Ist das so richtig, oder sind die Unterschiede in der Salzkonzentration relativ zur Salzlösung der Zelle marginal bzw. für die Nierenarbeit nicht ausschlaggebend.
Wir reden hier zumindest von einem Faktor 6! Bei NaCl (Kochsalz) geht es um bis zu mehr als den Faktor 100!
b.) der Salzverlust an des Außenmedium kompensiert werden muß.
Maybe that is why Paros have troubles with harder water, and maybe not with water with a little bit salt?
Auch, dass die heilsame Wirkung von Natriumchlorid, die wir gelegentlich in Anspruch nehmen müssen, Ursachen in der physiologischen Anpassung der Weichwasserfische an ihre Umwelt hat.
Ich gehe mittlerweile soweit, daß Salzzugaben (besser Meersalz als reines Kochsalz) eine Kompensation von Mangelerscheinungen darstellt und ursächlich der Mangel zur Krankheit führte.
Ich bezweifle mittlerweile, daß Piscioodinium im Weichwasser nur deshalb so häufig vorkommt, weil es sich dort so wohlfühlt, sondern weil unsere Salzmangelfische dafür von uns anfällig gemacht werden.
Vielleicht liegt in diesem Salzmangel auch die Vorliebe für Artemia-Nauplien, denn Salze werden zum Teil über die aufgenommene Nahrung ersetzt, während die Kiemen als das wichtigste osmoregulatorische Organ sogar noch die Nieren übertreffen.
U.a. gehen folgende biologisch wichtigen Salze verloren: KCl (Kaliumchlorid), NaCl (Natriumchlorid = Kochsalz), CaCl2 (Calciumchlorid) und MgCl2 (Magnesiumchlorid) und dies spricht
a.) für die Verwendung von Meersalz
b.) für zeitweilig "härtere" Wasserverhältnisse
c.) für regelmäßige Wasserwechsel
d.) für das Verfüttern von Artemia
Thomas
Lieber Thomas, die Salzgeschichte wirft bei mir auch noch weitere Fragen auf. Heißt das in der Praxis, dass wir durch eine (leichte, wie leicht?) Salzzugabe unseren Paros helfen? Sozusagen als Verbesserung ihrer Dauerumwelt?
Aber ich wollte in erster Linie auf Deine vorhergehende Klarstellung zu meiner Eihüllenfrage eingehen. Auch das hat mir schon wieder weitergeholfen. Trotzdem zunächst noch eine Frage zur Terminologie:
Die Eimembran ist eine unmittelbar dem Eikern auf- oder anliegende Haut, sozusagen letzte Instanz für alles, was von außen kommt, bevor es "das eigentliche Ei" erreicht? Richtig?
Davor liegen mehrere (richtig?) Eihüllen, Du sprichst von dreien (tertiäre, sekundäre, primäre)? In dieser Reihenfolge von innen nach außen?
Müssen es immer drei sein? Können es auch zwei oder vier sein? Warum mehrere? Haben sie verschiedene Aufgaben? Die eine wehrt Angreifer A ab, die zweite Angreifer B usw.? Weißt Du etwas über ihre unterschiedlichen Funktionen? Oder geht es einfach nachdem Motto: Doppelt hält besser?
Wir sind uns einig darüber, dass Paroeier sehr empfindlich gegen unpassende osmotische Verhältnisse und gegen zu hohe Keimbelastung sind. Ich erinnere mich aber, dass Karen einmal darauf hingewiesen hat, dass sie von der größtmöglichen Keimarmut nichts hielte, weil in ihren Becken gute Zuchterfolge bei relativ hohem Infusorienbestand vorkämen, und die lebten ja wohl von Bakterien.
Ist dies nur eine Frage der Quantitäten ("Es ist gerade noch mal gut gegangen") oder auch eine Frage der Zusammensetzung der Bakterienflora und ggflls. anderer Keime? Was könnten dies für Keime sein?
