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Tagungsrückblick eines gestressten Vorstandsmitglieds

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Charlyroßmann
(@charlyrossmann)
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Beigetreten: Vor 19 Jahren
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Einige Worte zur Frühjahrstagung in Altena
von Charly Roßmann

Zuerst mal: Die Tagung war sehr gelungen, Guido Kox und seine Mannschaft haben ihr bestes gegeben, es haben sich alle offensichtlich wohl gefühlt, es war mal wieder ein Stammestreffen, wie es sein soll. Danke, Guido, und gib den Dank an deine Jungs und Mädels weiter!
Aber: Die Tagung war sehr anstrengend, viel Verwaltungskram, dabei natürlich Sachen, die absolut notwendig waren und deren erfolgreiche Vorstellung große Freude gemacht hat.
Unterm Strich aber der Eindruck: zu viel Papier, zu wenig Fisch, zu viel Elfenbeinturm, zu wenig Aquarium, zu viel Blabla und zuwenig blubb-blubb.
Ich bin noch nie so ausgelutscht von einer Tagung nach Hause gefahren und ich möchte, bei allem, was notwendig war, so eine Tagung auch nicht unbedingt wieder erleben.

Exkurs: Kennt ihr die Geschichte des Fußball-Bundesliga-Vereins
FSV Mainz 05?
Die sind als kleiner Provinzverein vor einigen Jahren in die Bundesliga aufgestiegen.
Dort wurden sie von den Fans der Großkopfeten mit dem Gesang begrüßt: “Ihr seid doch nur ein Karnevalsverein“. Die Mainzer mit ihrem typischen Humor haben den Spieß umgedreht und die Zeile zu ihrer Fanhymne gemacht. Der Gesang der Mainzer Fans lautete also von da an: „Wir sind doch nur ein Karnevalsverein“.
Warum ich das schreibe? Verrate ich noch nicht. Ich mach mir doch nicht gleich am Anfang die Pointe kaputt.

Der Reihe nach: Was war jetzt so anstrengend? Und vor allem – was davon wäre vermeidbar? Ich will jetzt einmal den Verlauf der Tagung aus der Sicht eines Funktionärs schildern und ich war weiß Gott nicht der mit der meisten Arbeit.
Angefangen hat es am Freitagabend mit der Vorstandsitzung. Okay, es gab vorher noch einen Vortrag, aber das war Vergnügen und völlig unanstrengend.
Bei der Vorstandssitzung (Protokoll folgt in ausführlicherer, trockenerer und „sprachlich geglätteter“ Form) ging es um den üblichen Vereinskram, um den es bei Vorstandssitzungen halt so geht, Feststellung der Beschlussfähigkeit, Genehmigung des Protokolls der Herbsttagung pi pa po. Ein netter Programmpunkt war die Feststellung, dass die Durchführung der Tagung sichergestellt ist. Ungefähr so sinnvoll, wie der Beschluß, dass der Papst katholisch ist.
Der Rest war Routine, personelle Veränderungen, nächste Tagung, Tagesordnung dieser Tagung etc.
Dann kam die Nummer mit der Internationalisierung der IGL und der Übersetzung des Makropoden. Es konnte festgestellt werden, dass die Übersetzung des Makropoden ins Englische uns jährlich schlappe 1600 Euronen kostet, uns aber noch kein einziges neues Mitglied aus dem englischsprachigen Raum gebracht hat. 1600 Euro dafür verbraten, dass nun auch in Singapur jeder die Leitartikel unseres Vorsitzenden lesen kann und jeder genau darüber informiert ist, wer wann welchen Flösselhecht neu beschrieben hat. Wunderbar!

