Meine Devise wäre: So wenig methodisch-bürokratische Hürden wie möglich errichten, alle art- bzw. varietätenerhaltenden Möglichkeiten offenhalten und nutzen.(...)...eine interessante Frage, ob wir unsere Fische durch die Aquarienhaltung genetisch verändern, aber wir können sie ganz ruhig angehen, denn sie berührt die Praxis kaum.
Peter, ich stimme Dir voll und ganz zu, deshalb habe ich mich auch bezüglich der "echten" Erhaltungszucht sehr vorsichtig ausgedrückt. Ein Zuchtbuch im herkömmlichen Sinn ist derzeit auch m.M.n. nicht notwendig, so lange wir Wildfänge nachgeliefert bekommen, damit den Genpool auffrischen können und den Phänotypus erhalten. Aber zukünftig oder auch bei einzelnen Beständen die schon lange nicht mehr aufgefrischt wurden (z.B. P.quindecim "Manismata"; seit 2002 keine Auffrischung- wenn ich mich irre bitte korrigieren) werden wir uns über kurz oder lang mit der "Gendrift" auseinandersetzen müssen, wie Du es selbst ansprichst. Wir können dies vermutlich ganz ruhig angehen, nichts desto trotz werden wir eine Entscheidung treffen "müssen": nach welchem "Standard" werden wir unsere Tiere zukünftig selektieren? Für mich persönlich stellt sich diese Frage nicht, ich werde nach Möglichkeit immer die Tiere der Originalbeschreibung des jeweiligen Fundortes zu Vergleichen heranziehen - alles andere ist eine Art Kreationismus der mir nicht liegt.
.) Was ich derzeit für vernünftig und durchaus machbar hielte, ist die Tiere optisch so zu erhalten, wie wir sie ursprünglich bekommen haben.
.) Weiters hielte ich es für wünschenswert und überaus sinnvoll, wenn sich jeder die Genealogie seiner Fische notieren würde. So ist auch ein zukünftiger Fischtausch zielführend zu betreiben. Dies ist eine Art "Zuchtbuch light"-Version.
Und ja, noch berührt die "Gendrift" die aquaristische Praxis kaum, oder glauben wir das nur? Hat schon jemand Tiere fortlaufender Inzucht-Stämme mit der Originalbeschreibung verglichen? Ich hatte jedenfalls bei Wildbetta schon mein Erwachen, jetzt achte ich zumindest auf Abweichungen.
Thomas
(...) Aber zukünftig oder auch bei einzelnen Beständen die schon lange nicht mehr aufgefrischt wurden (z.B. P.quindecim "Manismata"; seit 2002 keine Auffrischung- wenn ich mich irre bitte korrigieren) werden wir uns über kurz oder lang mit der "Gendrift" auseinandersetzen müssen, wie Du es selbst ansprichst. (...)
(...) Weiters hielte ich es für wünschenswert und überaus sinnvoll, wenn sich jeder die Genealogie seiner Fische notieren würde. So ist auch ein zukünftiger Fischtausch zielführend zu betreiben. Dies ist eine Art "Zuchtbuch light"-Version (...)
Zwei wichtige Aussagen von Thomas, denen ich ganz zustimme. Obwohl wir nicht wissen, wohin die Gene driften: sie tun es und wir merken es an vielen Einzelheiten. Zuchtbücher überfordern uns, aber die Idee "Zuchtbuch light" gefällt mir sehr gut!
