Hallo Peter,
erstmal danke für diese wunderbare Erklärung.
Das die Geräte schon ein paar hundert € kosten, hab ich mir fast gedacht.
Aber das haut dann doch ganz schön rein!
Allein schon die Regeneration und Ersatzpatrone.
Das ist sicher blos etwas für Diskuszüchter, die schnell viel weiches Wasser benötigen. Hast du denn üüberhaupt soviele Becken, dass es sich bei die lohnt, oder willst du einfach schnell dein Wasser haben, ohne es irgendwo auffwändig und platzverschwendend aufzufangen?
Schönen Sonntag
Gruss Chris
IGL 115
Nein, ganz allein von meinen Aquarien her gesehen (28 zur Zeit insgesamt, davon allerdings die meisten nur 10 bis 20 Liter fassen, die wenigen "Größeren" 50 bis 60 Liter, nur in den kleinen Paros, insgesamt in ca. 14 Becken) wäre die Anschaffung des Mischbettfilters vielleicht auch erfolgt, wenn auch nicht unbedingt nötig gewesen. Aber wir haben noch einige übrige Weichwasserverbraucher. Am meisten ins Gewicht (neben Pflanzen) fällt Luftbefeuchtung im Winter bei Hochdruckwetterlagen über mehrere Ultraschall-Luftbefeuchter, die schnell kaputt gehen, wenn sie mit normalem Hartwasser beschickt werden. Die Ultraschallmembranen halten das nicht lange aus. Andereseits sind solche Geräte sehr effektiv (da sie die Luft feinst vernebeln) und angenehm leise. Ohne sie hätten wir oft Luft unter 30% Feuchtigkeit in den größeren Räumen mit Fußbodenheizung und viel mehr Probleme mit den Atemwegen.
Aber vielleicht hätte ich mir den Mischbettfilter auch ohnehin geleistet, weil es natürlich eine enorme Erleichterung darstellt, wenn man jederzeit praktisch destilliertes Wasser zur Verfügung hat. Für sehr passionierte Liebhaber von Weichwasseraquarien ist es eine perfekte Lösung.
Peter Finke, Bielefeld
Im neuen Heft des "Makropoden" kann man einen sehr schönen Artikel über die Zucht von Moina macrocarpa, dem "Japanischen Wasserfloh" von Martin Hallmann lesen. Moinas sind wirklich für Paros ideale Futtertiere. Allerdings gelingt die Zucht manchmal aus unerfindlichen Gründen, und manchmal gelingt sie nicht. Ich habe beides erlebt. Martin nennt einige wichtige Faktoren, die erfüllt sein müssen, wenn man damit Erfolg haben will. Pflichtlektüre für Paro-Beginner!
Peter Finke, Bielefeld
Guten Abend,
Wir brauchen mehr junge Leute, die gern Paros halten und züchten, da die Urwaldbäche, aus denen sie stammen, in rasender Eile vernichtet werden.
den Schuh ziehe ich mir nur zu gern an... wenn dann Ü40 noch als jung durchgeht. Züchten, auch gern intensiv, dann aber erstmal auf ein, vielleicht zwei Arten beschränkt will ich gern. Im Augenblick lese ich mich hier durch die Threads. Und komme zu dem Ergebnis das ich, eigentlich ab sofort, ein Paar Parosphromenus haben möchte. Diese dürfen gern auch "fummelig" sein, Erfahrungen mit seltenen und durchaus schwierigen Fischen sind vorhanden.
Viele Grüße
Marc
"Narren marschieren, wo Engel nicht zu schleichen wagen...", Matt Ruff, G.A.S.
Marc, warst Du eigentlich in Belzig? Warum haben wir uns dort nicht getroffen? Wenn Du doch dort warst, dann hast Du sicherlich jetzt einige Paros, denn das Angebot dort war mit mehreren Arten sehr gut.
Peter Finke, Bielefeld
Hallo,
nein, ich war nicht dort. Keine Zeit und das Geld wurde stattdessen in zwei "Gartenaquarien/Außenbecken" von 500ltr und 40ltr angelegt. Per Mail habe ich aber einen Kontakt "um die Ecke" bekommen. Da will ich mal nachfragen.
