Internationale Gemeinschaft für Labyrinthfische e.V.

Telefon: +49 152 28868116 | E-Mail: gf@igl-home.de

Benachrichtigungen
Alles löschen

Überwinterung von M.ocellatus

58 Beiträge
8 Benutzer
0 Likes
17.5 K Ansichten
goldfisch
(@goldfisch)
Active Member
Beigetreten: Vor 17 Jahren
Beiträge: 19
 

Es geht weiter. Mein Nachbar hat vorige Woche einen Fisch auf den Hof gefunden.


   
AntwortZitat
(@axelu)
Active Member
Beigetreten: Vor 16 Jahren
Beiträge: 7
 

Hallo Leute,

ich möchte da auch was zu schreiben und vielleicht eine Erklärung für meine Totalverluste finden.

Mein Teich hat ca. 4500 ltr. und die ganze Filtertechnik läuft auch im Winter. Das hat im Winter 2008/09 perfekt funktioniert, auch ohne Heizung. Die reine Waserbewegung hat gelangt, den Tecih und den Filter vor dem Zufrieren zu schützen. Im Teich waren bis 2009 hauptsächlich Notropis chrosomus, die sich auch gut vermehrt haben-

In 2009 habe ich M. ocellatus und M. opercularis in meinen Teich gesetzt. Die ocellatus waren aus einer Freilandzucht aus Östereich (Rösler, hier im Forum gefunden). Opercularis waren aus dem Baumarkt. Außerdem kamen noch 10 Panzerwelse c. paleatus dazu. An den Macropoden hatte ich schon im Sommer wenig Freude, bzw. ich habe die Tiere so gut wie nie zu Gesicht bekommen. Ab und zu war mal eine ganz kurz zu sehen und dann sofort wieder in den unzähligen Höhlen verschwunden. Ich habe mir früzeitig Sorgen gemacht, da die Macropoden dadurch natürlich auch kein Futter bekommen haben. Die Notropis als ziemlich verfressene und schnelle Fische haben alles Futter ruck zuck weg geputzt und für die sowieso nicht zu sehenden Macropoden blieb da nichts mehr übrig.

Im Herbst habe ich mich dann entschlossen, den Teich zu heizen. Heizung wurde auf 12° eingestellt. Irgenwann wurde es bitterkalt bei uns und mein Teich fing an überaschend zuzufrieren. Heizung kaputt. Daran ließ sich aber auf die Schnelle nichts ändern. Der Teich musste 2 Wochen bei -20° ohne Heizung auskommen, dann war eine neue montiert. Diesmal eine ELECRO Edelstahl Heizung.

Inzwischen weiß ich, dass keine einzige Macropode überlebt hat. Die Notropis sind alle noch da und einige Panzerwelse. Es stimmt also tatsächlich, dass Panzerwelse anscheinen in Deutschland (Bergisches Land bei Köln) völlig winterfest sind und das auch im extrem kalten Winter. Aber die Macropoden sind alles weg. Ich weiß aber nicht einmal, ob die beim Heizungsausfall überhaupt noch da waren. Da hatte ich die schon wochenlang nicht mehr gesehen.

Ich habe nun 4 Theorien warum die alle weg sind.

1. die sind verhungert, weil die einfach zu scheu waren an der Fütterung teilzunehmen und der Teich für 16 Macropoden nicht genug Naturfutter hatte.

2. die Heizung war kontraproduktiv. Wenn das Wasser bei -20° Lufttemperatur immer noch +12° hat ist vielleicht die Aktivität der Fische zu hoch und sie erkälten sich beim Atmen der extrem kalten Luft zu tode.

3. beide Stämme waren doch nicht so winterfest, wie ich das vermutet hatte. Bei den Baumarkt opercularis sehe ich das sogar als ziemlich wahrscheinlich an. Bei den ocellatus aus Östereich weiß ich nicht, ob die dort vielleicht doch nur im Sommer im Teich waren.

4. und das ärgert mich ganz besonders. Im Herbst hatte ich einem Garten- und Teichbauer den Auftrag erteilt, den Garten winterfest zu machen und dabei auch den Teich ein bisschen sauber zu machen. Er war danach wirklich sehr sauber. Der Junge hatte das Wasser dazu einfach zu 2/3 abgepumpt und vorher alle Fische, die er sehen konnte, in einen Bottich zwischen gelagert, dann alles sauber gemacht, Schlamm entfernt usw. und dann den Teich wieder aufgefüllt. Alles, was nicht 30 cm groß oder zumindest goldfarbig ist, ist ja für einen normalen Teichbauer gar kein Fisch. Die Macropoden gehörten garantiert nicht zu den Fischen, die er sehen und raus fangen konnte. Die Panzerwelse aber auch nicht und die haben das ja überlebt.

Ich hätte so gerne wieder Macropoden im Teich. Aber so lange ich nicht weiß, was der 4 Möglichkeiten der Grund war, traue ich mich nicht. Zuletzt war ich immer von 4. ausgegangen und wollte eigentlich wieder auf die Suche nach M. ocellatus gehen. Jetzt habe ich aber hier gelesen, dass die auch zumindest in 1 Teich, an dem kein übergründlicher Teichbauer war kurz vor dem Totalverlust standen.

Vielleicht doch nicht 4. als Verlustursache?

Axel

4500 ltr. Gartenteich mit Heizung. Auch im Winter immer garantiert eisfrei bei 4° Wassertemperatur.


   
AntwortZitat
chk
 chk
(@chk)
Noble Member
Beigetreten: Vor 22 Jahren
Beiträge: 1803
 

Hallo
ich habe Erfahrungen mit Chinesischen Channa gemacht. Die Wassertemperatur war zwischen 5 C° und 10 C° bei mir im (ungeheizten) Keller nach einem Stromausfall.
Die Chinesischen Channa (maculata und asiatica) haben das alle überlebt.
Asiatica sind zu bekommen und der Gartenbauer wird bei guter Fütterung diese auch nicht übersehen
:lol:
Ich habe jetzt gerade auch die maculata in einem 800l Hochteich draussen.
Sie stehen gerne an der Oberfläche.
Wenn sich was tut melde ich es hier.
Gruss, chk

>===:{ } >=:]
IGL 103


   
AntwortZitat
goldfisch
(@goldfisch)
Active Member
Beigetreten: Vor 17 Jahren
Beiträge: 19
 

Hallo Axel,

die Makropoden haben sich im Grünzeug versteckt und sind mit entsorgt wurden.

PS. Bei mir sind trotz Vögeln noch Makropoden da.

mfg Jürgen


   
AntwortZitat
(@axelu)
Active Member
Beigetreten: Vor 16 Jahren
Beiträge: 7
 

@Jürgen,

nett, Dich auch hier zu treffen!!

@Alle

Ich habe mir jetzt mal alle Berichte von Erich Willems gründlich durchgelesen. Dabei kommt in mir der dringende Verdacht auf, dass ich teilweise sogar selber für die Entsorgung der Macropoden verantwortlich bin. Diese merkwürdige Inaktivitäts-Starre, die Erich da beschreibt, zusammen mit dem Verkriechen in Algenbündeln ist natürlich ziemlich gefährlich für die Tierchen. Auch ich gehe regelmäßig al mit dem Kescher oder einem großen Grasrechen durch den Teich und hole damit Algenbündel raus. Ich wäre natürlich bisher nie auf den Gedanken gekommen, dass darin vielleicht gerade einer meiner Macropoden ein letzendlich tödliches Schläfchen gehalten hat. So könnte auch die eine oder andere Macropode (oder vielleicht sogar alle??) durch mich selbst auf dem Kompost gelandert sein.

Wenn ich mir also wieder Macropoden zulege, was wahrscheinlich ist, dann muss ich zukünftig beim Teichsäubern extrem vorsichtig sein. Vermutlich erst mal alles, was ich aus dem Teich hole, in einen Maurerkübel werfen und dann ein paar Tage stehen lasse und nochmals gründlich den Kübel durchsuchen. Was anderes fällt mir dazu nicht ein.

Axel

4500 ltr. Gartenteich mit Heizung. Auch im Winter immer garantiert eisfrei bei 4° Wassertemperatur.


   
AntwortZitat
goldfisch
(@goldfisch)
Active Member
Beigetreten: Vor 17 Jahren
Beiträge: 19
 

Hallo Axel,
wenn Dich schwimmende Algenpolster stören, dann kannst Du sie von unten mit dem Friedhofsbesen abschöpfen. Da hat man schon mal eine Makropode oder einen Stichling mit drauf, sieht man aber.
mfg Jürgen


   
AntwortZitat
Erich Willems
(@erich-willems)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 237
 

Guten Abend Axel,

Was mir so dazu einfällt....