Peter Finke, Bielefeld
Rainers Beitrag u.a. zur Krankheitsprävention hat mich zum Nachdenken gebracht. Und da es ja, wie wir alle wissen, keine Zufälle gibt, hat mir Udo vor ein paar Tagen dankenswerter Weise wieder eine mehr als lesenswerte Homepage übermittelt - http://www.aquamax.de/HG02.htm . Inhalt dieser ist u.a. die Behandlung von Krankheiten mittels alternativer Methoden. Nun bin ich weder leicht zu überzeugen, vor allem wenn ich lange Zeit mit einem bestimmten Ablauf gut fahre, noch vertraue ich leichtgläubig diversen Informationsquellen im Internet, aber diese Seite war für mich ein "Augenöffner". Ich breche deshalb in solche Begeisterungsstürme aus, da ich mich selbst bei einer offensichtlichen Betriebsblindheit erwischt habe. Wie schon Olaf Deters auf seiner homepage mathematisch bewiesen hat, dass ein Wasserwechsel unter einem gewissen Prozentsatz kaum sinnvoll ist, so trifft die gleiche Gesetzmäßigkeit nicht nur auf Nitrat&Co. zu, sondern natürlich auch auf Krankheitserreger! Wer täglich z.B. 90% des Wassers wechselt entfernt damit logischerweise auch 90% der frei flotierenden Keime. Unter dieser Voraussetzung und in Kombination mit einem funktionierenden Immunsystem, sollten wir unsere Pfleglinge nicht nur gesund oder per Quarantäne erregerfrei bekommen, sondern darüberhinaus ersparten wir ihnen eine Belastung durch Medikationen.
Aber wie es auch ganz korrekt bezeichnet wird, handelt es sich um Alternativen - fallweise wird man an einer Medikation nicht vorbeikommen und ich denke genau das wollte uns Rainer vermitteln ohne dabei für mich den Nagel auf den Kopf zu treffen.
In der Praxis müßte sich erst erweisen ob die Alternativen umsetzbar sind, aber ich denke schon. Wer hat Erfahrungen mit täglichen großen Wasserwechseln bei Paros und Betta? Spricht etwas dagegen?
Thomas
Thomas, zwei Dinge:
Erstens sind Paros Fische aus fließenden Gewässern, insofern wäre ein täglicher Wasserwechsel schon eine grobe Annäherung an die dortigen Verhältnisse. Aber das Problem ist, ob der Aufwand sich lohnt. Wir haben oft beste Ergebnisse mit (gut geführten, nicht überfütterten) Becken, in denen nur selten kleine Wasserwechsel stattfinden. Als Dauerlösung kann ich Deine Überlegung also kaum empfinden. Höchstens als Idee, wie man möglicherweise in einem akuten Fall Erreger los werden könnte.
Zweitens: Der Betreiber der von Dir so gelobten Internetseite ist Bernd Kaufmann. Er ist zweifellos ein Fachmann für viele Fragen. Ich bestreite nicht, dass vieles lesenswert ist, was er schreibt. Aber wußtest Du auch, dass er der webmaster des DENNERLE-chat ist? Hunderte, ja Tausende von Aquarianern fragen ihn um Rat und bekommen die Dennerle-Produkte als Systemempfehlung ans Herz gelegt. Du findest auf seiner eigenen Homepage auch Aquarienbilder, die - wie das heute modern ist - das dekorative Pflanzenaquarium, möglichst mit Amano-touch, hochleben lassen. Ich habe nichts gegen solche Aquarien, aber ein Dennerle-Lobbyist ist mir dann doch als Berater für Paro-Probleme nicht ganz recht.
Peter Finke, Bielefeld
Höchstens als Idee, wie man möglicherweise in einem akuten Fall Erreger los werden könnte.
Peter, nichts anderes habe ich gemeint (und auch präventiv in der Quarantäne), auch wenn mein "Wer hat Erfahrungen mit täglichen großen Wasserwechseln bei Paros und Betta?" anderes suggerieren könnte.
...ein Dennerle-Lobbyist ist mir dann doch als Berater für Paro-Probleme nicht ganz recht.
Was an der Sache nichts ändert, dass eine Keimreduktion im Krankheitsfall mittels Wasserwechsel, und darum geht es mir, funktionieren sollte. Lobbyismus bar jeder Alternative, was ja in diesem Fall Natur der Sache ist, ist auch meine Sache nicht - da decken sich unsere Ansichten 100%tig!
Thomas
Zu Thomas:
Danke daß meine Anregungen (denn als solche möchte ich meine Beiträge auch nach fast 30 jähriger aquaristischer Arbeit verstanden wissen) das erste mal in meinem Sinne interpretiert worden sind.
Bezüglich der im akuten Ernstfall notwendigen Substanzen (z.B. Aminonitrothiazol) könnte ich dir behilflich sein da ich diese und andere Mittel wenn nichts anderes mehr hilft natürlich auch verwende.
