Internationale Gemeinschaft für Labyrinthfische e.V.

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Deggendorf-Nachlese...
 
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Deggendorf-Nachlese aus Parosicht

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(@peter-finke)
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Die IGL-Tagung in Deggendorf liegt hinter uns. Es war eine der kleineren IGL-Tagungen; soweit südlich verschlägt es nicht alle, die eigentlich Interesse gehabt hätten. Aber es herrschte eine gute Gesamtatmosphäre.
Bei den Vorträgen hat nur mein eigener die Paros ausführlich behandelt; in den Vorträgen von Esterbauer (der mehr für Labyrinthfisch-Anfänger bzw. -Nichtkenner gedacht war) Kühne und Geck kamen sie am Rande vor. Ich bedauere es immer, wenn nach den Vorträgen keine Gelegenheit zur Diskussion ist; das sollte geändert werden. So hat mein Vortrag (über die Arbeit der Paro-Gruppe) dann auch vor allem in den Pausen und in der Sitzung der Paro-Gruppe einige (positive) Stellungnahmen ausgelöst. In der Gruppensitzung plädierte Mag. Anton Lamboj aus Wien dafür, in ähnlicher Weise wie ich das gemacht hatte, Artikel zu schreiben und die Aquarianer am Portepee zu packen mit der Aufforderung: Dich brauchen wir! Wenn Du etwas für die Zukunft Deiner Fische tun willlst, hier kannst Du es!
Die Gruppensitzung war sehr lebhaft; sie wurde stark von Anton dominiert, aber mit konkreten, weiterführenden Ideen. So will er sich für eine veränderte Wiederaufnahme der genetischen Analysen einsetzen und das c.a.r.e.s.-Programm der US-Aquarianer für Kontakte zu diesen nutzen.
Am Rande der Sitzung, an der acht bis zehn personen teilnahmen, verteilte Mario Pohl dankenswerter Weise die von uns "bestellten" Futterzuchtansätze (wobei nicht immer alle Besteller auch anwesend waren). Ihm und Harald Fischer sei hierfür herzlich gedankt. Auf diese Weise haben wir auch seltener Ansätze (z.B. von Wasserasseln) bekommen.
Die Börse war diesmal relativ klein und nur Lothar Hermann bot einige Paros an. Dafür waren das Essen für alle Beteiligten, die relativ großzügige Zeitplanung und die erfreuliche Tatsache, dass alle Tagungsteilnehmer in einem einzigen Hotel (dort, wo auch alles stattfand) untergebracht waren, sehr angenehm.
Nicht vergessen werden soll, dass mit dem ehemaligen IGL-Präsidenten Norbert Neugebauer und mit Dietrich Schaller (der leider wegen Krankheit nicht anwesend sein konnte), zwei Persönlichkeiten zu Ehrenmitgliedern der IGL ernannt wurden, denen auch die Paroszene viel verdankt. Norbert hat nicht wenige Paros gemeinsam mit anderen entdeckt und erstmals nach Europa gebracht, so u.a. linkei und ornaticauda. Dietrich Schaller hat im Grunde die ganze Paro-Aquaristik in Gang gesetzt, indem er für Walter Foersch Anfang der siebziger Jahre auftragsgemäß die ersten Paros fing, ausgestattet mit Biotophinweisen von Eric Alfred vom Raffles Museum in Singapur; er glaubte dann deissneri vor sich zu haben, doch in Wahrheit waren es wahrscheinlich die Fische, die wir heute "alfredi" nennen oder sehr ähnliche Tiere. Er hat dann später P. nagyi zu Ehren von Peter Nagy de Felsö Gör wissenschaftlich erstbeschrieben.
Die nächste Tagung findet vom 1.-3. Mai kommenden Jahres in Riesa (Sachsen) statt. Dort feiert die IGL ihr 30jähriges Bestehen. Einer der Referenten wird aller Voraussicht nach Horst Linke sein, mit dem ich soeben darüber telefoniert habe. Er wird dann seine Neufunde von Paros aus den letzten Jahren vorstellen (spec. Langgam, spec. Dabo, spec. Sungaibertam u.a.) und uns auch die Biotope zeigen, in denen er sie gefangen hat.

Peter Finke, Bielefeld


   
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