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Gesellschaft von Paros mit Zwergbärblingen

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chidrup
(@chidrup)
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Beigetreten: Vor 11 Jahren
Beiträge: 765
Themenstarter  

Hallo
da beide als Schwarzwasserbewohner in gleichen Wasserbedingungen zu Hause sind, möglicherweise je nach Arten syntop vorkommen, liegt die Überlegung für eine Gesellschaft nahe.
Als Vorteile wird als positiver Effekt auf die Paros erwähnt, dass diese weniger scheu sind und eine Anregung des Fresstriebes (Futterneid) erhalten.
Bei meinem Projekt mit P.cf. rubrimontis und B.maculata kann ich das nicht voll bestätigen.
Das Fressverhalten meiner Paros ist äusserst speziell. Man könnte kurz sagen spähen, beobachten zuschnappen. Wenn der avisierte Hüpferling sich mit einem geschickten Seitensprung rettet, wird selten nachgehakt. Verfolgt wird er nur wenn er, nicht zu ruckartig, versucht sich langsam davon zu schleichen.
Der Paro schaut so konzentriert auf einen Punkt im Boden, oder an der Pflanze, dass er eine heranschwebende Futterwolke erst spät wahrnimmt.
Auch dann wird er nicht hastig sondern pickt eine Artemia nach der anderen gemächlich heraus, kehrt dabei der Wolke meist sogar den Rücken.
Bei diesem Gebaren ist es kaum auszumachen ob hungrig oder ausreichend ernährt.
Ganz anders die Maculata. Die wissen schon im voraus wo das Futter hineinkommt und happ, happ in windeseile wird alles gefressen.
Auch früher schon konnte ich die Dehnbarkeit des Magens von Barbenartigen bewundern. Das schlimmste ist, dies ist anscheinend, wie bei uns Humans, trainierbar.
Das einzige gute Futter für diese Gesellschaft sind Zyclops. Diese überleben im Becken und sind den Maculata bald über und die Paros können sie geduldig einzeln heraussuchen.
Kein gutes Gefühl hab ich mit Artemia. Schon als ich Zwergfadenfische über mehrere Generationen züchtete, hatte ich das Gefühl das die Artemia den Adults nicht gut bekamen. "Nun haut mich nicht gleich es ist ein Verdacht!"
Aber der Hauptgrund, die Maculata überfressen sich daran, während die Paros kaum welche abbekommen. Ich muß hier mehr füttern als mir lieb ist (Wasserbelastung)
Auf die Oberfläche gestreute Ameisen werden von Paros ignoriert und die Bärblinge trauen sich nicht heran.
Weiße Mückenlarven schaffen die Paros nicht, und nur einzelnen größere Maculataweibchen die bei den Paros das futtern abgeschaut haben. Denn vorher wurden sie ignoriert.
Ansonsten nehmen die beiden Arten keine Notiz voneinander, sondern verkehren nur mit Artgenossen. Dabei würde es den Paros gut tun auch mal nach den Bärblingen zu hacken.
Fazit: keine empfehlenswerte Kombi, was meint Ihr?
Liebe Grüße

Chidrup Rolf Welsch IGL 288
"Die Wahrheit ist ein pfadloses Land" Jiddu Krishnamurti


   
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(@bartian)
Eminent Member
Beigetreten: Vor 12 Jahren
Beiträge: 45
 

Was du beschreibt ist eine der wichtigste Gründen Paros allein zu halten.

Mein Erfahrung jedoch ist dass die Fische schnell wissen dass sie zu wenig Essen bekommen, wann sie zu langsam essen. In meine Spezialbecken sind Paros sehr wählerisch, aber mit andere Fische smeckt alles viel besser.

Ins becken meines Freundes, wo temporär auch einige Pseudomugil leben, akzeptieren zie sogar trockenfutter.


   
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 emha
(@emha)
Honorable Member
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Beiträge: 693
 

Hallo chidrup, du machst dir zu viel Gedanken. Der Grund warum immer wieder empfohlen wird Paros paarweise bzw. im Artaquarium zu halten liegt darin begründet, dass man sie so vermehren und relativ sicher erhalten kann. (Es gab vor 10-15Jahren noch Zeiten, da waren Paros "wertvoll" und rar. Heute bekommt man sie in ausreichenden Mengen im Zoohandel oder durch uns Züchter hinterhergetragen. Und es liegt daran, dass die, die es immer wieder schreiben und erzählen, es noch nicht ausprobiert haben oder selbst schlechte Erfahrungen gemacht haben.