Zu deiner Frage bez. größeren Wasserwechseln siehe unten.
Zu Peter:
Wie du richtig erwähnst sind Paros wie auch nicht wenige andere Labyrinther Bewohner von (wenn auch meistens nur schwach) durchflossenen Gewässern.
Auf der anderen Seite werden genau diese Arten (weil man beste Ergebnisse hat aus der Sicht des jeweiligen Halters hat) mit mininmalen Wasserwechselraten gepflegt. Irgendetwas widerspricht sich hier doch!
Ich finde es gelinde gesagt ignorant nach dem Motto zu verfahren:
Habe meine Erfahrungen gemacht, mittelfristig klappt auch alles, warum noch an einer Optimierung arbeiten.
Ich habe Erfahrungen beim Einsatz bez. größeren Wasserwechseln bei der Haltung und Zucht von Weichwasserlabyrinthern.
Da auch ich immer wieder Probleme mit diversen Erregern hatte bin ich vor Jahren auf die Idee gekommen meine Hälterungs- und Zuchtbecken im Durchflußmodus zu betreiben, nach dem Schema Durchfluß minimal aber stetig.Notwendig ist in diesem Zusammenhang gezwungenermaßen der Einsatz diverser Technik um PH/Leitwert zu sichern. Mit der 12 l Pfütze und Beleuchtung kommt man in dieser Richtung nicht sehr weit, wenn ich das auch noch so bevorzugen würde (und das zum Teil auch praktiziere). Ein künstlicher Lebensraum ist und bleibt ein künstlicher Lebensraum und benötigt zwingend die eine oder andere Unterstützung um zumindest einigermaßen zu funktionieren.
Wir haben in keinem unserer Becken ein perfekt funktionierendes biologisches System.
Der Erfolg war eine im Vergleich zu anderen Haltern größere Nachzuchtrate, schnelleres Wachstum meiner Nachzuchten und weniger Probleme mit Krankheiten.Dies bezieht sich auf Haltung und Zucht von Sphaerichthys und
Malpulutta u. anderen. Paros habe ich wie ihr wißt noch nie gehalten aber ich denke daß meine Erfahrungen hier übertragbar sind.
RAIN
(...)Ich finde es gelinde gesagt ignorant nach dem Motto zu verfahren:
Habe meine Erfahrungen gemacht, mittelfristig klappt auch alles, warum noch an einer Optimierung arbeiten (..) RAIN
Lieber Rainer, wo habe ich dieses Motto ausgegeben? Es gibt viele Beispiele dafür, dass wir zwar im Aquarium die generelle Linie verfolgen müssen, Parameter der natürlichen Lebensräume möglichst zu kopieren, aber in vielen Einzelpunkten auch davon abweichen können oder sogar müssen. Es wäre falsch, wenn wir sagen würden, Parohaltung und -zucht erfordere Durchflussaquarien, weil die Tiere aus Fließgewässern stammen. Es wäre falsch, wenn wir sagen würden, sie erfordern Schwarzwasser. Martin hat immer wieder darauf hingewiesen, dass dies im Paro-Aquarium nicht grundsätzlich notwendig ist, sondern große Zuchterfolge im Klarwasser möglich sind.
Ich denke, wir sollten hier nicht ins "chatten" kommen. DasParo-Forum ist dafür nicht der richtige Ort; Beuggen wird es sein, nächste Woche. Ich freue mich, Dich dort in der Paro-Gruppensitzung kennen zu lernen.
Ich achte Deine Erfahrungen. Nimm bitte auch zur Kenntnis, dass ich (und viele andere) oft Paro-Bruten vieler Arten (linkei, nagyi, bintan, rubrimontis, anjunganensis, paludicola, "blue line" u.a.) von über je 50 Exemplaren ohne ernsthafte Probleme in 12-Liter-Pfützen monatelang gezogen habe, bevor sie dann in größere Becken umgesetzt werden mussten.
Peter Finke, Bielefeld
Peter, ich wollte in keiner Weise Kritik anbringen sondern nur mitteilen wie es erfolgreich auch alternativ gehen kann. Auch ich züchte die meisten meiner Fische in Kleinaquarien mit eher geringerem Wasserwechsel, den ich meistens nach Änderung des Leitwerts vornehme.