> Mein Teich hat ca. 4500 ltr. und die ganze Filtertechnik läuft auch im Winter.
Filtertechnik, die im Winter läuft bewirkt neben ihren erhofften Wirkungen auch,
dass sich in dem Wasser keine Schichtung herausbilden kann. Normalerweise ist ein zugefrorener Teich
in den unteren Wasserschichten recht langfristig gegen eine Temperatur unter 4°C isoliert.
Ein Filter sorgt für schnelle Umschichtung des Wassers und damit für ein sehr schnelles Folge der Tempereaturen
in den unteren Wasserschichten in Richtung der 0°C-Nähe. Nicht jede prinzipiell "winterharte" Art verkraftet dieses.
Zusätzlich zchreddert ein Filter noch einen Großteil des Kleinlebens im Teich, was evtl. ja auch nicht erwünscht ist.
(Ich persönlich würde ienen Teich nur dann filtern, wenn er mit für den Teich zu großen oder zu vielen Fischen besetzt ist.)

> Die reine Waserbewegung hat gelangt, den Tecih und den Filter vor dem Zufrieren zu schützen.
Aber warum will man denn den Teich vor dem Zufrieren schützen?
Eine Eisdecke schützt das Gewässer/den Teich vor den kräftigen Winden, die über die Wasserumwälzung ein schnelles Absinken der
Tiefenwassertemperaturen bewirken. Eine Eisdecke schützt also winterharte Lebewesen im Teich über den Winter gegen schnelle und Tiefe
Temperaturabsenkungen. Das ist erstmal ein Vorteil?!
Das oft zitierte Sauerstoffverarmen sollte wohl nur auftreten, wenn man zum Winter kilowesie organische Abfälle im Teich belässt
- ein parr Blätter reichen dazu nicht - und/oder der Teich überbesetzt ist.

> Im Teich waren bis 2009 hauptsächlich Notropis chrosomus, die sich auch gut vermehrt haben-
Deren Überwinterungsbedürfnisse kenne ich leider nicht. Aber ich vermute, sie benötigen keinen freien Zugang zur Luft
und würden daher den Vorteil einer Eisdecke evtl. auch schätzen.

> In 2009 habe ich M. ocellatus und M. opercularis in meinen Teich gesetzt.
M.ocellatus sollte winterhart bei uns sein aber M.opercularis ist nach meiner Überzeugung ein Fisch der Subtropen, der zwar kurzfristige
Wasserabkühlungen hinnimmt aber nicht winterhart bei uns ist. D.h. er würde einen ernsthaften Winter mit also üblicher Dauer von Frost
nie im Teich ohne Heizung überstehen. Diese solltemna also im Spätherbst herausfangen oder eben eine (gesicherte) Heizung haben.

> An den Macropoden hatte ich schon im Sommer wenig Freude, bzw. ich habe die Tiere so gut wie nie zu Gesicht bekommen.
Welchen? die Ocellatus oder die Opercularis?
Wenn du Makropoden haben möchtest, die du leicht und regelmäßig zu Gesicht bekommst,
dann empfehle ich dir die blaue Form des M.opercularis über den Sommer im Teich zu halten.
Die Farbe macht sie sichtbarer und die Weibchen wirst du recht häufig im Teich zu Gesicht bekommen und wenn du willst, kannst du ihnen mit etwas Ruhe
beibringen, dass sie von dir Regenwürmer nahezu aus der Hand fressen.

M.ocellatus taugt dazu nicht sonderlich. Die sind eher etwas für "Freude am Überrumpeln beim Beobachten".
Nur die Jungtiere sind relativ wenig scheu auch im Teich und lassen sich selbst von kurzsichtigen auf Nasennähe bei etwas Ruhe in den Adern beobachten.

>Ab und zu war mal eine ganz kurz zu sehen und dann sofort wieder in den unzähligen Höhlen verschwunden.
Das ist das Grundmuster bei M.ocellatus ;). Die spielen gerne Verstecken und gut! ;)

> Ich habe mir früzeitig Sorgen gemacht, da die Macropoden dadurch natürlich auch kein Futter bekommen haben.
Wenn ein Teich nicht überbesetzt ist, gibt es dazu gewiss keinen Grund. Die Makropoden finden sich ihr Futter,
welches der Teich - wenn ebenerdiges Ufer und nicht überbetreut - auch verlässlich aus sich heraus verfügbar macht.

> Die Notropis als ziemlich verfressene und schnelle Fische haben alles Futter ruck zuck weg geputzt und für die sowieso
> nicht zu sehenden Macropoden blieb da nichts mehr übrig.
Hmm.... das bezieht sich wohl auf das gefütterte Futter!
Ansonsten kenne ich die Notropis nicht aber ich könnte mir denken, dass diese sich eher mit Anflugnahrung und im Wasser leicht erreichbarem beschäftigen.
Die Makropoden fangen sich ihr Futter sowohl durch Springen außerhalb des Wassers wie sie auch alle Spalten und Höhlungen und den Boden nach Futter inspizieren können.
Wie gesagt, in einem nicht überbesetzten Teich dürfte keine Gefahr des verhungerns für Makropoden bestehen.

> Im Herbst habe ich mich dann entschlossen, den Teich zu heizen. Heizung wurde auf 12° eingestellt.
Zu heizen ist für die M.ocellatus nicht nötig und wie du selbst oben schon angemerkt hast, wäre es sogar denkbar, dass für einen Luftatmer die drastische Temperaturdifferenz
zwischen Wasser/Körper und Luft sogar belastend und damit kontraproduktiv ist.
Die M.opercularis hätten aber nur auf diese Weise eine Chance einen echten Winter zu überstehen.

> Irgenwann wurde es bitterkalt bei uns und mein Teich fing an überaschend zuzufrieren. Heizung kaputt.
> Daran ließ sich aber auf die Schnelle nichts ändern. Der Teich musste 2 Wochen bei -20° ohne Heizung auskommen,
Diese 2 Wochen würde ich als das höchstwahrscheinliche Ende der zu dieser Zeit evtl. im Teich befindlichen M.opercularis betrachten.

> Inzwischen weiß ich, dass keine einzige Macropode überlebt hat.
Bei M.opercularis für mich erwartungsgemäß nach den 2w.
Bei M.ocellatus ist das mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht die Ursache,
evtl. noch die schnelle Runterkühlung von 12°C auf 4°C-0°C als Folge des Heizungsausfalles zusammen mit der Wasserumwälzung?

> Die Notropis sind alle noch da und einige Panzerwelse.
Woraus ich vermute, dass dann auch die M.ocellatus es überlebt hätten.

> Es stimmt also tatsächlich, dass Panzerwelse anscheinen in Deutschland (Bergisches Land bei Köln) völlig winterfest sind
> und das auch im extrem kalten Winter.
Spannend! Das verblüfft...

> Ich weiß aber nicht einmal, ob die beim Heizungsausfall überhaupt noch da waren. Da hatte ich die schon wochenlang nicht mehr gesehen.
Wenn die M.opercularis noch da waren, dann wären sie nach dem Heizungsausfall wahrscheinlich trotzdem in die andersartige Teichbiomasse übergegangen.

> die sind verhungert, weil die einfach zu scheu waren an der Fütterung teilzunehmen und der Teich für 16 Macropoden nicht genug Naturfutter hatte.
Nur bei Teichüberbesatz denkbar für mich.
Und nochmals wie ober gesagt: Filterung -schreddern - reduziert die Dichte and Kleinstlebewesen im Teich und damit in der Kette auch die darauf aufbauenden Nahrungsorganismen.

> beide Stämme waren doch nicht so winterfest, wie ich das vermutet hatte.
s.o.

> und das ärgert mich ganz besonders. Im Herbst hatte ich einem Garten- und Teichbauer den Auftrag erteilt,
> den Garten winterfest zu machen und dabei auch den Teich ein bisschen sauber zu machen.
> Er war danach wirklich sehr sauber. Der Junge hatte das Wasser dazu einfach zu 2/3 abgepumpt
> und vorher alle Fische, die er sehen konnte, in einen Bottich zwischen gelagert,
> dann alles sauber gemacht, Schlamm entfernt usw. und dann den Teich wieder aufgefüllt.
> ... Die Panzerwelse aber auch nicht und die haben das ja überlebt.
Ich weiß gar nicht, warum man überhaupt ein regelrechtes Großreinemachen in einem Teich veranstalten sollte.
Das hängt natürlich von der Art Teich, den man betreibt ab.
Ein Teich für Fische die für den Teich zu groß oder viel zu zahlreich sind
entspricht einem nach draußen verlagerten Aquarium ohne durchsichtige Seitenwände.
Hier ist die Art der Pflege dann natürlich der eines Aquariums analog:
Filter ausreichender Funktion, entfernen der durch die für die Wasserkörpergröße zu reichhaltigen Nährstoffzuhr,...

