Internationale Gemeinschaft für Labyrinthfische e.V.

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Endlich erfolgreich

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(@claus)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 21 Jahren
Beiträge: 187
Themenstarter  

Hallo !

Im dritten Versuch hat es nun endlich geklappt. In meinem
Erholungsbecken für junge Pictaväter schwimmen jetzt neben
dem Papa auch eine Hand voll kleiner Pictas.

Warum es bei den ersten beiden Versuchen nicht geklappt hat,
weiß ich nicht. Beim ersten mal wurden die kleinen sicher gefressen,
aber beim zweiten mal waren einfach keine auf die Welt gekommen...

Na ja egal, gestern habe ich auf jeden Fall den schwangeren Mann
in das 17 Liter fassende Ersatzbecken umgesetzt (er ließ sich dieses
mal recht leicht fangen) und schon heute morgen waren die dicken
Bäckchen wieder dünn und dann sah ich auch schon was kleines
durchs Becken sausen. Meine Güte sind die groß ! Zumindest im
Vergleich zu Imbellis- oder Smaragdinalarven. Und schnell sind sie !
Gut, dass ich sie nicht mehr rausfangen muß. Man kann sie kaum sehen,
so schnell düsen sie durchs Becken. Ich habe sie auch gleich gefüttert
und sie nahmen sofort Staubfutter und entkapselte Artemias an.

Jetzt habe ich aber doch noch mal wieder einer Frage, weil ich darüber
mal wieder nichts in der Literatur gefunden habe. Die Männchen tragen
die Kleinen ja so etwa 14 Tage lang aus. Am dritten Tag schlüpfen die
Larven, d.h. die Tiere sind als Larven 11 Tage im Maul des Vaters.
Kann das sein, dass sie sich dort auch vom Vater ernähren, oder
leben sie in der Zeit nur vom Dottersack ? Ich meine, ich frage mich das
deshalb, weil die Kleinen eben schon so groß sind und das ganze so
lange dauert.

Gruß,

Claus
o=C


   
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(@seven)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 22 Jahren
Beiträge: 190
 

Hallo Claus,

Glückwunsch, bzw. an deinen Picta-Papa. :D

Die Frage habe ich mir auch schon gestellt. Es müsste einerseits ein recht großer Dottersack sein, wenn die Tiere über so einen langen Zeitraum ernährt werden können. Andererseits sind die Jungfische ja schon recht groß, wenn man sie das erste Mal sieht.
Ich gehe deshalb schwer davon aus, dass die Kleinen neben ihrem Dottersack auch später Infusorien und anderes Kleinlebewesen fressen, die im Wasser leben. Ob der Vater sie aber richtig füttert oder sie von dem leben, was sich in ihre Nähe verirrt ... ???


   
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(@klaus-de-leuw)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 22 Jahren
Beiträge: 188
 

Hallo zusammen,

es ist schon gelungen, Kampffische außerhalb des Vaters zu erbrüten. Es wurde aber nicht publiziert, dass die Jungen dann kleiner sind, also gehe ich nicht von Nahrungsaufnahme (wie auch immer) im Vater aus. Bei so großen Eieren dürfte der Dotter reichen. Eine Ernährung durch Absonderungen des Vaters wäre eine Sensation, da im Tierrecih einzigartig. Eine Ernährung durch Nahrungsaufnahme durch den Vater sollte man beobachtet haben, die normale Wasseraufnahme zur Atmung reicht sicher nicht, zumindest nicht in den planktonarmen Fließgewässern. Man geht ja auch davon aus, dass das Maulbrüten bei Channa und Betta eine Anpassung an fließendes Wasser ist, in dem das Schamnest nicht halten würde und Kleinstplankton fehlt.
Ich besaß mal einen Kampffisch aus der Pugnax-Verwandtschaft, dessen ca. 10 cm lange Männchen spuckte nach drei Wochen bis zu 250 Junge von 7 mm Länge aus (ja, ich habe zweimal nachgezählt, es waren einmal 250 Junge und einmal um die 220), wie soll er die ernährt haben?