Meine unbescheidene Meinung dazu: Internationalität ist ja gut und schön, aber wir sind ein Verein aus lauter Ehrenamtlern. Wenn wir anfangen, für bestimmte Leistungen Honorare zu bezahlen, treten wir eine Lawine los. Das erste Grummeln der bezahlten Übersetzer ist schon zu hören. Außerdem halte ich diese Entwicklung für extrem unfair gegenüber denen, die ihre Arbeit unentgeltlich machen. Besonders Jörg Töpfer, der seit Jahr und Tag ohne Bezahlung den Redakteur macht, muß sich doch vorkommen wie im falschen Film.
Noch mal: Wir sind ein Verein, was wir mit „Bordmitteln“ nicht gebacken kriegen, müssen wir eben lassen, auch wenn dabei der eine oder andere heftig um sein Lieblingsprojekt weinen sollte.
In der IGL gibt es die Tendenz, vor lauter tollen Ideen die Basisarbeit zu vernachlässigen. Es werden Ehrenmitgliedschaften unter lautem Getöse vergeben, es soll ein englischer Makropode herausgegeben werden, der malaysische Regenwald soll gerettet werden und wir haben erst jetzt mit Ach und Krach ein vernünftiges Mitgliederverzeichnis zusammengenagelt. Kennt ihr das tolle Buch, das in den siebziger Jahren das Entstehen der grünen Bewegung begleitet hat? „Small is beautiful“, deutscher Untertitel „die Rückkehr zum menschlichen Maß“. Lest es mal!
Auke de Jong hat zur Außenwahrnehmung der Situation in der IGL ein gutes Beispiel beigesteuert. Er berichtete von seinem Treffen mit den Engländern und deren Willen, bei ihrem eigenen kleinen Laden zu bleiben, weil die IGL ihnen zu kompetent und zu gut organisiert vorkommt.
Das ist ein klassisches vergiftetes Kompliment. Die Briten sind Meister darin.
Im Klartext heißt das, wir sind bürokratische Wichtigtuer, oder?

Und wie ging es weiter? Vertagung auf die zweite Vorstandssitzung am Sonntag – dazu später mehr - aus lauter Erschöpfung. Und dann haben alle erst mal ein Bier gebraucht und es wurde doch noch ein schöner Abend.

Das Ausflugsprogramm am Samstag habe ich mir geschenkt – aus lauter Erschöpfung? – nein, ich war wieder gut erholt, aber ich habe noch nie an einem Samstagvormittagausflugsprogramm teilgenommen. Lieber sitze ich mit Leuten, die ich schon lange nicht mehr getroffen habe, bei einer Tasse Kaffee zusammen. Auch das muß mal gesagt werden.

Dann nahm die Tagung Fahrt auf, Begrüßung, Begrüßung, Vortrag, Vortrag, Vortrag, Vortrag, und es waren noch mehr geplant. Lieber Guido, und natürlich alle anderen künftigen Tagungsveranstalter, das ist zu viel. Zwei richtige Vorträge und die Vorstellung der Börsenfische sind genug. Ich bin nicht auf der Tagung, um mich dauerberieseln zu lassen, ich will auch mal mit jemandem in Ruhe reden. Stefan, Annette, Christian H., Charly D. etc. wissen, was ich meine, und die Liste ist nicht vollständig. Und dass Christian K. und ich nicht dazu gekommen sind, unseren „Durchbruch“ bei den Mitgliederseiten gebührend zu begießen, lag auch am engen Zeitplan.

Aber dann… kam die Fischbörse! Der Höhepunkt jeder Tagung! Da bin ich als IGLer und Züchter ganz bei mir. Da geht es eine Stunde lang um Fische, Fische und noch mehr Fische.
Und natürlich um Gespräche über – natürlich – Fische. Es sind immer wieder neue Gesichter mit neuen Fischen da und es war wunderbar, Christian K., dem alten Channaholiker, beim erfolgreichen Verkauf von Unmengen von Schleierkampffischen zuzugucken. Ich bin der Meinung, dass wir mit einer guten Börse und den dazu gehörenden gesunden Fischen und der ebenfalls dazu gehörenden guten Beratung mehr neue Mitglieder gewinnen als mit zehn Jahren Makropodenübersetzung, mal davon abgesehen, dass eine Börse Geld in die IGL-Kasse bringt. Ich kann jedem neuen und alten IGLer, der das noch nicht gemacht hat, nur raten, sich mal mit einer Styrobox mit selbstgezogenen Fischen auf die Börse zu stellen.

