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ERHALTUNG I: AQUARIENSTÄMME

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(@peter-finke)
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Geert, wenn Du versuchen willst, dem einen Fisch wieder einen Partner zu geben, dann achte bitte sehr sorgfältig darauf, dass es wirklich die gleiche Art/Form ist! Viele Paros der bintan-Gruppe sehen sehr ähnlich aus und man muss befürchten, dass eine nicht mehr zu kontrollierende Vermischung entstehen könnte, wenn nahe verwandte Formen Nachkommen erzeugen und diese irgendwie wieder verbreitet werden.
Dennoch wünsche ich Dir natürlich guten Erfolg.

Peter Finke, Bielefeld


   
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(@peter-finke)
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Beigetreten: Vor 20 Jahren
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Hat irgendjemand, der dies liest, Hinweise darauf, dass es (gewollt oder ungewollt) Vemischungen von Paro-Arten oder -formen gegeben hat?
Wir warnen sicherlich zu recht davor, hier die nötige Vorsicht außer acht zu lassen. Die wirkliche Verwandtschaft der verschiedenen Parosphromenus-Formen ist de facto ungeklärt. Und obwohl es sehr deutlich verschiedene Formen gibt (z.B. nagyi und linkei oder anjunganensis und ornaticauda), bei denen man ziemlich sicher von Artverschiedenheit ausgehen kann, gibt es auch viele Formen, bei denen nicht wirklich völlig geklärt ist, ob es sich um verschiedene Arten handelt, auch wenn sie tlw. als solche behandelt werden. Hier denke ich vor allem an die verschiedenen Formen der bintan-Gruppe, also bintan oder die neu beschriebenen alfredi oder rubrimontis. Bei diesen Formen sind auch die Weibchen nur schwer voneinander unterscheidbar.
Mir ist nicht bekannt, ob man einmal unter ernsthaft kontrollierten Bedingungen (nur dies ist sinnvoll und verantwortbar!) wissenschaftlich untersucht hat, ob die Fische selbst das können oder zumindest tun. Wir gehen immer davon aus, aber ist das einmal erforscht worden? Ich weiß es nicht. Das ist im übrigen keine Sache für Hobbyaquarianer; es könnte ein heilloses Durcheinander entstehen. Aber: Ist es nicht schon entstanden? Hat jemand irgendwelche Hinweise darauf oder davon gehört, dass womöglich Hybriden solcher Dummheiten oder Fahrlässigkeiten wieder in den Handel gelangt sind?

Peter Finke, Bielefeld


   
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(@peter-finke)
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Die ersten Untersuchungen im Rahmen des "barcode-of-life"-Projektes haben den Verdacht verstärkt, dass Paro-Hybriden unter verschiedenen Namen im Handel waren bzw. sind (s. hier im Forum unter "Barcode-of-Life"-Projekt; Genanalysen von Paros"). Noch ist freilich nichts sicher bewiesen.

Peter Finke, Bielefeld


   
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(@peter-finke)
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Den Bestand der Prachtguramis in unseren Aquarien zu erhalten bedeutet nicht nur, sie nachzuzüchten, sondern zunächst einmal, sie so zu halten, dass sie eine hohes Alter erreichen und nicht vorzeitig eingehen.
Das höchste mir bekannt gewordene Alter eines Prachtguramis im Aquarium beträgt acht Jahre (bei Günter Kopic). Das ist wirklich eine sehr lange Lebenszeit für einen so kleinen Fisch. Die meisten Tiere werden beileibe nicht so alt. Sie leben oft nicht viel länger als ein bis zwei Jahre, doch dann kann man auch davon ausgehen, dass sie durch Haltungsfehler geschädigt waren. Wenn sie angemessen oder sogar richtig gut gehalten werden, können sie leicht drei oder vier Jahre alt werden.
Wie alt sind Eure Paros?
Und noch eine Frage, die sicher viele interessiert: Bis zu welchem Alter laichen sie und haben immer wieder Nachwuchs? Klar ist, dass ein Methusalem von sechs oder mehr Jahren, wahrscheinlich meistens auch schon von vier Jahren, sich an so etwas nicht mehr beteiligen kann (oder beteiligt). Aber wie alt waren Eure ältesten Tiere, die noch Nachwuchs produziert haben? Für so etwas fehlen uns allen genügend Beobachtungsdaten. Hier könnten viele etwas Interessantes mitteilen.

Peter Finke, Bielefeld


   
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(@peter-finke)
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Ergänzend zu meiner Umfrage nach dem Alter: Wie steht es mit der Generationenzahl? Erfahrungsgemäß kann die Nachzucht mit steigender Generationenfolge immer schwieriger werden. (Kann, muss nicht). Wer hat Paros nicht nur einmal nachgezüchtet, sondern auch wieder Nachzucht von der Nachzucht ... erzielt?

Peter Finke, Bielefeld


   
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(@karen_k)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 201
 

I can't tell yet how old my Paros will get, since I got my first Paro only one and a half year ago!

About generations, of most of the species I keep I've only bred an F1 generation yet. Only of 2 species I have bred an F2 : P. sumatranus (they seem healthy and of normal size so far), and P. aff. bintan "Mimbon 98". With this last species, the F1 grew out a little smaller than their parents, and there were quite some fish with a bend spine.
In the F2 these 2 problems got worse, even though I selected the best looking F1 fish to breed the F2. Because this species has been bred in captivity since 1998, my F2 may in fact be F7 or so (naming the original wildcaught animals F0).

Best wishes,
Karen


   
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(@peter-finke)
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Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 1349
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Only of 2 species I have bred an F2 : P. sumatranus (they seem healthy and of normal size so far), and P. aff. bintan "Mimbon 98". With this last species, the F1 grew out a little smaller than their parents, and there were quite some fish with a bend spine.
In the F2 these 2 problems got worse, even though I selected the best looking F1 fish to breed the F2. Because this species has been bred in captivity since 1998, my F2 may in fact be F7 or so (naming the original wildcaught animals F0).

Dies Problem, das Karen da schildert, ist meines Wissens völlig ungelöst. Es ist aber bekannt, dass manche Züchter bei steigender Generationenzahl über eine steigende Zahl von Mißbildungen klagen. Man muss aber auch deutlich sehen, dass es noch nicht vielen Personen gelungen ist, Paroarten über viele Generationen hinweg nachzuzüchten. Dies weniger, weil es Schwierigkeiten gegeben hätte (die gab es allerdings in Einzelfällen schon auch), sondern leider deshalb, weil die Aquaristik eben doch ein etwas wechselhaftes Hobby ist. Die meisten wechseln nach ein, zwei Jahren die Fische, weil sie sich dann für andere interessieren. Die Prachtgurami-Erhaltungspruppe will diesem Durchlauferhitzer-Prinzip etwas entgegen setzen: eine gewisse Stetigkeit. Erst damit können wir Erfahrungen machen, die auch belastbar sind.
Schnell denkt man bei den von Karen geschilderten Problemen an Inzucht und andere naheliegende Erklärungen. Sie können auch zutreffen, aber es könnten auch noch andere Faktoren eine Rolle spielen, zum Beispiel unerkannte Haltungsfehler oder auch die sicherlich großenteils nicht naturgemäße Ernährung unserer Aquarientiere. Wir müssen uns also klar darüber sein, dass bei allen Erfolgen, die wir inzwischen bei den Paros haben, immer noch vieles künstlich ist an unseren Haltungsbedingungen. Vielleicht können wir da ja noch besser werden.
Aber sicherlich wäre es gut, wenn wir mehr Austausch hätten, wenn also - sagen wir - die Halter von nagyi Fundort Kuantan immer wieder mal Fische untereinander austauschen würden. Natürlich darf man das nicht so machen, dass Fundortvarianten oder gar Arten durcheinander gebracht werden. Aber da könnte man ja Vorsicht walten lassen. Sonst bleibt nichts anderes übrig, als verunstaltete Tiere bald abzutöten.
Vielleicht können uns auch die Genanalysen, die ja jetzt begonnen haben, bei diesem Problem weiter helfen. Ich habe zum Beispiel unter ca. 35 jungen P. sumatranus zwei, die Schäden zeigen: der eine hat einen hinten nach unten gebogenen Schwanzstiel, der andere eine Macke in der Kopfzeichnung. Vielleicht sende ich beide mal an Dirk Steinke nach Konstanz.

Peter Finke, Bielefeld


   
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