Gruß, Klaus


   
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(@claus)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 21 Jahren
Beiträge: 187
Themenstarter  

Hallo !

So, ich gebe es nun erst mal auf. Auch die Jungfische von der
dritten Brut leben nicht mehr. Am Freitag waren sie noch alle
wohlauf. So zwischen 15 und 20 Fischlis konnte ich zählen.
Heute komme ich dann vom Wochenendurlaub wieder und was
finde ich vor ? Einen wohlgenährten Papa und keine Jungfische
mehr. Dabei hatte ich ihn mehr als gut gefüttert die letzten Tage.
Es schwamm nahezu in weißen Mückenlarven und auch heute
schwammen immer noch ein paar davon im Becken herum.
Ich hab das Männchen dann wieder zu den anderen Fischen
zurück gesetzt und das Babybecken ausgeräumt, jedoch ohne ein
einziges Fischbaby zu finden. :(

Jetzt mache ich erst mal Urlaub. Danach werde ich es nochmal
versuchen.

Gruß,

Claus

o=C


   
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(@seven)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 22 Jahren
Beiträge: 190
 

Hallo Claus,

warum hast Du den Mann nicht sofort rausgeschmissen als die Jungen im Becken schwammen? Bei mir kommen im Becken immer mal wieder ein paar Jungfische durch. Die Anzahl steht aber in keinem Verhältnis zu den Jungfischen, die von den Männern ausgebrütet werden. Es brütete ja ständig mindestens ein Mann.
Die wenigen Einzeltiere, die es schaffen, verstecken sich gekonnt im Javamoos.

Entferne den Mann sofort aus dem Becken, wenn Du die ersten Jungfische siehst bzw. der Mann keine dicken Backen mehr hat.
Christoph hat eine Art "Brutröhre" in der der Mann steckt. Die Jungen können nach dem Entlassen aus dieser raus, aber nicht der Mann. So bekommt er pro Wurf eine recht hohe Anzahl an Jungen. Frag mich aber nicht wie das genau funktioniert. Das kann er Dir sicher besser sagen.

Übrigens, um Dir noch ein schlechtes Gewissen zu machen :wink: , Du hast etwas verpasst auf der Frühjahrstagung. Die Vorträge und die Börse waren genial. Ich konnte mich nur schwer zurückhalten. :bounce:

Sven


   
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(@claus)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 21 Jahren
Beiträge: 187
Themenstarter  

Hi Sven,

Hallo Claus,

warum hast Du den Mann nicht sofort rausgeschmissen als die Jungen im Becken schwammen?

tja Sven, dass ist die Frage, die ich mir jetzt auch stelle. Ich habe mal
wieder auf die Literatur vertraut. Sowohl im Buch "Kampffische Wildformen"
von Dr. J.Schmidt und Robert Donoso Büchner, als auch im Buch
"Kampffische" von Hans Gonella und Rajiv Masillamoni kann man
lesen, daß erwachsene Pictas ihren Jungfischen nicht nachstellen.
Im ersten Buch steht, daß sie die Jungfische wieder ausspucken,
falls sie mal fälschlicherweise einen schnappen, im anderen Buch
steht sogar, daß sich der Pictapapa auch nach dem Entlassen um
die Jungen kümmert. Verlass dich auf die Literatur und du bist
verlassen !

Na ja, jetzt bin ich schlauer. Ich muß allerdings auch sagen, daß ich
im Moment nicht geeignet ausgestattet bin und dass der Pictapapa
mit seinem Nachwuchs in einer 17 Liter Plastikschüssel leben musste.
In einem richtigen Aquarium wäre das vielleicht nicht passiert.
Aber da ich momentan so viel Nachwuchs von den Imbellisen und
Smaragdinas habe, habe ich auch einfach keinen Platz mehr...

