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Einstig in Prachtgu...
 
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Einstig in Prachtguramis.

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ingo73
(@ingo73)
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Beiträge: 36
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Hallo

Ich interessiere mich seit einiger Zeit für Prachtguramis, hab mich aber bisher immer von solchen dingen, wie KH0° und pH4 abschrecken lassen, aber irgendwann wird es ja mal Zeit neues zu wagen.
Daher plane ich im Laufe der nächsten Wochen oder Monate (hoffentlich nicht Jahre), eine kleine Zuchtanlage für Paros zu bauen.
Konkret zur Verfügung habe ich ein 50x30x30 und ein 50x25x30 cm Aquarien (einige 30-cm-Becken sind auch noch vorhanden, falls sie nötig werden sollten).
Ich dachte eines lasse ich für die Gruppenhaltung und Jungfische und das andere unterteile ich in zwei Hälften, für sich gefundene Paare (Ich hab über ein 3geteiltes 60er Becken gelesen, da ist ein 2 geteiltes 50er glatt größer).
Was Grünzeug angeht denke ich an auf Holz aufgebunden Javafarn oder Abubias (verträgt der das Wasser?). Bodengrund lasse ich entweder weg oder nehme etwas Laub. Beleuchtung plane ich mit LED, Heizung wird sich sicherlich irgendwo finden und über Filterung hab ich ehrlich gesagt noch nicht so viel nachgedacht.
Das ich nicht das Wasser aus der Leitung (KH 5° und GH10°) benutzen kann ist schon klar, darum bin ich am überlegen mir einen Vollentsalzer oder Osmoseanlage zuzulegen (was haltet ihr für geeigneter?). Wie ich dann den pH dauerhaft einstelle, ist mir noch nicht so ganz klar (kein Karbonat alleine, macht ja noch kein saures Wasser), ich denke auf jeden fall an Eichenextrakt, aber bleibt der pH dann stabil oder muss ich ständig messen und nachdosieren? Ist Torf besser geeignet? Das werde ich auf jeden Fall erstmal üben müssen.
Zur Fütterung hab ich meist nur Artemia Nauplien gelesen, das wäre kein Problem, weil ich die ohnehin ständig ausbrüte, aber reicht das wirklich?
Naja, die Technik könnte ich sicherlich bis Weihnachten auf die Beine stellen, aber das ergibt ja nur Sinn, wenn später auch jemand einzieht.
Nun hab ich schon gelesen, dass viele Parohalter nicht großartig züchten, weil sie die Tiere dann nicht los werden, was wohl die paradoxe Folge hat, dass Personen, die auf der Suche nach Prachtguramis sind, keine finden und wohl erst recht nicht die gewünschte Art. Darum will ich hier schon mal kontakte Knüpfen, in der Hoffnung, dass ihr mir bei der Suche helfen könnt, oder selbst Nachzuchten habt (oder zeitnah haben werdet) die ihr abgeben möchtet.
Nun kann ich auch nicht vorhersagen, welche Arten für Paroanfänger überhaupt geeignet sind, ich hab aber mal recherchiert und bin auf folgende Arten gestoßen:
P. tweediei, P sumatranus, P. filamentosus, P. anjunganensis, P. linkei, P. paludicola.
Falls die Arten nicht so einsteigertauglich sind, wie ich hoffe, sagt mir bitte bescheid, dann werden sie von der Liste gestrichen. Und falls jemand von euch, Anfang nächsten Jahres oder von mir aus auch im Frühjahr, Tiere dieser Arten anzubieten hat (oder jemanden kennt), würde ich mich sehr freuen. Außerdem bin natürlich dankbar für alle möglichen schlauen Tipps zur Haltung und Vermehrung.

Grüße

Ingo

Betta simplex. Trichogaster chuna. Trichogaster fasciata. Trichopsis pumila. Trichopodus trichopterus.


   
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 emha
(@emha)
Honorable Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 693
 

Hallo

Ich interessiere mich seit einiger Zeit für Prachtguramis, hab mich aber bisher immer von solchen dingen, wie KH0° und pH4 abschrecken lassen, aber irgendwann wird es ja mal Zeit neues zu wagen.
Daher plane ich im Laufe der nächsten Wochen oder Monate (hoffentlich nicht Jahre), eine kleine Zuchtanlage für Paros zu bauen.

