Hallo!
Mein u. g. Aquarium läuft seit ca. 8 Monaten.
Nun habe ich Probleme mit meinem Paradiesfisch-Weibchen, bei dem es sich lt. Händler um einen Wildfang handelt und das ich vor ca. 2 Monaten gemeinsam mit einem Männchen eingesetzt habe:
Es steht seit 2 Tagen teilnahmslos an der Oberfläche herum, frisst nichts mehr, die Farben sind blass, der Kot bildet lange weißlich-glasige "Schläuche", welche direkt am Austritt aus dem After grünlich verfärbt sind.
Keine äußeren Verletzungen, kein aufgetriebener Bauch, keine "Glotzaugen".
Noch ein paar Tage, und das Tier wird vermutlich versterben.
Was kann es sein?
Was soll ich tun?
Das Männchen ist übrigens putzmunter, Wasserwerte sind in Ordnung (s. u.).
Gruß,
Michael
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BESATZ
2 Ex. Macropodus opercularis (Paradiesfisch)
10 Ex. Pseudomugil furcatus (Gabelschwanz-Blauauge)
15 Ex. Hyphessybrycon rosaceus "white fin" (Weißflossen-Schmucksalmler)
7 Ex. Corydoras haraldschutzi (Pracht-Panzerwels)
2 Ex. Panaqolus sp. aff. maccus (Zwerg-Schilderwels)
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TECHNISCHE DATEN
Becken 185 l mit gebogener Frontscheibe (ca. 91x31-40x55 cm)
Dennerle TROCAL-de Luxe Amazon-Day und TROCAL-Super Color Plus (25W)
TROCAL-Longlife Power Reflect (Beleuchtung: 9 h)
Bodengrund: Kies 2-3 mm mit Dennerle Deponit-Mix
Eheim-Thermofilter 2324
Dennerle Classic-Line CO2 Professional mit Nachtabschaltung
Wasserzusatz: Wasseraufbereiter (Astra), Dünger (Ferrdrakon)
Temp.: 23 °C
GH: 14 °dH
KH: 9 °dH
pH: 7,2 - 7,5
NO2: n. n.
NO3: n. n.
Fe: 0,1 mg/l
PO4: 0,5 mg/l
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Liebe Grüße vom Möhnesee,
Michael
Hallo Michael,
weißer fädriger Kot deutet auf eine Entzündung des Magens oder Darmes hin. Die Nahrung wird durch die Entzündung schlechter verdaut, daher der merkwürdig aussehende Kot.
Die Entzündung kann durch zu Kühle Hälterung (trifft bei Dir scheinbar nicht zu) oder nicht aufgetautes Frostfutter entstehen. Gerade beim Auftauen von Frostfutter sind sich die Aquarianer scheinbar nicht einig. Einige tauen ihr Futter nicht auf und haben keine Probleme. Andere (z.B. ich) wiederum würden nie gefrorenes Futter ins Becken geben, um erst gar kein Risiko einzugehen.
Da Makropoden Labyrinther sind, könnte die Entzündung vielleicht durch zu kalte Luft über dem Wasser herrühren?
Mein Becken ist abgedeckt und die Lampen heizen den Zwischenraum gut auf (außer Nachts natürlich).
War in letzter Zeit das Wasser in Deinem Becken mal sehr kalt? Evtl. nach einem Wasserwechsel?
Viele Ratschläge kann ich Dir leider nicht geben, aber Du kannst mal ausprobieren, ob vielleicht eine mehrtägige Temperaturerhöhung auf 26-27°C (nur, wenn die anderen Fische es vertragen) eine Besserung bring.
Parallel dazu solltest Du Wasserflöhe füttern, lebende oder als aufgetautes Frostfutter. Wasserflöhe sollen angeblich durch den hohen Gehalt an Ballaststoffen die Verdauung der Fische fördern. Falls Du Lebende verfütterst, könnte es sein, daß das Makropodenweibchen durch das Gezappel der Flöhe doch zum Fressen angeregt wird. Ich füttere zwischendurch (wöchentlich) immer wieder Wasserflöhe (als Frostfutter), nicht zuletzt auch wegen der Abwechslung im Futterplan.
Mit Medikamenten in solchen Fällen habe ich bisher keine Erfahrungen, da ich kein Freund von Medikamenten bin, evtl. gibt es aber auch für solche Fälle ein Mittel.
Abgesehen davon halte ich die Makropoden für sehr robuste Fische. Mit ein wenig Glück wird Dein Fisch wieder gesund - ich hoffe es.
Melde Dich bald wieder, ich möchte wissen, ob Dein Fisch wieder genesen ist.
Gute Besserung...
Hansi
Trichopsis vittata (Koh Samui), Betta raja, Betta unimaculata, Microctenopoma ansorgii, Trichogaster leerii
Hallo!
Hmm, schade, das Weibchen hat es nicht geschafft, es hat nichts mehr gefressen und ist vor 3 Tagen gestorben (trotz Temperaturerhöhung, Anbieten von Wasserflöhen, ...).
Wollte nun noch "eSHa 2000" anwenden, doch dazu kam es nicht mehr.