Und: Gibt es einen einfachen "Keimzahltest"? Ist - was ich vermute - der pH-Wert ein solcher einfacher Keimzahltest? Hat deshalb Günter Kopic seine ornaticauda erst bei pH 2,9 mit Erfolg gezüchtet, weil er erst dann das Wasser parktisch keimfrei bekam?
Ich weiß: zuviele Fragen. Aber nur eine einzelne davon beantwortet wäre ja schon eine große Hilfe.
Peter Finke, Bielefeld
Ich habe nur einige Anmerkungen zur Verwendung von Salz bei Paros (und kleinen Betta). Diese kann ich nicht komplett bewerten, deshalb lasse ich die Aussagen isoliert stehen um nicht einer "richtigeren" Bewertung durch andere vorzugreifen.
1. Untergasser betonte bei einer Veranstaltung einmal, dass man mit der Zugabe von einer kleinen Menge MEERsalz den kompletten Spurenelementebedarf von Weichwasserfischen (konkret ging es um Diskus) bedienen kann. Er hielt davon mehr, als von Handelspräparaten.
2. Eine kräftige MEERsalzzugabe von 3 TL oder 1 EL / 1o Liter wende ich im Oodiniumfalle zusammen mit Hexa Ex/Spirohexol als Behandlung für 10 Tage an. Dagegen sind die Weichwasserfische, kleine rote Betta, gedrungene Schaumnestbauer und Paros nachweislich tolerant. Deshalb gehen sie jedenfalls nicht ein.
3. Lässt man Paros oder kleine rote Betta länger in hoher (wie oben genannt oder 50% davon) Salzkonzentration schwimmen, reagieren sie erst nach längerer Zeit mit Aufschwemmen des Körpers und so einem Krankheitsbild, das wir Bauchwassersucht, Schuppensträube nennen. Dann ist es zu spät. Ich denke, dass die Nieren mit der Zeit überbeansprucht werden.
Ich verwende grundsätzlich Meersalz, da es mir igendwie "milder" erscheint. Allerdings ein sehr, sehr subjektiver Eindruck.
Vielleicht könnt ihr etwas damit anfangen.
Martin Hallmann
Lieber Thomas, die Salzgeschichte wirft bei mir auch noch weitere Fragen auf. Heißt das in der Praxis, dass wir durch eine (leichte, wie leicht?) Salzzugabe unseren Paros helfen? Sozusagen als Verbesserung ihrer Dauerumwelt?
In der Praxis bedeutet es für mich, daß ich meine Tiere für 3 bis 6 Monate pro Jahr auf Urlaub schicke, indem die Umwelt so ist, daß sie nicht zur Fortpflanzung schreiten.
Bei einer "Erkrankung" benutze ich Meersalz.
Bei der Quarantäne halte ich mich strikt an Martins Beispiel und lasse meine neu erworbenen Tiere in Meersalz und Hexa-Ex schwimmen.
Auch zur Aufzucht meiner Artemien benutze ich Meersalz.
Im Übrigen achte ich auf einen Leitungswasseranteil im Wechselwasser und auch das Lebendfutter kommt i.d.R. mit einem Schuß Leitungswasser ins Aquarium. Die wenig gespülten Artemien transportieren mir die Inhaltsstoffe des Meersalzes über den Magen in die Fische und die absterbenden Artemien über die Kiemen. Ich entferne die (sehr langsam) ansteigende Mulmschicht am Boden meiner Aquarien erst dann, wenn ich Planarien bemerke.
Aber ich wollte in erster Linie auf Deine vorhergehende Klarstellung zu meiner Eihüllenfrage eingehen. Auch das hat mir schon wieder weitergeholfen. Trotzdem zunächst noch eine Frage zur Terminologie:
Die Eimembran ist eine unmittelbar dem Eikern auf- oder anliegende Haut, sozusagen letzte Instanz für alles, was von außen kommt, bevor es "das eigentliche Ei" erreicht? Richtig?