Ingo

MH. Ich schreibe der Einfachheit dazwischen:
Probiers mit U-Osmosewasser, mit Torf aufbereitet. Ziel 2 KH, pH 5 - 6 (reicht). Torf nicht mit rein, gammelt. Nur Torffasern, die aber auch wieder mal raus müssen.

Konkret zur Verfügung habe ich ein 50x30x30 und ein 50x25x30 cm Aquarien (einige 30-cm-Becken sind auch noch vorhanden, falls sie nötig werden sollten).
Ich dachte eines lasse ich für die Gruppenhaltung und Jungfische und das andere unterteile ich in zwei Hälften, für sich gefundene Paare (Ich hab über ein 3geteiltes 60er Becken gelesen, da ist ein 2 geteiltes 50er glatt größer).

Ingo

MH: Na ist doch prima, du könntest die Teilung - falls du filtern willst mit dem HMF Schwamm vornehmen oder mit Bastlerglas bzw. Acrylglas mit entsoprechenden Schwammaussparungen machen.

Was Grünzeug angeht denke ich an auf Holz aufgebunden Javafarn oder Abubias (verträgt der das Wasser?).

Ingo

MH: Javafarn, Salvinia und manchmal Javamoos, Utricularia. Anubias wächst nur manchmal und sehr lahm.

Bodengrund lasse ich entweder weg oder nehme etwas Laub. Beleuchtung plane ich mit LED, Heizung wird sich sicherlich irgendwo finden und über Filterung hab ich ehrlich gesagt noch nicht so viel nachgedacht.
Das ich nicht das Wasser aus der Leitung (KH 5° und GH10°) benutzen kann ist schon klar, darum bin ich am überlegen mir einen Vollentsalzer oder Osmoseanlage zuzulegen (was haltet ihr für geeigneter?). Wie ich dann den pH dauerhaft einstelle, ist mir noch nicht so ganz klar (kein Karbonat alleine, macht ja noch kein saures Wasser), ich denke auf jeden fall an Eichenextrakt, aber bleibt der pH dann stabil oder muss ich ständig messen und nachdosieren? Ist Torf besser geeignet? Das werde ich auf jeden Fall erstmal üben müssen.

Ingo

MH: Wenig Laub, ggf. feiner Quarzsand, den man absaugen kann, wenn keine Filterung, dann starkzehrende Schwimmpflanzen wie Sumatrafarn oder Salvinia und 14t. 30% Wasserwechsel und vor allem ausschließlich dosierte Fütterung mit Lebendfutter, das gefressen wird!

Zur Fütterung hab ich meist nur Artemia Nauplien gelesen, das wäre kein Problem, weil ich die ohnehin ständig ausbrüte, aber reicht das wirklich?
Ingo

MH: Ja AN frisch verfüttert funktionieren. Nicht rundfüttern, nicht hungern lassen. Gute Fütterungstechnik ist der Schlüssel, siehe oben. Ggf. boostern. Besser wäre noch zusätzlich MüLa, Moina, Grindal.

Naja, die Technik könnte ich sicherlich bis Weihnachten auf die Beine stellen, aber das ergibt ja nur Sinn, wenn später auch jemand einzieht.
Nun hab ich schon gelesen, dass viele Parohalter nicht großartig züchten, weil sie die Tiere dann nicht los werden, was wohl die paradoxe Folge hat, dass Personen, die auf der Suche nach Prachtguramis sind, keine finden und wohl erst recht nicht die gewünschte Art. Darum will ich hier schon mal kontakte Knüpfen, in der Hoffnung, dass ihr mir bei der Suche helfen könnt, oder selbst Nachzuchten habt (oder zeitnah haben werdet) die ihr abgeben möchtet.
Nun kann ich auch nicht vorhersagen, welche Arten für Paroanfänger überhaupt geeignet sind, ich hab aber mal recherchiert und bin auf folgende Arten gestoßen:
P. tweediei, P sumatranus, P. filamentosus, P. anjunganensis, P. linkei, P. paludicola.

Ingo

MH: alle ok, ich würde dir zuerst nagyi oder linkei empfehlen. Du musst schauen, was du kriegst. Alle sind sehr scheu und sehr schön.

Falls die Arten nicht so einsteigertauglich sind, wie ich hoffe, sagt mir bitte bescheid, dann werden sie von der Liste gestrichen. Und falls jemand von euch, Anfang nächsten Jahres oder von mir aus auch im Frühjahr, Tiere dieser Arten anzubieten hat (oder jemanden kennt), würde ich mich sehr freuen. Außerdem bin natürlich dankbar für alle möglichen schlauen Tipps zur Haltung und Vermehrung.

Grüße

Ingo

MH: Wo wohnst du? Entschuldige den Telegrammstil. Bin in Eile. Vieles weitere lässt sich hier über die Suchetaste finden. Schmöker erst mal hier. Ansonsten google dir Peters (Finke) Parorezept, die Seite des parosphromenus project oder schau hier auf der IGL-homepage (Startseite) im Labyrintherlexikon nach.

Martin Hallmann


   
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heiko22091971
(@heiko22091971)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 220
 

Namnd,

bis vor kurzem hatte ich P. anjunganensis.
Das war mein Einsteiger aber auch meine einzige Paro-Art. Anfangs hatte ich ne 6er Gruppe in einem 50x30 mit Mattenfilter(Motorpumpe), Quarzsand + Buchenlaub + Javafarn + Javamoos in Osmosewasser mit Spurenelemente zugabe.
Das Hältern in dieser Konstelation war kein Problem. Allerdings hat sich der pH nie unter 6 gesenkt und so kam es auch zu keiner Nachzucht.
Als nächstes habe ich ein 40x25 Becken mit Gartentorf (pH 3,3) als Boden aufgesetzt.
Torfschicht ca. 2cm. Den torf habe ich für 3-4 Wochen mit berliner Leitungswasser (900µs/cm) "beschäftigt", um den pH etwas nach oben zu bringen. Als sich der pH dann bei 4,5 eingestellt hatte, habe ich langsam aus Osmosewasser umgestellt. 7-8 Wochen nach dem Aufsetzen sind dann die 6 Paros eingezogen. 2-3 Wochen später gabs die ersten Gelege. Nachzucht ging allerdings nur durch separieren der Gelege. Dann aber recht einfach. Röhre raus in einen Anhängebecher und warten bis die Lütten die Röhre verlassen. Füttern mit Microwürmchen und Artemeia-Nauplien. Die Alttiere nehmen auch Mückenlarven + Grindal + Wasserflöhe, alles was halt ins Maul passt. Also kleines lebendes Futter.
Javafarn + Javamoos sind selbst in diesem Becken mit spärlicher LED-Belechutung recht gut gewachsen.

EDIT:
Das 40x25 lief ohne Schimmelbildung beim Torf mit 3 wöchigem TWW ( 5l/TWW) ca. ein 3/4Jahr.
Schwierig war am Ende, als ich dann die Gruppe von 13 Tieren weitergegeben habe, das Herausfischen.
Durch das Herumrühren mit dem Kescher wurde der Torf ordentlich aufgewirbelt.
So mußte ich zwischen den einzelnen "Etappen" der Fangaktion immer 1-2 Stunden warten bis sich alles was aufgewirbelt wurde wieder gesetzt hatte, um alle Fischlein zu erwischen.
Allerdings hatte sich wohl ein Männchen immer wieder im Torf eingewühlt. Das habe ich erst 2 Tage später gesehen, als ich den Torfboden und die letzten 2cm Wasser aus dem Becken entsorgen wollte.

Heiko

"Schlechtes Benehmen halten die Leute doch nur deswegen für eine Art Vorrecht, weil keiner ihnen aufs Maul haut."
Klaus Kinski
In diesem Sinne...


   
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(@sonja)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 17 Jahren
Beiträge: 345
 

Hallo zusammen,

Zur Parohaltung kann ich zwar nicht viel beitragen, aber dazu hat Martin und Heiko ja schon geschrieben. Meine Dienste könnten im Fischtransport bestehen. Hier unten sind ja einige ambitionierte Züchter in der Ecke, und ich fahre meine Hausstrecke Heidelberg - Oldenburg ja des Öfteren mal. a liegt Bramsche ja kurz vorm Ziel :bier:

Wenn es also soweit ist, und hier Nachzuchten abzugeben sind, lässt sich da Kuriermässig sicherlich was organisieren.

Lieben Gruß,

Sonja


   
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ingo73
(@ingo73)
Eminent Member
Beigetreten: Vor 13 Jahren
Beiträge: 36
Themenstarter  

Hallo

Danke bis hier für eure Tipps, ich war auch fleißig und hab das Internet durchstöbert. Ich bin erstaunlich, dass man über Fische, die so gut wie niemand hält, so viele und vor allem so detaillierte Informationen findet.
Wie auch immer, kann nur von Vorteil sein sich gründlich einzulesen, aber zwei Fragen hab ich noch.
Erstens wie alt werden die Zwerge eigentlich, mal angenommen das Sie nicht durch irgendwelche Haltungsfehler dahingerafft werden.
Und zweitens, ich hab verschiedene Berichte über Vergesellschaftung gefunden, mal wird davon abgeraten, trotzdem liest man auch von Vergesellschaftungen z.B. mit Bettas. Nun kenne ich mich mit Paros ja noch nicht aus, aber bei einigen anderen Fischen (vor allem Killis) hab ich die Erfahrung gemacht, dass die viel besser zu vergesellschaften sind, als häufig behauptet wird (ich schätze, das hat auch was mit Wichtigtuerei zutun).
Nun, das in einem halbierten 50cm Aquarium kein Platz für irgendwelche Beifische ist, liegt auf der Hand, aber in dem 50er Gruppenbecken könnte ich mir jetzt Boraras schon vorstellen. Oder wie ist das mit verschiedenen Paroarten (natürlich nur, wenn keine Verwechslungsgefahr besteht).

@Sonja, danke für dein Fischtaxi Angebot, eventuell werde ich darauf zurückkommen, falls sich da unten was findet. Ich vermute einfach mal, dass hier im Raum Osnabrück/Münster wenige Aussichten bestehen, Tiere zu finden (war bei Kills schon nicht anders).
Ich fahre übrigens ungefähr 1 x im Monat nach Magdeburg, also wäre auch da eine Fischübergabe möglich, falls dort welche zu finden sein sollten. Wo sind den überhaupt die „Zentren“ der Paropflege?

Grüße

Ingo

Betta simplex. Trichogaster chuna. Trichogaster fasciata. Trichopsis pumila. Trichopodus trichopterus.


   
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Windsbraut
(@windsbraut)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 13 Jahren
Beiträge: 284
 

Guten Abend an alle,

und Ingo - ich hoffe, es ist ok, wenn ich mich hier mit dranhänge. Dein Thema ist derzeit auch meines.....

Ich habe sehr viel Lesen in den letzten Wochen schon hinter mir, habe mich auch schon im Parosphromenus-Projekt angemeldet - bevor ich vor zwei Wochen mein erstes Paro-Becken aufgesetzt habe.
Ich habe superweiches Regenwasser (KH nicht messbar, GH auch höchstens 1°), der pH-Wert liegt knapp unter 6,0 - es muss also nur noch ein wenig angesäuert werden. Leitwert um 50 Mikrosiemens.

Und daran habe ich mir in den letzten beiden Wochen einen abgebrochen - der pH-Wert stieg immer auf mindestens 6,5 - trotz Torfwasser, Eichenlaub, Erlenzäpfchen, Seemandelbaumblatt.
Es war meines Wissens nichts Basisches drin ............ bis ich dann doch den Bodengrund verdächtigte .... Ich hatte Basaltsplit extra ausgewählt, weil es von dem hieß, der sei neutral bis sauer. Ich habe also gestern Regenwasser mit einer Handvoll Basaltsplit angesetzt, heute gemessen - und siehe da, der pH war gestiegen. Von wegen - neutral bis sauer. Alkalisch, das Zeug.
Also habe ich heute Abend das gesamte neue Becken ausgeräumt, den Bodengrund komplett entfernt ....... und ohne Bodengrund wieder neu eingerichtet. Drückt mir bitte die Daumen, dass es jetzt mit dem pH-Wert klappt .........

Herzlichst,
Stefanie

Wenn ein Fiss zuende geschwommen hat und so daliegt und schon tot ist -
dann kann man ihn essen.

Emil, 3 Jahre


   
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(@bartian)
Eminent Member
Beigetreten: Vor 13 Jahren
Beiträge: 45
 

Mein erfahrung ist dass sie mit kleine saur-Wasser-liebende Arten gehalten werden können.
Eventuelle Jungen werden dann gefressen. Da Zücht wichtig ist mit Paros entmutige ich gesellschafts-haltung.
Ein kleines becken mit nur ein Paar Paros ist das Beste für die Zücht der Fischen.


   
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 emha
(@emha)
Honorable Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 693
 

[album][/album]

Ein paar konkrete Punkte kann ich beisteuern:

Zum Bodengund: Man kann natürlich Sand oder Kies verwenden. Dennoch können Härtebildner mit hineingelangen und auch Granit, Gneis oder Bassaltbruch ist nicht immer ganz unverunreinigt. Deshalb verwende ich eine sehr dünne Schicht hellen (Kinderspiel-) Quarzsand. Der sieht in Kombi mit rotbraunem Laub und Holz sehr gut aus und macht das A. heller. D. h. man sieht mehr. Den Sand kann man beim WW. absaugen und ausspülen oder - da sehr günsig- auch in den Garten schmeißen und ersetzen.

Außer Laub und SMB kommt bei mir wenig (nur einwe kleine Handvoll langfaseriger Torffasern) Huminstoffe ins A. da das Zeug irgenwann durch Gammeln zu einem Problem werden. Wer fleißig ist und laufend WW macht, wird ggf. kein Problem bekommen. Wer das W. mit Torf aufbereiten will und "echtes" Schwarzwasser haben möchte, sollte die Aufbereitung außerhalb des A. in Eimern zuvor vornehmen und den Torf zumindest grob abseihen. Das Problem, das Heiko schildert, mit dem Herausfangen von Paros aus Torfsubstrat (ich verwendete früher die groben Torfbrocken, die als Algenprophylaxe für Gartenteiche angeboten wurden) kenne ich sehr gut. Man braucht 3 Tage um ein solches A. zu evakuieren.

Je mehr A. man hat und je mehr Fische man züchtet, desto weniger Arbeit darf machen und desto schneller muss ein A. ausgeräumt werden können. Dennoch kann es gut aussehen.

Zur Vergesellschaftung:
P. kann man super mit kleinen Betta vergesellschaften. B. persephone, brownorum etc. sind gut geeignet, wenn man zuviel davon hat. Schokos und maulbrütende Betta gehen in großen Aquiarien. Kleine, schüchterne Rasboren sind auch gut. Sogar Guppies sollen gehn. Sie sorgen tatsächlich dafür, dass Paros ihre Scheu verlieren. Aber Vergesellschaftung auf diesem Niveau ist die hohe Schule der Spezialaquaristik und wirklich nicht für den Anfang empfehlenswert. Man muss die Bedürfnisse mehrerer anspruchsvoller Arten erfüllen können. Das Hauptproblem bei Paros ist die Unterdrückung, d. h. die P. müssen die Chefs im Ring sein (was die zur Vergesellschaftung infrage kommenden Arten sehr einschränkt), die Fütterung, d. h. die P. müssen ausreichend Futter bekommen und das Zuviel darf andererseits nicht irgenwo vergammeln (was die Vergesellschaftung sehr einschränkt, weil Paros langsame und vorsichtige Fresser sind). Und man braucht natürlich Fische mit gleichen Milieuansprüchen. Nachzucht geht so nur zufällig. Das alles ist nicht einfach. Es wäre schade um die Fische und um Eure Motivation, deshalb macht vorsichtige Versuche. Der Weg mit der gruppen- bzw. paarweeisen Haltung ist der sichere und der, der auch Nachzucht bringen kann bzw. sollte. Und auch das einfach eingerichtete und annähern sterile Aquarium ist besser zu kontrollieren. Im Labyrintherwiki und beim Parosphromenus-Project steht viel hierzu.

Nutzt die Chance einen Paro- oder kleine Bettazüchter in Eurer Umgebung mal zu besuchen. Durchs Anschauen wird vieles sofort klar. Mich haben solche Besuche und Gespräche immer weitergebracht. Wenn man sich nicht traut einfach zu mailen oder anzurufen (weil man natürlich auch abgewimmelt werden könnte), trifft man solche Leute am besten auf Regionalgruppentrteffen oder IGL-Tagungen.

Martin Hallmann


   
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Charlyroßmann
(@charlyrossmann)
Noble Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 1828
 

Hallo!
Noch mal zum Problem des pH-Anstiegs bei bestimmten eigentlich basenfreien Bodensubstraten:
ist es vorstellbar, daß Silikate Säuren binden und damit jede Ansäuerung zunichte machen?
Gruß
Charly

"wir müssen uns Sisyphos als glücklichen Menschen vorstellen" A. Camus
" wir müssen uns Camus als Dummschwätzer vorstellen" Sisyphos


   
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ingo73
(@ingo73)
Eminent Member
Beigetreten: Vor 13 Jahren
Beiträge: 36
Themenstarter  

Hi.

Ich hab mich dazu entschlossen im laufe der Nächsten Woche einen Probelauf zu starten. Dazu richte ich ein 12Liter Becken entsprechend eurer Ratschläge und der Internetrecherche ein und lasse es zunächst einige Tage unbesetzt laufen, um ein Gefühl für die Wasserparameter zu bekommen. Immerhin ist das Schwarzwasseranrühren für mich ja Neuland. Wenn der pH stabil bleibt (ich ziele so auf 5,5 bis 6), besetze ich mit Boraras merah um mal zu sehen was passiert, wenn in dem Aquarium gestoffwechselt wird.

Übrigens habe ich durch einen dummen Fehler ein TDS Meter gekauft anstelle eines Leitwertmessgerätes. Das doofe ist, ja das das Gerät zwar µS/cm misst, aber umrechnet und in ppm anzeigt. Angeblich mit dem Faktor 0,5, aber nachdem ich eine Kalibrierlösung gemessen habe, kam ich auf einen anderer Faktor. Was tun?

Für das Wasser werde ich mir vorerst etwas improvisieren. Meine Idee ist es das Leitungswasser durch einen „Kaffeefilter“ mit Mischbettharz laufen zu lassen. Kein Ahnung ob das funktioniert, aber das Harz ist billig und den Filter Basel ich aus einer Colaflasche. Einen Vollentsalzer oder eine Osmoseanlage kann ich mir schließlich immer noch besorgen.

Grüße

Ingo

Ach ja, was halltet ihr von Akadama als Bodengrund?

Betta simplex. Trichogaster chuna. Trichogaster fasciata. Trichopsis pumila. Trichopodus trichopterus.


   
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aquaristiker
(@aquaristiker)
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Beigetreten: Vor 15 Jahren
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Hallo Ingo,

zuerst Mal mach die nicht verückt durch zu viel Lesen. Paros benötigen zwar etwas mehr Aufmerkmkeit als andere Fische sind aber auch kein Hexenwerk. (Ausnahmen bestätigen aber auch hier die Regel)

Zum Thema Wasser: Ich verwendete bis vor kurzem Osmosewasser ("destilliertes Wasser") aus dem Baumarkt und habe dieses mit Eichenextrakt angesäuert. Heute verwende ich Wasser aus dem Ionenaustauscher aus dem Zooladen (ist noch billiger). Der pH Wert ist sauer. Ich muss hier nichts mehr tun.

Huminstoffe: früher habe ich Erlenzäpfchen und Buchenlaub verwendet. Mittlerweile verzichte ich darauf, weil doch eine gewisse organische Belastung des Wassers stattfindet. (man kann das z.B. An schwarzen Flecken auf den Fischen erkennen). Ich verwende momentan ein Huminstoffpräparat von Femanga.

Einrichtung: Quarzsand hell, Korngrösse max. 1mm, Schichtdicke 2mm, kleiner luftbetriebener Schwammfilter, Microsorium und Salvinia als Schwimmpflanze, kleine Tonhöhlen.

Wassertemperatur: 22-24 Grad

Beleuchtung: Energiesparlampe 11W

Futter: Grindal, weiße und Schwarze Mückenlarven, Daphnien und alles was sonst klein genug für die Fische ist. Hauptsache Lebend.

Meine Paros (naghy, paludicola und rubrimontis) sind unter diesen Bedingungen nicht scheu und immer gut zu beobachten.

Zur Nachzuchten setze ich 1/1 in ein separates kleines Becken. Die Einrichtung besteht nur aus einem kleinen Schwammfilter und einer Tonhöhle. Nach dem Ablaichen entferne ich das Weibchen, wenn die Larven kurz vorm Freischwimmen sind, auch das Männchen.

Ich empfehle dir P naghy. Das sind sehr schöne, relativ pflegeleichte und gut züchtbare Fische.

Also, nur Mut.

Gruß , Hendrik

IGL 083


   
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ingo73
(@ingo73)
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Beigetreten: Vor 13 Jahren
Beiträge: 36
Themenstarter  

Hi Hendrik.

Wasser aus dem Supermarkt ist auch eine Option, über die ich nachgedacht habe. Für die Zucht einiger Killis hab ich das auch schon gemacht, allerdings brauchte ich da auch nicht so viel.

P. naghy hab ich bei meiner ersten „Artensichtung“ überlesen, mittlerweile steht der aber ganz weit vorne auf meiner Wunschliste.
Also falls du ein Grüppchen über hast? (Wobei, Königsbrunn liegt doch etwas außerhalb meines Abholradiuses.)

Grüße

Ingo

Betta simplex. Trichogaster chuna. Trichogaster fasciata. Trichopsis pumila. Trichopodus trichopterus.


   
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aquaristiker
(@aquaristiker)
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Hallo Ingo,

momentan habe ich nur ganz winzige Nachzuchten rumschwimmen. Die sind erst seit einer Woche freischwimmend.
Starte einfach eine Suchanzeige in unserer Börse. Ich bin mir sicher, das du da zeitnah fündig wirst. Alternativ kannst du es auch über das Paro Projekt versuchen.

Gruß, Hendrik

IGL 083


   
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ingo73
(@ingo73)
Eminent Member
Beigetreten: Vor 13 Jahren
Beiträge: 36
Themenstarter  

Hi

Hab gerade mi meinem ersten Versuch begonnen Wasser zu mischen. Als Ausgangswasser hatte ich Dest. Wasser aus dem Supermarkt (TDS-Meter 1ppm, pH 8 ). Ich hab zu Testen ca. 50ml Wasser in ein Glas gegeben und bereits ein einziger Tropfen Eichenextrakt lies den pH auf 3,75 absacken TDS stieg auf 30ppm, was theoretisch 60 µS/cm entsprechen sollte. Ziemlich krasses Zeug dieses Extrakt.

Ich bin jetzt doch etwas irritiert, erstens hab ich nicht damit gerechnet, dass Eichenextrakt derartig sauer ist (der pH der unverdünnten Flüssigkeit liegt noch unter 0,5 (Falls mein pH-Meter da überhaupt noch exakt misst)) Erstaunlich das es auf der Verpackung keinerlei Warnhinweise gibt. Zweitens bleibt jede „Tee-Färbung“ aus.
Sollte ich noch Huminstoffe (etwa ToruMin oder so) zufügen, und kann ich das Zeug überhaupt verwenden?

Grüße

Ingo

Betta simplex. Trichogaster chuna. Trichogaster fasciata. Trichopsis pumila. Trichopodus trichopterus.


   
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aquaristiker
(@aquaristiker)
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Beigetreten: Vor 15 Jahren
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Hallo Ingo,

Eine Braunfärbung des Wassers bleibt selbsverständlich aus, da das Eichenextrakt fast farblos ist.

Das der pH Wert sofort nach unten geht, ist logisch. Das weiche Wasser hat ja keine Pufferung. Zumal ist die Testmenge von 50 ml sehr gering. Da reicht natürlich ein Tropfen. Richte das AQ. mal ein, lass es ein paar Tage einfahren und gib dann das Eichenextrakt tropfenweise zu bis der gewünschte pH Wert erreicht ist.

Mit Torfin, Torumin und wie das Zeug alles heißt, wäre ich vorsichtig. Möglicherweise senkt das Präparat den pH Wert ebenfalls (Miss mal den pH Wert von dem Zeug). Der Huminstoff-Effekt ist auch umstritten.
Da gab es mal vor einiger Zeit einen Artikel zum Thema Huminstoffe im Aquaristik Fachmagazin. Sehr aufschlussreich! Nr. 205 Jan/Feb 2009 und Nr. 206 Apr/Mai 2009

Ich verwende Huminaktiv von Femanga.

Gruß, Hendrik

IGL 083


   
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