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Posthornschnecken f...
 
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Posthornschnecken fressen Blaualgen?

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chidrup
(@chidrup)
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Beigetreten: Vor 11 Jahren
Beiträge: 765
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Hallo,

Posthornschnecken fressen Blaualgen

das wird jedenfalls auf einigen Webseiten angegeben. Kann das jemand bestätigen? Seit dem Vortrag von Verena in Kronau weiß ich, dass unsere heimische Posthornschnecke mit dieser Aquarienart nicht identisch ist.
Kann jemand etwas genaueres berichten?

Gruß

Chidrup Rolf Welsch IGL 288
"Die Wahrheit ist ein pfadloses Land" Jiddu Krishnamurti


   
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K. de Leuw
(@k-de-leuw)
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Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 2034
 

Hallo Rolf,

meine Posthornschnecken fressen jedenfalls keine Cyanophyceen oder zumindest nicht in dem Maße, dass es bei moderaten Populationsdichten irgendwie zu bemerken ist. Wei ich in der DATZ schrieb, korrellieren bei mir Cyanophyceenplagen oft mit starkem Wachstum von Efeutute und anderen Landpflanzen, deren Rückschnitt dann neben dem Entfernen der Teppiche die Plage beendet. Ich vermute, dass Cyanophyceen bei Stickstoffmangel die Oberhand gewinnen, weil zumindest einige von ihnen Luftstickstoff verwenden können.

In Aquarien ohne Landpflanzen, aber kümmernden Wasserpflanzen bei mäßigem Nitratgehalt habe ich auch schon erfolgreich mit Gaben kleiner Mengen stickstoffarmen Düngers (Kakteendünger) experimentiert, allerdings nicht systematisch.

Gruß, Klaus


   
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chidrup
(@chidrup)
Prominent Member
Beigetreten: Vor 11 Jahren
Beiträge: 765
Themenstarter  

Hallo Klaus,
Danke für die Info. Gerade experimentiere ich ein wenig mit Cyanobakter und überprüfe betreffende Aussagen.
Welche Art Posthornschnecken kriechen bei Dir herum? Die heimische und die aquaristische sind mind. zwei verschiedene Arten. Vielleicht gibts noch weitere?
Nach verschiedenen Angaben sollen die Posthörner durch vertilgen der kleinen Herde eine Plage verhindern. Eine bestehende Blaualgenpest können sie natürlich kaum bändigen.
Auf jedenfall stehen Pflanzen und Blaualgen in einer Wechselbeziehung das sehe ich auch.
Spannendes Thema.

Gruß

Chidrup Rolf Welsch IGL 288
"Die Wahrheit ist ein pfadloses Land" Jiddu Krishnamurti


   
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(@thomasg)
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Beigetreten: Vor 16 Jahren
Beiträge: 325
 

Gerade experimentiere ich ein wenig mit Cyanobakter und überprüfe betreffende Aussagen.
Spannendes Thema.

Hallo Rolf,

wenn Du da eine Lösung findest wird dir die Aquarianerwelt wohl ein Denkmal setzen!

Gruessle aus Stuttgart
Thomas G

IGL 259


   
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chidrup
(@chidrup)
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Beiträge: 765
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Hallo Thomas,

mir gehts nicht um eine Lösung, sondern um Verständnis. Die meisten meiner Aquarien haben anfangs eine Blaualgenfase durchgemacht. Hauptsächlich auch weil man eine Ansteckung kaum verhindern kann. Die älteren Becken sind alle durch und jetzt sehr schön. Hast Du auch welche?

Herzliche Grüße

Chidrup Rolf Welsch IGL 288
"Die Wahrheit ist ein pfadloses Land" Jiddu Krishnamurti


   
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K. de Leuw
(@k-de-leuw)
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Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 2034
 

Hallo Rolf,

bei mir sind auch schon Blaualgenplagen in Aquarien aufgetreten, die Monate bis Jahre in Betrieb waren.

