Internationale Gemeinschaft für Labyrinthfische e.V.

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Gewissensfragen

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Charlyroßmann
(@charlyrossmann)
Noble Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 1828
Themenstarter  

Hallo, alle zusammen!
Vor einiger Zeit war ich Zeuge einer Diskussion unter sehr engagierten Aquarianern, bei dem es um das Recht auf die Haltung von Wildtieren und um den Naturschutz ging.
Und dabei ist mir klar geworden, wie schizophren mein eigener Standpunkt und wahrscheinlich nicht nur meiner in dieser Angelegenheit ist.
Ich habe keine Probleme damit, in der Wildnis gefangene Fische ins Aquarium zu sperren, ja, ich habe selbst schon Fische gefangen, um sie im Aquarium zu halten. Es waren sogar schon Neunstachlige Stichlinge dabei, obwohl die geschützt sind.
Wenn ich mir aber vorstelle, daß einer in den Wäldern rumschleicht, um Zeisige oder Rotkehlchen -beides keineswegs bedrohte Arten- zu fangen, geht mit das Messer in der Tasche auf.
Konsequent ist das nicht!
Was meint ihr?
Charly

"wir müssen uns Sisyphos als glücklichen Menschen vorstellen" A. Camus
" wir müssen uns Camus als Dummschwätzer vorstellen" Sisyphos


   
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fischmichi
(@fischmichi)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 21 Jahren
Beiträge: 382
 

Ja Charly,

das ist wirklich eine ernste Gewissensfrage, die mich auch immer wieder beschäftigt, wenn mir mal ein Fisch eingeht oder ich ihn nicht artgerecht halte.
Und noch schlimmer wird es bei meiner Tätigkeit im Zoo-Fachhandel. Da habe ich manchmal den Eindruck, dass 80% der Fische, die wir verkaufen, tot gepflegt werden, von den Verlusten beim Transport bis zum Zoo-Geschäft ganz zu schweigen.

Manchmal beschleicht sich mir der Gedanke, mit der ganzen Tierhalterei aufzuhören und in einem Naturschutzgebiet Wildhüter zu werden, oder wenn die mich alten Knacker nicht nehmen, wenigstens einem guten Tierschutzverein beizutreten.

Meine Formulierung hört sich hier zwar etwas spaßig an, aber ich muss sagen, das waren bei mir schon ernsthafte Gedanken. Wer gibt uns eigentlich das Recht, freilebende Tiere einzusperren. Manchmal bin ich richtig in einer Zwickmühle.

Gruß Michael

fischmichi
Michael Müller

"Die Frage heißt nicht: Können Tiere denken oder reden? Sondern: Können sie leiden?" (Jeremy Bentham)


   
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(@wagtail)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 105
 

... in diese "Mühle" kommt man nicht, wenn man Zuchtformen und Aquarienstämme pflegt/züchtet. :bounce:

Und solange "Nachzuchten" in den Baumärkten "verheizt" werden, ist das für die Tiere selbst zwar nicht schön, aber für die natürliche Population irrelevant. Anders sieht es aus, wenn wieder mal ne Ladung Paros,Laubbettas und sonstige Problemfische, als Wildfänge den Weg in die Zooläden finden.

just my two cents

tobi


   
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fischmichi
(@fischmichi)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 21 Jahren
Beiträge: 382
 

... in diese "Mühle" kommt man nicht, wenn man Zuchtformen und Aquarienstämme pflegt/züchtet. :bounce:

Und solange "Nachzuchten" in den Baumärkten "verheizt" werden, ist das für die Tiere selbst zwar nicht schön, aber für die natürliche Population irrelevant. Anders sieht es aus, wenn wieder mal ne Ladung Paros,Laubbettas und sonstige Problemfische, als Wildfänge den Weg in die Zooläden finden.

just my two cents

tobi

Tut mir sehr leid, aber da muss ich vehement widersprechen. Für mich ist "Kreatur" gleich "Kreatur", egal ob Nachzucht oder Wildfang. Seit 19 Jahren bin ich, mit einigen kurzen Unterbrechungen, im Zoo-Handel tätig und da weis ich, wovon ich rede. Und wenn es um Gefährdung von Arten oder Populationen geht, das ist für uns Aquarianer eher irrelevant, da spielen andere Faktoren eine Rolle (Zerstörung der Lebensräume durch Baumaßnahmen, Umweltverschmutzungen usw.).

Zu Beispiel sind bestimmt 90% der im Zoo angebotenen Neonsalmler und Roter Neonsalmler Wildfänge (Nachzuchten sind dem "Geiz ist G..."-Kunden dann doch etwas zu teuer), und was da auf dem Weg vom brasilianischen Urwald bis zum deutschen Wohnzimmeraquarium krepiert ist einfach zu viel. Und die Masse der Kunden im Zoo-Handel sind ebend keine versierten Aquarianer wie wir, denen ist es fast egal, ob dieses kleine Fischchen krepiert oder nicht. "Hat ja eh nur 79 Cent gekostet."
Das erlebe ich fast täglich. Es ist manchmal zum Kotzen.