Viele Grüße
Marc
"Narren marschieren, wo Engel nicht zu schleichen wagen...", Matt Ruff, G.A.S.
Guten Abend,
es gibt etwas Schönes zu vermelden. Vor wenigen Stunden habe ich meine ersten Parosphromenos bekommen. Es handelt sich bei diesen um P. quindecim aus der Zucht von Bernd Bussler, zwei wunderschöne Paare.
Die vier haben ein 40er Becken bezogen und scheinen sich sehr wohl zu fühlen. Von Scheu keine Spur, eher im Gegenteil, das volle Spektrum an Imponierverhalten direkt vorn an der Scheibe.
Wirklich wunderschöne Fische.
Viele Grüße
Marc
"Narren marschieren, wo Engel nicht zu schleichen wagen...", Matt Ruff, G.A.S.
Marc, herzlichen Glückwunsch, Fische von Bernd Bussler sind immer gute, gesunde Fische. Berichte bitte über Deine Erfahrungen. Gerade Anfänger mit Paros brauchen kleine Mutmacher von anderen Anfängern.
Alles Gute für die weiteren Parozeiten!
Peter Finke, Bielefeld
In Heft 1/2 (2006) hat Martin Hallmann eine sehr gute Anleitung zur Zucht von Moina macrocarpa, dem "Japanischen" Wasserfloh, gegeben. In der Tat eignen sich diese Tiere sehr gut zur Fütterung von Paros fast aller Altersstufen.
Vor drei Tagen bin ich von Anke Binzenhoefer gefragt worden, wie man Moina züchtet; sie hätte bisher keinen Erfolg gehabt. Das war bei mir früher auch so, aber nachdem ich bei Martin vieles gelernt habe, klappt es jetzt bei mir gut. Ich habe daher geantwortet und eine Anleitung geschrieben; auch ein Bild meiner kleinen Zuchtschalen beigefügt. Was ich nicht ahnte: dass dies gleich in einem anderen, österreichischen Aquaristik-Forum ins Netz gestellt wird, das ich gar nicht kannte. Jetzt hat man mir die URL mitgeteilt und gedankt. Na gut, wenn es denn so ist, dann kann ich es ja auch hier in unserem Paro-Forum der IGL ins Netz stellen. Hier das Foto:
http://www.aquarium-forum.at/album/data/media/23/Moina2.JPG
und hier der Text:
1. Moinas benötigen (fast) tägliche Pflege/Fütterung.
Zwei Tage nicht füttern bedeutet: viele sind tot.
Drei Tage wegfahren bedeutet: die Hälfte ist tot,
eine Woche wegfahren bedeutet: (fast) alle sind tot.
2. Die meisten Leute halten sie in zu großen Gefäßen mit zuviel Wasser.
Bei unserem Biohändler gibt es manchmal Rucolasalat oder Feldsalat in flachen Plastikschalen abgepackt, die sehr gut geeignet sind (Maße etwa 25 x 12 x 7 cm hoch; die Maße können natürlich auch anders sein, aber kein Wasserstand höher als 10 cm, und das Ganze nicht viel größer. Wichtig ist: die Moina müssen an den Rändern und tlw. an der Oberfläche dicht wimmeln).
Von diesen Schälchen habe ich 5 nebeneinander stehen und kann damit (im Wechsel mit Artemia) alle meine vielen Paros versorgen (siehe das Bild).
3. Wenn man am Anfang nur wenige Moinas hat, sollte man den Wasserstand noch erniedrigen bzw. in einem kleineren Gefäß anfangen.
Dann in diese größeren umsetzen.
4. Trockenhefe, Haferflocken und Liquizell als Futtermittel sind suboptimal bzw. nicht geeignet (Haferflocken ganz ungeeignet! Auch Trockenhefe ist suboptimal). Optimal ist - von Martin Hallmann gelernt - frische Bäckerhefe.
Davon gibt man pro Tag einmal einen kleinen Klumpen von etwa der Größe von ein oder zwei Erbsen in ein kleines Gefäß mit Wasser und rührt mit einem Stöckchen alles in einer halben Minute zu einer Hefelösung an.
Dies gibt man ins Moinabecken und rührt auch dort noch mal.