Für einen Teich, welcher nicht überbesetzt (das meint soviel Fische, wie sich im Teich ohne Zufütterung selbst erhalten können)
und zur Teichgröße passende Fische enthält, ist weder Zufütterung angebracht/notwendig noch eine intensive Reinigung.
Das einzige was je nach Bedarf im Herbst getan werden müsste ist, zu viel abgestorbenes organisches Material wie Blätter absammeln
und möglicherweise die Menge des Bodenschlammes ab und an mal reduzieren - sonst geht der Teich leider den Gang aller stehenden Gewässer und verlandet -.
Den Bodenschlamm sollte man aber nicht kahlschlagsmäßig entfernen - ist ja kein Wohnzimmer, der Teich, sondern evtl. ein Lebenszimmer ;) -,
sondern nur eine Teil herausholen. Schließlich leben darin etliche interessanten Mitbewohner, die ja unter anderem den Fischen als Nahrung dienen.
Das mit dem Schlamm würde ich mit einem Eimer machen. Bevor man die wenigen Eimerfüllungen die man abschöpft wegschüttet, kann man sie leicht nach
Mitbewohnern wie Libellenlarven, Schnecken und eben auch Fischen absuchen, die dann wieder zurück in den Teich dürfen.
Zum Teichwände-Säubern sehe ich gar keinen Grund. Was befindet sich denn dort, dass unbedingt weg müsste?
Bei mir wachsen dort dicht Fadenalgen oder es befinden sich graue Ablagerungen dort. Beides, insbesondere die grünen Fadenlagen sind
ideale und reiche Lebensräume für Fischfuttertiere. Warum sollte man diese entfernen wollen?

Die M.ocellatus werden sich bei dieser Reinigungsaktion in Spalten, Algenpolstern und bestimmt auch in den Bodenschlamm geflüchtet haben.
Dort stellen sie sich dann möglichst Tod und bewegen sich nicht, solange man sie nicht direkt mit den Fingern nervt.
Schöpft man dann mit einer großen Kelle oder einem Eimer den Bodenschlamm in Mengen aus, schöpft man diese mit und was werden sie tun?
Sie werden sich im Schlammeimer möglichst tief nach unten bewegen und wieder ruhig bleiben und "tot" spielen. Durchsucht man den Schlamm dann nicht genau
bemerkt man sie gewiss nicht und schüttet sie weg.
Was tun die Panzerwelse?
Ich glaube die werden sich nicht ruhig verhalten und "tot" stellen, sondern andauernd eiligst den jeweiligen Bereich der Reinigungsaktivitäten verlassen.
In dem Falle würden sie wahrscheinlich nicht mit dem Schlamm herausgeschöpft werden.

> Ich hätte so gerne wieder Macropoden im Teich.
Welche?
M.opercularis kann nicht überwintern!

Bei M. ocellatus mit Überwinterung im Teich würde ich mir überlegen, welche Art von Teich es werden soll:
Auf Fütterung angewiesener Außenaquariumansatz: Würde ich von abraten, das ist dann immer sowas wie ein überdüngter Teich mit zu hohem Besatz, was ich persönlcih nicht attraktiv finde.
Im Winter unter Eis (heizen würde ich nicht, die Esidecke bei einem ausreichend tiefen Teich auch nicht zerstören) besteht dann immer die viel
beschworene Gefahr des akuten Sauerstoffmangels wegen der zu hohen Sauerstoffzehrung, die die winterliche Produktion übersteigt.

Mit M.ocellatus - und eigentlich sonst auch :) - würde ich immer für einen quasi natütlichen Teich, also einen, der sich möglichst selbst überlassen
und auf keinen Fall befüttert wird plädieren. Da ist dann eine Heizung und Filterung überflüssig und sogar fehl am Platz.
Im Winter unter der Eisdecke erzeugen Wasserpflanzen wie grüne Fadenalgen die in tieferen Bereichen an den Wänden und am Substrat wachsen, Wasserpest und ähnliches
weiterhin Sauerstoff. Man sieht diesen dann unter dem Eis in Form von kleinen und größeren Gasblasen, die sich bevorzugt über den Wachstumsregionen dieser Pflanzen
befinden. Diese Blasen bilden dann Sauerstoffreservoirs für z.B. unter dem Eis überwinternden Rückenschwimmern (Bilder dazu unter http://erabo.de/aqua/?q=Teichprojekt/Beobachtungen/19.12.09).
Gärtnert man im Herbst dann nicht alle aus dem Wasser ragenden Wasserpflanzen (Schilf, und ähnliches ab), so bilden sich an den Stengelrändern bei
jedem längeren Sonnenschein schnell eisfrei Kanäle zum Wasser runter, die dem Gasaustausch förderlich sind...

> Ich habe einen 4500 ltr. Gartenteich mit Heizung und suche exotische Fische, die bis so ca. 10° ganzjährig im Teich haltbar sind.
Füttern braucht man in einem Teich wie ich oben beschrieben habe nie.
Die Menge der verfügbaren Futtertiere wird dabei übrigens nicht von der Literzahl des Teiches, sondern eher
von seiner Fläche/Aufwuchsfläche Uferlänge und vielseitigen Struktur bestimmt.
Soll es aber bei einem (gesichert) beheizten Teich bleiben, dann bieten sich z.B. folgende Fischchen noch an, die alle bei gesicherten mindestens 10°C
bequem den über den Winter kommne:
- Kardinälchen (Tanichthys albonubes): Immer lebendige und sichtbare Fischchen
- Zwergkärpflinge (Hetrandria formosa): Wenn der Teich viel dicht verkrautete Bereiche verfügbar hat.

> (Jürgen) ...die Makropoden haben sich im Grünzeug versteckt und sind mit entsorgt wurden.
Genau so - vor allem aber im Bodenschlamm auf der Flucht vor den Reinigungsaktivitäten - vermute auch ich es für die
M.ocellatus.
Die M.operuclaris wären nach meiner Überzeugung sowieso in den 2w bei -20 und entsprechend kaltem Wasser gestorben.

> (Jürgen) Bei mir sind trotz Vögeln noch Makropoden da.
:) Na also...

> Dabei kommt in mir der dringende Verdacht auf, dass ich teilweise sogar selber für die Entsorgung der Macropoden verantwortlich bin.
> Diese merkwürdige Inaktivitäts-Starre, die Erich da beschreibt, zusammen mit dem Verkriechen in Algenbündeln ist natürlich ziemlich gefährlich für die Tierchen.
> Auch ich gehe regelmäßig al mit dem Kescher oder einem großen Grasrechen durch den Teich und hole damit Algenbündel raus.
Siehe oben. Warum eigentlich?
Wenn der Teich nicht gefüttert und damit überdüngt wird, sollten soviel Algen, dass sie ein sachliches Problem darstellen gar nicht aufwachsen.
Und sollten doch Algen entfernt werden müssen, wegen der Ästhetik oder weil sie einen bestimmten Bereich zu sehr verwachsen, dann würde ich einen langen geraden Stock empfehlen,
den in die Algen stecken und drehen. Die Algen werden so bequem aufgewickelt und rausgeholt mit dem Vorteil, dass sich bei dem Wickelvorgang kaum ein größeres Tier darin unbemerkt
einwickeln lässt, erst recht kein Fisch, der über Jungfischgröße hinaus geht.
Ansonsten freue ich persönlich mich über die grünen Fadenalgenaufüchse in meinem Teich, weil kaum eine andere Pflanze derart reichhaltig gedeckte Tische mit Futtertieren insbesondere für junge Fische liefert.
Abgesehen davon, dass darin die Stichlinge genauso wie die Molche bevorzugt ihre Eier ablegen - Die Stichlinge natürlich im Nest -
und die M.ocellatus scheinen sich nirgendwo lieber zurückzuziehen, sei es zum Verstecken oder um sich gesichert und getarnt in flutenden Algenpolstern zu sonnen.

> So könnte auch die eine oder andere Macropode (oder vielleicht sogar alle??) durch mich selbst auf dem Kompost gelandert sein.
Könnte bei kühlem Wetter schon sein.
Für wahrscheinlicher halte ich aber das radikale Entschlammen als den Weg auf dem die M.ocellatus den Teich verlassen haben.

> Wenn ich mir also wieder Macropoden zulege, was wahrscheinlich ist,
Mit Geduld sind sie auch beobachtbar und zeigen ein sehr differnziertes reichhaltiges Verhalten, wenn auch nicht so auffällig wie die Notropis.

> dann muss ich zukünftig beim Teichsäubern extrem vorsichtig sein.
Siehe oben. Erstmal überlegen, welche Art von Teich man führen möchte.
Dann sind radikale Teichreinigungen möglicherweise sowieso nicht mehr nötig bzw. sogar kontraproduktiv.

> Vermutlich erst mal alles, was ich aus dem Teich hole, in einen Maurerkübel werfen und dann ein paar Tage stehen lasse und nochmals gründlich den Kübel durchsuchen.
Siehe oben bzgl. radikaler Teichreiningungen.

Tschüss
Erich
und mehr Freude beim nächstenmal.

Tschüss
Erich
---
Macropodus ocellatus auf erabo.de


   
AntwortZitat
(@axelu)
Active Member
Beigetreten: Vor 16 Jahren
Beiträge: 7
 

Hallo Erich (und andere),

das möchte ich doch nicht so unkommentiert hier stehen lassen auch wenn es mit dem Thema Macropoden nichts mehr direkt zu tun hat..

Ich habe mich nunmal dazu entschlossen, einen beheizten Teich für Fische zu haben, die normalerweise in Deutschland nicht winterfest sind. So ist es und so bleibt es.