Entschuldigt meine Ausdrucksweise, aber ich musste mir mal wieder etwas Frust von meiner Seele "schreiben".

Gruß Michael

fischmichi
Michael Müller

"Die Frage heißt nicht: Können Tiere denken oder reden? Sondern: Können sie leiden?" (Jeremy Bentham)


   
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(@anonymous)
Noble Member
Beigetreten: Vor 13 Jahren
Beiträge: 1413
 

Eigentlich schade, daß ein Fisch bald weniger kostet als ein Brötchen vom Bäcker. Würden sie mehr kosten, dann würden sich die Halter bemühen bessere Lebensbedingungen zu schaffen.

Ich glaube, daß der seriöse Aquarianer seinen Fischen in der Regel sehr gute Lebensbedingungen zu bieten versucht, oft sogar besser als in der Natur.

Ist es nicht so, daß die Aquaristik- oder Zoofachgeschäfte eigentlich an dem Zubehör ihr Geld verdienen und die Fische im Grunde genommen "nur" angeboten werden, um die Kunden reinzuholen?
Dann ist es eben kein Wunder, daß den Käufern mal eben ein paar Fische eingepackt werden, ohne daß groß nachgefragt wird.
- Und das soll kein Vorwurf sein - der Laden muss ja auch was abwerfen.

Ich glaube es ist echt schwierig und wirklich eine Gewissenfrage für die Verkäufer wie sie Ihre Fische loswerden und an wen. Mal im Ernst: wenn ich jemandem Fische gebe, dann will ich eigentlich schon wissen, wohin sie kommen und ich stelle vorher erst mal ein paar Fragen, die aber, würden den einen oder anderen Kunden abschrecken. Andererseits macht dieses Nachfragen eben auch einen guten Laden aus.... aber wirft der dann auch genug ab?

Meiner Meinung nach werden Fische einfach zu billig angeboten. Der Wettbewerb ist groß und Geiz ist g..l?
Und auf Arterhaltung wird sowieso viel zu wenig geachtet.

Nachtrag; ich glaube ich habe das Thema verfehlt, nehmt es mir nicht übel: ich habe schon 2,5 Gläser Sekt getrunken. Heut ist mein freier Abend :lol: Ich wollt jetzt nicht alles löschen....


   
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 emha
(@emha)
Honorable Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 693
 

du hast doch den Nagel genau auf den Kopf getroffen. Aber was machen wir denn nun? Der gute König kommt nicht daher und setzt die Preise hoch (außerdem will das ja nur unsere Vernunft in Anbetracht der ersthaften Auseinandersetzung mit dem Thema, nicht unser Kaufreflex). Es bestimmt also der Markt, sprich der Kunde, welche "Schweinereien" gerade noch so durchgehen.

Und wir? Wir moralisieren rum und suchen uns parallel das Schöne raus. Ich z. B. habe gewissermaßen Konsequenzen gezogen und bin (weitgehend) aquaristischer Konsumverweigerer. Die Fische kommen rein und werden (hoffentlich) erhalten. Nachkauf gilt nicht oder wird auf privater Ebene anders abgewickelt.
Aber... brauche ich dann ein Aquarium für 12,99€ oder anderes Zubehör, geh ich einfach zum Handel und besorge mir, was mir für mein - doch nicht so autarkes System - so fehlt. Dabei freue ich mich, dass es so schön günstig sein kann. Daher, weil die Billigprodukte in Tschechien oder Rumänien (dies ist auch ein Marktthema, auch wenns nicht um Fische geht) oder sonstwo hergestellt werden und als Massenprodukt mir zupass kommen. Inkonsequent! Menschlich..... oder beides?

Es scheint für einen Menschen unmöglich zu sein, ohne Schaden für andere (Menschen und Tiere/ Umwelt) durchs Leben kommen zu können. Wir sind eben doch "Parasiten". Manche können das prima ignorieren und sich auf ihren Mikrokosmos (d. h. ihre Vorteile) beschränken, andere leiden darunter.

Und Feli, wie du sagst, der Händler muss ja auch leben. So genommen gibt es in unserer Kultur eine Menge Berufe, deren Ausübung zweifelhaft ist. Aber davon leben Menschen.

Jeder kann durch sein Konsumverhalten ein Zeichen setzen. Dennoch wird immer der Mainstream bestimmen. D. h. unsere Marktwirtschaft ist so "gut" wie die Bildung, Intellekt und Horizont der Bürger es zulassen. Andernfalls müsste einer (der gute König) bzw. Eliten für andere bestimmen. Wollen wir das?

(Wo ist Frank S.!? Da waren wir doch stehengeblieben. ?)

Es gibt aber viel Schlimmeres.

Martin Hallmann


   
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(@anonymous)
Noble Member
Beigetreten: Vor 13 Jahren
Beiträge: 1413
 

Ok,
dann bin ich ja erleichtert... :oops:

Heute sagte eine befreundete Aquarianerin zu mir: "Du, ich habe mir Fische gekauft und erst danach erfahren, daß es Wildfänge sind. Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich sie ja nicht nachzüchten will."
Sie ist nur Halter, nicht Vermehrer. Ich finde ihre Einstellung lobenswert.


   
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Charlyroßmann
(@charlyrossmann)
Noble Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 1828
Themenstarter  

Hallo, Tobi!
Darf ich dir eine Illusion nehmen? Der Verkauf von Wildfängen von Vögeln, Fischen etc. ist in den meisten Fällen für die Freilandpopulationen völlig irrelevant. Hier werden nur die Überschüsse abgeschöpft, die sonst anderweitig umkommen würden.
Nur ein Beispiel: In unserem Garten lebt ein Rotkehlchenpaar. Das brütet jedes Jahr zwei mal und zieht in den meisten Fällen auch jeweils drei Jungvögel groß. Nach zehn jahren müßten wir also sechzig Rotkehlchen haben, ohne die Enkel, Urenkel usw.
Trotzdem lebt in unserem Garten nur ein Rotkehlchenpaar.
Weil die Tiere stinkaggressiv sind und alle anderen Rotkehlchen davonjagen. Gehen wir mal davon aus, daß es in anderen Gärten genau so abläuft. Wo kommen die vielen Rotkehlchen hin, die keine Reviere finden? Richtig, die frißt der Sperber. Wenn ich mir also alle paar Jahre ein Rotkehlchen für den Käfig fangen würde, wäre das nur für den Sperber ein Schaden. Das Rotkehlchen ist so oder so weg.
Ob der Sperber es frißt, die Katze es fängt oder ich es in den Käfig stecke, ist der Rotkehlchenpopulation sowas von egal.
Wir sollten uns so langsam mal von der Illusion befreien, mit Hilfe der Aquaristik Artenschutz betreiben zu können!
Die ganze Nummer ist unser mentales Problem. Kann ich damit leben, daß ich ein Tier gefangenhalte, oder nicht.
Und ist es ein Unterschied, ob mein Guppy in einem Aquarium, in einem Freilandzuchtteich oder in einem Tümpel in der Landschaft geboren wurde?
Charly

"wir müssen uns Sisyphos als glücklichen Menschen vorstellen" A. Camus
" wir müssen uns Camus als Dummschwätzer vorstellen" Sisyphos


   
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R.Brode
(@r-brode)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 484
 

da kann ich dir nur teilweise recht geben! klar, im regelfall ist es so und wenn ich die rotkehlchen mit roten neons vergleich dann hast du recht. die gewissens frage ist eher ob ich bei wildfängen aus dem handel verbotworten will, dass ein großteil bei fang, zwischenhändler oder transport stirbt. bei einigen speziellen arten, die nur in begrenzten lebensräumen und in kleinen populationen vorkommen kann allerdings tatsächlich die aqtaristik eine bedrohung sein. hier ist dann bedarfsdeckende nachzucht...

viele Grüße , Richard Fischer, geb. Brode

IGL120


   
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R.Brode
(@r-brode)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 484
 

durchaus eine schutzmaßnahme! auch denk ich dass es keine illusion ist die natürlichen populationen einzelner arten irgendwann durch nachzuchten zu stärken oder gar wieder aufzubauen! die dafür erforderlichen stückzählen können natürlich nicht aus hobbyzucht stammen, aber wir hobbyaquarianer können zumindest eine art genbank liefern wenn wir stets auf reine stämme und genetische vielfalt bei der zucht achten!

viele Grüße , Richard Fischer, geb. Brode

IGL120


   
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(@wagtail)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 105
 

Hi,

Darf ich dir eine Illusion nehmen? Der Verkauf von Wildfängen von Vögeln, Fischen etc. ist in den meisten Fällen für die Freilandpopulationen völlig irrelevant. Hier werden nur die Überschüsse abgeschöpft, die sonst anderweitig umkommen würden.

Die Illusion hatte ich nicht. Dir geht doch im ersten Posting das Messer auf, wenn Zeisige und Rotkehlchen gefangen werden, oder nicht?

Auch habe ich nirgendwo geschrieben, dass durch Zierfischfang Arten aussterben oder die eine Kreatur (Wildfang) mehr oder weniger wert ist als eine andere Kreatur (Nachzucht).

Mein Einwand war lediglich, das die Haltung von Haustieren (Zuchtformen) einen garnicht in diese ethische "Zwickmühle" kommen läßt. Selbstsändig ohne den Menschen lebensfähig sind davon nur wenige, ohne weitere Zucht/Haltung würden sie sogar aussterben. http://www.g-e-h.de/

gruß tobi


   
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K. de Leuw
(@k-de-leuw)
Noble Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 2034
 

Hallo zusammen,

Es scheint für einen Menschen unmöglich zu sein, ohne Schaden für andere (Menschen und Tiere/ Umwelt) durchs Leben kommen zu können. Wir sind eben doch "Parasiten".

es ist definitiv unmöglich. Wir können nicht existieren, ohne anderen Arten Lebensraum zu nehmen und andere Arten zu essen usw. Selbst als wir wie vor hundertausend Jahren nackt durch die afrikanische Savanne gezogen sind und auf dem Boden oder in Astgabeln nächtigten, galt das schon. Dagegen hilft nur Aussterben.

Gruß, Klaus

PS: Das mag übertrieben klingen, aber ich wollte nur alles mal ganz konsequent durchdenken.


   
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 emha
(@emha)
Honorable Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 693
 

....fällt mir doch ein Witz ein:

so oder so ähnlich.

Zwei Planeten (einer ist unsere Erde) kommen alle paar zehntausend Jahre auf ihre Umlaufbahn recht nahe zusammen. Aktuell treffen sie sich und unterhalten sich solange sie in Sichtweite sind.

Der erste fragt die Erde: " Na wie ist es Dir denn ergangen?"
"Früher gings, aber ich leide zunehmend und furchtbar unter einem penetranten Parasiten..... Menschen !" sagt die Erde.
Darauf der andere Planet "Mach Dir nix draus, das vergeht auch wieder".

Das war der erste Witz im IGL-Forum.

Martin Hallmann

PS:Es kommt eben auf die Perspektive an.


   
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(@fisch-papa)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 139
 

Hallo an alle,

nicht immer ist die Haltung von Tieren negativ zu sehen. Was ist , wenn Tiere aussterben, weil ihre Biotope verschwinden (meistens durch Menschen verursacht)? Soll man dann Wildtiere fangen und halten?

Hab mal gehört, dass es den Kardinalfisch (Tanichthys albonubes) nur noch im Handel gibt, in der Natur soll er ausgestorben sein. Nicht weil die Biotobe leergefischt sind, sondern weil die Biotope nicht mehr existieren.

Einerseits schade, andererseits bin ich froh, dass es noch Kardinalfische gibt, auch wenn sie nur in Gefangenschaft existieren. Man stelle sich mal vor: im Handel gibt es Fische, die es eigentlich nicht mehr gibt (zumindest nicht mehr in freier Wildbahn). Mich erfüllt es mit einem besonderen, z.T. melancholischen Gefühl, wenn ich Tiere anschaue, die es bald nicht mehr geben wird. Wenn wir Pech haben, wird es bald keine Kardinalfische mehr geben. Meine Kinder (hab noch keine) und/oder Enkel werden diese Fische evtl. nicht lebend zu Gesicht bekommen. Auf Neuseeland gab es bis vor ca. 700 Jahren einen Riesenvogel (Moa), bis zu 3,5 m hoch. Den werden wir nie live sehen. 700 Jahre sind nicht wirklich lang.

Gruß

Hansi

Trichopsis vittata (Koh Samui), Betta raja, Betta unimaculata, Microctenopoma ansorgii, Trichogaster leerii


   
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hallo
(@hallo)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 343
 

Hallo
Naja, der Mensch macht komische Sachen. Der Moa ist noch ein recht altes Beispiel. Es sterben nahezu täglich Arten aus. Viele Arten sind schon oder werden noch aussterben bevor wir sie entdeckt haben. Das werde ich auf dauer auch nicht durch die Zucht ändern können.
Außerdem käme dann für mich die nächste Gewissensfrage ob man Tiere, die man gezüchtet hat, die also nicht der natürlichen Selektion ausgesetzt waren und ewt. durch Inzucht etc. verändert wurden, wieder auswildern sollte. Damit könnte man dann mehr Schaden anrichten als man Hilft. Ein Beispiel wäre hier B. splendens. Wer kann schon sagen, dass er die 100%tig sichere Wildform hat?

Und dass deine Enkel ausgestorbene Tiere live sehen können ist nicht soo unmöglich. Das Clonen schreitet vorran und es gibt schon Pläne Mammuts und Beuteltieger wieder zum leben zu erwecken. Wann das sein wird weiß ich nicht, aber ich glaube das das in absehbarer Zeit geschehen könnte. Ob es dann auch Sinnvoll ist, ist eine andere Frage.

Lg
Bennie

Gruß Bennie

Ich liebe Tiere :)

IGL: 207


   
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