Welcher Art meine Posthornschnecken angehören, weiß ich nicht. Ob sie es bisweilen geschafft haben, eine aufkeimende Cyanophyceenplage zu stoppen, weiß ich nciht, nur, dass sie es schon mehrfach nicht geschafft haben.

Gruß, Klaus


   
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chidrup
(@chidrup)
Prominent Member
Beigetreten: Vor 11 Jahren
Beiträge: 765
Themenstarter  

Hallo Klaus,

bei mir sind auch schon Blaualgenplagen in Aquarien aufgetreten, die Monate bis Jahre in Betrieb waren.

dies ist die eine Variante. Ich frag mich ob sich das irgendwie angekündigt hat. Verschlechterung der Beleuchtung, Durchströmung gestört, Fäulnis im Boden, Pflanzen stagnieren oder zu stark gewucherter Javafarn etc. Oder auch Temperatur im Sommer überhöht oder das mit der Efeutute.

Ob sie es bisweilen geschafft haben, eine aufkeimende Cyanophyceenplage zu stoppen, weiß ich nciht, nur, dass sie es schon mehrfach nicht geschafft haben.

das ist immerhin etwas.
Übrigens hießen die als Algen Cyanophyceen jetzt nennt man sie Cyanobakter
Nur weil Du es bist. :grins:
Gruß

Chidrup Rolf Welsch IGL 288
"Die Wahrheit ist ein pfadloses Land" Jiddu Krishnamurti


   
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freaky_fish
(@freaky_fish)
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Beigetreten: Vor 16 Jahren
Beiträge: 812
 

Hallo Rolf und alle,
zum Thema Posthornschnecken. Die einheimische Posthornschnecke ist die Planorbarius corneus. Sie ist gut für Teichhaltung geeignet und wir bis zu 4 cm groß. Die typischen Posthornschnecken im Aquarium, die es in diversen Zuchtformen gibt, ist die amerkikanische Posthornschnecke Planorbella duryi. Sie bleiben kleiner, bis ca. 2,5 cm.
Ich habe in Aquarienhaltung bisher nur Planorbella duryi gehalten, die Planorbarius corneus nur in Außenhaltung (Mörtelkübel). Deswegen kann ich, was Blaualgen angeht, nur über Planorbella duryi sprechen.

Ich konnte bisher nicht beobachten, dass die Posthornschnecken Blaualgen gezielt fressen. Allerdings kann ich aus meinen Becken berichten, dass ich Blaualgenbefall nur in Becken habe und hatte, die mit sehr wenigen bis keinen Schnecken besetzt waren. Es handelt/handelte sich dabei überwiegend um Schwarzwasser-/Weichwasserbecken, in denen sich aufgrund der fehlenden Minderalstoffe Schnecken nur in sehr geringer Population halten lassen. Alle meine Becken, die einen ordentlichen Schneckenbesatz - egal welcher Art - haben, sind und waren immer Blaualgenfrei. Im übrigen sind es bei mir eher "ältere" Becken (Laufzeit >2 Jahre), die Blaualgenbefall aufweisen.
Mit einem meiner Killi-Becken habe ich seit ca. 2 Jahren den Kampf mit Blaualgen. Dort wohnen leider Anentome helena, sodass der Besatz mit anderen Schnecken nciht möglich ist bzw. wenn dann zeitlich sehr begrenzt. Selbst eine Neueinrichtung des BEckens konnte das Prolem nicht lösen.

Insgesamt mache ich die Beobachtung, dass sich ein passender Schneckenbesatz sehr positiv auf das Thema Algenwachstum auswirkt. In keinem meiner Becken mit Schneckenbesatz habe ich Algenprobleme oder Cyanobakterien.

Liebe Grüße
Verena


   
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(@rostocker)
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Beigetreten: Vor 10 Jahren
Beiträge: 22
 

Moin Rolf,

ich kann aus eigener Erfahrung bestätigen, dass Posthornschnecken Blaualgen vertilgen!

Vor einiger Zeit hatte ich ein gut laufendes 112 L Becken in welchem zuvor Molche saßen für Makropoden hergerichtet. Auf Grund des gruseligen Wassers welches aus den Rostocker Leitungen kommt sind mir in der Folge aber sämtliche alten und neuen Pflanzen innerhalb von sechs Wochen eingegangen, nachdem ich viel Mulm entfernt hatte und zwei mal eine ca. 80%igen Wasserwechsel gemacht habe.

In der Folge kam es zu einer massiven Vermehrung von Blaualgen, die ich bis dato wenn überhaupt nur an ruhigen Stellen zwischen den Schwimmfarn (diese Pflanze gilt als Rexervoir für Cyanobakterien) und in den dunkelsten Ecken des Beckens finden konnte. Innerhalb kürzester Zeit haben sie dann aber den gesamten Beckenboden, samt Wurzeln und den unteren Stengeln und Blättern der Hygrophyla besiedelt!

Zu allem Überfluss kamen dann auch noch Schwebealgen hinzu, die ich mir mit frischen Hornkraut eingeschleppt hatte. Der Supergau!

Kurzerhand habe ich dann die Fische umgesetzt und aus weiteren Becken die ich aufgelöst habe ca. 60 Posthornschnecken zusammengesammelt, von semiadult-adult.
Es hat keine 1,5 Wochen gedauert und das Becken sah wieder aus wie geleckt!
Gegen die Schwebealgen hatte ich Anfangs Wasserflöhe eingesetzt, diese sind aber innerhalb kurzer Zeit gestorben, ich vermute auf Grund der Blaualgen!
Nachdem diese vernichtet waren hat es übrigens keine Woche gedauert und eine Armee aus sechs Tütchen an Wasserflöhen hat auch noch die Schwebealgen vernichtet...
Das Becken habe ich dann vier Wochen später übrigens wegen Umzug komplett abgebaut... :roll:

Dafür weiß ich Posthornschnecken nun aber um so mehr zu schätzen!
Leider kann ich dir nicht sagen, um welche Art es sich handelt, da ich vor ein paar Jahren meine ersten über Wasserpflanzen von einem Bekannten eingeschleppt habe, aber auch schon welche aus Bodenschlamm zum animpfen der Becken aus ostfriesischen Entwässerungsgräben eingesetzt habe.
Die Größe von 2,5-max- 3cm spricht aber wohl eher für die Amerikaner...

Ich könnte mir aber gut vorstellen, dass die Posthorschnecken erst an die Blaualgen gehen, wenn die übliche Nahrung knapp wird!

Viele Grüße,
Jan

3,3 Macropodus opercularis 'Quan Nam'
1,0 Macropodus opercularis
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chidrup
(@chidrup)
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Hallo Jan,
danke für die Rückmeldung!
Cyanobakter gleichzeitig mit Schwebealgen ist sicher eine seltene Gesellschaft.
Die Blaualgen sehen ja nicht immer gleich aus. Einmal expandieren sie mit einem dünnen Film, dann ziehen sie sich zusammen und verklumpen zu dicken Matten, oder flattern als lange Fäden in der Strömung. Mit welcher Erscheinung gings bei dir zuende? Oder hast Du fleißig abgesammelt?

Herzliche Grüße

Chidrup Rolf Welsch IGL 288
"Die Wahrheit ist ein pfadloses Land" Jiddu Krishnamurti


   
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K. de Leuw
(@k-de-leuw)
Noble Member
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Hallo zusammen,

auch Cyanophyceen gibt es in Form von Schwebe"algen". Unterscheiden kann man diese von echten Algen aber wohl nur mit einem guten Mikroskop.

Gruß, Klaus


   
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chidrup
(@chidrup)
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Beiträge: 765
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Guten Abend,

auch Cyanophyceen gibt es in Form von Schwebe"algen". Unterscheiden kann man diese von echten Algen aber wohl nur mit einem guten Mikroskop.

Falls ja denke ich, dass man auch Farbunterschiede sehen kann. Daphnien wären dann auch keine Hilfe.

Schöne Grüße

Chidrup Rolf Welsch IGL 288
"Die Wahrheit ist ein pfadloses Land" Jiddu Krishnamurti


   
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K. de Leuw
(@k-de-leuw)
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Hallo Rolf,

nein. Es gibt Cyanophyceen auch in gelbgrün und rotbraun. Schöne Beispiele findest Du
hier.

Cyanophyceen haben weder Zellkern noch Chloroplasten, wenn man diese unter dem Mikrokop erkennen kann (wobei die Chancen für Kerne ohne Färbung schlecht stehen), sind es keine C., findet man keine, sind es C. oder man hat die Chloroplasten übersehen.

Gruß, Klaus


   
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(@rostocker)
Eminent Member
Beigetreten: Vor 10 Jahren
Beiträge: 22
 

Moin,

bei mir hat sich der Befall ganz "klassisch" gezeigt. Anfangs kleine Herde, die sehr schnell flächendeckend alles mit einer grün-türkisen Masse überzogen hat und mit fortschreitenden Wachstum recht dicke, eher dunkelgrün-bläuliche Teppiche gebildet hat. Teilweise haben sich diese flächig gelöst und sind hochgetrieben, ich vermute auf Grund aufsteigener Faulgase aus dem Kies.
Nach manueller Entfernung am Morgen, war Abends wieder alles befallen!
Möchte aber noch mal betonen, dass es auch ein Extremfall war, auf Grund der sich schnell zersetzenden und absterbenden Pflanzenmasse im Becken. Selbst zur Bekämpfung massig eingesetztes Hornkraut hat sich über Nacht komplett aufgelöst und so für Nachschub an Nährstoffen gesorgt!

Von frei 'schwebenden' Blaualgen habe ich auch schon gelesen, schließe ich in meinem Fall aber aus, da die Daphnien sichtbare Erfolge erzielt haben, während sie bei Cyanos abgestorben wären.

Gruß Jan

Ps: Bei Bedarf könnte ich locker 30+ Schnecken entbehren!

3,3 Macropodus opercularis 'Quan Nam'
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chidrup
(@chidrup)
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Beigetreten: Vor 11 Jahren
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Hallo Zusammen,

Teilweise haben sich diese flächig gelöst und sind hochgetrieben, ich vermute auf Grund aufsteigener Faulgase aus dem Kies.

Die Cyanobakter assimilieren und im laufe des Tages haben sie Auftrieb, das hat nichts mit Faulgas zu tun. Nach Zugabe von H2O2 verstärkt sich dieser Effekt.

.....auch noch Schwebealgen hinzu, die ich mir mit frischen Hornkraut eingeschleppt hatte.

Hornkraut Ceratophyllum ist als Neuzugang stets heikel, schmeist oft alle Nadeln weg nach Wechsel der Verhältnisse.
In der Literatur wird ihnen eine vielfältige Alleopathische Wirkung auch gegen Blaualgen bescheinigt.
Nach eigener Erfahrung ist das vielleicht vorbeugend möglich, jedoch nicht bei akuter Blaualgenpest.
Diese sind mit die ersten Pflanzen wie auch Wasserpest, die dem Belag erliegen.
@Jan

Vor einiger Zeit hatte ich ein gut laufendes 112 L Becken in welchem zuvor Molche saßen für Makropoden hergerichtet. Auf Grund des gruseligen Wassers welches aus den Rostocker Leitungen kommt sind mir in der Folge aber sämtliche alten und neuen Pflanzen innerhalb von sechs Wochen eingegangen, nachdem ich viel Mulm entfernt hatte und zwei mal eine ca. 80%igen Wasserwechsel gemacht habe.

gestern las ich noch bei "myfish" Wasserwechsel kann man nie genug machen! :razz:
Noch zwei Fragen was für'n Wasser war vorher drin und was ist das für ein gruseliges Leitungswasser bei Euch.
Schöne Grüße

Chidrup Rolf Welsch IGL 288
"Die Wahrheit ist ein pfadloses Land" Jiddu Krishnamurti


   
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