RAIN
Es ist nicht notwendig, dass wir Gegensätze aufbauen. Tatsächlich sind wir alle auf der gleichen Spur. Jeder redet aber gewissermaßen über ein anderes Unterthema. Ich war z. B. m. E. schon etwas weiter in einer gewissen Richtung, die für andere nicht wichtig zu sein scheint.
Ja, Rainer und ja, Thomas. Natürlich wäre ein Durchflussaquarium, täglicher Wasserwechsel bzw. gleich ein Schwarzwasserbach ideal für Paros (Ich schlage vor, direkt nach Malaysia zu ziehen). Aber -auch wenn du, Rainer es verwirklichen konntest - ist es doch nicht übertragbar bzw. für jedermann praktikabel. Der Allgemeinsterbliche hat weder Zeit noch in der Regel die Möglichkeiten sowas konsequent durchzuführen.
Ich nehme den Standpunkt zur Kenntnis, aber er bringt mich nicht deutlich weiter. Theoretisch müsste es besser für die Fische sein, wenn man sie in "fließendem" wasser hielte. Keine Frage. Aber: Warum, wenn es (erprobterweise) nicht notwendig ist? Wir sind hier wieder bei dem Punkt der Angemessenheit der Pflegemaßnahmen.
Hier muss sich keiner mit seiner Auffassung durchsetzen, sondern man kann nur anmerken, dass es so auch gehen könnte. Es gibt auch m. E. nichts zu widersprechen, außer wiederum praktische Kritik an dem theoretischen Ansatz. Z. B:
- dass die These in der Praxis nicht übertragbar auf die Allgemeinheit ist
- dass die Idee in der Durchführung Konsequenz verlangt (was ist im oder nach dem Urlaub?)
- einen großen Zeit- und Kosteneinsatz erfordert.
- der einfachere Weg auch zum Erfolg führt.
Zum Verständnis: Das heißt nicht, dass ich dagegen wäre! Ich denke wir führen keine ethische Diskussion im Sinne was man Paros zumuten darf. Die ist schon an andere Stelle geführt worden. Ich verstehe das hier als eine "praktische" Betrachtung.
.....und jetzt enthalte ich mich dem Thema und bin gespannt auf die Erfahrungen im Detail, die Rainer hierzu berichten kann.
Bis Rheinfelden (dort gerne wieder zur Annäherung), Vielleicht erklärt mir Thomas dann auch, was in dem betreffenden Artikel steht. Ich konnte es auf die Schnelle nicht erkennen. Martin Hallmann
Auch von mir ein paar chattende Worte:
Ich habe, angestossen durch die obige Diskussion und die obige (nur mit namenszuordnendem Insiderwissen Lobbyisten-) Homepage, darüber (leider) laut nachgedacht, ob man im Krankheitsfall oder während der Quarantäne nicht mittels zeitlich beschränkter täglicher sehr großer Wasserwechsel, Krankheitsbilder eindämmen oder vermeiden könnte, ohne zu Meersalz und Hexa-Ex greifen zu müssen. Den Anstoß dazu habe ich auf dieser Seite gefunden und erklärt meine Erwähnung. Aber eigentlich habe ich das weiter oben schon zweimal, davon einmal schlampig und einmal deutlicher, geschrieben... Jedenfalls kann ich an einigen Stellen unseres Diskurses einen gewissen Dogmatismus durchhören, der auch den wichtigen emotionalen Anteil erklärt, ohne dem Diskurse nicht lebhaft zu führen sind.
Thomas
(...) Jedenfalls kann ich an einigen Stellen unseres Diskurses einen gewissen Dogmatismus durchhören, der auch den wichtigen emotionalen Anteil erklärt, ohne dem Diskurse nicht lebhaft zu führen sind (...)
Ein sehr schöner Satz, den ich voll und ganz unterschreiben kann! Natürlich höre ich auch, wenn ich tief in mich hineinhöre, meinen eigenen Dogmatismus. Aber Thomas hat eben einfach Recht: Ohne ein bißchen Emotionen nutzt die ganze Vernunft nichts, jedenfalls macht sie dann keine Spaß mehr!
