Internationale Gemeinschaft für Labyrinthfische e.V.

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Der lang erwartete Nachwuchs...

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(@claus)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 21 Jahren
Beiträge: 187
Themenstarter  

...ist endlich angekommen.

Hallo Freunde der kleinen hübschen Maulbrüter !

Am 18.12.2004 haben sich meine Albis gepaart und da das
Männchen dieses mal die Eier nicht gleich gefressen hat, habe ich
ihn am 28.12.2004 eingefangen und in ein sehr kleines (etwa
2 Liter fassendes) Becken getan. Vorher hatte ich dort zwei
Miniblumentöpfe, sowie ein Haufen Javamoos und einen kleinen
Klumpen Riccia reingepackt, sowie Wasser aus dem Gemeinschaftsbecken
eingefüllt. Das maulbrütende Männchen hat zum Glück das
Umsetzen gut überstanden und sich ins Javamoos verzogen,
wo es ganz ruhig die nächsten Tage verbrachte.

Nun begann das Warten...

Und ich wartete...

...und wartete

... und wartete.

Jeden morgen schaute ich ins Becken, dass direkt neben dem
Frühstückstisch stand. Die Temperatur lag vermutlich bei etwa 22
Grad (Raumtemperatur). Aus dem Internet wusste ich, dass die
Tragzeit bei etwa 14 bis 17 Tagen lag, doch auch am 17.Tag
konnte ich keine Jungfische finden. Ich schaute von allen Seiten
ins Becken. Von links, von rechts, von vorne, von hinten und von
oben. Nichts !

Hatte das Männchen das Maul überhaupt noch voll ? Schwer zu sagen...
Jeder, der schon mal Maulbrüter gepflegt hat weiß, daß das manchmal
nicht so einfach zu sagen ist. Manchmal ist das Maul bis zum Bersten
voll, sodass man die Eier oder Jungfische durch den Kehlkopf
hindurch sehen kann, und manchmal kann man das nicht mit
Sicherheit sagen. Und so war das in diesem Fall. Ich begann zu
zweifeln.

Aber ich geduldete mich noch und wartete...

... und wartete.

Ach das hatte ich schon... ok.

Am 07.01.2005 war es dann so weit ! Am 20. Tag sehe ich
morgens beim Frühstück, dass das Männchen unruhig an der
Glasscheibe rauf und runter schwimmt (ein ganz deutliches
Zeichen, dass die Geburt bevor steht !). Und richtig. Beim
näheren Hinsehen zischt etwas winziges durchs Becken. So
schnell, dass ich es nicht näher beschreiben kann. Aber
dann geht alles recht schnell. Innerhalb weniger Stunden
schwimmen etwa 10 nur etwa 5 Millimeter kleine und
rabenschwarze kleine Fischlein im Becken.

Wenig später werfe ich ein paar lebende rote Mülas ins Becken
und der frische gewordene Papa schlägt sich in Minuten den
Magen voll. Das tat sichtlich gut nach 20 Tagen Fastenzeit !

Und die Kleinen ? Die sehen beim näheren Hinschauen aus
wie die Mama im Maßstab 1:87. Eben wie richtig süße kleine
pechschwarze Albibabys !!! Sie verstecken sich gleich im
Ricciapolster, schwimmen aber teilweise auch dem Papa vor
der Nase rum. Durchatmen ! Er jagt ihnen nicht nach !

Und wie ich mich da so freue und den Blick gar nicht von den
süßen Kleinen wenden mag, da schaue ich ein Stock tiefer ins
(wegen dem bevorstehenden Umzug etwas überbesetzte)
Gemeinschaftsbecken und sehe gerade, wie Albimama
vom zweiten Albimann umschlungen wird. Drei Eier liegen
anschließend auf der Afterflosse des Männchens, von wo
aus sie vom Weibchen eingesammelt werden. Und sofort
geht es zur nächsten Paarung. Und dann noch einmal.

Und das alles im Beisein von Panzerwelsen und Guppies...

