Internationale Gemeinschaft für Labyrinthfische e.V.

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B. channoides - Rat erbeten

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(@framiro)
Eminent Member
Beigetreten: Vor 12 Jahren
Beiträge: 22
Themenstarter  

Hallo zusammen,

nach 3 erfolglosen Paarungen habe ich heute meinen channoides ein paar Eier unterschlagen :???:
Ich habe sie in einem Schälchen mit Wasser des Elternbeckens, etwas Erlenzapfen Wasser (wenig) und einer Posthornschnecke untergebracht.

Meine Fragen sind folgende:
Kann man die Larven so zum Schlupf bringen?
Wie ist der Ablauf der Entwicklung in etwa (Tage)?
Ist eine Wasserbewegung durch Lufteintrag nötig/sinnvoll?
Wann kann ich damit rechnen, dass ich anfangen muss zu füttern (Infusorien oder direkt Artemia)?
Leider behält das Männchen die Eier auch bei der dritten Paarung nicht. Sollte ich das Weibchen gegen ein anderes tauschen?
Wie viele Paarungen haben eure Männchen gebraucht, bis sie endlich die Larven gespuckt haben?

Ich hoffe ich finden Antworten durch euch auf meine Frage.

Schöne Grüße

Michael

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Betta channoides "Pampang"


   
Zitat
Bettafan1970
(@bettafan1970)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 16 Jahren
Beiträge: 129
 

Hi Michael,
wie hast du die Eier weggenommen.Die Eier werden verpilzen oder die Schnecke frisst sie.

Gruss Mario

Betta kuehnei,Channa bleheri,Channa limbata/gachua TH03/02,Channa sp.'Inle ',Channa pulchra,Parachanna obscura,Trichopodus trichopterus,Trichogaster lalia,Macropodus spechti "Dong Hoi"


   
AntwortZitat
R.Brode
(@r-brode)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 17 Jahren
Beiträge: 484
 

Hallo zusammen,

die Schnecke frisst sie

Das wird ein Hauptproblem sein, ich würde die schnell raus tun!

Die Eier werden verpilzen

Das muss nicht sein...

Als erstes:

nimm ein ganz sauberes Gefäß (Trinkglas o.Ä.) und gib die Eier mit frischem Wasser da hinein.

Wenn die Eier befruchtet sind, dann brauchen sie nur zwei Dinge: Sauerstoff und Keimfreiheit.
Huminstoffe, pH-Wert und sowas ist völlig irrelevant, nur möglichst weiches Wasser ist sinnvoll.

Das Erbrüten ist verdammt schwer (wegen der Herstellung der Keimfreihit), denn schon ein unbefruchtetes Ei, welches ein paar Stunden zu lange bei den anderen ist und beginnt zu verpilzen (=Keime!) kann dazu führen, dass auch alle Anderen absterben.

Flache Schale mit täglich frischem Wasser und gründlich gereinigt (Eier raus (z.B. mit dünnem Schlauch herauspipettieren) mit heißem Wasser und Boden abschrubben) kann gehen.

Ich bin da auch grad am Versuchen...

Bisher war der Erfolg mager (1 Jungfisch bis zum Freischwimmen, aus bisher (halbes Jahr) 4 Versuchen), aber der Lerneffekt ist hoch.

Habe jetzt gerade 20 Eier von Betta antoni in einer leeren Mineralwasserflasche mit etwa 400ml Wasser (komplett frisches Osmosewasser) und einem Sprudelstein, heute ist Tag 5 und es ist noch nichts abgestorben, alles entwickelt sich gut.
Frisch heißt allerdings bei mir Ausgelüftetes Wasser, kann gut auch mal schon seit 1-2 Wochen stehen, aber halt in einem sauberen Gefäß.

Wasser aus dem Elternbecken ist ungünstig, da sich in der geringen Wassermenge schnell eine hohe Keimzahl breit macht.

WICHTIG: kontrolliere so oft es nur geht (min. 2mal täglich) die Eier um abgestorbene schnell zu entfernen!

Viel Glück!

P.S.: Man stelle sich folgendes vor: im Biotop werden die wenigsten Fische alt, es gibt eine Vielzahl an Fressfenden und wer überhaupt geschlechtsreif wird hat Glück, wer ein Jahr alt wird ist ein Held und wer noch älter wird (ich rede von unseren kleinen Fischn, nicht von Karpfen o.Ä.!) ist sowas wie ein Lttogewinner. Das heißt ein Männchen, welches in der Natur ablaicht muss austragen, da gibt es keinen Lerneffekt und so was! Ablaichen - Austragen - alles Andere ist biologisch unsinnig!
Die "Theorie" mit dem Üben ist prinzipiell Humbug - allerdings gut, um Anfänger zu Geduld zu überreden.
Es gibt eigentlich nur drei Gründe für ein Nichtaustragen (zu denen allerdings etliche Wge führen):

- Eier unbefruchtet (Partner nicht synchron, Störungen während Paarung, Wasserchemie verhindert Befruchtung,...)
- Keimbelastung
- extreme Stressbelastung

Im Extremfall gibt aus auch noch die, die es wirklich nicht können - das ist aber äußerst selten und in der Natur pflanzen die sich dann auch nicht fort, sinnvoller Weise...

viele Grüße , Richard Fischer, geb. Brode

IGL120


   
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(@framiro)
Eminent Member
Beigetreten: Vor 12 Jahren
Beiträge: 22
Themenstarter  

Hi Michael,
wie hast du die Eier weggenommen.Die Eier werden verpilzen oder die Schnecke frisst sie.

War einfach, die Eier lagen auf dem schwarzen Bodengrund und noch nicht vom Weibchen aufgesammelt. habe so an die 30 Eier abgesammelt.
Was die Posthornschnecke betrifft, so habe ich damit keine negativen Erfahrungen bei der entwicklung von Pseudomogil furcatus gemacht, die ich regelmäßig nachziehe.

Gruß Michael

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Betta channoides "Pampang"


   
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(@framiro)
Eminent Member
Beigetreten: Vor 12 Jahren
Beiträge: 22
Themenstarter  

Hallo Richard,

danke für deine ausführliche Antwort. Die Handhabung die du beschreibst, ist die, die ich bei der Zucht von P. furcatus bislang auch angewendet habe. Allerdings sind die Ausfälle durch Verpilzen bis dato bei max. 5% gewesen.

Heute Morgen habe ich bei den channoides 2 verpilzte Eier entfernt, die anderen sind noch ok. Frisches, abgestandenes Wasser habe ich gegen das Wasser aus dem Elternbecken getauscht.

Was mich besonders Interessiert ist, wie ist der Ablauf der Entwicklung der Eier? Kannst du mir da was sagen? (wann sind Augen sichtbar, wann schlüpfen die Larven, wann schwimmen sie frei)

Gruß Michael

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Betta channoides "Pampang"


   
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R.Brode
(@r-brode)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 17 Jahren
Beiträge: 484
 

Hallo

sie dürften nach etwa 4-7 Tagen schlüpfen, wobei du da vermutlich noch keine Augen siehst...
Freischwimmen ist dann so nach etwa 5-10 Tagen nach dem Schlupf.

viele Grüße , Richard Fischer, geb. Brode

IGL120


   
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(@rarue)
Active Member
Beigetreten: Vor 16 Jahren
Beiträge: 18
 

Hi Richard,

woher weiß Du das? Das sind Maulbrüter..Züchtest Du Deine maulbrütenden Kampffische immer in der Petrischale?. Interessant.
Kannst Du davon vielleicht in Frechen bei der Betta-AG einen kurzen Vortrag 2-3 min. halten? Würde mich interessieren!!!

Gruß Ralf


   
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R.Brode
(@r-brode)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 17 Jahren
Beiträge: 484
 

Grüß dich Ralf!

Von züchten kann nicht die Rede sein...

Ich züchte ganz normal!
Aber man kommt ja über die Jahre bei dem ein oder anderen Fisch immer mal in die Verlegenheit, dass es nicht klappt mit dem austragen, was aber nötig wäre...
Da ich momentan überall ordentlich Nachwuchs schwimmen hab und mch im vergangenen Jahr intensiv mit Methoden der künstlichen Erbrütung bei Schaumnestbauern auseinandergesetzt habe, habe ich beschlossen, herauszufinden, wie so etwas auch mit Maulbrütern funktioniert.
Da es das muss, stellt sich mir nur die Frage "Wie" und an deren Antwort arbeite ich gerade.

Frechen ist evtl ein kleines Problem, da ich nur kurzfristig entscheiden kann, ob ich überhaupt kommen kann und wenn, wie lange.

ABER: Wenn ich zu Ergebnissen gekommen bin (vor allem braucht es dazu mehrere Anläufe) wird es einen Artikel dazu geben.

In Asien gibt es einige Leute, bei denen künstliche Aufzucht von Maulbrütern das Standard Verfahren zu sein scheint, an der Kommunikation haperts allerdings...

Ich bin aktuell soweit, dass ich die Bedürfnisse (wie oben erwähnt und wichtig Temperatur nie unter 21°C) gut abschätzen kann, lediglich die Methoden, diese zu erfüllen bereiten noch Kopfzerbrechen (wobei ein Hauptproblem tatsächlich die Belastung durch unbefruchtete Eier ist).

Ich helfe gerne wo ich kann, für einen Bericht bitte ich aber um Geduld, der wird frühestens im Herbst kommen, vorher erwarte ich keine verlässlichen Ergebnisse (man muss ja auch den Zufall ausschließen). :bier:

viele Grüße , Richard Fischer, geb. Brode

IGL120


   
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Charlyroßmann
(@charlyrossmann)
Noble Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 1828
 

Hallo!
Die Malwicichlidenprofizüchter erbrüten die Eier immer außerhalb des Mauls der Weibchen. Die Weibchen werden geschüttelt, bis sie die Eier ausspucken, dann Erbrütung in einer stark durchlüfteten Küvette, so daß die Eier ständig bewegt werden. Und ohne Posthornschnecke natürlich.
Gruß
Charly

"wir müssen uns Sisyphos als glücklichen Menschen vorstellen" A. Camus
" wir müssen uns Camus als Dummschwätzer vorstellen" Sisyphos


   
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hannes
(@hannes)
Active Member
Beigetreten: Vor 16 Jahren
Beiträge: 16
 

Ich habe hier gerade ein ganz ähnliches Problem. Und zwar hat ein B.patoti Männchen beim umsetzen die Eier ausgespuckt, diesmal jedoch relativ weit entwickelt mit Augen und manche bewegen sich bereits. Wie ziehe ich die Larven weiter auf, muss ich bei denen auch penibel auf Keimfreiheit achten?


   
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R.Brode
(@r-brode)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 17 Jahren
Beiträge: 484
 

Moin,

Ja, bei Maulbrütern ist Keimarmut noch wichtiger als bei Schaumis.
Bei so weit entwickelten Eiern bist du aber aus dem Gröbsten schon raus.

Nimm ein großes, sauberes Glas, Einmachglas oder Gurkenglas, mit mindestens 10cm Durchmesser, größer ist besser, frisches Wasser und einen Sprudelstein.
Wenns geht in einem Aquarium fixieren, denn die Temperatur darf nicht unter 20° fallen, besser immer über 22°.
Nur leicht durchluften mit 2-4 Blasen pro Sekunde.
Wasserstand 4-6cm.
Täglich, so oft wie möglich nach Toten absuchen.

Viel Erfolg!

viele Grüße , Richard Fischer, geb. Brode

IGL120


   
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