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FEHLER UND KRANKHEITEN

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(@peter-finke)
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Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 1349
Themenstarter  

Sie sind teilweise gewachsen zwei sind größer (ca2cm) als die anderen(ca1-1,x)

Bennie, ich kann nicht glauben, dass Du von Karen Fische bekommen hast, die mitsamt der Schwanzflosse nur einen Zentimeter groß (oder besser: klein) waren. Solche winzigen Fische verschickt Karen nicht. Man täuscht sich in der Länge, wenn man noch nicht viel Erfahrung hat, da man die Fische ja nicht aufs Zentimetermaß legen kann. Schau Dir nochmal einen Zentimeter auf dem Schreibtisch genau an und schätze noch einmal, wie lange Deine Fische sind!

Bedenke, dass halbwüchsige Paros eine Phase durchmachen, in der sie äußerst langsam wachsen; manche schreiben sogar von einem Wuchs-Stillstand, der zwei, drei Monate anhalten kann. Dazu kommt, dass es in allen Bruten Tiere gibt, die schneller und solche, die langsamer wachsen. Es handelt sich dabei um eine "Vorsichtsmaßnahme" der Natur, denn manchmal sind die einen im Vorteil, manchmal auch die anderen.

Allerdings: Irgendwann muss er zu Ende gehen und die Tiere sollten weiter wachsen. Wenn das nicht der Fall ist, liegt eine Störung vor. Wie gesagt, das haben wir alle auch schon bei einigen Tieren erlebt.

Peter Finke, Bielefeld


   
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hallo
(@hallo)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 342
 

Hallo
Auch wenn du mir nicht glaubst aber (ich denke Karen kann bestätigen)der kleinste ist ca 1cm(der durchschritt ist ca 1,5cm). Im ernst O- Ich habe nochmal nachgeschaut aber wie gesagt der ist wirklich so klein und ich denke ich kann die gut abschätzen ich bin zwar bei den Paros ein neuling aber mein erstes Aquarium hatte ich mit 7
also etwas kenne ich mich doch aus (soweit ich das beurteilen kann :) )
Aber ist ja auch egal solange er denn bald wächst :???:

Gruß Bennie

Ich liebe Tiere :)

IGL: 207


   
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chrisne84
(@chrisne84)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 114
 

Hallo Peter,

ich muss hier mal kurz Bennie etwas unter die Arme greifen, denn ich kann mir schon vorstellen, dass er wirklich so kleine Paludicola von Karen bekommen hat. Als ich meine Paro-Tüten aus Iserlohn von Karen bekommen habe, waren die Tüten schon sehr lange unterwegs und ich hatte kaum noch Hoffnung. Bei dem ersten Blick war auch net viel zu erhaschen, außer viel Torfstückchen. Als ich dann zu Hause die Tüten öffnete war ich mehr als überrascht. Es waren viele kleine Paludicola, Filamentosus und Sumatranus in den jeweiligen Tüten. Alle wirklich sehr klein, sicherlich wirklich blos 1 - 1,5 cm lang. Ich war erstaunt, dass so kleine, junge Tiere diese lange, anstrengende Reise so gut überstandne haben. Aber schau an, sie sind alle so fit und kern gesund gewesen. Ich hatte keinerlei Verluste. Und jetzt wachsen die Tiere alle gut. Erste Männchen/Weibchen erkennt man schon. Also sie sind wirklich schon in jungen Jahren sehr strapazierfähig die kleinen Paros.

Gruss Chris

IGL 115


   
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(@thomas-p)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 442
 

Bedenke, dass halbwüchsige Paros eine Phase durchmachen, in der sie äußerst langsam wachsen; manche schreiben sogar von einem Wuchs-Stillstand, der zwei, drei Monate anhalten kann. Dazu kommt, dass es in allen Bruten Tiere gibt, die schneller und solche, die langsamer wachsen. Es handelt sich dabei um eine "Vorsichtsmaßnahme" der Natur, denn manchmal sind die einen im Vorteil, manchmal auch die anderen.

Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß dies unter natürlichen Bedingungen tatsächlich zutrifft. Ein Selektionsdruck auf größere Jungfische, der bei kleineren nicht greift? Eine Verzögerung der Adoleszenz zu Lasten der Fortpflanzung? Ich vermute, daß es unter Gefangenschaftsbedingungen ein simpler "crowding-effect" ist und unter natürlichen Bedingungen maximal eine Ressourcen-Verknappung, d.h.: Alle würden gleich schnell wachsen etc. wenn für alle genug Futter und Raum vorhanden wäre. Ausgenommen die schlecht angepassten genetischen Varianten, die aber selektiert werden. Diese Tiere werden unter natürlichen Bedingungen erst dann zur Fortpflanzung schreiten können, wenn sie a.) dem Selektionsdruck standhalten und b.) die Bedingungen sich für diese Tiere positiv verändern.

Ich möchte betonen, daß dies Überlegungen rein theoretischer Natur sind und vielleicht liege ich auch völlig falsch! Interessant wäre meiner Meinung nach eine Kontrollversuchsreihe in einem wirklich großen Aquarium, denn eines steht (für mich) fest: Je kleiner die Aquarien, desto größer die "crowding"-Effekte. Signifikant kann bei Betta der reine Sichtkontakt zu adulten Tieren sein und dann auch zu größeren, meist männlichen, Geschwistern, aber das ist ein alter Hut.

Thomas

Flüsse voller Leben Rettet den Regenwald


   
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(@karen_k)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 201
 

Correct, the paludicola that Bennie and Chris got from me were really small. My guess would be that at that time they were circa 1,5 cm. The ones that I still have (paludicola juveniles) are now 2 cm on average I think, the largest ones 2,5 cm.

Thomas, in the topic where we discussed 'Wachstumshemmung bei Paros', you were one of the people who defended the theory that variety in growth rate has a meaningful natural purpose. That is, if I have understood your earlier posts on that topic correctly?

Best wishes,
Karen


   
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(@thomas-p)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 442
 

Thomas, in the topic where we discussed 'Wachstumshemmung bei Paros', you were one of the people who defended the theory that variety in growth rate has a meaningful natural purpose. That is, if I have understood your earlier posts on that topic correctly?

Ja, das Problem liegt darin, daß wir es nicht wissen. Ich kann nur theoretisieren, diskutieren und meine Überlegungen wiedergeben. So wie ich mich in meinem älteren Beitrag dafür eingesetzt habe, daß langsamer wachsende Tiere auch einen "Sinn" haben können, so stelle ich wieder die Frage ob diese Situation der Ressourcenverknappung und starker Konkurrenz überhaupt vorkommt. Ich habe in meinem aktuellen Beitrag nur deutlich vereinfacht.
Ich glaube außerdem, daß in Aquarien "nur" Platzmangel herrscht und deshalb die meisten Tiere klein bleiben. Die darüberhinaus kleinbleibenden Tiere sind entweder zu selektierende Individuen oder eben Tiere die unter anderen Bedingungen (die man erst herstellen müßte) die besten wären.
Wenn sich diese Tiere dann etabliert haben glaube ich, daß sie einen wertvollen Beitrag zur Vielfalt leisten können!
Wenn ich eine Gruppe Jungtiere abgebe und sehe, daß diese Tiere deutlich langsamer (oder gar nicht) wachsen als deren Geschwister bei mir, so empfehle ich die Überprüfung der Wasserparameter und der Fütterung, denn meistens haben diese Tiere deutlich mehr Platz als bei mir!
Sind es wenige Einzeltiere die zurückbleiben so bevorzuge ich sie durch ein separates Becken oder setze die schneller wachsenden um. Meist ziehen diese beim Wachstum nach, oft sind es viele Weibchen, aber trotz allem bleiben auch hier wieder einige zurück - an diesem Punkt verfüttere ich diese Tiere meistens.
Interessanter Weise sind oft die größten Tiere die anfälligsten für Erkrankungen, Schwächeerscheinungen etc. Hier haben wir es wahrscheinlich mit den von Martin umschriebenen "couch-potatoes" zu tun. Frei nach dem Motto: Zu gut ist auch nicht gut.

