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Alte Weisheit neu entdeckt

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chidrup
(@chidrup)
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Hallo Felix,

na das ist doch erfreulich!
Mein Eichenrindenextract ist auch gut gelungen und wird bei jedem Wasserwechsel als Tonicum eingesetzt. Dadurch wird das Wasser leicht braun. Von ansäuern wie der Fischimischi ursprünglich schrieb ist allerdings nichts zu messen.

Gruß

Chidrup Rolf Welsch IGL 288
"Die Wahrheit ist ein pfadloses Land" Jiddu Krishnamurti


   
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Felix Stadtfeld
(@felix-stadtfeld)
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Beigetreten: Vor 11 Jahren
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Hallo Rolf,

auch wenn und gerade weil wir uns gerade anderswo (freundschaftlich) streiten, das freut mich zu hören. Ich kann auch keine pH-Wert-Absenkung messen. Ich werde den Quappentee jetzt bei empfindlicheren Fischen, die nach dem Freilandaufenthalt im Zimmeraquarium zu Infektionen neigen standardmäßig einsetzen. Das erspart dem System Aquarium (sic!) den Einsatz der erwähnten käuflichen Medikamente und mir Geld.

Grüße

Felix


   
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KlausW
(@klausw)
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e

Grüße
Klaus Weissenberg

“Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht.” (Abraham Lincoln)


   
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Felix Stadtfeld
(@felix-stadtfeld)
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Hallo Klaus,

die Wirkungen haben wir oben schon diskutiert. Sie finden sich in der Artikelserie "Moor, Torf, Aquaristik" in Das Aquarium. Ich schätze auch die adstringierende und bakterizide Wirkung von Torf. Hier geht es aber seit Beginn des Threads nicht um Schwarzwasser!

Ich filtere meine Makropodenbecken genau deshalb nicht über Torf, weil ich die Wasserwerte nicht ändern will, weil ich die Fische nicht stressen will. Also brauche ich einen Extrakt.

Phosphorsäure zur pH-Wert-Einstellung ist übrigens sehr praktisch bei Arten, die niedrigen pH ohne viel Huminsäuren wollen.

Grüße

Felix


   
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chidrup
(@chidrup)
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Beiträge: 765
Themenstarter  

Moin Felix,

Ein 80%iger Wasserwechsel mit mit Quappentee versetztem Leitungswasser hat die Infektion deutlich zurückgehen lassen. Mit weiteren Wasserwechseln ging die Infektion noch weiter zurück. Ich habe kein Tier verloren.

Da bei mir ein Makropodenweibchen verdächtige Anzeichen für ein beginnendes Geschwür am Unterkiefer zeigt, möchte ich zunächst diese Therapie versuchen. Wie war die Dosierung und welche Intervalle hattest Du bei den Wasserwechseln gewählt. Wurde dabei nachdosiert?

Phosphorsäure zur pH-Wert-Einstellung ist übrigens sehr praktisch bei Arten, die niedrigen pH ohne viel Huminsäuren wollen.

Etwas Genaueres hierzu würde mich auch interessieren.

Gruß

Chidrup Rolf Welsch IGL 288
"Die Wahrheit ist ein pfadloses Land" Jiddu Krishnamurti


   
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Felix Stadtfeld
(@felix-stadtfeld)
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Beigetreten: Vor 11 Jahren
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Hallo Rolf,

die Dosierung war wieder wie bei Eisenberg empfohlen (1:100). Phosphorsäure benutze ich bei südamerikanischen Klarwasserarten, die keine Huminsäuren mögen aber einen niedrigen pH brauchen um sich fortzupflanzen (meiner Erfahrung nach z.B. Taeniacara, wobei andere das anders sehen) oder um den pH den ich mit Torffilterung erreiche z.B. für Salmlerzuchtversuche unter 5,5 zu drücken. Ich gebe die Säure unter Rühren dazu und messe den pH elektronisch. Käufliches "Eichenextrakt" besteht meiner Meinung nach zum Teil aus Phosphorsäure.

Ich habe übrigens gestern den Artikel aus Das Aquarium rausgesucht und fasse nachher mal das Wesentliche zur Heilwirkung von Torf zusammen.