Das Weibchen spuckt dem Männchen anschließend die Eier
zu, wobei sie anscheinend Spaß dabei hat, die Eier selber
wieder zu schnappen, bevor er sie kriegen kann. Aber
im Endeffekt bekommt er sie dann doch alle und in diesem
Fall ist sein Maul so voll, dass ich 6 Eier durch den Kehlkopf
hindurch zählen kann.

Da ich Angst um meine kleinen Babys habe, komme ich dann
auf die glorreiche Idee, das gerade Papa gewordene Männchen
wieder ins Gemeinschaftsbecken zurück zu setzen. Dort
fängt er sofort wieder an knallrot anzulaufen und legt sich
sofort mit dem schwer tragenden zweiten Männchen an.
Es kommt zu heftigen parallelen und antiparallelen Schönheitsduellen,
zu kurzen Beissereien und kleinen Stupsereien, aber im
weiteren Verlauf beruhigt sich das Ganze und das tragende
Männchen versteckt sich im Schwimmfarn, wo es vom Weibchen
mehr oder weniger heftig gegen neugierige Guppies verteidigt
wird.

Die Kleinen Babys haben übrigens sofort frisch geschlüpfte
Artemias angenommen. Ich hoffe, es gibt keine größeren
Probleme bei der Aufzucht ! Interessenten gibt es schon
genug, sodass ich auch das zweite Männchen noch rausfangen
werde.

Betta Albimarginata ist wahrlich einer der schönsten maulbrütenden
Kampffische und ich hoffe, dass ich einen Beitrag dazu leisten kann,
dass er in unseren Becken lange erhalten bleibt.

Gruß,

Claus o=C


   
Zitat
(@rasputin)
Active Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 13
 

:bier: Glückwunsch Claus und Danke für den tollen Bericht !
Stimme Dir uneingeschränkt zu , daß albimarginata einer der schönsten Betta o=C ist - neben macrostoma , die Helmut erfolgreich nachgezüchtet hat OlO

Viele Grüße aus Bayern .
bernhard
Meine Fische :
Betta burdigala , edithae , unimaculata .
In Pflege Betta picta .


   
AntwortZitat
(@claus)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 21 Jahren
Beiträge: 187
Themenstarter  

Hallo rasputin !

Danke für die Glückwünsche. Den Jungfischen geht es prächtig.
Sie wachsen und gedeihen und mittlererweile sind sie auch ein
wenig aktiver, wenn es um das Jagen von Artemias geht.

Gestern meinte meine Frau, dass das andere maulbrütende
Männchen an der Scheibe rauf und runter geschwommen wäre.
Ich bekam natürlich gleich einen Schreck und habe es in
ein riesig großes 1,5 Liter Becken umgesetzt, welches schnell
mit Riccia und Javamoos, sowie zwei Minitontöpfchen eingerichtet
wurde.

Und was sehe ich heute morgen beim Frühstück ? 16 kleine süße
Babys schwimmen da neben dem Papa im Becken. Ich hab sie
sofort zu den anderen Jungfischen (die schon deutlich größer sind)
umgesetzt und den Papa mit leckeren weißen Mückenlarven
gefüttert, die er auch restlos vertilgt hat.
Anschließend habe ich ihn wieder ins "große" Becken zu seinem
Weibchen und dem anderen Männchen gesetzt. Jetzt kann
er wieder ein wenig mehr schwimmen und sich mit dem anderen
Männchen um das hübsche Weibchen streiten.

Albis scheinen wahrlich (insbesondere in der Kombination
1 Weibchen und 2 Männchen) ähnlich viele Nachkommen
produzieren zu können wie Guppies.

Gruß,

Claus o=C


   
AntwortZitat
(@klaus-de-leuw)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 22 Jahren
Beiträge: 188
 

Hallo Claus,

Essen ist ja nicht weit von hier und dass die albimarginata mit Guppies und Panzerwelsen glücklich sind, spricht dafür, dass sie nicht wirklich komplizietes Wasser brauchen. Also habe auch ich Interesse an Nachwuchs, also züchte mal schön weiter ;-).

Es ist nach meinen Erfahrungen übrigens nicht unüblich, dass maulbrütende Kampffische in Gesellschaftsbecken laichen.

Gruß, Klaus


   
AntwortZitat
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