Der lange Abend begann mit den AG-Treffen, einer Sache, die so nach und nach entgegen meinen Erwartungen zum Selbstläufer wird. Mußte ich früher als AG-Leiter mühsam ein paar Leute zusammentrommeln, werde ich jetzt gefragt, wo wir uns treffen und wann es endlich losgeht. Und in anderen AGen geht es noch intensiver zur Sache. Wieder ein Zeichen dafür, dass sich der gemeine Feld-, Wald- und Wiesen-IGLer am liebsten mit Fischen beschäftigt – und mit Leuten, die sich ebenfalls mit Fischen beschäftigen.

Leider rief aber dann sehr bald wieder die Pflicht, es galt, mir als AG-Leiter, RG-Leiter und großem Computer-Depp die neue IGL-Homepage und was man damit wie macht, erklären zu lassen. Gute Arbeit, Verena, Fred, Carsten und Christian! Tolle Sache, aber sehr anstrengend.
So anstrengend, dass ich nix davon behalten habe.
…und dann wurde es aber doch noch ein schöner Abend.

Sonntag morgen, 9°° Uhr, Vortrag! Ja, spinnt denn der Guido? Sorry, lieber Charly Demant, ich hätte mir deinen Vortrag gerne angesehen, aber dazu bin ich um neun noch nicht im Stande, und schon gar nicht, wenn ich mich am Abend vorher bis Mitternacht konzentrieren musste. So frühe Vorträge sind nicht fair, nicht gegenüber dem Publikum, nicht gegenüber dem Thema und schon gar nicht gegenüber dem Referenten, der entweder vor leeren Stühlen oder vor geschlossenen Augen reden muß.

Dann ging es wieder zur Sache! Vorstellung der Mitgliederseiten, starring Christian Kanele, Nebenrollen Martin Hallmann und Charly Roßmann. Es hat richtig Freude gemacht, die Ernte von einem Jahr Arbeit einzufahren und nicht nur theoretisch zu wissen, sondern auch praktisch zu erfahren, dass da eine gute Sache an den Start gebracht wurde.
Außerdem war damit der Tagesordnungspunkt „Podiumsdiskussion“ mit Leben gefüllt und konnte nicht zu so einem komischen Vorstandsschaulaufen wie in Weinheim werden.
Mein Vorschlag für die Zukunft: Podiumsdiskussion nur dann, wenn wirklich was anliegt, in Oranienburg wird das das Wiki sein, ansonsten ersatzlose Streichung. So einen Krampf wie in Weinheim brauche ich nicht noch mal.
Dann kam die Jahreshauptversammlung, kurz und schmerzlos, so muß es sein!
Aber damit waren wir noch nicht aus dem Schneider, das heißt auf dem Heimweg, denn finster erhob die zweite Vorstandssitzung ihr schreckliches Haupt. Wer hat die eigentlich eingeführt? Und warum? Es sollte der Verlauf der jeweiligen Tagung noch mal besprochen werden und, ach ja, festgestellt, dass der Papst katholisch ist.
Zum Glück hatten wir aus weiser Voraussicht und lauter Erschöpfung schon am Freitag ein paar Sachen auf den Sonntag vertagt, so dass uns die Veranstaltung nicht ganz überflüssig vorkam. Die waren dann schnell abgehakt, jeder wollte heim. Und Tschüss!

Was will uns der Dichter damit sagen? Daß es ihm zu viel Blabla und zu wenig Blubb blubb war auf der Tagung hat er schon gesagt. Daß wir uns und unsere Rolle in der Aquaristik nicht zu wichtig nehmen sollen. Daß wir die IGL mit den Mitteln der IGL nicht zu einem gigantischen international operierenden Club aufblasen können. Daß wir uns nicht einbilden müssen, auch nur einen Hektar malaysischen Regenwald gerettet zu kriegen. Wir können unsere Fische halten, züchten und vielleicht, wenn es sehr gut läuft, auch erhalten. Mehr nicht.
Und wenn einer von uns den Eindruck gewinnen sollte, die Rosinen, die der Vorstand im Kopf hat und manchmal auch haben muß, werden zu groß, dann möge er den Rosinenbesitzer dazu auffordern, zur Melodie von „Yellow Submarine“ laut zu singen: “Wir sind doch nur ein Aquarienverein, Aquarienverein, Aquarienverein“. Das sollte helfen!