Ja. Die Zell- oder Plasmamembran (nicht Eimembran) umgibt jede Zelle, ist ein integraler Bestandteil und wirkt als selektive Barriere für Stoff-, Energie- und Informationsaustausch zwischen Zelle und Umwelt als auch innerhalb der Zelle. Sie ist keine Haut, aber das ist alles Definitionssache...
Davor liegen mehrere (richtig?) Eihüllen.
Ja.
Du sprichst von dreien (tertiäre, sekundäre, primäre)?
Ja. Ich vermute drei, weiß es aber nicht. Es könnten auch durchaus nur zwei sein.
In dieser Reihenfolge von innen nach außen?
Die primäre liegt direkt der Zelle an, im Beispiel des Hühnereis ist die tertiäre die Kalkschale, die sekundäre liegt dazwischen.
Müssen es immer drei sein? Können es auch zwei oder vier sein?
s.o.
Warum mehrere?
s.u.
Haben sie verschiedene Aufgaben?
Das nehme ich doch sehr stark an. Die äußerste wird sicher dem mechanischen Schutz dienen, die innere(n) sind vielleicht semipermeabel und regulieren den Wassergehalt (z.B. beim Reptilien- und Hühnerei)? Ich weiß es nicht...
Die eine wehrt Angreifer A ab, die zweite Angreifer B usw.? Weißt Du etwas über ihre unterschiedlichen Funktionen? Oder geht es einfach nachdem Motto: Doppelt hält besser?
s.o.
Wir sind uns einig darüber, dass Paroeier sehr empfindlich gegen unpassende osmotische Verhältnisse und gegen zu hohe Keimbelastung sind. Ich erinnere mich aber, dass Karen einmal darauf hingewiesen hat, dass sie von der größtmöglichen Keimarmut nichts hielte, weil in ihren Becken gute Zuchterfolge bei relativ hohem Infusorienbestand vorkämen, und die lebten ja wohl von Bakterien.
Ist dies nur eine Frage der Quantitäten ("Es ist gerade noch mal gut gegangen") oder auch eine Frage der Zusammensetzung der Bakterienflora und ggflls. anderer Keime?
Ich denke es wird beides zutreffen.
Was könnten dies für Keime sein?
Auch diese Frage kann ich Dir leider nicht beantworten.
Und: Gibt es einen einfachen "Keimzahltest"? Ist - was ich vermute - der pH-Wert ein solcher einfacher Keimzahltest?
Jein. Ich bin davon überzeugt, daß es für alle Bedingungen Spezialisten geben wird, die sich "ohne" Konkurrenz ungestört vermehren können.
Hat deshalb Günter Kopic seine ornaticauda erst bei pH 2,9 mit Erfolg gezüchtet, weil er erst dann das Wasser parktisch keimfrei bekam?
In diesem speziellen Fall wird das wohl so gewesen sein, aber der Erfolg resultiert bestimmt aus einer Summe von Faktoren und läßt sich mit Sicherheit nicht alleine auf dem pH-Wert aufhängen, auch wenn wir die anderen Faktoren weder kennen noch direkt beeinflussen können.
Ich weiß: zuviele Fragen.
Definitiv: Nein!
Aber nur eine einzelne davon beantwortet wäre ja schon eine große Hilfe.
Ich glaube nicht, daß ich Dir groß helfen konnte, aber die mir zugängige Literatur beschreibt unsere Fragen leider nahezu gar nicht.
Thomas
Ich habe nur einige Anmerkungen zur Verwendung von Salz bei Paros (und kleinen Betta). Diese kann ich nicht komplett bewerten, deshalb lasse ich die Aussagen isoliert stehen um nicht einer "richtigeren" Bewertung durch andere vorzugreifen.