Dazu habe ich eine 1,5 KW ELECRO Durchflussheizung eingebaut. Diese wird pro Stunde von ca. 5000 ltr. Wasser durchflossen und ist auf 12° eingestellt. Die Leistung langt, um meinen Teich bei jeder Außentemperatur auf 12° zu halten. Der Filter ist Bestandteil dieses Heizsystems und kann nicht abgeschaltet werden. Er muss also im Winter laufen, sonst hätte ich keine Heizung.

Ursprünglich waren Notropis chrosomus meine Hauptfische. Das sind Bewohner kleiner Bäche, vergleichbar unseren Forellenbächen. Auch Forellen halten keine echte Winterruhe unter dem Eis und nehmen sogar im Winter noch Nahrung zu sich. Ähnlich verhalten sich vermutlich auch die Notropis. Auch die leben in fliesenden Bächen, die auch im Winter nie völlig zu frieren. Also habe ich mich entschlossen, diesen Fischen auch im Winter ein ständig fliesendes Wassersystem zu schaffen und den Filter nicht abgeschaltet. Allerdings konnte ich nicht ahnen, dass ausgerechnet der 1. Winter dieser Art 2008/2009 extrem hart wurde mit mehreren Nächten von -15 bis -25°. Damit hatte ich im Raum Köln nicht gerechnet. Mein Filter sah innen aus, wie ein arktischer Eisdom. Aber im Januar kann man das nicht einfach ändern. Meine Fische, mein Teich und meine Technik mussten da durch. Und es hat auch funktioniert. Die Technik ist entgegen allen Vorraussagen ganz geblieben. Die Fische haben es ebenfalls überstanden. Vielleicht sogar bedeutend besser, wie all die Exemplare, die im Winter in einem strömungslosens 100 ltr. Becken in der Garage überwintern mussten. Erst in 2009 ist dann eine Heizung dazu gekommen. Das war aber noch eine einfachere Heizung, die ja auch im Winter 2009/2010 nicht richtig funktioniert hat. Mitten im Winter wurde die dann gegen obige ELECRO ausgetauscht. ELECRO ist eigentlich ein Hersteller von Schwimmbadheizungen und dementsprechend hoch ist auch die Qualität der Heizung. Ich gehe davon aus, dass die jetzt hält. Aber 100%ige Sicherheit haben auch AKWs nicht und trotzdem gibt es sie.

Im Herbst 2009 habe ich einem renomierten Garten- und Teichbauer den Auftrag gegeben, meinen Garten winterfest zu machen und den Teich etwas zu säubern. Unter Säubern hatte ich das Abschneiden alter Pflanzen und das Ausquetschen der Filterschäume im Oase Filter verstanden. Der Teichbauer hatte das aber anders interpretiert und eine Totalreinigung durchgeführt. Als ich das gesehen habe, war es zu spät. Trotzdem mache ich mir keine Vorwürfe, dass ich einem Fachbetrieb mit einer Facharbeit betraut habe. Von solchen Aufträgen leben in Deutschland nunmal viele Leute, die bei solchen Fachfirmen beschäftigt sind und das ist gut so. Ich mache mir nur Vorwürfe, dass ich die Arbeit nicht genau genug beschrieben habe und es daher zu diesem Missverständnis gekommen ist. Der gleiche Fachbetrieb wird aber in diesem Jahr die gleiche Aufgabe wieder erhalten nur genauer beschrieben. Ich habe dafür keine Zeit, weil ich in einem ziemlich stressigen Job mein Geld verdienen muss. Deswegen kann (!!) und muss (!!) ich mir eine Fachfirma leisten.

Die Algen sind ein Problem. Ich habe extrem weiches Wasser. 0 KH und 0 GH wären der Normalzustand. Daran kann ich nichts ändern, da das Wasser so aus der Leitung kommt. Mit mehren kg Eierschalengruß im Teich verteilt härte ich den Teich auf ca. 3-4° KH auf. Das dient aber hauptsächlich zur Pufferung des PH-Wertes. In solchem Wasser gedeien kaum submerse Pflanzen. Auch die emersen kümmern ziemlich. Nur die Fadenalgen, die wachsen prächtig. Habe ich nichts gegen einzuwenden, da das auch Pflanzen sind und sich viel Leben darin entwickelt. Aber irgendwann ist es genug und dann müssen die Algen nunmal gelichtet werden. Genauso, wie andere Teichbesitzer regelmäßig ihre Wasserpest raus werfen, werfe ich regelmäßig Algen raus. Danach sind aber immer noch genug da.

Ein Teich von 4500 ltr. hätte in der Natur keine Fische. Von daher wäre schon 1 Guppy ein 100%iger Überbesatz. Trotzdem möchte ich Fische haben und habe auch welche. Ich versuche mit Technik und etwas Beifütterung eine akzeptables Verhältnis hinzubekommen. Im Teich ist viel Leben in den flachen Randbereichen, den Algenpolstern und viel Anflugnahrung. Ich glaube, darin können die Fische besser leben, als in jedem 500 ltr. Aquarium im Wohnzimmer. Trotzdem ist es ein Kunstgewässer, dass nur duch menschlichen Einfluss Bestand hat.

Ich habe eine kleine Terasse über dem Teich. Darauf lege ich mir (nur im Sommer und nur bei schönem Wetter) eine Liegenpolsterung und liege darauf standenlang bäuchlings und starre regungslos in den Teich. Nur so kann ich meinen Fische so beobachten, wie es mir gefällt. Ehefrau und Nachbarn amüsieren sich darüber köstlich. Bei Goldfisch und Co. hätte ich das nicht nötig gehabt. Trotzdem bewundere ich Deine Berichte über deine Tiere. So viel zeit, wie Du an einem Tag am Teich verbrings schaffe ich wohl nicht einmal im Monat. Manchmal sehe ich meinen Teich 6 Wochen lang nur im Dunkeln.

Im Moment suche ich im Internat nach Berichten über Aquariumfische im Gartenteich und bis zu welchen Temperaturen die noch als lebhaft bezeichnet wurden. Wenn da z. B. jemand berichtet, dass Antennenwelse (Ancistrus) im November noch bei 6° Wassertemperatur intensiv Steine geputzt haben, dann sollten die sich in meinem 12° Teich doch mehr als wohl fühlen. Ähnliche Berichte habe ich über Prachtbarben (Puntius conchonius), Papageienplatys (Xiphophorus variatus) und andere Kleinstfische gelesen. Antennenwelse und Papageienplatys sind daher inziwschen im Teich eingezogen. Aber jetzt muss ich erst mal das Problem der sich hemmungslos vermehrenden Notropis in den Griff bekommen. Makropoden wären da vermutlich ein gutes Mittel gegen, weil die die 2 mm langen Fischlarven vermultich gerne fressen würden. Aber Killifische wären da auch rech gut geeignet. Nur müsste ich da Sorten finden, die weiches Wasser vertragen und das ist verdammt schwer.

Gruß
Axel

4500 ltr. Gartenteich mit Heizung. Auch im Winter immer garantiert eisfrei bei 4° Wassertemperatur.


   
AntwortZitat
Erich Willems
(@erich-willems)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 237
 

Guten Abend Axel,

immer hösch, hösch... ;).
> das möchte ich doch nicht so unkommentiert hier stehen lassen auch ...

Erstmal vorweg:
Ich habe den Eindruck, dass du dich durch meinen Text angegriffen fühlst.
Aber ich hatte ganz gewiss weder vor dich anzugreifen dir etwas vorzuwerfen noch dir in religiösem Bekehrungseifer vorzuschreiben
welche Art von Teich du betreiben solltest - Bekehrungseifer liegt mir ganz gewiss ganz fern, ich halte es eher mit dem Kölner "Leben und leben lassen".
So damit sollte geklärt sein, dass ich hier nur versuche an der Sache so wie ich sie verstehe zu schreiben.
Aber da ich wahrnehmen, dass du dich angegriffen gefühlt hast, nimm' ich's so hin und
Entschuldige mich nochmal. Es war definitiv nicht meine Absicht.

> Ich habe mich nunmal dazu entschlossen, einen beheizten Teich für Fische zu haben, die normalerweise in Deutschland nicht winterfest sind. So ist es und so bleibt es.

Kein Problem siehe oben.
Ich habe mir meinen Text nochmal durchgelesen und mir mangelt es nach wie vor an dem Sinn/dem Feingefühl zu erkennen, warum mein Text dir scheinbar suggeriert ich wolle dir etwas vorschreiben. Nochmal, will ich nicht.
Ich versuchte nur meine - hoffentlich sachbezogenen - Gedanken dazu mitzuteilen und insbesondere zu Überlegen warum M.ocellatus aus deinem Teich total verschwunden ist, was ja doch deine Frage war, oder.
Dazu habe ich versucht zu überlegen, wie ein M.ocellatus bei den Aktivitäten die in dem Teich vorgenommen wurde aus meiner Sicht reagieren würde mit dem
Endergebnis, dass er also wahrscheinlich aus meiner Sicht tatsächlich bei der Totalreinigung mit der Enstchlammung entsorgt wurde.

Auch wenn ich jetzt antworte, so auch nur in dem Versuch
- möglicherweise wieder sprachlich ungeschickt, dann sehe es mir nach ;) -
meine Gedanken zur Sache mitzuteilen!