5. Als Wasser eignet sich am besten abgestandenes Leitungswasser. Wasserwerte sind wohl eher nebensächlich, nicht extrem. Also:
Einen Eimer damit füllen, zwei Tage stehen lassen, dann ist das Wasser geeignet. Frisches Leitungswasser ist riskant, meist nicht geeignet.
Aquarienwasser ist manchmal schlecht, weil man Kleinlebewesen einschleppen könnte. Ebenfalls von Martin gelernt: Daphnien oder Cyclops können eine Moinazucht durcheinander und ans Ende bringen.
6. Moina wollen’s warm und hell. Gut sind etwa 25 bis 30 Grad. Bei mir stehen die Schälchen auf einer Heizmatte.
7. Wie gesagt: täglich füttern. Jede Daphnie würde bei dieser Soße bald abkratzen. Moina lieben eine ordentliche Hefebrühe.
8. Mit der Zeit bildet sich am Boden eine dicke Schicht abgestorbener Moinas. Sie stört über viele Wochen überhaupt nicht. Es ist zunächst nicht nötig, sie abzusaugen.
Erst wenn sie zu dick wird, sollte man den Ansatz erneuern: Das Wasser mit den meisten Moinas in neues (oder gereinigtes) Schälchen gießen; aus dem Rest mit dem Modder kann man versuchen, einen weiteren Ansatz durch Aufgießen temperierten, abgestandenen Wassers zu entwickeln.
Meist sind noch genug Flöhe darin und es klappt. Wenn dann dort wieder sehr viele Flöhe wimmeln, macht man alles noch einmal genauso.
Und dann muss man natürlich mal den Modder (mit vielen Flöhen drinnen) wegkippen.
9. Man kann die Moina mit einem Artemiasieb ernten, entweder durch „Abkeschern“ oder wenn man am Lichtrand, wo besondern viele Moina wimmeln, etwas in ein kleines Gefäß laufen lässt und dann durch ein Artemiasieb gießt. Warum Artemiasieb? Um auch die sehr kleinen jungen Moina mit zu erwischen (Jungfische!) Dann das Wasser zurück in die Schale gießen.
10. Es kann sich manchmal (die Gründe sind mir bisher unbekannt) ziemlich schnell auf den Moina-Schalen eine Kahmhaut bilden.
Diese sollte möglichst rasch (spätestens am Folgetag) mit einem passend zugeschnittenen Stück Zeitungspapier abgenommen werden.
11. Jede Durchlüftung ist überflüssig und kann störend sein.
Die Moina sind in diesem Punkte mit Daphnien nicht zu vergleichen.
Das ist alles.
Also: Pflegeintensiv. Täglich füttern, noch besser: halbtäglich die halbe Menge. Aber täglich einmal geht auch.
Zwei Tage weg sein geht auch, mit ein paar Verlusten.
Vier Tage geht auch, mit vielen Verlusten, aber es bleiben noch genug, um daraus wieder sehr schnell gute Ansätze zu machen.
Länger geht nicht.
Dann einen Ansatz auf die Reise mitnehmen.
Man kann dann mit verrührter Trockenhefe täglich füttern, aber es geht nichts über frische Bäckerhefe (Martin: Du hast Recht).
Sonst: Pfleger anlernen.
Diese Pflegeintensität ist das Problem bei Moina. Wenn da einer eine Lösung finden würde, wäre das sehr hilfreich. Bisher kenne ich keine.
Man kann versuchen (wenn man mehrere Schälchen mit florierenden Moinas hat), beim Wegfahren ohne Pflege alle unterschiedlich aufzustellen: eine dort stehen lassen wo sie steht, eine zweite in den Kühlschrank, eine dritte an ein Fenster, wo es wärmer ist, eine an ein Fenster, wo es kälter ist usw.
Es mag sein, dass besonders in den kühler gestellten Schälchen einige Moinas überleben, mit denen man in einem sehr kleinen Gefäß wieder in zwei Wochen einen neuen Stamm heranziehen kann. Eine Riesenausbeute gibt es nie, aber mit meinen fünf Schälchen kann ich alle meine Paros gut versorgen, wenn ich ab und zu noch Artemien oder kleine Daphnien dazwischenfüttere.