"wir müssen uns Sisyphos als glücklichen Menschen vorstellen" A. Camus
" wir müssen uns Camus als Dummschwätzer vorstellen" Sisyphos


   
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K. de Leuw
(@k-de-leuw)
Noble Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 2034
 

Hallo Charly,

das war ein hervorragender Beitrag, dem ich nur zustimmen kann!

Gruß, Klaus


   
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Auke
 Auke
(@auke)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 213
 

Hallo Charly,

dann melden wir auch gleich mal was dazu wie dir bekannt schon an Änderungen durchgeführt ist.

1. Die Vorstandssitzung am Freitagabend wird von 20:00 Uhr bis spätestens 22:00 Uhr dauern.
2. Die AG's werden sich am samstagmorgen von 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr treffen.
3. Die Podiumsdiskussion und zweite Vorstandssitzung am Sonntag wird es nicht mehr geben.
4. Die übersetzungen sind eingestellt bis es klar ist wie die entspechendes bringen können und werden. Den Focus wird zuerst auf die entgeltungslose Übersetzung der Home-Page gelegt.

gruss,
Auke


   
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fischmichi
(@fischmichi)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 382
 

Hallo alle,

was speziell die Tagung in Altena angeht, dazu kann ich nichts sagen, da ich nicht dabei war. Was aber die Tagungsorganisation angeht, dazu kann ich schon einiges sagen, habe mit unserer (Berliner) Regionalgruppe schon 2 Tagungen organisiert und fast alle Anderen (seit der Wiedervereinigung) besucht.

Ich kann den 4 Punkten von Auke eigentlich nur zustimmen, wobei ich glaube, Punkt 1 wird schwer zu realisieren sein (habe selbst an vielen Vorstandssitzungen teilgenommen). Sollte man alles jedoch in 2 Stunden schaffen, dann meine Hochachtung.
Den 2. Punkt begrüße ich am meisten. Bei den letzten Tagungen waren am Samstagabend dann fast alle verschwunden und zum gemütlichen Beisammensein war kaum noch einer da.
Ein Samstagausflug sollte aber trotzdem noch angeboten werden. Wobei ich der Meinung bin, nicht unbedingt die Zooläden abzuklappern, sondern etwas in Richtung Natur oder Historie des Veranstaltungsortes oder der NÄHEREN Umgebung zu präsentieren.

Beste Grüße Michael

fischmichi
Michael Müller

"Die Frage heißt nicht: Können Tiere denken oder reden? Sondern: Können sie leiden?" (Jeremy Bentham)


   
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JürgenE
(@juergene)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 166
 

Hallo, Ringsum ...
...und Danke an Charly, dass er die Probleme der Überangebote auf den Tagungen offen anspricht. Dasselbe habe ich im Prinzip auf der Heimfahrt im Zug auch unserem inzwischen zurückgetretenen Präsidenten gesagt und der hat mir (und damit auch Charly) recht gegeben. Irgendwann ist Schluss mit dem Aufnahmevermögen. Manchmal kommt es mir vor, dass Veranstalter zeigen wollen, wie viel Referenten sie binden können.
Noch eins zum englischen Makropoden: Dass soviel Geld dafür ausgegeben wird, ist erschreckend. Noch erschreckender ist die Reaktion aus dem englischsprachigen Raum. Ich hatte vorgeschlagen, vor jeden Beitrag eine englische Zusammenfassung zu stellen. Versucht es einmal. Das ist auf alle Fälle billiger und jeder nicht Deutsch beherschende Leser kann sich nach dieser Einleitung ein Bild machen und sich diesen Beitrag dann bei Interesse übersetzen lassen.
Gruß, Jürgen


   
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Charlyroßmann
(@charlyrossmann)
Noble Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 1828
Themenstarter  

Hallo, an alle!
Und damit jeder, auch die nicht-IGLer, die nichtverinternetzten und die, die ihrer Mails nicht aufmachen, lesen können, daß der IGL-Vorstand die Sachen schon angepackt hat, kommt hier noch mal der offizielle IGL-Vorstansrundbrief:

Liebes IGL-Mitglied,

der IGL-Vorstand war in den letzten Jahren sehr aktiv und hat unter der Führung von Peter Finke wichtige Neuerungen angepackt. Wir haben uns viel vorgenommen und auch in Gang gebracht. Leider haben wir uns offenbar gegenseitig zu viel zugemutet. Peter Finke und Gerhard Ott sind leider von ihren Ämtern zurückgetreten. Guido Kox wird bedauerlicherweise in Oranienburg das Amt des Kassiers aus gesundheitlichen Gründen abgeben. Nora Brede ist schon im Februar 2010 aus dem Webteam ausgeschieden. Selbstverständlich wird die Vorstandsarbeit durch die Funktionäre kommissarisch bis zur Herbsttagung 2010 in Oranienburg weitergeführt. Der stellvertretenden Präsident Auke de Jong übernimmt bis dahin den Vorsitz. Um eine gewisse Kontinuität zu erhalten, haben wir beschlossen, diese Lücken schnellstmöglich zu schließen und in Oranienburg die wichtigen Ämter durch Neuwahlen zu besetzen. Wir hoffen, dass bis spätestens zu der Frühjahrstagung zusätzlich die Ämter des Medienbeauftragten/ Öffentlichkeitsarbeit und des RG- und AG-Koordinators besetzt werden können.

Mit dem heutigen Brief wenden wir uns persönlich an Sie, hoffen auf Verständnis für die Situation und auf Ihre Mithilfe. Zur Herbsttagung 2010 in Oranienburg müssen also drei Ämter neu besetzt werden.

1. Präsident (zur Wahl stellt sich Auke de Jong)
2. stellvertretender Präsident (zur Wahl stellt sich Martin Hallmann)
3. Kassier (zur Wahl stellt sich Carmen Scharschmidt)

Turnusmäßig wird zur nächsten Frühjahrstagung der gesamte Vorstand neu gewählt. Die Wahl in Baerental/Frankreich im Frühjahr 2011 soll dann verstärkt der Erneuerungen Raum geben und ermöglichen, dass wir uns neu positionieren. Bis dahin möchten wir die Zeit nutzen, neue Mitarbeiter im Vorstand zu integrieren. Wir bitten Sie herzlich zu prüfen, ob Sie für ein Engagement in der IGL bereit sind und für ein Ehrenamt innerhalb des Vorstandes kandidieren möchten. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie sich per Telefon oder Email bei Auke de Jong melden würden.

Auke de Jong
Email: @home.nl">pugnax@home.nl
Telefon Festnetz: 0031 522 260166
Telefon Mobil : 0031 657147839

Die IGL hat viel erreicht und ist eine lebendige Gemeinschaft, unsere Tagungen zeigen das immer wieder. Alle, die in der IGL eine Gemeinschaft sehen, der sie gern angehören, weil sie in vielfältiger Form zur Bereicherung einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung beiträgt, sollten jetzt Mut und Courage zeigen. Die IGL braucht Ihre Mitarbeit!

Mit freundlichen Grüßen

Auke de Jong im Auftrag der IGL-Leitung

"wir müssen uns Sisyphos als glücklichen Menschen vorstellen" A. Camus
" wir müssen uns Camus als Dummschwätzer vorstellen" Sisyphos


   
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marcus aus B.
(@marcus-aus-b)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 111
 

Hallo Charly und die Anderen,

erstmal vielen dank für die Ausführungen, Charly. Da hast du ja einigen Leuten aus der Seele gesprochen. Zum Teil auch mir.
Wie du ja schon gelesen hast werden einigen Änderungen, was den Tagungsablauf betrifft schon in Oranienburg wirksam. Ich hoffe wir haben dann eine schöne unstressige Tagung für alle Teilnehmer. Das Aktuelle Tagungsprogramm werde ich demnächst hier ins Forum posten und natürlich wird es auf der neuen Homepage einzusehen sein.

Nun noch zu einer anderen Sache, die du (Charly) angeschrieben hast.