Grüße

Felix


   
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Felix Stadtfeld
(@felix-stadtfeld)
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Beigetreten: Vor 11 Jahren
Beiträge: 175
 

Helmut Wendenburg, "Moor - Torf - Aquaristik. Teil 6" Das Aquarium 361, Juli 1999.

Auf S. 18f. des Artikels schreibt der Autor über "Torf zur Behandlung von Fischkrankheiten". Huminsäuren aus dem Torf werden in der Humanmedizin äußerlich und innerlich gegen verschiedenste Krankheiten eingesetzt.

GEISLER (1964) zeigte, dass Torffilterung die Keimzahl von 20000/cm3 dauerhaft auf 1000 senken konnte. Da unter diesen Keimen auch pathogene sind, wirkt Torf vorbeugend.

Jetzt zu dem, was mich besonders interessiert:
SCHRECKENBACH (1998) hat durch den Einsatz isolierter Huminsäuren Virosen, Bakteriosen und Mykosen auf Haut, Flossen, Kiemen heilen und vorbeugen können. Bei roten Platys mit Flossenfäule war die Infektionsrate in 22 Tagen von 33 auf 0% gesunken. Die mit einem herkömmlichen Medikament behandelte Vergleichsgruppe hatte noch immer eine Infektionsrate von 4%, die in der Folge wieder anstieg.

Grüße

Felix


   
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chidrup
(@chidrup)
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Beiträge: 765
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Hallo Felix,
danke sehr für die Fleißarbeit!

...bei südamerikanischen Klarwasserarten, die keine Huminsäuren mögen aber einen niedrigen pH brauchen um sich fortzupflanzen...

Wie man sieht einmal sind Huminsäuren störend, im anderen Fall heilend.
Und wenn ich das so darstellen darf, beweist Schreckenbach (jedenfalls für mich) das "ganzheitliche Medizin" der chemischen Keule überlegen ist.
Interessant finde ich auch die Frage a) woher kommt der niedrige pH in den Klarwasserflüssen.

b) wie die Keimarmut in sauren Gewässern damit zusammenpasst, dass bestimmte Mikroorgenismen, bei ihrem Stoffwechsel selbst pH-Werte von 3,2-3,8 produzieren, wie etwa Milchsäurebakterien und die Mikrobenmischung "Effektive Mikroorgansismen". Auch durch ungebremste Nitrifikation kann ja ein Säuresturz entstehen. Wie tief das gehen kann weiß ich allerdings nicht.

Gruß

Chidrup Rolf Welsch IGL 288
"Die Wahrheit ist ein pfadloses Land" Jiddu Krishnamurti


   
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chidrup
(@chidrup)
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Guten Morgen,
Update zum Eichenrindentee.
Der erste Kanister, es waren 4 Liter von dem Gebräu, ist jetzt aufgebraucht. Bis zum Schluss blieb die gute Qualität erhalten. Bei allen Becken ausser beim Schwarzwasser, habe ich bei jedem Wasserwechsel, so etwa 1:100 oder dünner, als Tonikum zum Leitungswasser beigemischt. Erste Anzeichen von möglichen Infektionen verschwanden durch Wasserwechsel. Bei den Pflanzen wurden keinerlei Beeinträchtigungen festgestellt. Der pH-Wert blieb unbeeinflusst, jedoch färbt der Tee, genau wie Torf oder Erlenzäpfchen das Wasser ziemlich braun. Ich kann dieses, einfach und preiswert herzustellende Tonikum nur empfehlen und werde jetzt wieder neu kochen. Das Rezept habe ich weiter oben angegeben. Ich habe dabei wie bei der Phytotherapie Kaltansatz und Abkochung gemischt, und wie bei der asiatischen Teezeremonie die Droge mehrfach ausgekocht.
Gruß

Chidrup Rolf Welsch IGL 288
"Die Wahrheit ist ein pfadloses Land" Jiddu Krishnamurti


   
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(@thomasg)
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Beigetreten: Vor 16 Jahren
Beiträge: 325
 

Hallo,

wieder zurück zu der besprochenen Methode mit Eichenrindentee.

