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Züchter oder Vermeh...
 
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Züchter oder Vermehrer

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Anke
 Anke
(@anke)
Honorable Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 538
Themenstarter  

tja..das ist immer wieder die Frage..

...wann ist man noch Vermehrer von Fischen,

oder ab wann darf man sich zu den Züchtern zählen?

Hängt es von der Anzahl der vermehrten Arten ab, von der Ausbeute an Jungfischen..oder wovon?

Bei einem Vortag beim Datz Forum 2007 (?) in Stuttgart hat Gerhard Ott dazu eine interessante Erklärung geliefert...aber ich bekomme sie nicht mehr zusammen :oops:
vielleicht liest er ja zufällig mit?!

Wie seht Ihr das?

Neugierige Grüsse
Anke

Nicht braun oder beige..das heisst champagnerfarben


   
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Charlyroßmann
(@charlyrossmann)
Noble Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 1828
 

Hallo, Anke!
Züchter ist einer erst, wenn er von selbstgezogenen Jungfischen wieder Nachzucht hat. Alles andere kann Glück sein. du weißt ja, der IQ des Landwirts ist oft umgekehrt proportional zur Größe der Knollenfrucht.
Charly

"wir müssen uns Sisyphos als glücklichen Menschen vorstellen" A. Camus
" wir müssen uns Camus als Dummschwätzer vorstellen" Sisyphos


   
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(@fisch-papa)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 139
 

Hallo Anke,

den von Dir angesprochenen Vortrag kenne ich zwar nicht, aber das Wort Vermehrer hört sich für mich etwas abwertend an, vielleicht ist das auch so gewollt. Ich stehe hoffentlich/vermutlich nicht alleine da, wenn ich sage, dass ich lieber 2 kerngesunde Nachwuchs-Fische habe, als einen kränkelnden Schwarm aus 100 Tieren. Natürlich freuen wir uns, wenn ein paar mehr gesunde Jungfische durchkommen, das zeigt uns, dass wir einiges richtig machen. Ich dränge meine Fische nicht, sich zu vermehren (z.B. mit Temperaturerhöhung), ärgere mich nicht, wenn sie es nicht tun, freue mich aber, wenn sie es machen. So habe ich den meisten Spaß an meinen Fischen.

Vermehrer sind für mich die "professionellen" gewinnorientierten Vertreiber von mit Antibiotika aufgepeppelten halbtoten Tieren. Daher klingt "Vermehrer" für mich negativ.

Auf der anderen Seite wiederum ist unter dem Aspekt der Arterhaltung eine gezielte Vermehrung von gefährdeten Arten als positiv zu werten, wenn denn tatsächlich die Arterhaltung und nicht der Gewinn im Vordergrund stehen. Ich vermute, dass kaum jemand aus diesem Forum mit der Aquaristik Gewinne erwirtschaftet, die meisten werden froh sein, wenn sie wenigstens ihre Kosten decken könnten. Selbst das gelingt nur den wenigsten.

Mein Fisch-Nachwuchs hat sich zwar auch schon fortgepflanzt, aber dennoch würde ich mich nicht als Züchter bezeichnen, dafür lege ich zu geringen Wert auf Nachwuchs.

Gestern haben meine Orange-Buschfische gelaicht. Bin gespannt, was daraus wird.

Gruß

Hansi
(kein Vermehrer - kein Züchter - nur Tierfreund!)

Trichopsis vittata (Koh Samui), Betta raja, Betta unimaculata, Microctenopoma ansorgii, Trichogaster leerii


   
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(@cartman)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 16 Jahren
Beiträge: 126
 

Hallo

Ich bin Vermehrer da ich weder Selektiere noch das Ziel habe genetische Eigenschaften "Umzuformen" bzw. Verstärken/Schwächen ...das ist verschiedenen Labyrinther und Barben in der zigsten Generation hier rumschwimmen hab hat nichts zu Sache...