1. Untergasser betonte bei einer Veranstaltung einmal, dass man mit der Zugabe von einer kleinen Menge MEERsalz den kompletten Spurenelementebedarf von Weichwasserfischen (konkret ging es um Diskus) bedienen kann. Er hielt davon mehr, als von Handelspräparaten.
Ich kann mir ebenfalls nur schwer vorstellen, daß auf synthetischem Weg alle Inhaltstoffe den Handelspräparaten hinzugefügt werden.
2. Eine kräftige MEERsalzzugabe von 3 TL oder 1 EL / 1o Liter wende ich im Oodiniumfalle zusammen mit Hexa Ex/Spirohexol als Behandlung für 10 Tage an. Dagegen sind die Weichwasserfische, kleine rote Betta, gedrungene Schaumnestbauer und Paros nachweislich tolerant. Deshalb gehen sie jedenfalls nicht ein.
Das kann ich bestatigen; dank Martin bin ich überhaupt auf diese Behandlungsmethode gekommen.
3. Lässt man Paros oder kleine rote Betta länger in hoher (wie oben genannt oder 50% davon) Salzkonzentration schwimmen, reagieren sie erst nach längerer Zeit mit Aufschwemmen des Körpers und so einem Krankheitsbild, das wir Bauchwassersucht, Schuppensträube nennen. Dann ist es zu spät. Ich denke, dass die Nieren mit der Zeit überbeansprucht werden.
Das kann ich ebenfalls bestätigen und das Nierenversagen wäre logisch.
Ich verwende grundsätzlich Meersalz, da es mir igendwie "milder" erscheint. Allerdings ein sehr, sehr subjektiver Eindruck.
Auch das ich kann bestätigen; rein chemisch betrachtet wäre es auch logisch.
Thomas
Peter wrote:
die Salzgeschichte wirft bei mir auch noch weitere Fragen auf. Heißt das in der Praxis, dass wir durch eine (leichte, wie leicht?) Salzzugabe unseren Paros helfen? Sozusagen als Verbesserung ihrer Dauerumwelt?
Because salt increases the conductivity, as Geert already pointed out, I'm very careful with adding salt to a Paro aquarium. You create water parameters that are different from the water that Paros are adapted to.
Salt may help to fight against parasites on the fish, because the salt irritates the fish' skin and thus simulates the fish to create more protective mucus (Schleim) on its skin.
Also, I would recommend to be very careful to mix salt with chemical fish medicines. Salt may react with one or more of the medicine ingredients.
fr. grüsse,
Karen
Ich bin durch "Zufall" auf folgenden Artikel gestoßen:
http://www.datz.de/MEIZ2DHAlAnYt7Yp7F1o ... 03588DABA6
Hier wird auf vorbildliche Art und Weise "unsere" Wasserthematik behandelt. Sehr lesenswert!
Thomas
Na das ist doch schön, da steht doch im Prinzip auf unsere Paros übertragen das drin, was ich (wir) immer schon vermutete(n):
1. Die Paros haben sich in ein Biotop gefügt, dass grenzwertige Bedingungen aufweist. Sie schaffen es, aber andere -unter normalen Lebensbedingungen lebensfähigere (Beispiel Tilapien) Konkurenten schaffen es nicht mit dem sauren Milieu zurechtzukommen.
2. Paros können durchaus in härteren oder auch weichem Klarwasser leben. Es müsste ihnen dadurch das Leben sogar etwas "erleichtert" werden. In der Natur würden sie nach m. Einschätzung dort bald gefressen/verdrängt.
3. Zur Keimarmut stellt der Autor fest, dass es so ist, dass Huminstoffe definitiv keimhemmend wirken und das dieser Tatsache eine wichtige Bedeutung zukommen könnte. Durch ihre Kleinheit (ungünstiges Oberflächen/Voluumen-Verhälnis) sind Kleinfische wie Paros insbesonders von den o. g. Faktoren betroffen, auch von der Keimbelastung.