Ich wollte allerdings auch den Papa nicht sofort wieder zu seinen
Mädels setzen, da er wirklich dünn war. Er frass auch wie der
Weltmeister und hat nun wieder ordentlich zugenommen.

Nach meinem Urlaub werde ich es noch einmal versuchen.
Wird mir schon noch gelingen, auch Pictas zu vermehren.

Gruß,

Claus o=C

P.S. Wenn ich Zeit und Geld gehabt hätte, dann wäre ich gerne auf
die Frühjahrstagung gekommen. Sicher hätte ich dann auch wieder
auf der Börse nicht nein sagen können...


   
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(@klaus-de-leuw)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 22 Jahren
Beiträge: 188
 

Hallo zusammen,

ja, so ist das mit der Literatur, aber die ist nicht falsch, sondern unvollständig oder unzulässig verallgemeinert. Das Verhalten unserer Fische ist nicht so starr, wie die verbreiteten Verallgemeinerungen es vermuten lassen. Ein und derselbe Fisch reagiert unter verschiedenen Umweltbedingungen bisweilen völlig anders. Und wenn es sich erst um verschiedenen Fische einer Art mit wohlmöglich großem Verbreitungsgebiet handelt...

Mit der Aufpäppelkur hast Du es richtig gemacht. Ich habe mal ein Paar aus dem pugnax-Formenkreis besessen, das fraß seine Jungen nicht. Folglich blieben alle zusammen im Becken. Er brütete dreimal hintereinander, spuckte die dritte Brut zum richtigen Zeitpunkt aus und vergreiste vor meinen Augen und starb noch am selben Tag. Man konnte den körperlichen Verfall im Viertelstundentakt verfolgen! Die ein oder zwei Tage zwischen den Bruten, wo es reichhaltig zu fressen gab (u. a. Wachsmottenraupen) haben offenbar nicht gereicht.

Männchen aus der "ich fressse meine Jungen"-Fraktion setze ich vor dem Entlassen der Jungfische entweder in ein kleines Aquarium, in dem sie sich vor Pflanzen kaum rühren können, oder ich trenne einen Teil durch eine reichlich gelochte Scheibe vom Rest des Beckens überspringsicher ab, sodass die Jungen wechseln können. Natürlich braucht das Männchen einen sicheren Unterstand, sonst flippt es aus.

Gruß, Klaus


   
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(@claus)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 21 Jahren
Beiträge: 187
Themenstarter  

Hallo Klaus,

danke für die Informationen. Ich werde wohl nach dem Urlaub
auch ein wenig meine Strategie wechseln und noch ein Becken
aufstellen. Eben eins für Jungfische und eins für die Väter, damit
die wieder zu Kräften kommen.

Es gibt aber bei mir auch schon wieder neues zu berichten:

Als ich vorgestern meinen Pictamann wieder zu seinen Damen
zurück setze, da fiel mir auf, daß die eine Pictadame wohl
doch auch ein Männchen sei, denn sie hatte deutlich dicke
Backen. Schön dachte ich bei mir und beachtete meinen zweiten
Mann nicht weiter (wohl noch aus Frust über den Verlust der
anderen Jungfische).

Heute Morgen schaue ich dann mal beim Frhstück in das noch
unbeleuchtete Becken und schwups sehe ich, wie ein Fisch an
die Oberfläche saust und wieder im Dickicht verschwindet.
"Frische Luft braucht jeder mal" dachte ich bei mir und
wendete mich wieder anderen Dingen zu. Aus dem Augenwinkel
heraus sah ich dann aber noch einen Fisch an die Wasseroberfläche
sausen und da schoß es mir durch den Kopf: "dein Pictamann
hat vielleicht Jungfische entlassen" und ich sprang auf und
setze mich vor das fast dunkle Becken. Und was sah ich da ?
Mein Pictamann sitzt an der Wasseroberfläche im Becken und
aus seinem Maul guckt ein Stück Fisch heraus, nur ein paar
Millimeter lang. Blöderweise sitzt er genau in dem Eck, in
dem keine Wasserpflanzen sind. Ich schaue keine 5 Sekunden,
da macht er plötzlich das Maul auf und mit einem mal zappeln
10 oder mehr Jungfische herum. Ich beuge mich runter, um
meinen Minikescher zu suchen, schaue wieder auf und sehe...
nichts. Weder Männchen noch Jungfische zu erkennen. Ich glaube
schon, eine Halluzination gehabt zu haben, kescher aber doch
mal ein wenig durchs Becken und kann noch zwei Jungfische
retten. Die anderen sind leider nicht zu sehen. Sind sicherlich
abgetaucht oder gleich gefressen worden. Ich kann auch das
Männchen wieder sehen. Scheinbar hat es das Maul immer noch
voll. Ich fange er heraus und setze es in das 17 Liter
Plastikbecken. Mal sehen, ob es noch Jungfische entlässt.