Gruss Tom


   
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(@riverfrau)
New Member
Beigetreten: Vor 16 Jahren
Beiträge: 2
 

Hallo zusammen
Interessantes Thema..ich sehe das nur eher umgekehrt wie Hansi..für mich sind "Züchter" eher diejenigen, die ja gezielt vermehren, eben um zu verkaufen, meistens jedenfalls. Uns betrachte ich als Vermehrer, zumal die Fische das bei uns eben auch alleine machen und wir nichts zutun. Corydoras laichen nun hauptsächlich im diese Jahreszeit..machen sie es ist es schön, wenn nicht, dann eben nicht.Dasselbe gilt bei den L-Welsen ..einmal angefangen haben sie meist regelmäßig Gelege.. Und die Unkosten decken kann man sowieso kaum, ausser man hat Arten die Unmengen an Nachwuchs haben. die man dann verkaufen kann
Also was nun..Ich eher Zufallsvermehrer :???:
LG
Martina, die die Fische auch als Hobby und Lieberei hält


   
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(@wagtail)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 105
 

Hallo,

Vermehren tun sich die Fische - es werden mehr. Ein " Vermehrer" ist jemand, bei dem das passiert. Er lässt sie sich vermehren.

Zucht hingegen setzt immer ein Zuchtziel vorraus. Züchten ist also geplantes Vermehren lassen. Das Zuchtziel muss keine Gestalts/Merkmalsveränderung beinhalten - alleine das Ziel ein Paar bestimmter Fische im Zuchtbecken zur Nachzucht zu bewegen, indem man aktiv auf die erforderlichen Parameter (Wasser, Futter,Temperatur...) Einfluss nimmt - ist Zucht, wenn es denn gezielt funktioniert.

Wichtig ist zu bemerken das beide Begriffe sich nicht ausschließen.

Dies ist besonders interessant , da viele Fische sich in Artbecken extensiv vermehren. Ob dies dann Zucht ist, hängt davon ab, ob der Aquarianer sie mit Zuchtabsichten extra so hält. Gibts es unbeabsichtigten Nachwuchs ist er Vermehrer - hat er es beabsichtigt so betreibt er eine(Erhaltungs)Zucht.

In Hochzuchtkreisen (Zucht nach Standard z.B. von Hunde,Katzen,Ziervögel,Lebendgebärende usw) wird für das unkontrollierte Züchten (auf Masse - mit wenig oder keiner Selektion, ohne hochzüchterische Absichten - also ohne Augenmerk auf Standard und Verbesserung der Merkmale) häufig das Wort "Vermehrer" oder "Vermehrung" benutzt. In dem Sinne dann eher abwertend bzw. distanzierend zur "Hochzucht" gemeint.

...das sind meine Gedanken dazu...

gruß tobi


   
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(@cartman)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 16 Jahren
Beiträge: 126
 

Hoi

Wobei die Hochzucht bei Hunden eher abwertend zu verstehen ist,aber das ist ein anderes Thema ....

Gruss Tom


   
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(@wagtail)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 105
 

Hi,

Wobei die Hochzucht bei Hunden eher abwertend zu verstehen ist,aber das ist ein anderes Thema ....

Versteh ich nicht ganz...zumal deine Aussage ziemlich pauschal formuliert ist. Die Mehrzahl der Hunderassen wird doch nach Standard gezüchtet, ohne das sie HD zeigen oder Atemprobleme haben.

tobi


   
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 emha
(@emha)
Honorable Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 693
 

Müsst Ihr nix arbeiten ?

Martin Hallmann


   
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Anke
 Anke
(@anke)
Honorable Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 538
Themenstarter  

Müsst Ihr nix arbeiten ?