Ich habe bisher den Eichenrindentee als Wasserzusatz verwendet um etwas mehr Huminstoffe mit in das "Schwarzwasser" zu bekommen. Bisher hatte ich keine nennenswerten Unterschiede entdeckt, zumal ich immer mit Torfwasser versetzt hatte.
Nun habe ich einen kleinen Schwarm (adulte und junge) Betta smaragdina bekommen. Für diese Fische hatte ich extra ein neues Becken eingerichtet - also ohne Vorbelastung. Nach ein paar Tagen stellte ich fest, dass der eine und der andere Fisch schon ziemlich ko aussah (Flossenlemmen, angefranßte Flossen mit weissem Saum - Verdacht auf Flossenfäule, evtl. zusätzlich Hautparasiten etc.).
Habe die Wassertemperatur schon mal erhöht auf nun knapp unter 30°C und langsam mit Salz aufgesalzen. Nun habe ich gestern etwas Eichenrindensud (4x aufgekocht) im Verhältnis 1:100 zugegeben und noch mal etwas Salz dazu (insgesamt nun ca. 1 EL/10l).
Heute, also nach nur ca. 24 Std. konnte ich eine deutliche Verbesserung sehen. Die Fische, insbesondere die "angeschlagenen" Tiere sind deutlich agiler und der weiße Saum an den Flossen ist nahezu verschwunden.
Ich werde das weiter beobachten und dann berichten.
Sieht aber bisher schon nicht so schlecht aus.
Ob nun alleine die Gerbstoffe oder zusammen mit der Salzzugabe und der Temperaturerhöhung die gewünschte Wirkung erzielt hat, kann ich natürlich nicht sagen.

Gruessle aus Stuttgart
Thomas G

IGL 259


   
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chidrup
(@chidrup)
Prominent Member
Beigetreten: Vor 11 Jahren
Beiträge: 765
Themenstarter  

Hallo Thomas,
schön, dass Du zum Thema zurück führst!
Alle drei Massnahmen sind natürlich hilfreich, wobei die Temperaturerhöhung auf 30°C nicht unbedingt für jede Art zuträglich ist.

....extra ein neues Becken eingerichtet - also ohne Vorbelastung.

Nach meiner Beobachtung ist ein eingefahrenes Becken, dass eine Weile ohne Fischbesatz stand für Neuzugänge sicherer.
Ein Oodiniumbefall beim Makropodennachwuchs ist bei mir nach Wasserwechsel mit Eichenrindentee und einem EL Salz auf 50 Liter ohne sonstige Behandlung verschwunden. Voraussetzung ist natürlich, das sonst auch alles stimmt.
Weiterhin viel Erfolg
Gruß

Chidrup Rolf Welsch IGL 288
"Die Wahrheit ist ein pfadloses Land" Jiddu Krishnamurti


   
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freaky_fish
(@freaky_fish)
Prominent Member
Beigetreten: Vor 16 Jahren
Beiträge: 812
 

Hallo ihr fleißigen Schreiberlinge,
ich habe die Postings zum Thema Klarwasser/Schwarzwasser in den Schwarzwassertrhead verschoben: Gedanken über Schwarzwasser

Liebe Grüße
Verena


   
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(@thomasg)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 16 Jahren
Beiträge: 325
 

Hallo Rolf,

ich richte grundsätzlich bei Neubesatz das Becken komplett neu, um zu vermeiden, dass evtl. vorhandene Keime/Parasiten etc. den Neubesatz, der ja ohnehin durch die Umsetzung sehr gestresst ist, nicht unnötig mit bereits vorhandenen, evtl. für die neuen Fische neue Keime zusätzlich zu stressen und deren Imunsystem zu überfordern.
Ausserdem hatte ich in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen damit gemacht, Neuankömmlinge in "Altwasserbecken" zu setzen - wohl aus obigen Gründen.
Ansonsten gebe ich dir grundsätzlich Recht.
Bei Betta smaragdina dürften 30°C m.E. noch lange nicht zu hoch sein. Aber prinzipiell hast Du natürlich Recht. Bei meinen Betta uberis (oder anderen eher kälteres Wasser liebenden Fischen) ist das wohl schon die Obergrenze des noch Erträglichen.

Was den Eichenrindensud angeht finde ich es schon sehr bemerkenswert, festzustellen, dass bereits nach sehr kurzer Zeit einzelne Symtome (weisser Rand an angefransten Flossen) verschwinden.

Ich bleibe dran.

Gruessle aus Stuttgart
Thomas G

IGL 259


   
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