Um es auf den Punkt zu bringen: Ich glaube, daß es "natürlich" ist, daß Individuen unterschiedlich schnell wachsen. Ich glaube, daß die Ursachen die bei uns zu einer Wachstumsverzögerung führen nicht natürlich sind. Ich glaube, daß die Aufzuchtbecken schlicht und ergreifend zu klein sind, um allen Tieren die Chance zu geben zu zeigen was wirklich in ihnen steckt.

Thomas

Flüsse voller Leben Rettet den Regenwald


   
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(@peter-finke)
Noble Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 1349
Themenstarter  

Um es auf den Punkt zu bringen: Ich glaube, daß es "natürlich" ist, daß Individuen unterschiedlich schnell wachsen. Ich glaube, daß die Ursachen die bei uns zu einer Wachstumsverzögerung führen nicht natürlich sind. Ich glaube, daß die Aufzuchtbecken schlicht und ergreifend zu klein sind, um allen Tieren die Chance zu geben zu zeigen was wirklich in ihnen steckt.

Dies glaube ich auch. Meine 12-Liter-Becken, sehr geeignet für einzelne Paare und auch für die ersten Wochen ihrer jungen Brut, eignen sich kaum noch, wenn man eine große Brut darin aufziehen wollte. Wenn dort nur fünf oder zehn Jungfische zusammen mit ihren Eltern aufwachsen, geht das bei sorgfältiger Wasserpflege lange Zeit gut, aber spätestens dann, wenn die Tiere etwa zwei Zentimeter lang sind, sollten sie in ein größeres Becken mit mehr Platz umgesetzt werden. Dies wäre wohl eine wichtige Ergänzung meines "Paro-Rezepts" aus dem letzten "Makropoden": Klein- und Kleinstaquarien ja, wenn es darum geht, die Paros erstmal zum Laichen zu bringen und für die ersten Wochen der Jungfische. Dann aber später, vor allem bei größeren Jungfischzahlen, werden sie zu klein. Jetzt braucht man größere Aufzuchtbecken und kann auch dort - wie Thomas sagte - natürliche Verhältnisse nicht erreichen.

Peter Finke, Bielefeld


   
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(@thomas-p)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 442
 

Jetzt braucht man größere Aufzuchtbecken und kann auch dort - wie Thomas sagte - natürliche Verhältnisse nicht erreichen.

.) Ich habe vor langer Zeit eine selbst gefangene Gruppe Giebel (Silberkarausche; Carassius auratus gibelio) in einem 25-ltr.-Aquarium über viele Jahre hinweg gehalten. Diese 8 Tiere waren nach ca. 15 Jahren zw. 5 und 7 cm groß. Unter Freilandbedingungen erreichen diese Tiere eine Größe von bis zu 45 cm. Nachdem ich diese Tiere nach ca. 10 Jahren in ein größeres Becken übersiedelt hatte wuchsen sie nicht weiter.
.) Einige Hundert Betta sp. "Mahachai" die offensichtlich über einen kritischen Punkt hinaus unter beengten Verhältnissen "groß"-gezogen wurden blieben alle zu klein! Keines der Tiere wurde größer als 3 cm; Völliger Wachstumsstillstand.
.) Flußbarsche (Streifenbarsch, Egli; Perca fluviatilis) "verzwergen" zumindest in einigen Teichen die ich gut kenne zunehmend. Einerseits mag hier vielleicht die Trophäen-Jagd eine Rolle spielen (es wurden immer die größten Tiere entnommen), andererseits hat es sicher verschiedene ökologische Gründe.
Wie auch immer: signifikant ist die Tatsache, daß Flußbarsche unter "natürlichen" Bedingungen, d.h. im Freiland, verzwergen und später unter anderen "besseren" kontrollierten Bedingungen ebenfalls nicht weiterwachsen.

Ich hege den starken Verdacht, daß es einen artspezifischen Tag X gibt an dem die Weichen für ein weiteres gesundes, der Art entsprechendes Wachstum gelegt werden. Versäumt man diesen, entstehen irreparable Schäden die sich allerdings "nur" unmittelbar phänotypisch auswirken, aber bei Wiederholung sicherlich genotypisch werden können! Seht ihr das auch so bei Parosphromenus? Ab welcher Jungfischgröße oder Alter setzt ihr wieviele Tiere in wie große Becken?

Wie macht ihr das mit euren Jungfischen? Ich habe häufig "zu viele" Jungttiere, zu wenig Platz für größere Aufzuchtbecken und stehe vor dem Dilemma sie der "Verzwergungs-Gefahr" auszusetzen oder wahllos zu reduzieren, denn von Selektion kann keine Rede sein.

Thomas

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(@peter-finke)
Noble Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 1349
Themenstarter  

Wie macht ihr das mit euren Jungfischen? Ich habe häufig "zu viele" Jungttiere, zu wenig Platz für größere Aufzuchtbecken und stehe vor dem Dilemma sie der "Verzwergungs-Gefahr" auszusetzen oder wahllos zu reduzieren, denn von Selektion kann keine Rede sein.

Dieses Problem hat wohl jeder Paro-Züchter. Eine wirkliche Lösung kenne ich nicht. Wir müssen mehr werden, um die Tiere rechtzeitig an echte Interessenten abgeben zu können. Es ist unbefriedigend, sie ins nächste Zoogeschäft zu bringen. Die nehmen sie meistens, weil es ich ja um "Besonderheiten" handelt. Aber das Schicksal, was sie dann erwartet, ist meist ein schlimmes. Ich bin deshalb auch dazu übergegangen, nur wenige Tiere aufzuziehen, mit genau jenen Gefühlen einer "blinden" Seelktion, wie sie Thomas beschreibt.

Aber etwas ganz anderes: Ich habe, wie einige andere auch, in Iserlohn von Allan Brown zwei halbwüchsige Paare P. paludicola vom Fundort Wakaf Tapei erhalten. Diese Tiere sind jetzt schwer erkrankt (offenbar komplex, ev. Ichthyosporidium, auch Hauttrübungen). Ich versuche noch ein Breitbandmedikament, aber habe kaum Hoffnung, dass es noch hilft.
Wer hat noch paludicola Wakaf Tapei von Allan bekommen? Sind dort auch Probleme aufgetreten?

Peter Finke, Bielefeld


   
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 emha
(@emha)
Honorable Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 693
 

Um längerfristig nicht enttäuscht zu sein, muss man sich eines klar machen. Der Markt für Paros ist extrem beschränkt. Es hat dadurch nur geringen Sinn größere Bruten aufzuziehen (das mache ich nur bei interessanten, neuen Formen, für die in der nahen Zukunft Interesse besteht). Nehmen wir als Beispiel P. ornaticauda. Dieser Traumfisch war bis vor kurzem heiß begehrt. Mit der Einfuhr und etwa (ich schätze 20 - 30 Zuchtpaaren) war der Bedarf in der IGL und deren Umfeld gedeckt. Innerhjalb kurzer Zeit wurde P. o. zu einem "alten Hut", obwohl nur Zufallsnachzuchten gelingen. In 3 Jahren werden dann die Wildfänge und die ersten Glücks-Nachzuchten weggestorben sein und P. o. wird so gut wie aus unserem Bestand verloren sein. 2009 schon werden (P. ornaticauda wieder gesucht sein, falls keine weiteren Importe kommen!) So war es bisher immer. Nach kurzem Aufbäumen war das große Interesse weg. Die einzige hiervon Ausnahme im IGL Bestand ist Betta albimarginata. Ich hoffe, dass unsere Bemühungen der Paro-Gruppe nachhaltig daran etwas veränderen. Wir sind zumindest auf dem richtigen Weg. (Man müsste mal bei Gelegenheit darüber reden, was sich da ändern sollte). Dennoch muss man sich m. E. einer gewissen Verantwortung (den Fischen gegenüber) bewusst sein. Verkaufen wollen und sich über ein paar Kröten freuen, bringt nichts.

Deshalb sollte man sich selbst vor der Enttäuschung bewahren, seine Fische nicht loszuwerden. Diese zu verramschen ist doof und macht eher unglücklich. Deshalb ziehe ich nur in kleinen Mengen (bis max. 50Stck, soweit das überhaupt klappt) um Interessierte (meist in der IGL) bedienen zu können. Das macht vor allem Spaß, wenn wirklicher Ehrgeiz und Interesse dahintersteht und man (hoffentlich) mal was (Nachzuchten) zurückbekommt.

Ein gewisser Nachteil daraus hat sich bei mir bemerkbar gemacht. Oft hatte ich ungünstige Geschlechterverhältnisse bei den Bruten. Manchmal hat man einen "sicheren" Bestand, aber nur in einem Geschlecht. Da man das erst nach einem halben Jahr bemerkt, ist es häufig zu spät zu reagieren. Und man wird zermürbt.
Insofern liegt für mich ein unschätzbarer praktischer Vorteil in unserer Paro-Erhaltungsgruppe u. a. um Geschlechter-Mißverhältnisse auszugleichen.

Martin Hallmann


   
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(@thomas-p)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 442
 

Der Markt für Paros ist extrem beschränkt.

In Wien oder auch ganz Österreich liegt die Bedeutung vor allem bei "extrem". Derzeit kann ich i.d.R. 2 Paare pro neuer, d.h. nicht etablierter Art, unterbringen (bei Udo und Anton), alle anderen Tiere sind eigentlich verloren. Vielleicht sieht es in Deutschland gleich aus wenn man von der Einwohnerzahl hochrechnet (Österreich = 1/10)?
Der Handel fällt mittlerweile für saure Weichwasserfische völlig aus: Die Händler haben die Erfahrung gemacht, daß jeder Cent verlorenes Geld ist, da die Tiere nicht bis zum Verkauf überleben, somit nehmen sie solche Fische "nur noch geschenkt". Dann verfüttere ich sie lieber wirklich, auch weil über den Handel verkaufte Tiere für mich verloren sind, da ich ja keinen Kontakt herstellen kann.
Weshalb ist der Markt so beschränkt?
So wie es Peter in seinem Parorezept so nett umschrieben hat, fällt es mir, und anderen eben nicht, "leicht" die Bedingungen zur Haltung (und Zucht) herzustellen. Das sage ich jetzt! Vor ca. einem halben Jahr hatte ich ehrlich Respekt vor der Herausforderung P.quindecim zu nehmen. Das Image von Paros allgemein ist der größeren Verbreitung nicht zuträglich, dabei spricht bei manchen Arten (das sag´ ich jetzt einmal so) nichts dagegen, sie auch "Anfängern" zu geben. So lange die äußeren Rahmenbedingungen stimmen, sollte niemand Probleme haben.
Da das Angebot weiterhin beschränkt ist, bin ich z.T. durchaus dafür "falsche Begehrlichkeiten" zu wecken. Worum es mir geht sind nicht die "paar Kröten", sondern um den doppelten Boden zum Erhalt mancher Arten im Bestand, da es immer wieder zu ernsthaften Problemen im eigenen Bestand kommen kann.

Nach kurzem Aufbäumen war das große Interesse weg. Ich hoffe, dass unsere Bemühungen der Paro-Gruppe nachhaltig daran etwas veränderen. Wir sind zumindest auf dem richtigen Weg. (Man müsste mal bei Gelegenheit darüber reden, was sich da ändern sollte).

Für mich gilt auf der einsamen Insel mehr oder weniger folgendes: Wenn ich es nicht schaffe meinen Bestand zu erhalten, muß ich bis zu einem halben Jahr warten um bei der nächsten IGL-Tagung nachzukaufen, wobei ich darauf hoffen und daran arbeiten muß die richtigen Tiere zu bekommen! Mein Beitrag beschränkt sich dann auf eine finanzielle Bedienung und ersteckt sich nicht auf eine genetische Bereicherung indem ich z.B. Nachzuchten tausche.

Thomas

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(@peter-finke)
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Beigetreten: Vor 20 Jahren
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Themenstarter  

Vorsicht: Wir sprechen hier über sehr schöne kleine Fische und dürfen nicht zu einem Jammerforum werden. Ich habe jedenfalls die Hoffnung, dass uns diesmal mithilfe der neuen Medien gelingt, was früher in der damals größeren Vereinzelung nicht gelang: etwas zu verändern. Wir werden aus den Paros keine Allerwelts-Zoohandelsfische machen, aber wir werden langsam mehr Parofreunde. Wir haben in der Gruppe mit 15 Adressen begonnen und sind jetzt bei etwa 60. Gut, viele davon sind nicht wirklich neu, aber 25 oder 30 sind es.
Meines Erachtens geht es nicht darum, einen Markt für Paros zu erschließen, sondern darum, wieder mehr biologisch-ökologisch-verantwortungsbewußtes Denken in das Hobby Aquaristik hineinzutragen. Letztlich wird das dann hoffentlich auch den existenzbedrohten Fischen helfen. Je mehr Menschen sich nämlich wirklich für die Fische und ihr Verhalten interessieren, desto mehr werden die gestylte Oberflächlichkeit der gängigen Techno- und Tinkturenaquaristik erkennen. Paros sind wunderbare Helfer dabei.
Also: Wir bohren dicke Bretter und brauchen einen langen Atem. Aber wir werden mehr. Und es sind junge Leute dabei. Wir müssen nicht zu tausenden zählen, sondern gerade so viele, dass wir ein praktikables Erhaltungsprogramm auf die Beine stellen können. Gegenwärtig kneift es noch an allen Ecken und Enden. Aber wenn wir so viele sind, dass einer sich nur um eine einzige Form zu kümmern braucht und jede Paroform zwei bis drei solcher Paten hat, dann bin ich schon ganz zufrieden. Natürlich ist das keine Lösung für reichlichen Nachwuchs, aber es wäre doch eine gute Perspektive.
Und ich glaube, dass wir auf dem Wege dahin sind und diesen Weg zuversichtlich weitergehen sollten.

Peter Finke, Bielefeld


   
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(@peter-finke)
Noble Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
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Themenstarter  

(...) Ich habe, wie einige andere auch, in Iserlohn von Allan Brown zwei halbwüchsige Paare P. paludicola vom Fundort Wakaf Tapei erhalten. Diese Tiere sind jetzt schwer erkrankt (offenbar komplex, ev. Ichthyosporidium, auch Hauttrübungen). Ich versuche noch ein Breitbandmedikament, aber habe kaum Hoffnung, dass es noch hilft.
Wer hat noch paludicola Wakaf Tapei von Allan bekommen? Sind dort auch Probleme aufgetreten?

Ich habe drei der vier paludicola Wakaf Tapei tatsächlich retten können, 2 Männchen und ein Weibchen, und gestern sah ich das erste Gelege, etwa 25 Eier, in einem Filmdöschen.

Die weiblichen Tiere sehen so aus wie die anderen bekannten paludicola-Formen, die männlichen sind jetzt nicht mehr so dunkel-anthrazitfarbig, sondern in Balzstimmung durchweg braunrötlich gefärbt. Die Farbe ist also einheitlicher als bei den bekannten Tieren aus Terengganu, die schillernder und pastellfarbener rosa-violett-blau aussehen.

Die Krankheit scheint überwunden zu sein.

Schreibt hier mehr über Krankheiten! Martin und ich haben halbwüchsige aff. rubrimontis, die peu a peu sterben, immer mal einer, dann Tage später der nächste.

Peter Finke, Bielefeld


   
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(@thomas-p)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 442
 

Schreibt hier mehr über Krankheiten!

Bisher gab es bei mir keinen Anlass, mittlerweile hat sich das bedauerlicherweise geändert: das dominante meiner beiden P.ornaticauda-Männchen verstarb vor ein paar Tagen an bauchwassersuchtähnlichen Symptomen. Bemerkenswert war der Verlauf der Erkrankung, denn das erkrankte Männchen pflegte noch in der Früh die ersten Larven, um am Nachmittag, Kopf unten und in Oberflächennähe an der Filtermatte zu hängen.
Mir ist unerklärlich wie dies so schnell ging und als einzige Erklärung wie es überhaupt dazu kam, fällt mir seine Diät der letzten Wochen ein: nahezu ausschließlich Laich.

Thomas

Flüsse voller Leben Rettet den Regenwald


   
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(@peter-finke)
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Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 1349
Themenstarter  

(-...) das dominante meiner beiden P.ornaticauda-Männchen verstarb vor ein paar Tagen an bauchwassersuchtähnlichen Symptomen (...)

O je, genau solche Symptome raffen bei Martin und mir in letzter Zeit tweediei und rubrimontis dahin! Martin will einen Versuch mit Antibiotika machen.

Peter Finke, Bielefeld


   
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