Stellst Du die Frage als Züchter oder als Vermehrer ??
Gruss
Anke :wink:

Nicht braun oder beige..das heisst champagnerfarben


   
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 emha
(@emha)
Honorable Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 693
 

Wir sollten eine Gruppe aufmachen, die sich wöchentlich trifft und die neuesten Gefühle der einzelnen "beleuchtet". Ich selbst kann nicht sagen, als was ich schreibe, Anke. Mein Selbstfindungsprozess ist noch nicht abgeschlossen und manchmal kommt Boshaftigkeit durch. Werde heute abend mal meine Fische fragen, wie sie mich finden. Lasst euch nicht abhalten, macht weiter!

Martin Hallmann


   
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R.Brode
(@r-brode)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 17 Jahren
Beiträge: 484
 

Ich seh das im Wesentlichen so wie Tobi (Wagtail)...

Ich versuchs mal so zu begründen:

Vermehren tun sich die Fische selber, da greift ja keiner ein (künstl befruchtung etc..), wir Aquarianer wir bieten ihnen nur die Umgebung das zu tun oder halt nicht.

Da gibt es den Halter, der Fischen Platz und Nahrung bietet, keinen besonderen Wert auf Nachzucht oder Arterhalt im eigenen Aquarium legt, bei ihm gibt es meist Gesellschaftsaquarien bunt gemischt, aber oft auch gar nicht erst mit fortpflanzungsgerechten Wasserwerten oder Nahrung.

Dann gibt es den Vermehrer, oder Vermehrungs-Assistenten, der es toll findet wenn sich die Fische Vermehren, ihnen deshalb auch entgegenkommt, aber der dennoch das Aquarium als "Fernseher" betrachtet und nicht als Brutkasten

Und dann gibts natürlich den Züchter, oder Vermehrungs-Manager, dessen Anliegen es ist Von seinen Fischen Nachzuchten zu erzielen, der viel dafür macht dass das klappt, deraber deshalb noch lang nicht kommerziell tätig sein muss.

Also für mich ist es eben der Pflege-Hintergrund, der einen zu dem macht als was man dann bezeichnet werden kann. Ein gewisser Nachzuchterfolg gehört natürlich beim Züchter dazu, ob er jedoch nur für die Bestandsselbsterhaltung züchtet, oder intensiver tut für den Begriff Züchter meiner Ansicht nach nichts zur Sache.

Wünsch euch allen ein schönes Wochenende und schöne Faschingstage!

viele Grüße , Richard Fischer, geb. Brode

IGL120


   
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K. de Leuw
(@k-de-leuw)
Noble Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 2034
 

Hallo zusammen,

vorweg: Nein, ich muss heute meinem Brotwerwerb nicht nachgehen. :jump:

Wenn man mal ein Lexikon bemüht, steht da unter Züchtung (Zucht): Beeinflussung von Populationen, ... durch Auslese, gelenkte Kreuzungen und künstlich erzeugte Mutationen.

Bleibt darüber zu streiten, inwieweit ich Auslese betreibe, wenn ich z. B. einige Kletterfische in ein Aquarium setze, mit der Schöpfkelle Eier entnehme, die aufwachsenden 11 Jungen behalte und beisammen lasse, bis nach 10 Jahren nur noch drei leben und zwei von denen wieder Nachwuchs produzieren. Oder wenn ich über Generationen von Schlangenkopffischen immer eine Gruppe aufziehe, aus der sich dann ein oder zwei Pare finden.

Gelenkte Kreuzungen und künstlich erzeugte Mutationen kann ich ausschließen, aber Auslese nicht, und sei es durch die Bedingungen, die ich ihnen biete. So unterscheiden sich z. B. über viele Generationen nachgezogene Weichwasserfische oft dadurch von ihren Vorfahren, dass ihre Gelege mit härterem Wasser zurechtkommen. Dabei wurden sie nicht gezielt darauf ausgelesen, sondern man verwendete aus praktischen Gründen immer früher in der Aufzucht Leitungswasser, das selektierend wirkte. So etwas bezeichnet man auch als Domestikation.

Gruß, Klaus


   
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