Peter Finke, Bielefeld
Unsere IGL- oder Händler-Paro- und Betta-Stämme sind latent mit Oodinium durchseucht. Leider ist das so. Wir bekommen erst gar keine sauberen Fische. Setzen wir sie dazu, schreien sie hier und bekommen irgendwann Oodinium. Wenn man es nicht sieht, ist es um so heimtückischer. Geben wir Fische ab, haben andere den Ärger. Das kann jeder Züchter, der diese Fische auf engen Raum und (im Verhältnis zur Wassermenge) in zu großer Stückzahl hält, bestätigen. Es entstehen aus latentem Befall bei Überbesatz Seuchen. Oodiniumfälle treten immer wieder spontan auf. Jetzt will ich mich nicht weiter wiederholen, denn es ist in dem MAK-Oodiniumartikel nachlesbar. Alle die Weichwasserfische züchten, wissen ja wovon ich spreche.
Wir alle haben also das gleiche Problem und sind uns, so denke ich, bis hierher einig:
Nun scheint es zwei Wege zu geben:
A. Die Fische (auch Neuzugänge) sind m. E. erst mal (annähernd) erregerfrei "herzustellen". Sonst wird man nicht lange Spaß daran haben. Und schon gar keine nennenswerte Nachzucht erhalten. Mir ist eben bisher nichts besseres (praktikables) eingefallen als Quarantäne mit Medikation /Chemie. (Am besten hat eben ein spezielles Mittel abgeschnitten. UV habe ich an einzelnen Becken ausprobiert und das war mir auf Dauer für zu teuer.)
B. Durch optimale Pflegeumstände, wie wenig Fische, große Becken, häufige Wasserwechsel (mit dem richtigen Wasser!) oder gar Durchflussaquarien wird die Erregerzahl niedrig gehalten und die Anfälligkeit gegen Parasiten sicher minimiert. Die Infektion wird aber leider nur "heruntergedrückt" und nicht annähernd ausgemerzt. Alles wie in der Natur sozusagen. (Sonst gäbe es keine Parasiten in der Natur mehr).
Beide Ansätze haben Schwächen. A. funktioniert nicht 100%ig und nicht dauerhaft. Wir wissen nicht wirklich, was in den Fischen langfristig durch das Medikament (z. B. Fruchtbarkeitsreduzierung) angerichtet wird. Bei B. sehe sehe ich große Probleme in der Praxis: Reduziert sich die Pflegeintensität oder erhöht sich die Besatzdichte, dann aber viel Spaß! Und was passiert, wenn andere die Fische bekommen, die eine andere Strategie verfolgen?
Nun zum Duchfluss/ Wasserwechsel:
Was passiert denn durch den häufigen Wasserwechsel? Die Keim- bzw. Erregerzahl wird mit dem "Auswechseln" des Wassers reduziert. Wir haben sozusagen annähernd natürliche Verhältnisse. Wenn wir tatsächlich diesen Zustand beibehalten, wird das funktionieren. Wir müssen aber bei unseren Paros und viele Betta (anders als die Show-Bettazüchter) leider mit extrem weichem (und damit ohne weitere Aufbereitung pH-labilem-) Wasser arbeiten. Das läuft so nicht aus dem Wasserhahn. Also auf Paros übertragen, sehe ich da ein Regenwasserauffangbecken, viel Zeit und Geld und wenig Fische in relativ großen Aquarien.
Aber toll, wenn es jemand durchzieht und selbstverständlich wird es nicht schaden, sondern sicherlich im Sinne der Fische sein, wenn sie naturnahe Bedingungen erfahren. Soweit es eben geht, oder jeder wie er kann.
Wobei wir uns hier in einen Aspekt tief verbissen haben. Tatsächlich sehe ich Aquarianer (gerade die die züchten wollen) meist an simplen Problemen scheitern. Z. B. an latent oodiniumbefallene Fische. Daher der Artikel im MAK und der Widerspruch an dieser Stelle. Manchmal sind m. M, n. eben einfach umsetzbare Lösungen gefragt. Was nicht generell gegen den wohl aufwendigeren Weg B spricht.