Komisch: Obwohl Makropoden doch sehr robust sein sollen, geht es allen anderen Fischen (Besatz s. o.) im Becken gut, auch das verbliebene Männchen ist äußerlich topfit und vital.
Ich denke daher nicht, dass irgendetwas mit dem Wasser nicht stimmt, denn dann würden es mir die Salmler oder Blauaugen doch bestimmt eher "anzeigen" als die Makropoden?! Die meisten Parameter bestimme ich auch alle 10-14 Tage (Werte s. o.).
Ich habe langsam den Verdacht, dass sich spezielle Makropoden-Weibchen in meinem Becken nicht wohl fühlen - vielleicht wegen der "quirligen" Beifische? Schon vor einiger Zeit war einmal in dem Becken das Weibchen eines Makropoden-Paares nach einigen Wochen gestorben (das Männchen wurde mir damals von einem Freund abgenommen). Dies war nun der zweite Versuch - wieder gescheitert!
Ich denke, ich werde mich von dem Wunsch, Makropoden in meinem Gesellschaftsbecken zu halten, langsam verabschieden müssen.
Doch was mache ich jetzt mit dem Männchen? Hat jemand Erfahrung mit der Haltung eines einzelnen Paradiesdisch-Männchens? Oder geht dies nicht lange gut? Ein weiteres Weibchen einzusetzen, das traue ich mich irgendwie nicht mehr... Muss ich das Männchen also abgeben? Am liebsten würde ich das prächtige Tier im Becken lassen, denn es geht ihm offensichtlich gut! Kann man Makropodus-Männchen allein im Gesellschaftsbecken halten?
Gruß,
Michael
Liebe Grüße vom Möhnesee,
Michael
Hallo Michael,
der Verlust Deines Weibchens tut mir leid.
Bei Entzündungen muß nicht zwingend der gesamte Besatz betroffen sein, diese stellen sich eher bei geschwächten Tieren ein. Da es den anderen Beckenbewohnern scheinbar ganz gut geht, muß mit dem Weibchen selbst etwas nicht gestimmt haben.
Außerdem habe ich mir sagen lassen, daß die meisten Wildfänge Parasiten haben sollen. Dein Weibchen hat aber erst nach 2 Monaten erste Anzeichen gezeigt. Vermutlich lag es an etwas anderem.
Da Makropoden selbst etwas quirlig sind, glaube ich nicht, daß dies dem Weibchen etwas ausgemacht haben sollte.
Allerdings werden die Makropodenmännchen manchmal etwas ruppig, wenn sie ihren Weibchen nachstellen. Dies bedeutet für das Weibchen manchmal etwas zu viel Streß, was zu einer gesundheitlichen Schwächung des Weibchens führen kann. Dies kann man etwas lindern, indem man mehrere Weibchen in das Becken tut, wodurch sich die Jagd und der damit verbundene Streß auf mehrere Weibchen verteilt. Laichbereite Weibchen können die Männchen durch ein Absenken des Hinterteils und fächelnde Schwanzbewegungen besänftigen. Dabei lassen sie sich auch etwas seitlich hängen. Die Männchen verlieren so meist sehr schnell ihre Aggression und unterbrechen oft auch einen bereits begonnenen Jagdauftakt. Ist das Weibchen nicht bereit, sich mit diesem Männchen zu paaren, zeigt es dieses Verhalten nicht und ergreift einfach nur die Flucht. Das Männchen schießt dann hinterher.
Da Dein Becken groß genug ist, kannst Du ja mal versuchen, Deinem Männchen gleich von Anfang an 2 Weibchen zu bieten. Das gibt den Mädels Zeit sich einzufinden, noch bevor sich der Bursche für eines der Weibchen entschieden hat. Dann wird meistens nur noch mit diesem Weibchen gelaicht.
Wenn Dich Makropoden wirklich interessieren, dann wäre es schade, wenn Du Dein Interesse wegen dieser (zugegeben traurigen) Rückschläge aufgibst. Ich halte Makropoden für sehr interessante Fische.
Wenn Du Dir tatsächlich neue Makropoden-Weibchen holen möchtest, hol sie Dir möglichst bei einem anderen Händler - nichts gegen Deinen bisherigen Händler - aber vielleicht waren die Fische bei diesem Händler etwas geschwächt. Dabei würde ich auch nichts überstürzen und nur gesunde schöne Tiere kaufen. Das Männchen kann gut einige Wochen oder sogar Monate ohne Weibchen auskommen, aber so richtig erfüllend ist sein Dasein dann nicht.
Wenn Du über jemanden aus diesem Forum an die Fische kommen kannst,
gehe ich davon aus, daß Du gesunde und sehr schöne Fische bekommst (s. Gesuche). Je nachdem, wo der Züchter wohnt, solltest Du Dir die Mühe machen, und sie persönlich abholen. Das schont die eigenen Nerven und die der Fische.
Bleib dran...
Hansi
Trichopsis vittata (Koh Samui), Betta raja, Betta unimaculata, Microctenopoma ansorgii, Trichogaster leerii