Hab' deine Antwort erstaml komplett durchgelesen und mir bei der Passage mit dem "bäuchlings ...starre regungslos in den Teich"
gedacht: Der mann ist mir sympathisch, genau das mache ich im Sommer auch, nur eben statt auf einer "ungemütlichen Liegenpolsterung" ;) auf der Wiese.
So habe ich die Fotos der Heterandria formosa geamcht.
Und auch meine NAchbarn amüsieren sich vermutlich darüber, dass ich aus dem Fenster mit einem Fernglas den Gartenteich beobachte :).

Jetzt ins Einzelne:
> ... pro Stunde von ca. 5000 ltr. Wasser durchflossen ... auf 12° ...kann nicht abgeschaltet werden ... muss also im Winter laufen

Wenn du einen geheizten Teich betreiben willst - Achtung das stellt dieses nicht in Frage! -
ist eine Umwälzung ja auch hilfreich, um alle Schichten warm zu kriegen.
Um einen solchen Teich zu führen, muss man dann halt mit dem geschredderten Kleinleben leben - oder man verwendet eine Pumpe
auf Basis der archimedischen Schraube. Sowas habe ich aber noch nirgends im Angebot gesehen.
5000l/h heißt ja eine komplette Teichfüllung/h. Das entspricht so den Aquarienfilterungen.
Im Aquarium kann man damit je nach auslaufausführung schon eine beträchtliche Strömung erzeugen.
Wie sieht es damit denn in deinem Teich aus?
Ich denke da an die M.ocellatus oder bei geheitztem Teich auch an die M.opercularis. Merkbare Dauerströmung ist nicht so deren Steckenpferd.
Aber auch im Aq. kann man den Auslauf so gestalten, dass die Strömung für einen Labyrinther erträglich ist.

> Ursprünglich waren Notropis chrosomus meine Hauptfische.
> Das sind Bewohner kleiner Bäche, vergleichbar unseren Forellenbächen.

Also für die dürfte Strömung damit wohlbefinden erhöhend sein.

> Auch Forellen halten keine echte Winterruhe unter dem Eis und nehmen sogar im Winter noch Nahrung zu sich.

Stichlinge auch :).

> Ähnlich verhalten sich vermutlich auch die Notropis.
> Auch die leben in fliesenden Bächen, die auch im Winter nie völlig zu frieren.
> Also habe ich mich entschlossen, diesen Fischen auch im Winter ein ständig fliesendes Wassersystem zu schaffen
> und den Filter nicht abgeschaltet.

Würde ich bei einem Teich für Forellenbachbewohnern wahrscheinlich auch so machen.

> ... konnte ich nicht ahnen, ... mehreren Nächten von -15 bis -25°... Die Fische haben es ... überstanden.

Wer kann schon das Wetter voraussagen und Gott sei Dank haben sich die Notropis ja als für unter 4°C tolerant erwiesen.
Denn ich gehe davon aus, dass durch die Umwälzung ohne Heizung das Wasser in der Temperatur so gegen 1°-2°C gesunken sein dürfte.

> Vielleicht sogar bedeutend besser, wie all die Exemplare, die im Winter in einem strömungslosens 100 ltr. Becken

Eigentlich müsste aus meinem Text klar geworden sein, dass ich nach dem Prinzip denke:
Je mehr Platz. je unverfälschteres Verhalten je besser für die Fische und die Beobachtungsfreude.
Wenn sie in einem Teich ganzjährig gehalten werden können, dann ist das auch in meiner Sicht wenn die Möglichkeit besteht
immer die bessere Wahl.

> Aber 100%ige Sicherheit haben auch AKWs nicht und trotzdem gibt es sie.

:) Habe ich auch nie gefordert, schon alleine, weil ich nie unerfüllbare Forderungen stellen würde ;).
Aber ich bin durchaus der Meinung, dass man sich überlegen sollte, wie man das Teichheizsystem evtl. redundant ausführen kann,
um die Wahrscheinlichkeit, dass die Tiere bei einem Ausfall alle erfrieren möglichst gering zu halten.
So würde ich mir in einem solchen Falle evtl.Überlegen, ob es nicht besser ist statt einer Heizung für die benötigte Leistung
zwei Heizung für jeweils ca- oder etwas mehr als die Hälfte der benötigte Leistung laufen zu lassen.
Geht eine kaputt oder setzt sich fest, dann arbeitet die andere weiter und verlangsamt dratsisch den Temperaturverlust
wodurch die Wahrscheinlichkeit, dass die Reperatur kommt bevor es für die Bewohner zu spät ist deutlich erhöht würde
und die Kosten in vergleichbarem Niveau blieben?!

> ... renomierten Garten- und Teichbauer ... zu säubern. Unter Säubern hatte ich das Abschneiden alter Pflanzen ... Der Teichbauer hatte das aber anders interpretiert

Auch ich hatte aus deinem Text angenommen, dass du eine Totalreinigung vorgesehen hattest. Daher der sachbezogene Versuch, zu erläutern, dass eine solche nicht notwendig und kontraproduktiv sei.

> Trotzdem mache ich mir keine Vorwürfe,

Aber nicht als Vorwurf, sondern als Informationsversuch hatte ich das gesehen.

> ...Aufträgen leben in Deutschland ...
> Deswegen kann (!!) und muss (!!) ich mir eine Fachfirma leisten.

Unbenommen und
:) nochmals, ich hatte nicht die Absicht dir etwas anders vorzuschreiben.
Auch hier ging es mir nur um die sachliche Frage.

> ... irgendwann ist es genug und dann müssen die Algen nunmal gelichtet werden.

Habe ich auch nicht gegen argumentiert. Mein Text bezog sich auf die in den meisten Fällen nicht notwendige Totalreinigung
Auslichten ist das, was ich in den anderen Forumsbeiträgen als "rausessen" bezeichnet habe ;).
Natürlich muss man das ab und an, da wir den Enten ja nicht erlauben die Nährstoffe aus dem Teich zu essen ;).
Sehe ich also genauso. Ich hatte in dem Text nur versucht zu sagen, dass man die Algen nicht von den Wänden entfernen muss(Totalreiningung),
weil sie nützliche Mitbewohner des Teiches sind.

> Ein Teich von 4500 ltr. hätte in der Natur keine Fische.
> Von daher wäre schon 1 Guppy ein 100%iger Überbesatz.

So und jetzt kommen wir zu dem Punkt, wo die langweilige Einigkeit - Achtung: auf sachlicher Ebene! - vorbei ist.
Ich könnte jetzt anfangen, eine philosophische Diskussion mit dir zu führen
über die Sinnigkeit des Begriffes "Natur" als Gegensatz bzw. den Menschen ausgrenzende Begrifflichkeit.
Ich traue mir aber auch zu eine analoge Diskussion über die Sinnigkeit dieses Begriffes als menscheinausgrenzende Einheit
in allgemein naturwissenschaftlicher oder biologisch naturwissenschaftlicher Sicht zu führen.
Auch wenn es mir ehrlich viel Freude versprechen würde, es passt leider nicht zu diesem Forum und ...
Ich mache es einfach mit wortreichen Gegenbeispielen - das hat was mathematisches. Ein Gegenbeispiel reicht schon aus eine Aussage zu widerlegen ;).

Es war einmal eine Zeit, da war ich Kind ;)
und durchstreifte große Wiesengebiete der Voreifel häufig auf der Suche - nicht wirklich, ich kannte alle -
nach Weihern, Tümpeln und Pohlen - so nannte man zu dieser märchenhaften Zeit bei uns Kleingewässer die höchstens in Ausnahmefällen mal austrocknen,
weil ich mich dort auf dem Bauch liegend damit beschäftigen konnte Käferchen, Kaulquappen Molche, Stichlinge, Karauschen, Barsche, Hechte beobachten zu können.
Ja, zu dieser märchenhaften Zeit, da hatte es noch keine Flurbereinigung gegeben, ich hätte den Begriff nichtmal verstanden und gar komisch gefunden,
denn unser Flur wurde von meiner Mutter immer gereinigt, aber bereinigt?! ;).
Ja und zu dieser paradischen Märchenzeit - wer's glaubt wird seelig - gab's in dem Umkreis, den ein 6 jähriger Junge durchstreifte so 10 Tümpel/Pohle sowie 2 Weiher.
Und all diese Wasseransammlungen, die meisten übrigens Pohle, also nicht jährlich bzw. periodisch austrocknend aber trotzdem nur in Tümpelgröße
waren sich selbst überlassen, bis auf wenige Ausnahmen, die auf Kuhwiesen als Tränken dienten.
Und was fand dieser kleine Junge da alles interessantes:
In jedem (jedem!) Gewässer waren Molche vertreten. Mal eine Art mal alle mir bekannten - auch die wie Drachen aussehenden ;).
In den meisten Kaulquappen in einigen Stichlinge, in einigen Karauschen.
Die Weiher hatten natürlich das ganze Spektrum: Vom Hecht über den Barsch zu langweiligeren Fischen wie Karpfen bis runter zum Stichling aber genauso reichlich:
Molche, Frösche, Kröten und zu unserem jährlichen Essvergnügen Flusskrebse. Und sie hatten immer klares Wasser!
Alledrings waren die flachen Bereiche auch reichlich durchwachsen mit allem möglichen an Wasserpflanzen, wobei die Wasserpest die dichtesten und
flächigsten Bestände bei den Unterwasserpflanzen stellte.
Aber zurück zum widerlegenden Gegenbeispiel:
Einer der Pohle, so 4m- 5m im Durchmesser und durch und durch mit Wasserpest bis zur Oberfläche zugewuchert beherbergte eine beachtlich hohe Dichte an Karauschen.
Nein, da war niemand der sie pflegte oder den Pohl immer wieder frisch besetzte, um die mystisch aussterbenden Karauschen zu ersetzte. Sie waren alle fidel, gesund und fühlten sich der Anzahl nach zu urteilen pudelwohl.
Das war damit Gegenbeispiel Nr.1 zu "Ein Teich von 4500 ltr. hätte in der Natur keine Fische". Ich weiß, wir könnten uns jetzt den Begriff Natur geeignet zurechtdefinieren. Aber ich glaube, ich käme damit zurecht ;)