Was will uns der Dichter damit sagen? Daß es ihm zu viel Blabla und zu wenig Blubb blubb war auf der Tagung hat er schon gesagt. Daß wir uns und unsere Rolle in der Aquaristik nicht zu wichtig nehmen sollen. Daß wir die IGL mit den Mitteln der IGL nicht zu einem gigantischen international operierenden Club aufblasen können. Daß wir uns nicht einbilden müssen, auch nur einen Hektar malaysischen Regenwald gerettet zu kriegen. Wir können unsere Fische halten, züchten und vielleicht, wenn es sehr gut läuft, auch erhalten. Mehr nicht.
Und wenn einer von uns den Eindruck gewinnen sollte, die Rosinen, die der Vorstand im Kopf hat und manchmal auch haben muß, werden zu groß, dann möge er den Rosinenbesitzer dazu auffordern, zur Melodie von „Yellow Submarine“ laut zu singen: “Wir sind doch nur ein Aquarienverein, Aquarienverein, Aquarienverein“. Das sollte helfen!

Das sehe ich nicht unbedingt so.

Auch wieder ein kleiner Exkurs zu einem Fussballverein.
Die Fans vom 1.Fc Union Berlin haben den Ausspruch gebildet,: " Andere Vereine haben Fans, wir Fans haben ein Verein."
Die Fans von Union haben ihrem Verein, das größte reine Fussbalstadion in Berlin gebaut.
Siehe auch hier: http://fc-union-berlin.de/magazin/magazin.php?menuid=420&topmenu=37&keepmenu=inactive

Ich bin nicht der Meinung, das die IGL NUR ein Aquarienverein ist. Und schon gar nicht irgendein Aquarienverein. Ohne ihre Mitglieder wäre die IGL sicher nicht da wo sie heute steht. Und sicherlich auch nicht ohne die manchmal Irrsinnig erscheinenden Vorstellungen einiger Mitglieder. Die IGL wäre nichts ohne ihre Mitglieder die auch etwas besonderes sind. Und wenn die IGL-Mitglieder ein Stück Regenwald retten wollen, dann schaffen sie das auch! Und Mitglieder die von den Utopien und Rosinen nichts halten, können ja auch in einen "nur"-Aquarienverein eintreten. Die IGL ist und bleibt (hoffentlich) weiterhin auch was besonderes. Und hebt sich weiterhin von einer grauen Masse ab. Ich hoffe, das es weiterhin aktive Mitglieder gibt, die mit ihren engagement dafür sorgen.

Schöne Grüße
Marcus

IGL 060
RG-Leiter BERLIN

"Wir sind uns selbst noch immer ein Rätsel und entfernen uns immer weiter vom Paradies, wenn wir vergessen, welche Bedeutung die Natur für uns hat." E.O.Wilson


   
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Charlyroßmann
(@charlyrossmann)
Noble Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 1828
Themenstarter  

Hi, Marcus!
Im Grund sehe ich das nicht so ganz anders als du.
Wäre die IGL ein stinknormaler Aquarienverein, dann wäre ich nicht dabei.
Wogegen ich mich wende, sind hochfliegende Pläne, ohne die Hausaufgaben gemacht zu haben.
Und das mit dem Regenwald, das glaubst du doch nicht im Ernst?!?!
Charly

"wir müssen uns Sisyphos als glücklichen Menschen vorstellen" A. Camus
" wir müssen uns Camus als Dummschwätzer vorstellen" Sisyphos


   
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chk
 chk
(@chk)
Noble Member
Beigetreten: Vor 22 Jahren
Beiträge: 1803
 

Ich habe auch Rosinen im Kopf und bin auch in keinem stinknormalen Aquarienverein. Was mir anhand der Diskussion auffällt, ist, dass die Mitglieder des Vereins selber nicht einmal fassen können, was die IGL eigentlich ist - wieder ein Zeichen dafür, dass es kein stinknormaler Verein ist, denn sonst stünde das irgendwo Schwarz auf Weiss.