Plan B. könnte ich z. B. nicht leisten, da mehrere der (oben genannten) erforderlichen Komponenten fehlen. Da ich - trotz widriger Umstände sozusagen- dennoch seit Jahren immer um 20 Stämme/ Arten "züchte". Dies tue ich in dem Sinne, dass ich sie für mich und die IGL vermehre und erhalte. Daher bin ich eigentlich immer "fischreich" und "raumarm". Dabei bin ich etwas dogmatisch in dem Sinne der Erhaltung. Nachkaufen gilt nämlich m. E. nicht! (Irgenwann muss ich auch welche kaufen, aber ich sträube mich gegen das unnötige Konsumieren einer so unnötigen "Ware" wie Paros).
Jeder "Erfahrene" hat eben so seinen Weg genommen. Und er hat Gründe für "seinen Weg". Insofern stimmt es auch, dass man irgendwie eingefahren ist und Alternativen kritisch betrachtet. Man muss erkennen, dass diese andere Rahmenbedingungen erfordern. Man (ich) müsste eben grundlegend was ändern. Eine oder wenige Arten halten, große Schaubecken und kaum Nachzucht. (Das ist mein Vorbehalt.) Damit wäre für mich persönlich der Reiz weg.
Martin Hallmann
Unsere IGL- oder Händler-Paro- und Betta-Stämme sind latent mit Oodinium durchseucht.
Das kann ich insofern bestätigen, als dass ich noch KEINEN einzigen Weichwasserfisch bei Händlern erstanden habe (diese stammten z.T. ursprünglich von Privatpersonen), der nicht zumindest Ichthyophtirius hatte, meist auch/oder Oodinium. Damit war der Beginn meiner "Weichwasserfische-Laufbahn" sehr mühsam und wenn, dann von Zufallsnachzuchten geprägt - das macht auf Dauer keinen Spaß und weniger ausdauernde haben/hätten aufgegeben. Erst mit Unterstützung weniger Fachleute, nicht zuletzt aus der IGL und dank Martin´s "Spezialbehandlung" die ich rigoros bei allen Fischen anwende, habe ich nicht nur "erregerfreie" Bestände, sondern auch Überschuss-Nachzuchterfolge! Das ist ein für mich erstrebenswertes Ziel, zumal ich gelernt habe (lernen musste), wie ich meine Nachzuchten an den Mann bringe, Bestände sichern kann und Freude vermittle! Es ist einfach toll, die strahlenden Augen bei z.T. erwachsenen Menschen zu erleben, nur weil sie ein paar kleine Fischerln im Sackerl (Tüte) überreicht bekommen! Diesen auch anhaltend die Freude durch gesunde Tiere zu bewahren, ist Mitverantwortung des Züchters, unabhängig von vermeidbarem Tierleid.
A. Die Fische (auch Neuzugänge) sind m. E. erst mal (annähernd) erregerfrei "herzustellen".
Vielleicht sind die Neuzugänge eben auch durch alternative Methoden nahezu erregerfrei zu bekommen - denn dass die Tiere nicht völlig erregerfrei werden ist vermutlich eine Tatsache (außer ich schleppe mir immer wieder neue Erreger ein; woher? Tierhandel? Lebendfutter?).
.) Bei der Medikation bleiben entweder Erreger zurück oder ich schleppe mir über kurz oder lang neue ein - bestenfalls habe ich kurzfristig erregerfreie Bestände und anfänglich sehr gute Nachzuchtergebnisse.
.) Bei der präventiven Wasserwechselmethode über einen noch festzustellenden Zeitraum bekomme ich die Neuzugänge rein mathematisch niemals völlig erregerfrei.
Ich denke der Knackpunkt ist: wenn die Tiere Erreger in sich tragen, beseitigen Medikamente diese a.) völlig oder b.) helfen sie nur dem Tier sich selbst zu heilen indem sie einen Großteil der Erreger abtöten? Ich weiß es nicht.
Trifft a. zu ist der Diskurs beendet und ich mache weiter wie bisher. Trifft b. zu ist innerhalb eines hoffentlich überschaubaren Zeitraumes mittels Wasserwechsel das gleiche Ziel zu erreichen. Das müsste ich einmal ausprobieren, wenn ich an Oodinium erkrankte Tiere habe.
An dem Punkt an dem ich erregerfreie Fische habe, macht es für die Neuerkrankungen (die ich dann nicht haben kann bzw. nur von außen) keinen Unterschied und es obliegt wohl den Möglichkeiten etc., ob ich häufig, ständig oder selten Wasser wechsle. Wir wissen, dass alle drei Methoden zum Erfolg führen können.
Ich wäre durchaus dazu bereit bei Neuzugängen über einen Zeitraum von z.B. 10 Tagen täglich 90% des Wassers zu wechseln. Einen Dauerzustand kann ich daraus, wie viele von uns, aus verschiedensten Gründen, nicht machen.
Thomas
war es möglich fragen ein prachtische frage: wie benutzen ihr spirohexol?Ich habe diese medicin, und es wäre vielleicht gut das benutzen mit diese p. rubrimontis 'tanjong malim', weil sie haben gehabt etwas krankheit ...
Kann man nur folgen was steht für normal behandlung, oder muss man wenigeren, auch wegend das andere wasser-qualitet? Es sagt ein tablet für 20 liter.
Ich habe niemals medicin benutzen mit die parosphromenus, und ich möchte gern sehr vorsichtig sein.
kind regards helene
P.parvulus, P.quindecim, P.harveyi, P.sumatranus, P.anjunganensis, P.linkei, P.deissneri, P.Nagyi, P.sp.Nagyi(?)
An alle
ich glaube nicht daß uns eine nur auf unserer alleinigen Erfahrung beruhenden Meinung hier weiterbringt. Wenn ich mir die in diesem Forum beschriebenen Krankheitsbilder betrachte und die letzten Auswertungen meiner die Fische betreffenden Krankheitsbilder genau betrachte kann man eine genaue Definition bezogen auf einen alleinigen Erreger nicht ausmachen. Für mich und alle in meiner Umgebung damit befassten "Mitleidenden" steht fest daß es sich in den meisten Fällen um Mischinfektionen handelt. Dies zum Thema Medikation bez. auf einen Erreger (in unserem Fall Oodinium). Die Probleme sind hier wesentlich weitreichender. Die Spanne reicht von angenommenem Oodinium über angenommene Bauchwassersucht bis zu ernährungsbedingten Problemen (über die man in diesem Forum ein eigenes Kapitel einleiten sollte, selbiges betrifft auch das Thema Wasseraufbereitung was einigen Neueinsteigern sicher eine große Hilfe wäre.)
Auch wenn man sich als fachliche Basis präsentiert
Sicher kann man als "Erfahrener" eine Politik des Minimalismus ausgeben.
Ich frage mich nur ob das dem in dieser AG angestrebten Ziels der Verbreitung unserer Anliegen dienen kann. Einige "Aquarianer wären mit Sicherheit glücklich wenn sie mit mehr Materialeinsatz auch etwas beitragen könnten. (Hab ich von Bekannten gehört denen ich dieses Forum erstmals vorgestellt habe)
Zum Thema Durchflußaquarium will ich hier nur noch bemerken daß es mir in einigen "zuchtressistenten Spezialfällen" doch noch weitergeholfen hat, ein dauernder Betrieb einer solchen Einrichtung aber nicht sinnvoll ist. Einen schematischen Aufbau dieser Anlage werde ich auf meiner im Aufbau befindlichen WWW. onlinestellen. Stimme euch aber zu daß ein solcher Einsatz Geld- u. Wartungsintensiv ist.
Zum Thema IGL-Treffen:
Habe mich relativ spät in diesem Jahr bei euch gemeldet. Kann somit leider nicht dabei sein. Ich wäre froh gewesen alle die ich bis jetzt so unpersönlich über das WWW kennengelernt habe zu treffen und das eine oder andere Gespräch zu führen.
Hoffe daß ihr mir noch so 2 bis 3 Zuchtgruppen übriglaßt. Wie auch immer ich dann daran kommen soll.
RAIN