In anderen Pohlen - falls du fragst warum da soviele tümpelgroße Dauergewässer existierten: Der Boden wurden nicht entwässert! -
gab es Stichlinge. Auch diese wurden weder gepflegt, noch gefüttert und erhielten sich solange es die Gewässer gab und waren auch schon zu Jugendzeiten meiner Eltern existent.
Die Karausche ist übrigens ein Fisch der gradezu darauf spezialisiert ist in kurzfristig trockenfallenden Gewässern überleben zu können.
Und sie ist nicht die einzige heimische Fischart die eine solche Spezialisierung ausgebildet hat. Wie dass, wenn die "Natur" keine Fische in Tümplen/Pohlen erlauben würde?
Das war Gegenbeispiel 2.

ABSTECHER AN:
Als kleine Nebenbemerkung nicht direkt zum Gegenbeispielthema ;), aber als kleine Nachdenke für diejenigen,
die Fische und Lurche immer als sich gegenseitig im selben Gewässer asymetrisch ausschließend behaupten:
Kein Stillgewääser das ich in dieser Zeit kannte, in dem eine Vielfalt von Fischen lebte - also Weihergröße - war ohne Molche, fFrösche oder Kröten!
Für mich war es immer selbstverständlich Molche und Fische im sleben Gewässer zu beobachten. Bei dem einen Weiher legte ich mich z.B. für's Molche fangen an der Schilflängsseite
eines Weihers auf den Bauch und um die schonen gestreiften gelblichen Brasche zu betrachten auf der ander Steiluferlängsseite.
Hechte waren ürigens am leichtesten auf der Schilflängsseite also der bei den Molchen beliebtesten zu beobachten.
Lurche garantiert ohne Fische dabei gab's eigentlich nur in temporären Gewässern. Gott sei dank, kann ich mich daran gut erinnern,
sonst wäre ich evtl. anfällig die Auschließlichkeitseahuptungen in ihrem Absolutheitsanspruch zu glauben.
Ein totgepflegter "heutiger" betreuter pflanzlich gesäuberter Weiher bietet Molchen natürlich keine Möglichkeit mehr Junge durchzubringen, wenn größere Fische anwesend sind.
Ursache ist da aber nicht der Fisch!

ABSTECHER AUS:

Zurück zu den Gegenbeispielen.
die Natur - auch unter Menschen ausschließender Definition - ist ja nicht auf Deutschland beschränkt, sie umdehnt ja auch den Rest der Erde:).
Und da kommen wir zu Beispiel 3 bis ganz Viele:
- Da gibt's einen winzigen Wels, der lebt nicht mal in einem winzigen Stillgewässer, der lebt einfach im Schlammigen Boden ohne stehendes Wasser darüber. Man würde sagen ein dauertrockengefallenes Gewässer ;).
- Da gibt es die Saisonfische aus z.B. der Gruppe der Zahnkärpflinge. Die leben nicht nur naturbewilligt in 4500ltr Pohlen/Tümpeln, die leben doch tatsächlich und vermutlich vollkommen artgerecht
in wenigen Litern Pfützen, die in wenige Wochen ausgetrocknet sind. Kein Mensch setzt sie da rein, das tun sie selbst ;).
Na, Axel, damit bin ich schon bei Gegenbeispiel "ganz viele". Aus meiner Sicht reicht das,
eine - übrigens vielfach lesbare - Aussage wie "Ein Teich von 4500 ltr. hätte in der Natur keine Fische."
als falsch oder - nicht so drastisch - als unzulässige Verallgemeinerung von einem Koi auf alle Fische zu erkennen.
Kein Fisch der Welt hätte Fahigkeiten zum Überleben in trockenfallenden Tümpeln entwickelt, wenn obige Aussage wahr wäre.
Die Karausche, ein einheimischer Fisch wohlgemerkt hat genau solche Fähigkeiten entwickelt.
Ist übrigens sehr interessant, sie kann dazu auf einen sauerstofflosen Stoffwechsel umschalten.
Bei meinem Vater im Teich als Kind habe ich das mal richtig praktisch von einer Karausche vorgeführt bekommen:
Aus irgendeinem Grunde wurden zu Winteranfang von meinem Vater die Goldfische (Karauschen ihres Zeichens) aus dem Teich geholt und in eine Zinkwanne verfrachtet. Irgendwas sollte wohl repariert oder gerinigt werden.
Am Abend und in der Nacht wurde es brechend kalt und die ganze Zinkwanne fror fast kompett durch.
Am nächsten Tag am Nachmiittag nach der Schule ging ich auf die Terasse, fand den Zinkwanneneisklotz und oben im Eis eine Goldfischskulptur eingefroren.
Hab die Wanne mit Hilfe dann schnell wieder in den Teich gekippt. Den einen im Klotz befindliche Goldfisch wollte mein Vater als Tod entsorgen.
Aber wie Kinder so sind, die glauben nicht an unbedingten Tod und ich bestand darauf ihn auftauen zu lassen.
Taten wir. Nach dem Auftauen schaukelte der Goldfisch von dannen und hatte sich schon bald wieder ganz erholt. (Soweit ich weiß, schaffen Karauschen dieses Kunststück bis zu 5 Tagen!)
> Von daher wäre schon 1 Guppy ein 100%iger Überbesatz.
Von daher ja, da aber das daher nicht gegeben ist, ist auch die Implikation nicht ziehbar ;).
Viele der oben angesprochenen Saisonfische haben Guppygröße und bestreiten in Vielzahl ihre Existenz in Pfützen.
Aber auch der "Überbesatz" ist selbst für mich von den Bedürfnissen der jeweiligen Art abhängig ;).
Und "Fisch" kommt natürlich nicht in Teichgroßen Gewässern vor ist als würde man sagen:
"Säugetiere kommen nicht in der Luft vor!, das stimmt auch nicht.

Um wieder vom spaßig orientierten zum sachlich orientierten zu kommen:
Unter Überbesatz im Kontext "naturnaher" Teichhaltung verstehe ich einen Besatz,
der ohne menschliche Pflege des Wassers oder ohne Zufütterung in dem jeweiligen Teich/Pohl/Weiher sich nicht bestandserhaltend
selbst versorgen kann. (Dazu zählen auch etliche Angelstillgewässer, wo Angelbesatz betrieben wird)
Und in diesem Sinne kannst du viele Guppies, noch viel mehr Heterandria formosa aber genauso etliche Stichlinge in 4500 ltr
leben lassen, ohne dass es Überbesatz ist. Das ist natürlich auch wieder mutig behauptet, weil die Teichform, die die Liter aufnimmt natürlich
entscheident dabei mitspielt. Das ist aber klar oder?

> Trotzdem möchte ich Fische haben und habe auch welche.

Kann ich verstehen. Ich habe auch :).

> ... darin können die Fische besser leben, als in jedem 500 ltr. Aquarium im Wohnzimmer.

ganz gewiss sogar aus meiner Sicht.

> Trotzdem ist es ein Kunstgewässer, dass nur duch menschlichen Einfluss Bestand hat.

