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VORSICHTIG!!! Makropodenkreuzungen auf dem Markt!

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K. de Leuw
(@k-de-leuw)
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Beigetreten: Vor 18 Jahren
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Hallo,

2. Er entstand aus nahe verwandten Arten (machts das besser?).

Ja, erstens sinkt mit dem Verwandtschaftsgrad natürlich auch die Wahrscheinlichkeit, dass es geht, zweitens aber wird die Wahrscheinlichkeit der Entstehung sich quälender Krüppel aufgrund von Fehlsteuerungen bei der Entwicklung größer mit abnehmender Verwandschaft.

3. Die Definition von Arten ist eine subjektive, durch den Menschen aus Ordnungsgründen vorgenommene. Sie hat momentanen Charakter und man muss davon ausgehen, dass in der Natur immer wieder "Versuche" in der Not in dieser Richtung vorkommen. Nahe verwandten Formen / auch Arten (im Sinne der Menschendefinition) werden sich genetisch ggf. vereinzelt beeinflussen. Nimm Paros (Farbformen oder Arten) oder Betta rutilans und brownorum als Beispiel. Sind das schon Arten oder noch Farbformen? Oder unterscheiden wir sie einfach, weil wir glauben, dass die Verbreitungsgebiete unterschiedlich sind und nicht (was ist beim Hochwasser) in Kontakt treten. Wir werden immer mehr mit "Übergangsformen" zu tun bekommen, wenn wir genau hinschauen. Ein Grenzziehungsproblem und das sehr subjektiv. Kreuzbar sind soche Formen sicher, zumindest einigermaßen.

Und die Hybriden sind oft von höherer Vitalität als die Eltern (Heterosiseffekt). Deshalb kreuzt man ja Trampeltier und Dromedar bzw. Pferd und Esel, um besonders ausdauernde Tragtiere zu erhalten.

Und es hat keine große Bedeutung für die Welt, wenn irgendeiner Zierfische kreuzt. Die verschwinden von selbst wieder". Das stimmt auch.

Nicht zwingend. Sollte für solche Kreuzungen ein Markt bestehen, weil sie besonders attraktiv sind, wird für Nachschub gesorgt. Ich erinnere da nur an die roten Schwertträger-Zuchtformen. Bei sterilen Hybriden ist die Marktattraktivität noch höher, weil die Zahl der Hobbyzüchter sein wird. Wenn nun die Ausgangsarten noch relativ selten im Handel zu bekommen sind, sind die Voraussetzungen noch günstiger.

Ich persönlich hätte ein Problem, wenn jeder Simpel versuchsweise kreuzt was er lustig ist (sofern es denn ginge) und auch Fische weitergibt. Man wird dann bald nicht mehr kontrollieren können, was da "verwurschtelt" wurde. Unsere Ordnung im Sinne der Arten würde aufgeweicht (und Ordnung hilft beim beurteilen!).

Die Situation haben wir doch bereits bei den Lebendgebärenden. Lediglich die oftmals geringe farbliche Attraktivität sowie die Weigerung des Handels, solche Fische von Privat zu kaufen, verringern die Verbreitungschancen.

Also sollte so etwas grundsätzlich öffentlich nicht befürwortet werden und schon gar nicht unbedingt kommerzielle Bedeutung (sowas ist eigentlich schon eine Fischbörse) erlangen. Wenn einige aus wissenschaftlichen Gründen, oder ausschließlich für sich so etwas versuchemn, sehe ich keine Probleme.

Wenn sterile Hybiden oder Hybriden abgegeben werden, sehe ich darin kein Problem, auch nicht in der gezielten Zucht solcher Hybriden für kommerzielle Zwecke. Nach Pinter (das Buch mit dem Titelbild, "Labyrinthfische, Hechtköpfe und Schlangenkopffische") sind zumindest die Hybriden zwischen opercularis und spechti fertil, zeigen aber im Grad der Fertilität große individuelle Unterschiede. Nach Schaller, dessen Brief Pinter wiedergibt, gilt das auch, wenn man die Kreuzungstiere über Generationen untereinander verpaart. Hier besteht also wirklich die Möglichkeit einer Etablierung beim "einfachen Bürger". Aber verhindern kann man es sowieso nicht, und wer halbwegs sich auskennt, erkennt die Nachzuchttiere auch als Hybriden, so dass eine Kontamination der Elternstämme durch Erbgut der Hybriden ausgeschlossen ist.
Fazit: Wer solche Hybriden züchtet oder kauft, wird sich eher nicht an der Erhaltungszucht für die Elternarten beteiligen. Die daran beteiligten beziehen ihre Tiere aber aus anderen Quellen, insofern stört es diese nicht.

Eine Frage, wie solide Menschen sind (und dem vermeinlichen Geschäft widerstehen können). Das hat dann was mit freiwilligem "Verzicht" zu tun, was als Wert nicht gerade modern ist. Man muss ja m. M. n. auch nicht alles machen, was machbar ist. Es spricht doch bei genauer Betrachtung einiges dafür, die Finger (als Züchter und als Käufer) davon zu lassen.

Für uns ist die Zucht solcher Hybriden eher unattraktiv, für anders ausgerichtete Zücher jedoch nicht. Nimm mal an, Du bist in einer strukturschwachen Region mit mildem Klima, hast einen alten Bauernhof und suchst eine Einnnahmequelle. Deine Nachbarn züchten erfolgreich Makropoden der verschiedensten Arten und Formen. Du könntest jetzt auch in die Makropodenzucht einsteigen und suchst eine Form, die die Nachbarn nicht haben, um denen keine Konkurrenz zu machen, aber leicht zu beschaffen ist. An andere Fische traust Du Dich ncht heran, weil Du das Knowhow nicht hast und für die heizen müsstest. DAs Buch von Pinte hast Du als Vorbereitung gelesen. Was hält Dich jetzt davon ab, von Deinem rechten Nachbarn Männchen der einen und vom linken Weibchen der anderen zu besorgen und loszulegen?

Das Einzige, was wir dagegen machen können, ist auf der nächsten JHV eine Börsenordnung zu beschießen, die Hybriden ausschließt.

Gruß, Klaus


   
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K. de Leuw
(@k-de-leuw)
Noble Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 2034
 

Hallo Klaus

bezüglich der Artenreinheit beim Homo sapiens ging mein Gedankengang eigentlich mehr in Richtung Historie. Es hat da wohl einige Versuche kranker Gehin gegeben eine Art von "Artenreinheit" zu erzielen. Aber das nur am Rande und fast off Topic.

Gruß
Andreas

Hallo Andreas,

da ging es aber um Rassen (die es beim Menschen nicht gibt), nicht um Arten.

Gruß, Klaus


   
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Andreas Hilse
(@andreas-hilse)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 205
 

Hi Klaus

ertappt :jump:

Gruß
Andreas

Viele Grüße aus Menden
Andreas


   
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