst aus der Hand.)

Ergebnisse werde ich hier mitteilen. Dann können evtl. auch andere davon profitieren.

Schönen Abend noch, Ursula.


   
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Phillip
(@phillip)
Trusted Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 76
 

Hallo Ursula!

Na so war das jetzt auch wieder nicht gemeint, Dr. Seehaus weiß schon wovon er spricht!
Hohe Temperaturen, wie sie in deinem Gesellschaftsbecken vermutlich herrschen, führen zu einem höheren Aggressionspotential.
Wenn's im Sommer bei mir in der Wohnung heiß is und ich meine Ozzy Osbourne Platten rückwärts hör',
dürfen ja auch keine Fledermäuse tief fliegen... :wink:

Und bei den genannten niedrigen Temperaturen hängen die M. opercularis halt recht langweilig herum.
Lust zu streiten haben sie da wahrscheinlich nicht mehr.

Aber da bekanntlich mehrere Wege ans Ziel führen, wollte ich eben erwähnt haben,
dass es auch so geht wie du es in deinem ersten Post angedeutet und anscheinend mittlerweile gemacht hast.

Ist denn das blaue Weibchen größer als die beiden roten Tiere?
Denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass dominante Weibchen durchaus despotischer sein können als dominante Männchen.
Und untereinander können Weibchen wie gesagt auch sehr zickig sein.
Wobei das natürlich immer vom Charakter der einzelnen Fische abhängt!

Gruß,
Phillip

PS: und aus der Hand fressen Makropoden doch eh immer, wenn sie erst eingewöhnt sind, oder?

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 UGT
(@ugt)
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Beigetreten: Vor 14 Jahren
Beiträge: 4
Themenstarter  

Hallo Phillip,

das blaue Weibchen (inzwischen nicht mehr sauer auf uns und wieder zutraulich) ist ein bisserl größer als die neuen roten Fische. Aber ausgewachsen ist es auch noch nicht, denn es hat ca. 4,5 cm Länge. Die Roten sind ca. 4 cm lang.
Wir hoffen, dass die Roten noch aufholen, insbes. dass sie noch kräftiger werden (sind noch sehr schlank).

Ich wusste nicht, das die Temperaturen Einfluss auf die Aggression haben. es steht auch nichts derartiges im Baensch, wo die Temperatur bis 26 Grad angegeben wird.

Und dass Fische aus der Hand fressen bin ich auch nicht gewöhnt; die Roten tun das übrigens (noch) nicht.

Jedenfalls ist momentan Ruhe im großen Becken und die blaue Dame hat sich offenbar auch in ihre einsame Situation gefügt. Mehr später.

Liebe Grüße einstweilen, Ursula.


   
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Phillip
(@phillip)
Trusted Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 76
 

Hi Ursula!

Baensch? Ach, der Mergus!
Ein Klassiker, aber ich würde nicht alles glauben, was da so drin steht.
In meinem Exemplar ist bei Wasserregion unten, mitte angegeben...
Und ausführlich ist der Text auch nicht wirklich.

Sehr ausführlich ist zB "Die Paradiesfische: Gattung Macropodus" von Dr. Paepke.
Gut, ich muss gestehen, die Anzahl der Schuppen und Flossenstrahlen hab ich auch nur überflogen.
Aber zu den Themen Verhalten und Entwicklung bleibt kaum eine Frage offen!
Manches ist halt nicht mehr ganz aktuell, aber das wirst du schon feststellen, wenn du dich hier im Forum noch ein bißchen einliest.

In diesem Sinne wünsche auch ich viel Spaß mit deinen Makropoden.
Langweilig wird's sicher nicht...

Phillip

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IGL 33


   
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