Siehe oben,
den Sachgehalt solcher Aussagen kann ich nicht nachvollziehen.
Glaubst du denn tatsächlich - aber ich will ja nicht in die Natürlich-Begriffs-Diskussion rein -,
dass es für einen Stillgewässerbewohner wesentlich ist, ob das Stillgewässer, das er bewohnt
durch einen Meteoriteneinschlag, durch eine trockengefallene Lehmauswaschung (natürlich natürlich durch ein Fluss der dann, damit es trockenfallen kann den Lauf änderte)
durch eine von Homo sapiens ausgeschaufelte Lehmkulle die dann mit Wasser, sei es Regenwasser oder Grundwasser vollläuft entstanden ist?
Glaubst du wirklich, dass es für diesen Bewohner wesentlich sei, ob er bzw. seine Elterngenerationen als Moderlieschenei an von einem Vogel am Gefieder
in das Gewasser verfrachtet, oder von ein den Lauf änderndes Fließgewässer darin vergessen wurde, oder der Wind es als Ei dahin verfarchtet hat oder
.. oder der Mensch ihn in den Teich hat fallen lassen?
Welches für den Bewohner wesentliche Merkmal des Gewässers wäre allein durch die Tatsache der Menschlichen Gewässerursache denn für den Bewohner schädlich, abträglich oder"beleidigend" ;).
Also,
was soll rational nachvollziehbar alleine durch die Ursache im Menschen so spezifisch unrichtig für den Fisch sein?
Was wäre denn, wenn dieses Gewässer nur entstanden ist, weil dieser unnatürliche Naturgestalter Biber es verursacht hat, oder so ein dickhäutiger schwergewichtiger Elefant
der meint er müsse künstlich - darf ich das beim Elefanten sagen "künstlich" oder ist das dann "naürlich" ;) - ein tümpelgroßes Wasserloch graben und über Elefantengenartionen freihalten?
Sind das auch falsche, unnatürliche Gewässer per Definition über ihre Entstehungsursache für einen Fisch?
Also, kurz "Trotzdem ist es ein Kunstgewässer" sagt mir in dem Zusammenhang "Bedeutung für den Fisch" gar nichts, genauso wie die zweite Hälfte des Satze in diesem Zusammenhang für mich keine rationale Bedeutung hat.

> ...bäuchlings ... wie es mir gefällt.

s.o. mir auch :)

> Bei Goldfisch und Co. hätte ich das nicht nötig gehabt.

Das wäre aber, vor allem das und Co. wie Stör, Koi und ähnliche Giganten nach meiner Definition für naturnahe Teiche Überbesatz.
Und damit die naturnahe zufütterungs- quasi betreuungslose Teichführung nicht mehr möglich und es wüsste analog einem Aquarium geführt werden.
Gefällt mir pers. nicht. Anderen gefällts.

> So viel zeit, wie Du an einem Tag am Teich verbrings schaffe ich wohl nicht einmal im Monat.

:) ich glaube du Überschätzt meine Teichzeit pro Tag deutlich.
Nach Feierabend ess ich halt zu Abend und dabei sehe ich durchs Fenster automatisch genau in den Teich 2.
Alles was darüber hinaus geht, begrenzt sich auf maximal 0.25h bis 0.5h, wenn nichts anderes anliegt.
Außer am Wochenende, statt im Garten die Sonne genießend in den Himmel wie andere schaue ich halt in den Teich.

Ehrlich gesagt, braucht das Aufschreiben fast mehr Zeit.

> Manchmal sehe ich meinen Teich 6 Wochen lang nur im Dunkeln.

So schlecht geht's mir nur im Sommerurlaub ;).

> ... sollten die sich in meinem 12° Teich doch mehr als wohl fühlen.

Wenn dein Teich schön verkrautete Ecken hat, würde sich auch Hetarandria formosa darin (geheizt) ganzjährig wohl fühlen.

> Aber jetzt muss ich erst mal das Problem der sich hemmungslos vermehrenden Notropis in den Griff bekommen.

Ohne Fütterung würde sich das von selbst in den Griff kriegen. ;)

> Makropoden wären da vermutlich ein gutes Mittel gegen, weil die die 2 mm langen Fischlarven vermultich gerne fressen würden.

Möglich.
Dann aber an deiner Stelle lieber M.opercularis als M.ocellatus.
M.ocellatus würde ich lieber eine richtigen Winter gönnen.
M.opercularis wie ich schon schrieb als blaue Form wäre auch von wegen der Beobachtbarkeit entgegenkommender und die Weibchen,
wenn man ihnen Zeit gibt und sie nicht verschreckz hat sind Neugierig und würden den Ort diener Ruhigen Hantierérei im Teich wahrscheinlich aus Neugier aufsuchen.
Ich konnte sie so aus der Hand mit Würmern füttern.

Tschüss
Erich
---
Macropodus ocellatus auf erabo.de


   
AntwortZitat
(@axelu)
Active Member
Beigetreten: Vor 16 Jahren
Beiträge: 7
 

Hallo Erich,

ich glaube, wir könnten Freunde werden.

Tatsächlich fühlte ich mich von Dir angegriffen und habe dann zurück gestänkert. Tut mir leid, kommt nicht wieder vor.

Als Kind (jetzt 54 Jahre alt) habe ich auch viel Zeit an Tümpeln zugebracht. Sehr zum Leidwesen meiner Eltern. Leider wurde aus dem "am Tümpel" auch hin und weider eher ein "im Tümpel" und so sah ich dann auch aus, wenn ich nach Hause gekommen bin. Außerdem hatte ich immer alles möglich Getier in meinem Zimmer, was da eigentlich nicht hingehörte. Spinnen, Käfer, Wespen (!!), Ameisen, Grillen, Regenwürmer usw. wurde alles mögliche in kleineren und größeren Behältern, Gläsern und Kisten ghalten. Zweifelsohne war das nicht immer ideal für die Tiere, auch wenn ich mich noch so aufopfernd darum gekümmer habe, aber so sind Kinder nunmal. Und ab und zu sind die auch mal entkommen, was dann meine Mutter nicht mehr lustig fand.

Ok, aber zurück zum Teich.
Ich habe einen Kunstteich, weil alleine schon die Heizung für das Überleben der Insasen nötig ist. Im 1. Jahr, noch völlig unbeheizt, waren auch noch größere Fische darin wie Gründlinge, Goldorfen usw. Der Ersteller des Teiches wollte mir unbedingt Goldfische und Kois da rein setzen, aber das wollte ich nicht. trotzdem habe ich recht schnell eingesehen, dass auch Gründlinge und Goldorfen relativ groß für einen 4500 ltr. Teich sind und habe die an einen anderen Teichbesitzer verschenkt. War ein ziemlicher Akt, die unversehrt und ohne den ganzen Teich zu ruinieren wieder raus zu bekommen. Dann habe ich mir gesagt, je kleiner die Fische, desto mehr Exemplare kannst Du in Deínen kleinen Teich setzen und habe die Größe auf 10 cm beschränkt. Da gibt es aber nicht viel, was sich wirklich im kalten Wasser hält. Die Notropis waren damals eine absolute Rarität und ich habe mich zum Stänzchen gesucht, bis ich die gefunden habe. Haben dann auch EUR 24,- pro Stück gekostet. Inzwischen gibt es die häufiger, weil die sich wirklich enorm vermehren. Die sind zwar stockdoof und versuchen sogar an einen Libellenlarve rumzuknabbern, bis sie selber aufgeknabbert werden, aber das machen die alles mit einer enormen Fruchbarkeit wett. Die Tiere versuchen z. B. regelmäßig in Algenposter mit Gewalt rein zu kommen, weil darin wohl was fressbares ist. Allerdings schaffen es die ganz jungen nur rein, aber nicht wieder raus. Von mehreren 100 Jungtieren haben sich im 1. Jahr bestimmt 50 Stück in Fadenalgen verheddert und sind darin umgekommen. Das habe ich so noch bei keinem Fisch gesehen. Ist auch der einzige Fisch, der mal eben blind über die Skimmerklappe hüpft, ob dahinter nicht doch noch was interssantes ist. Diese Dusseligkeit machen die aber mit purer Nachwuchs-Menge wieder gut. Da liegt aber nun mein Problem. Überlasse ich den Teich seinem natürlichen Gleichgewicht, dann werden vermutlich die Notropis dieses Gleichgewicht mit Abstand zu ihrem Gunsten entscheiden. Der Nachwuchs von Platy, Zebrabärbling, Heterandria formosa usw. wird gegen diese überaus robusten Massenfische keine Chance haben. Irgendwie muss ich da eingreifen, sonst habe ich nur noch Notropis im Teich. Ich überlege sogar, diesen wirklich wunderschönen Fisch wieder ganz zu entfernen. Der sieht von oben im Sonnenschein aus, als würden bunte Neonröhren durchs Wasser schwimmen. So eine Farbenpracht habe ich noch nie bei einem anderen Fisch gesehen. Das kommt auch auf keinem Foto oder Video richtig rüber. Muss man einfach mal in Natura gesehen haben. Aber trotzdem ist es halt eine Art Unkrautfisch, der über seine Robustheit und Vermehrungsfähigkeit alles andere nieder hält. Ich vermute, dass der in seinem natürlichen Verbreitungsgebiet enorm viele Fressfeinde hat und zu den Hauptnahrungen von Forelle und Co. gehört.

Ich gehe davon aus, dass ein Fressfeind für Jungfische auch hauptsächlich die frisst, von denen die meisten da sind. Und wenn die ganz jungen Notropis die Dusseligkeit der Eltern haben, dann müssten sie auch die leichteste Beute sein.

Zurück zu den Makropoden.
Vielleicht täusche ich mich ja, aber ich habe das Gefühl, dass die ruhigen Makropoden, egal welche Sorte, nicht zu den Notropis passen und von ANfang an sehr durch diese gestört, ja sogar irgenwie irritiert wurden. Die Notropis wuseln unablässig wie Torpedos durch den ganzen Teich und verursachen natürlich eine Menge Unruhe. Andere Schwarmfische wie Kardinälchen und Zebrabärblinge sind zwar auch lebhaft, aber irgendwie doch noch ein bisschen gemütlicher und anders im Verhalten, wie die Notropis. Würdest Du sagen, dass die Vergesellschaftung mit so lebhaften Fischen den Makropoden egal ist oder habe ich recht?