Das war’s. Aber eins ist klar: Es geht wahrscheinlich auch anders. Ich habe nur berichtet, wie ich es mache. So geht es bei mir gut.
Peter Finke, Bielefeld
Hallo,
nachdem ich nun seit etwa einer Woche meine Moinas nach Peters Anleitung versorge, kann ich diese Methode nur empfehlen.Ich hatte einen ansatz auf drei Schalen verteilt, und seit heute wimmelt es in allen drei Schalen richtig ordentlich!
gruss und Danke nochmal
anke
Nicht braun oder beige..das heisst champagnerfarben
Man könnte immer noch viele Dinge bei der Moina-Aleitung hinzufügen und alles ist auch mir noch nicht klar. So gibt es z.B. bei sehr gut florierenden Zuchten plötzlich, von einem Tage auf den anderen, Zusammenbrüche, bei denen ein Großteil der ältesten Tiere abstirbt. Das ist eigentlich völlig normal, aber es ist schwer vorherzusagen, wann das passiert. Deshalb muss man zur Zuchtanleitung auch noch den Rat hinzufügen: Wenn eine Zucht erstmal gut läuft, dann auch täglich von ihr verfüttern! Besser, man verfüttert überzählige Alt-Moina täglich an die Fische, als dass sie dann eines Tags tot in der Schale liegen.
Bei gut laufenden Moina-Zuchten kann man das ohne Bedenken, dass es zu wenige übrig bleibende Zuchttiere würden, machen.
Peter Finke, Bielefeld
Hallo,
Vor wenigen Stunden habe ich meine ersten Parosphromenos bekommen. Es handelt sich bei diesen um P. quindecim aus der Zucht von Bernd Bussler, zwei wunderschöne Paare.
Mein erster Anlauf hat vor längerer Zeit (Oktober/November 2006) ein, für mich, ziemlich unrühmliches Ende genommen.
Es ist nicht wirklich klar was passiert ist, die vier Tiere sind, eines nach dem anderen gestorben. Die Wasserwerte waren stets stabil, es wurde das angebotene Lebendfutter gut angenommen. Gelege waren zu keinem Zeitpunkt zu beobachten. Was ich nicht mit hunderprozentiger Wahrscheinlichkeit ausschließen kann, sind durch das Tümpelfutter eingebrachte "Probleme". Aber eigentlich kontrollieren wir das möglichst genau. Eine andere Möglichkeit wäre der Bodengrund, aber auch dass lässt sich heute leider nicht mehr überprüfen.
Zu absehbarer Zukunft würde ich gern einen neuen Anlauf wagen, zuvor ist aber noch Einiges zu erledigen.
Bezüglich der Höhlen: Ich habe damals, mit Ausnahme von Dir Peter, keine weiteren Anregungen bekommen. Das ist ja auch gar nicht schlimm. Durch verschiedene Umstände war ich auch nicht in der Lage, mich wirklich einmal hinzusetzen und etwas Vernünftiges zu produzieren. Ich hoffe stark, dass sich dieses in der Zukunft ändert. Der Ton liegt hier schon bereit.
Es tut mir wirklich leid, das ich erst so spät von mir hören lasse.
Viele Grüße
Marc
"Narren marschieren, wo Engel nicht zu schleichen wagen...", Matt Ruff, G.A.S.
Lieber Marc, schön, dass Du berichtest, auch wenn es etwas traurig ist. Noch schöner, dass Du einen neuen Anlauf machen wirst!
Es haben übrigens einige Paro-Anfänger gerade mit quindecim Probleme gehabt. Dennoch glaube ich nicht, dass es immer an den Fischen lag; aber Infektionen, die man nicht so schnell erkennt (besonders als Paro-Anfänger nicht) richten oft in kurzer Zeit einen Bestand zugrunde. Häufig geht es um Oodinium, und dann ist ein (auch vorbeugende) Behandlung mit Hexa-Ex (Tetra) oder Spirohexol (JBL), zwei Medikamente, die eigentlich für ganz andere Krankheiten gedacht sind, meist sehr erfolgreich und ungefährlich.
Kommst Du nach Beuggen zur Frühjahrstagung der IGL? Dort kannst Du Paros verschiedener Arten erwerben und mit uns in Ruhe reden!
Ansonsten schreib mir eine Mail an meine Mailadresse, wenn Du Hilfe brauchst!
Peter Finke, Bielefeld
Hallo Marc,
Bezüglich der Höhlen: Ich habe damals, mit Ausnahme von Dir Peter, keine weiteren Anregungen bekommen. Das ist ja auch gar nicht schlimm.
ich habe mir jetzt nicht den ganzen Thread durchgelesen, aber ich habe mit Filmdosen sehr gute Erfahrungen gemacht. Einfach in die Dose an der Seite ein Loch bohren und mittels Saugnapf an der Seitenscheibe befestigen. Den Deckel der Dose kann man noch halbieren, so dass die Öffnung etwas kleiner wird.
Ich würde mich zwar auch als Paro-Anfängerin bezeichnen und mit der Zucht hat es auch noch nicht geklappt ( ), aber meine Paros sitzen mit Vorliebe in diesen Höhlen. Die Tonhöhle und auch die Kokosnuss wird dagegen komplett ignoriert.
Gruß,
Marion
Nach allem, was wir heute wissen, kommt der genauen Beschaffenheit einer geeigneten Höhle wenig Bedeutung zu. Paros laichen in Ton- und Plastikhöhlen, in Filmdöschen und Bambusrohrstücken, in PVC-Rohrstücken, unter Korkstücken und manchmal sogar unter Algenbüscheln. Auch in ihrer Heimat finden sie keine extra für sie geamchten Höhlen vor, sondern Schneckenhäuser, Muschelschalen, Holzkehlen, Grasgewirr usw. Lediglich allzu weit und natürlich zu hell darf dieser Ort nicht sein. Eine Paros scheinen es besonders eng zu mögen. Deshalb der Erfolg mit den Filmdöschen. Aber Marc sollte durchaus später nochmal daran gehen, und geeignet Paro-Höhlen töpfern.
Ich will aber hier - im "Anfängerforum" - doch nochmal auf einen link hinweisen, den Thomas Pelzer aus Wien aufgetan hat, der mir tatsächlich sehr nützlich zu sein scheint: die Internetseit von Uwe Splett. Hier ist die URL: www.afizucht.de
Mich hat die Seite sofort sehr beeindruckt, weil hier jemand, der große Erfahrung hat (und zwar sowohl mit der wissenschaftlichen Aquaristik, in Seewiesen, als auch der kommerziellen Aquaristik, zeitweise in einem eigenen Zoogeschäft) beweist, dass er selber nachdenkt und nicht nur alles nachplappert, was so gesagt und geschrieben wird. Uwe Splett ist mir sofort sympathisch, weil er Guido Hückstedt als seinen Seewiesener Lehrmeister nennt. Hückstedt hat dort lange Jahre die großen dortigen Versuchsaquarien betreut, von ihm stammt unter anderem der Satz: "Die aquaristische Technik ist heute völlig in den Händen der Industrie, sie entscheidet, was richtig und was falsch ist; ich kann da gar nichts machen." Er hat auch geschrieben: "Man kann als Aquarianer nachdenken oder träumen. Heute wird meist geträumt."
So ist es in der Tat. Man träumt sich seine Erklärungen zurecht, im Hintergrund von denen gesteuert, die die Richtung angeben. Unabhängig denkende Köpfe sind in der von Tetra-, Dennerle-, Eheim-, Sera-, Dupla- und anderen Broschüren vollgestopften Aquaristikszene ganz selten geworden. Uwe Splett ist ein solcher. Damit will ich nicht pauschal sagen, dass alles richtig ist, was er schreibt. Dies muss man im einzelnen prüfen. Aber alles, was ich von ihm gelesen habe, ist lesenswert, ist es wert, diskutiert zu werden und willkommener Anlass, darüber weiter nachzudenken. Um Paros geht es auf seiner Seite nicht, aber um viele grundsätzliche Fragen. Und Paro-Anfänger können von ihm m.E. mehr lernen als aus allen Broschüren, die letztlich nur denen nutzen, die sie drucken.
Peter Finke, Bielefeld