Der Artikel ist prima, soweit ich das als Laie beurteilen kann. Also, wer macht den Versuch mit einem (annähernden) Durchflussaquarium für P. ornaticauda? Dann könnte die Zucht klappen (wenn die anderen Faktoren stimmen!!!!).
Martin Hallmann
Also, wer macht den Versuch mit einem (annähernden) Durchflussaquarium für P. ornaticauda? Dann könnte die Zucht klappen (wenn die anderen Faktoren stimmen!!!!).
Genau darüber denke ich schon eine ganze Weile nach. Mit Durchfluss kann ich (leider) nicht dienen und hätte auch keine Idee wie man die Huminstoffe dauernd nachliefern könnte von etwaigen pH-Wert-Schwankungen ganz zu schweigen - eigentlich kann man bei Durchfluss nur die konkreten Wasserbedingungen bieten die eben bei z.B. der Osmoseanlage rauskommen. Ob das i.O. ist?
Alternativ könnte man ein Becken über einen UVC-Filter laufen lassen, aber der zerstört auf molekularer Ebene die Huminstoffe, abgesehen davon, daß er nur bei Klarwasser effektiv funktioniert. Ein steriles Becken mit Ablaichmöglichkeit, Osmosewasser mit einem Schuss Leitungswasser, UVC-Filter und vielleicht ein (nicht aufhärtender) Aktivkohlefilter. Die Tiere nur zum Ablaichen und bis zum Schlupf einsetzen und dann wieder desinfizieren usw.usf..
Will ich das?
...
Wenn ihr mit dem Ansatz einverstanden seid probier ich es mit einem meiner zwei Paare aus.
Thomas
(...) 2. Paros können durchaus in härteren oder auch weichem Klarwasser leben. Es müsste ihnen dadurch das Leben sogar etwas "erleichtert" werden. In der Natur würden sie nach m. Einschätzung dort bald gefressen/verdrängt. (...)
Man sollte aber wohl noch hinzufügen, dass die Eier der Paros sich in härterem Wasser nicht (kaum?) entwickeln würden, s. die alten Versuche von Foersch.
Thomas sollte seinen Versuch mit dem UVC-Filter wagen.
Peter Finke, Bielefeld
Thomas, if you like to try this, you should go ahead!
And sure, I'm interested in the results.
But..... (here come Karen's critical notes again):
I think that understanding why Parosphromenus sometimes successfully spawn and the fry grows normally, and why sometimes things go wrong, is not really known by us.
We have some knowledge of what works and why, but on the other hand we do not succeed to breed our Paros successfully every time! Sometimes the fish do not spawn, sometimes the eggs won't hatch, or the young fry doesn't survive, or the fry survives but has growth problems.
A natural habitat (and an artificial habitat as well) is very complex. We know about some parameters, such as PH, temperature, dGH, available food, etc. We try to control these parameters and make sense of the results. But there are many more variables that we can not measure, and probably many more of which we even do not know that they exist!
I know several examples of experienced fish breeders who tried to breed Paros. They copied the circumstances I breed them in, following my advice, but they didn't succeed . The fish never spawned. I can't explain why...
I know one example of a breeder who put the P. sumatranus he got from me in tap water, with PH 8 / dGH circa 15 - against my advice. Guess what: the fish spawned within a week, and the fry grew up normally! I should add here: I trust that the information that this breeder gave me is true, but I did not have the opportunity to check the water parameters and the fish myself.
One more example to show why I think it is so difficult to be conclusive about how to breed Parosphromenus:
Do I think that 'Keimdruck' is an important factor?
Yes, I think so, but... :
The only P. ornaticauda young that I managed to raise so far, have been born and raised in a tank that is full of blue algae and has lots of tiny organisms (infusoria) living it. In other words, my only success with P. ornaticauda breeding so far, is in a tank where the 'Keimdruck' clearly is not low.
The set-up that Thomas suggests may help us to understand a little more. And even if the results are confusing, it could still be interesting! My critical note is that we shouldn't ignore the complexitiy of it all, our limitations to measure, and our limitations in being able to really understand and draw conclusions.