Morgen kommt es auf jeden Fall wieder zurück, da ich mich
dann auf den Weg in den Urlaub mache.

Gruß,

Claus o=C


   
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(@seven)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 22 Jahren
Beiträge: 190
 

Hallo,

auch wenn es manchmal etwas dauert, aber auch Du wirst noch picta-Papa. :D
Schau heute Abend nach dem Abschalten der Aquarienbeleuchtung noch mal in den Schwimmpflanzen nach. Da müsstest Du die anderen Jungen finden, die sich noch retten konnten. Wenn Du mit einer Taschenlampe schräg auf die Wasseroberfläche leuchtest heben sie sich ab. Die können dann gleich ins Zuchtbecken umgesetzt werden mit einem Glas.

Sven


   
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(@claus)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 21 Jahren
Beiträge: 187
Themenstarter  

Hi Sven,

es ging sogar noch schneller...

Das Männchen hatte nämlich entweder die kleinen wieder ins
Maul aufgesammelt oder aber vorher nur einen Teil entlassen.
Eine halbe Stunde nachdem ich ihn ins Aufzuchtbecken gesetzt
habe, schwammen etwa 15 kleine Pictas kreuz und quer durchs
Becken. Der Papa kam dieses mal sofort raus aus dem Becken.

Morgen werde ich dann wohl meine Eltern damit überraschen, dass
sie sich nun gut zwei Wochen um eine kleine Horde süßer Fischchen
kümmern dürfen und dass ich ein kleines, leicht streng riechendes
Plastikaquarium ins Gästezimmer stellen werde...

So, nun aber ab in den Urlaub. Diesmal leider nur ins Mittelmeer
und nicht nach Bettaland.

Gruß,

Claus
o=C


   
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(@claus)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 21 Jahren
Beiträge: 187
Themenstarter  

Hallo !

Leider konnte ich die Pictabrut nicht bei meinen Eltern unterbringen,
und so mussten die armen Fischlis 14 Tage hungern. Ich hatte eigentlich
wenig Hoffnung, dass sie das überleben würden, aber als ich Sonntag
Abend in meine Wohnung kam, da schwammen die Kleinen immer
noch quitschvergnügt umher. 6 bis 8 Fische konnte ich so schon
zählen. Genauere Zahlen habe ich dann, wenn sie etwas größer sind.

Aber die eigentlich Überraschung gab es, als ich ins "große" Pictabecken
schaute, denn neben den 5 erwachsenen Fischen schwamm da
plötzlich ein etwa 1,5 cm langer Jungfisch frech zwischen den großen
herum. Wie er das allerdings geschafft hat ist mir ein Rätsel.

Gruß,

Claus
o=C


   
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(@seven)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 22 Jahren
Beiträge: 190
 

Hallo Claus,

das wird in einem dicht bewachsenen Becken eher zum Fluch. Bei mir tauchen immer wieder Jungfische auf, die ich nur mit Mühe aus dem Becken bekomme. Inzwischen sind es sicher schon mehr als 10 Pictas in meinem großen Becken.
Die Kleinen pictas sind recht zäh, da kommen immer wieder welche hoch.

Sven


   
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