Wenn denen die Notropis nichts ausmachen, würde ich es wohl erst einmal wieder mit M. opercularis versuchen. Die sind einfacher zu bekommen und bei 12° sollten die auch den Winter gut überstehen.

Gruß Axel

4500 ltr. Gartenteich mit Heizung. Auch im Winter immer garantiert eisfrei bei 4° Wassertemperatur.


   
AntwortZitat
Erich Willems
(@erich-willems)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 237
 

Guten Abend Axel,
wie gesagt, ich kenne die Notropis nicht und habe keine Vorstellung von deren Gewusel.
Makropoden gehen gerne in flachere und krautige Bereiche.
Wenn die Nitropis sich lieber in freiem Wasser aufhalten und dein Teich sowohl freies tieferes wie auch flachere verkrautetere Zonen aufweist und sich genügend Fläche hat, so denke ich, dass die M.opercularis wahrscheinlich nicht genervt wären?
Aber eine wirkliche Vorstelleung habe ich darüber nicht, wie gesagt, Notropis nie gesehen.

>Überlasse ich den Teich seinem natürlichen Gleichgewicht, dann werden
>vermutlich die Notropis dieses Gleichgewicht mit Abstand zu ihrem Gunsten
>entscheiden
Wenn diese sich so gut vermehren und die Jungfischchen/Larven ausreichend klein sind, dann würde ich diese Fische als eine positive Bereicherung des Speiseplanes für andere Fische die gerne Jungfische Futtern sehen. Auch ohne Zufüttern würden sie diesen nicht wirklich was wegnehmen, da sie ja nur das Futter welches sie wegfressen umsetzen in Larven als Futter für andere.
Wie gesagt, das setzt allerdings die Möglichkeit nicht zu füttern voraus, weil ansonsten durch Füttern kein Jungfischfresser in der Lage wäre, der scheint's enormen Vermehrungsrate der Notropis hinterher zu kommen, da sie nicht limitiert sind.?!

Tschüss
Erich

Tschüss
Erich
---
Macropodus ocellatus auf erabo.de


   
AntwortZitat
(@axelu)
Active Member
Beigetreten: Vor 16 Jahren
Beiträge: 7
 

Hallo,

da bin ich mal wieder.

Es sind wieder Macropoden im Teich. 4 Stück Opercularis. Es scheint ihnen recht gut zu gehen. Sind auch viel zutraulicher, als die 1. Exemplare. Man sieht sie also regelmäßig im Teich. Anscheinend haben die 4 auch das Notropis Problem wesentlich eingedämmt und sich gütlich vom Nachwuchs ernährt, bis kaum noch welche zu sehen sind. Die Notropis Jungen reagieren auf die Macropoden kaum als Fressfeind. EInen schnell schwimenden Schwarmfisch weichen die Jungen immer blitzschnell quer zu seiner Schwimmrichtung aus. Eine in Zeitlupentempo heran gleitende Macropode wird aber anscheinend nicht als Bedrohung war genommen. Ist eine interessante Beobachtung, die evtl. zeigt, dass bestimmte Fische aus Ihrer natürlichen Umgebung heraus bestimmte Fressfeinde überhaupt nicht erkennen. Solche neuen Fressfeinde, mit unbekanntem Jagdverhalten, können einer alteingesessenen Population vermutlich extreme Verluste zufügen. Die Jungen Zahnkarpfen hingegen kennen dieser Art von Fressfeind recht gut und sind weg, sobald er in ihrem Bereich auftaucht. Obwohl also Anfangs das 10-fache an Notropis Nachwuchs wie Zahnkarpfennachwuchs da war, ist inziwschen kaum noch was von den Notropis Jungen zu sehen, während die Zahnkarpfen-Jungen noch überall rumwuseln.

Mein Teich ist inzwischen mit diversen Neuankömlignen gefüllt, die richtig freude machen. Heterandria formosa, Xiphophorus nigrensis, Xenotoca eiseni, Xiphophorus variatus, Xiphophorus pygmaeus und Danio rerio.

Die ganzen Lebendgebärenden sind aus Haltungen in ungeheizten Gewächshäusern oder Wohnungen, mit Wassertemperaturen im Winter bis unter 15°. Also allesamt ziemlich kälteabgehärtet. Meine Heizung werde ich wohl diesen Winter ein bisschen höher als 12° einstellen. Dann sollten das Überleben dieser Fische auch kein Problem sein.

Erstaunliche Beobachtungen tun sich inzwischen auf. Manche Fische benehmen sich im Teich ganz anders, wie man es im Aquarium vermuten würde.

Ich weiß aber nicht, ob hier für Erfahrungsberichten zu "Nicht-Macropoden" der richtige Platz ist. Z. B. Danio rerios, die zum Fressen an Land gehen. Heterandria formosa, die im Teich so große Reviere für sich beanspruchen, dass im Aquaruim darin 50 Stück gehalten würden usw. usw.

Axel

4500 ltr. Gartenteich mit Heizung. Auch im Winter immer garantiert eisfrei bei 4° Wassertemperatur.


   
AntwortZitat
Erich Willems
(@erich-willems)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 237
 

Hallo Axel,

Es sind wieder Macropoden im Teich. 4 Stück Opercularis. Es scheint ihnen recht gut zu gehen. Sind auch viel zutraulicher, als die 1. Exemplare. Man sieht sie also regelmäßig im Teich.

Und, hast du schonaml versucht, sie neugierig ranzulocken. Bei den Weibchen sollte das gehen können :).

Anscheinend haben die 4 auch das Notropis Problem wesentlich eingedämmt und sich gütlich vom Nachwuchs ernährt, bis kaum noch welche zu sehen sind.

Also Notropisüberfüllung gebannt.

Die Notropis Jungen reagieren auf die Macropoden kaum als Fressfeind. EInen schnell schwimenden Schwarmfisch weichen die Jungen immer blitzschnell quer zu seiner Schwimmrichtung aus. Eine in Zeitlupentempo heran gleitende Macropode wird aber anscheinend nicht als Bedrohung war genommen.

Ganz kleine Jungfische von Tanichthys albonubes reagieren ähnlich.

Ist eine interessante Beobachtung, die evtl. zeigt, dass bestimmte Fische aus Ihrer natürlichen Umgebung heraus bestimmte Fressfeinde überhaupt nicht erkennen. Solche neuen Fressfeinde, mit unbekanntem Jagdverhalten, können einer alteingesessenen Population vermutlich extreme Verluste zufügen.

Das gilt wohl für solche Sonderfälle wie Inselpopulationen, die überhaupt keine Raubfeinde kennen. Ansonsten ist es eher untypisch, dass Raubfeinde ihre Nahrungsressourcen ausrotten würden. Kann natürlich vorkommen z.B. wenn der raubfeind ein Generalist ist und seine Beuteresourcen sich aus mehreren Arten zusammensetzen, wovon eine aus irgendeinem Grund mit sehr kleiner Individuenzahl nur existiert. Für diese kann dann die Gefahr bestehen, durch diesen Raubfeind ausgerottet zu werden. Das hängt aber von vielen Wechselwirkungen in der jeweiligen Lebensgemeinschaft ab, wie z.B. Beutebevorzugung des Raubfeindes und was weiß ich noch. Deine Notropis sind bestimmt kein solcher Inselsonderfall, d.h. sie kenne Raubfeinde und haben eine für sie passenden Strategie dazu, welche wohl schlicht in der massenhaften Nachwuchsproduktion liegt und nicht in der Erhöhung der Überlebensrate des einzelnen Jungfisches. Du musst bedenken, im Mittel brauchen pro Elternpaar nur zwei Jungtiere selbst bis zur Fortpflanzung zu kommen. Alles andere würde verlangen, dass die Erde wie ein Ballon aufgeblasen werden kann ;).

Die Jungen Zahnkarpfen hingegen kennen dieser Art von Fressfeind recht gut und sind weg, sobald er in ihrem Bereich auftaucht

.
Das liegt wahrscheinlich weniger daran, dass sie diese Art von Fressfeind besser kenne, als daran, dass jungen Zahnkarpfen, ich nehme mal an, du meinst damit die lebendgeärenden, dank der Brutpflegestrategie der Elterntiere - im Körperinneren in Schutz - viel ausgereifter "das Licht der Welt erblicken" und daher natürlich auch ausgereiftere Verhaltensweisen präsentieren. Bei ihnen heißt also die Strategie: Höhere Überlebenschance des einzelnen Jungtieres, dafür aber viel weniger Jungtiere produzieren. Auch bei ihnen gilt letztlich auf Dauer aber, von all den Jungtieren bleiben im Mittel pro Elternpaar zwei Stück über, die es selbst bis zur Fortpflanzjng schaffen. Der Rest ist wie bei den Notropis letztlich Nahrungsressource in der Lebensgemeinschaft, schlicht Futter für andere.

Tschüss
Erich
---
Macropodus ocellatus auf erabo.de


   
AntwortZitat
Seite 4 / 4
Teilen: