Hi,
hier und in anderen Foren werden ja vermehrt Betta macrostoma Nachzuchten angeboten. Bisher habe ich aufgrund der Empfindlichkeit immer einen Bogen um die Tiere gemacht. Das Waren aber meistens auch Importe. Wie sieht es denn mit den Nachzuchten aus - haben die genauso hohe Ansprüche an das Wasser?
Leider widersprechen sich meine Literaturangaben dermassen, dass es mir helfen würde, wenn hier mal jemand die wesentlichen Wasserparameter posten würde mit denen man es mit diesen Tieren versuchen könnte.
Grüsse Felix
+ + + Parosphromenus quindecim, Betta albimarginata + + +
Hallo Felix,
zur Zucht sollte der pH unter 5 liegen und der Leitwert bei 50.
Ich habe aber auch mal einen einzelnen alten Bock im Gesellschaftbecken bei neutralem pH und ca. 300 mcS gehalten. Nach ca. 1/2 Jahr starb er, aber ich denke, das war wohl eher altersabhängig.
Wichtig ist, das die Tiere nicht gut mit Krankheitserregern zurechtkommen. Bakterien und Protozoen mögen sie gar nicht. Was man dagegen macht: am besten in einem Becken halten (kann auch Gesellschaft sein) zu dem KEINE neuen Fische dazukommen, oder die Neuen immer prophylaktisch gegen alles bekannte behandeln. Am besten aber ist ein Artbecken, das durch regelmässigen Wasserwechsel mit RO Wasser schön weich gehalten wird. Etwas Eichen- oder Buchenlaub senkt den Keimdruck. Und dran denken, dass der Kescher aus dem Nachbarbecken den Tod bringen kann.
Ach ja, und sehr wichtig ist es, das die Temperatur unter 25 Grad bleibt. Die Tiere kommen aus Berggewässern.
Innerartliche Aggression ist bei einigen Haltern ein Problem. 80 l Becken mit Masse Wurzeln, Pflanzen und einigen Kokosnüssen sollte das aber lösen.
Auch wenn du alles befolgst, sind die Tiere immer noch nicht einfach, aber man hat gute Chancen, sich länger an ihnen zu freuen, oder bei etwas Glüch, sie zu vermehren.
Viel Erfolg
Wolfgang
Hi,
das hier über Betta macrostoma Geschriebene, schilderte exakt meine Befürchtungen für die Pflege und Zucht von Wildfängen. Klar, woher die Tiere stammen, klar auch, dass sie Frischwasserfanatiker sind - wie viele Bettas.
Damit ist wohl auch klar, dass sich die derzeitige gute Verbreitung durch Nachzuchten wieder verändern wird, da diese Bedingungen dauerhaft nur bei wenigen Pflegern möglich sein werden.
Danke
+ + + Parosphromenus quindecim, Betta albimarginata + + +
Hallo!
Meine Erfahrungen sind da nicht ganz so dramatisch.
Ich habe meine über ein Jahr in "normalen" Wasser gehalten. Leitwert über 160.
Den UV-Klärer habe ich erst zur Zucht angeschlossen.
Zur Haltung ist ein UV-Klärer aber definitv nicht notwendig. Sie sollen gegen Krankheiten empfindlich sein. Dies lässt sich aber in einem Artenbecken gut vermeiden. Da sie eh recht groß werden, ist die Vergesellschaftung denke ich eh nicht einfach. Kleine Sammler werden wohl einfach aufgegessen.
Und wöchentlicher Teilwasserwechsel ist auch nichts außergewöhnliches.
Ich hatte das Wasser recht weich und kalt. Wobei im Sommer sich das Becken auch kurzfristig auf 28° aufgeheizt hat, als alle meine Fische schwitzen mussten. Dabei zeigten Sie kein sichtbares unwohlsein.
Wer sie züchten möchte, bekommt graue Haare, da pflichte ich absolut bei. Die Haltung ist bei "normaler" Wasserpflege problemlos möglich.
Gruß
Carmen