Good luck Thomas (no, I'm not being seriously cynical here)!
Karen
A natural habitat (and an artificial habitat as well) is very complex. We know about some parameters, such as PH, temperature, dGH, available food, etc. We try to control these parameters and make sense of the results. But there are many more variables that we can not measure, and probably many more of which we even do not know that they exist!
Hallo Karen, ganz meine Worte!
Do I think that 'Keimdruck' is an important factor?
Yes, I think so, but... :
The only P. ornaticauda young that I managed to raise so far, have been born and raised in a tank that is full of blue algae and has lots of tiny organisms (infusoria) living it. In other words, my only success with P. ornaticauda breeding so far, is in a tank where the 'Keimdruck' clearly is not low.
Ich bin mir sicher, daß die Zusammensetzung der Bakterienfauna einen entscheidenden Einfluss hat. Ich bin mir ebenfalls sicher, daß mit der Komplexität eines Ökosystems die Stabilität und auch die Lebensfreundlichkeit steigt. Wenn viele verschiedene Bakterien viele verschiedene andere "böse" fressen/verdrängen, Pflanzen durch unspezifisch wirksame allelopathische Stoffe ebenfalls ihren Beitrag leisten, wir Wasser wechseln und mäßig füttern und damit die Fäkalkeime niedrig halten etc. wirkt das alles positiv zusammen. Aber wir haben nur einen ungerichteten Einfluss auf die Balance und können damit die Diversität nicht steuern - es kann gut gehen oder auch nicht, vielleicht ist es auch nur eine Frage der Zeit und "alte" Aquarien bieten immer optimale Verhältnisse? Ich habe das schon einmal angesprochen: sehr junge (steril) und sehr alte Aquarien (stabil, lebensfreundlich) sind meist gut zur Zucht. Die Stadien dazwischen, in denen "Krieg" zwischen den Bewohnern herrscht, sind i.d.R. weniger gut geeignet.
Anders ausgedrückt: die "Keimzahl" kann ruhig hoch sein, solange diese bestimmten Keime weder Eier noch Larven gefährden.
Mit dem UVC-Filter erwarte ich mir eine generelle Senkung ALLER Keime und werde sehen ob sich dies positiv auswirkt. Natürlich geht ein häufiger Wasserwechsel damit Hand in Hand, da ja auch die positiven bakteriellen Abbauprozesse nur eingeschränkt funktionieren können.
Thomas
Das Schöne an der Prachtgurami-Aquaristik (sicherlich nicht nur dort) ist, dass wir wieder lernen können, aquaristisch bescheiden zu sein. Die moderne Industrieaquaristik hat uns dies fast auszutreiben versucht. Wir sind dort nicht mehr weit vom Kodakmotto "You push the button and we do the rest" entfernt. Der Vormarsch der computergeregelten HighTech-Aquarien ist offensichtlich. Für Arztpraxen vielleicht das Richtige, für einen denkenden Aquarianer sicherlich nicht.
Ich versuche immer noch zu erklären, warum so viele Leute unser Paro-Forum lesen (schreiben tun in ihm nur wenige). Meine Antwort lautet: Weil sie von der Standardaquaristik zunehmend unterfordert werden. Wenn die in die Kodak-Richtung geht, ist das eine Beleidigung für unseren Lernwillen und eine Aushöhlung der ursprünglichen guten Ideen, die mit dieser Liebhaberei zu Recht verbunden wurden. Von der "lehrreichen Zimmerzierde" (Roßmäßler) bleibt dann nur noch die Zimmerzierde übrig.
Karen spricht mir mit ihrem Plädoyer, die unbekannte Komplexität der Wirklichkeit wieder ernst zu nehmen, aus der Seele. Das hat mich auch immer an den Wissenschaftlern gleich welcher Couleur geärgert, dass sie, kaum dass sie eine armselige Hypothese haben, wie etwas erklärt werden kann, daran wie an ein Dogma glauben.
Natürlich brauchen wir Hypothesen. Aber meistens müssen sie komplexer sein als diejenigen, die wir bislang haben. Das Schöne an der Paro-Aquaristik ist, dass sie uns dabei voranbringt und nicht zu Kodak-Knipsern verkürzt. Auch dort, wo wir Erfolg haben und uns darüber freuen, wissen wir im Grunde nicht ganz, warum. Ich finde das schön.
Peter Finke, Bielefeld
Hallo,
diese Weichwasser-Diskussionen geistern im Prinzip seit gut zwei Jahren (wenn nicht sogar noch länger) durch sämtliche Internet-Foren. Bei "Aquaristik im Detail", aber auch bei "Scalare Online" (oder war es noch im Zierfischforum?) gab es ein bis zwei sehr interessante und lehrreiche Threads, in denen das Thema ausführlich diskutiert worden ist. Mal sehen, vielleicht finde ich sie auch wieder.
Der verlinkte Artikel in der Datz ist im Grunde die Quintessenz aus diesen Diskussionen.
Mit dem UVC-Filter erwarte ich mir eine generelle Senkung ALLER Keime und werde sehen ob sich dies positiv auswirkt.
Eine Senkung "aller Keime" kann ich mir kaum vorstellen. Du wirst die frei floatierenden Keime abtöten und herausfiltern. das ist durchaus möglich. Ein Großteil der Bakterien lebt allerdings sessil, d.h. sie sitzen fest auf allen möglichen Gegenständen, selbst auf der Scheibe (merklich durch die schmierige Schicht). Mit einem UVC-Filter wirst Du da meines Wissens nichts ausrichten können. Ist im Prinzip aber auch egal, da es sich dabei eh meistens um die "guten" Bakterien handelt, die z.B. die Nitrifizierung übernehmen.
Ich versuche immer noch zu erklären, warum so viele Leute unser Paro-Forum lesen (schreiben tun in ihm nur wenige).
Fühle Dich geehrt. Soviel Verkehrtes kann hier dann also nicht geschrieben werden.
Außerdem ist der "Wissen-Level" hier schon recht weit nach oben gerückt; kein Vergleich zu vielen anderen i-net-Foren. Viele Postings heißt nicht gleichzeitig, dass dabei auch viel bei raus kommt. Meistens ist weniger mehr (wie bei so vielen anderen Dingen auch) und besser, es wird inhaltlich etwas erarbeitet, als wenn nur gelabert wird.
Das hat mich auch immer an den Wissenschaftlern gleich welcher Couleur geärgert, dass sie, kaum dass sie eine armselige Hypothese haben, wie etwas erklärt werden kann, daran wie an ein Dogma glauben.
Ich nehme mal an, das wird eher auf die etwas älteren Semester zutreffen, was ich sogar verstehen könnte. Bei jüngeren Generationen habe ich bisher eigentlich doch ein sehr starkes Hinterfragen erlebt (natürlich nur bei denen, die sich mit den Dingen auch auseinandersetzen wollten; "Nachplapperer" gibt es immer).
Auch dort, wo wir Erfolg haben und uns darüber freuen, wissen wir im Grunde nicht ganz, warum. Ich finde das schön.
Ich auch.
Umso mehr wurmt es mich aber, wenn sich auf ein Problem keine Lösung finden lässt!
Gruß,
Marion
Umso mehr wurmt es mich aber, wenn sich auf ein Problem keine Lösung finden lässt!
O ja, mich auch. Das ist doch unser aller Antrieb: die offenen Fragen, die Herausforderungen. Sie nehmen in der Standardaquaristik rapide ab ("you push the button an we do the rest").
Aber zurück zum Thema des threads: Bei mir schwimmen endlich junge echte deissneri!
Peter Finke, Bielefeld