... ach ja. Ich bin immer mehr geneigt diesen Thread dorthin zu packe wo er hingehört, nämlich in den IGL-Topic des Forums. Wundert Euch also nicht ..
Gruss, chk

>===:{ } >=:]
IGL 103


   
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MAtt
 MAtt
(@matt)
Eminent Member
Beigetreten: Vor 22 Jahren
Beiträge: 28
 

Hallo zusammen,

zuerst mal wollte ich für mich und vielleicht auch für den ein oder anderen hier festellen die IGL ist ein Aquarienverein.
Was hier in dieser Disskussion deutlicher den je wird, den genau das was so mancher versucht zu vermeiden in dem er eben keinem regionalen Verein beitritt habt ihr hier gerade in rein Kultur. Da wären in dieser Diskussion, Personalien, Veranstaltungsschelte, große Pläne und zu guter letzt die die es schon immer wußten. Kurzum Vereinsmeierrei. Die IGL füllt andere Inhalte und hat andere Ziele aber ansonsten sind wir alle doch im "Karnvalsverein".

Ich bin in mehr als einem Verein und habe mit dieser klassischen Menschlei keine Probleme und bin auch immer kostruktiv in Prozesse wie diesen im Moment gegangen, den die nächsten werden die besseren sein so sie es schaffen allen Erwartungen der "Fans" gerecht zu werden.

Meine Meinung und nur meine Meinung

Grüße Matthias

Aquarien Freunde Mannheim

*ES GIBT DINGE DIE MUSS MANN NICHT ERKLÄREN*


   
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Auke
 Auke
(@auke)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 213
 

Ich habe auch Rosinen im Kopf und bin auch in keinem stinknormalen Aquarienverein. Was mir anhand der Diskussion auffällt, ist, dass die Mitglieder des Vereins selber nicht einmal fassen können, was die IGL eigentlich ist - wieder ein Zeichen dafür, dass es kein stinknormaler Verein ist, denn sonst stünde das irgendwo Schwarz auf Weiss.

... ach ja. Ich bin immer mehr geneigt diesen Thread dorthin zu packe wo er hingehört, nämlich in den IGL-Topic des Forums. Wundert Euch also nicht ..
Gruss, chk

aber es steht ja irgendwo Schwarz auf Weiss .... lese hierzu mal paragraf 2 unserer Satzung ...
"Artenschutz Biotopschutz sind Ziele der IGL. Diese werden direkt durch eigene Initiativen oder indirekt durch die Förderung von Projekten anderer Organisationen zu erreichen versucht. Die Vorstellung solcher Projekte findet mindestens einmal jährlich während einer IGL-Tagung statt."

In letzter Zeit habe ich aber entdeckt das es zwecklose Ziele und ziellose Zwecke geben kann. :wink: Insofern ich weiss ist das Sandelia project das letzte was es hierzu an konkretes gegeben hat. Ich interessiere mich aber weiterhin für konkrete und realistische Vorschläge die an paragraf 2 unserer Satzung Ausführung geben können. Ist zb. Zusammenarbeit mit andere Organisationen sinnvoll? Es gibt zb. eine Organisation die sich bemüht um die Lebensraume (zb. in Borneo) von Affen zu schutzen. Diese Lebensraume befinden sich auch entlang Flussregionen wo unsere Fische ihren natürlichen habitat haben. O.K. klingt interessant (habe ich mir selbst gedacht) ... und jetzt .. ???

gruss,
Auke


   
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Charlyroßmann
(@charlyrossmann)
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Beigetreten: Vor 19 Jahren
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Hallo!
Und genau das ist unser Problem: Wir haben Ziele in der Satzung stehen, die wir als - sorry - Aquarienverein nicht gestemmt kriegen.
Sandelia-Projekt: Von drei Tümpeln in Südafrika die Azolla abfischen, das wars, und nicht mal das hat gefunzt.
Betta coccina-Zuchtbuch: erfolglos abgebrochen.
Und jetzt soll tatsächlich der Regenwald gerettet werden?
Ich stelle mir gerade vor, wie die indonesische Holzmafia vor euch zittert.
Versucht es doch erst mal mit einem Kammolchbiotop vor eurer Haustür!
Versucht einfach mal, dem nächstbesten Angelverein den Besatz eines Molchgewässers mit Fischen verbieten zu lassen.
Schon daran werdet ihr euch die Zähne ausbeißen.
Damit wir uns richtig verstehen, ein Kuchen wie die IGL ist ohne Rosinen langweilig, aber Traumtänzerei hilft uns auch nicht weiter.
Charly, der Käsekuchen mit und ohne Rosinen mag.

"wir müssen uns Sisyphos als glücklichen Menschen vorstellen" A. Camus
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marcus aus B.
(@marcus-aus-b)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 111
 

HeyHo,

natürlich kriegen wir sie gestemmt. Es braucht nur jemanden der sich darum kümmert.
Und wenn man richtig ließt:

Diese werden direkt durch eigene Initiativen oder indirekt durch die Förderung von Projekten anderer Organisationen zu erreichen versucht.

Steht dort auch durch indirekte Initiativen!! Natürlich reicht es nicht wenn wir uns als IGL vor die Holzfäller stellen. Aber wir können andere Organisationen unterstützen und/oder mit ihnen zusammenarbeiten.

Warum hat das Sandelia-Projekt nicht funktioniert? Weißt du es genau? Eigentlich weiß es nämlich niemand. Weil sich keiner drum kümmert.

Betta coccina- Zuchtbuch: hat sich keiner drum gekümmert....oder mitgearbeitet

Auch hier in Deutschland wirst du verbündete finden die mit dir den Kammmolch retten (Nabu, BUND, etc.) Zudem ist der Kammmolch eine streng Geschützte Art und das sogar nach FFH-Richtlinie. Aber das geht hier zu weit... Wenn du Fragen zur Kammmolchrettung hast, schreib mir ne mail.. :)

Schwierig wird es nur die Leute für den Naturschutz zu sensibilisieren. Auch hier in der IGL! Vielen reicht es einfach den teuren Betta zu Hause zu züchten und auf der Börse zu verscherbeln...

Käsekuchen nur OHNE Rosienen!

Grüße
Marcus

IGL 060
RG-Leiter BERLIN

"Wir sind uns selbst noch immer ein Rätsel und entfernen uns immer weiter vom Paradies, wenn wir vergessen, welche Bedeutung die Natur für uns hat." E.O.Wilson


   
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Charlyroßmann
(@charlyrossmann)
Noble Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
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Siehst du, Marcus, das ist das Problem: Keiner kümmert sich, keiner macht mit.
Wenn wir schon ein schlappes Zuchtbuch nicht hinkriegen, wie sollen wir den Regenwald retten oder wenigstens den Kammolch?
Ich hätte da eine ketzerische Idee, für die mich der Schatzmeister wahrscheinlich schlägt: Die Kohle, die wir bei der MAK-Übersetzung einsparen, könnte wenigstens zum Teil in ein Naturschutzprojekt gehen.
Ob das jetzt den Parosphromenus oder den Kammolchen hilft, ist nicht so wichtig, wobei Kammolche aber viel schöner sind.
Vielleicht sollten wir es mal so sehen: Wir benutzen die Regenwälder und andere Ökosysteme seit Jahr und Tag als Selbstbedienungsladen für unser Hobby.
Wäre doch mal Zeit, was zurück zu geben.
Charly
P.S.: Du hast recht, Käsekuchen ohne Rosinen ist besser.

"wir müssen uns Sisyphos als glücklichen Menschen vorstellen" A. Camus
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Auke
 Auke
(@auke)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 213
 

Ich hätte da eine ketzerische Idee, für die mich der Schatzmeister wahrscheinlich schlägt: Die Kohle, die wir bei der MAK-Übersetzung einsparen, könnte wenigstens zum Teil in ein Naturschutzprojekt gehen.
Ob das jetzt den Parosphromenus oder den Kammolchen hilft, ist nicht so wichtig, wobei Kammolche aber viel schöner sind.
Vielleicht sollten wir es mal so sehen: Wir benutzen die Regenwälder und andere Ökosysteme seit Jahr und Tag als Selbstbedienungsladen für unser Hobby.
Wäre doch mal Zeit, was zurück zu geben.
Charly

Das finde ich gar keine ketzerische Idee. Es ist sogar einen konkreten realistischen Vorschlag !!
Auke


   
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