Aber natürlich darf man Paros in passender Vergesellschaftung halten. Klein, zart (schwächer) und die gleichen Futterbedürfnisse müssen die Beifische haben. Da bleiben nur Ignoranten (Dornaugen) oder Minirasboren oder kleine Betta übrig. Mit züchten ist nix und die Futtertechnik ist (wie du bereits bemerkt hast) mittelfristig wichtig. Einige (zu) erfolgreiche Züchter der IGL (darunter auch ich) haben ihre zahlreichen Nachzuchten in Gesellschaft untergebracht. Warum auch nicht. Jemand, der noch mit Paros übt sollte das mit dem guten Rat der Arthaltung ernst nehmen. Allgemein hat man dann länger Spaß mit Paros. In Gesellschaft werden diese vermehrt Stress, Aggressionen, Mangel- oder Überfütterung oder Krankheitskeimen ausgesetzt. Deshalb würde ich damit nicht anfangen. Weil mir die Paros zu schade wären. Es sei denn du bekommst immer welche nach.

Das mit dem natürlichen gemeinsamen Vorkommen gilt nur für einen Anspruch: Das Wasser! Das gleiche Gewässer als Argument für eine Eignung als Gesellschaft heranzuziehen ist grober Unfug. Stell dir das so vor, dass Paros sich im dichten Kraut und Bodensubstrat rumdrücken und im Leben da nicht rauskommen um Bärblinge anzuschauen. Wenn sie nur die Nase rausstrecken wars das schon. Den viele andere haben Hunger und Paros sind keine Fluchtfische sondern Verdrücker.

Martin Hallmann


   
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chidrup
(@chidrup)
Prominent Member
Beigetreten: Vor 11 Jahren
Beiträge: 765
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Hallo Bartian,

Bartian schreibt: Was du beschreibt ist eine der wichtigste Gründen Paros allein zu halten.

aber mit andere Fische smeckt alles viel besser.

ist das nicht ein Widerspruch?
Sicher ein Artbecken zu halten ist auch spannend, aber dann liegt der Schwerpunkt des Interesses auf dieser einen Art. Wenn man mehrere Vorlieben hat und begrenzten Platz in der Wohnung, ist eine gelungene Kombination befriedigender.
Deine Beobachtung, dass die Fische dazulernen bevor sie verhungern finde ich sehr interessant.
Lieben Gruß

Chidrup Rolf Welsch IGL 288
"Die Wahrheit ist ein pfadloses Land" Jiddu Krishnamurti


   
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chidrup
(@chidrup)
Prominent Member
Beigetreten: Vor 11 Jahren
Beiträge: 765
Themenstarter  

Hallo Martin,
es ist ja sehr erfreulich, dass ein so erfolgreicher Züchter ganz in meiner Nähe haust und auch das Paros heute leicht zu erhalten sind, ohne das man sie in Malaysia klauen muss.

Martin schrieb: du machst dir zu viel Gedanken.

Worauf beziehst Du das?
Ich habe nichts gegen eine Gesellschaft mit Paros, sondern will lediglich darauf aufmerksam machen, womit man dabei rechnen muss.

Klein, zart (schwächer) und die gleichen Futterbedürfnisse müssen die Beifische haben.

Mir wäre es lieber sie hätten andere Futterbedürfnisse dann könnte ich gezielter Füttern.

Mit züchten ist nix

Das will ich erst noch sehen!

Jemand, der noch mit Paros übt sollte das mit dem guten Rat der Arthaltung ernst nehmen.

Natürlich da stimme ich voll zu, auch wenn man nicht übt. Egal ob Fische oder Pflanzen oder was auch immer sind zuerst nicht meine. Erst wenn sie sich eingelebt haben, gedeihen Verhalten und Aussehen verändert haben, dann sind Sie mehr und mehr mein. (Nicht mein Besitz!)

Martin schrieb: Deshalb würde ich damit nicht anfangen. Weil mir die Paros zu schade wären. Es sei denn du bekommst immer welche nach.

Ja ich brauch bloss nach Weinheim zu fahren!
Nein im Ernst, ich habe ein Zuchtbecken daneben gestellt und will schon versuchen einen eigenen Stamm heranzubilden. Sie kommen aber erst dort hinein, wenn Sie damit anfangen, so lange sind Sie in meinem Hauptbecken besser aufgehoben und es ist weniger arbeitsaufwendig.

Das gleiche Gewässer als Argument für eine Eignung als Gesellschaft heranzuziehen ist grober Unfug.

Das hat ja auch niemand behauptet.
P.S. sorry, aber wer viel schreibt bekommt auch viel Antwort.
Herzlichst

Chidrup Rolf Welsch IGL 288
"Die Wahrheit ist ein pfadloses Land" Jiddu Krishnamurti


   
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Windsbraut
(@windsbraut)
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Beigetreten: Vor 12 Jahren
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Guten Morgen,

ich habe auch schon öfter gelesen, dass man Paros (wenn überhaupt) recht gut mit kleinen Boraras zusammenhalten kann.
Ich habe B. maculata, einen kleinen Schwarm, bei meinen Badis kanabos. Und was ich da sehe, würde mich immer davon abhalten, sie mit Paros zusammenzusetzen. Ein gieriger Haufen, der sich sofort das ganze Futter untern Nagel reißt. Bei den Badis ist das nicht schlimm, die sind wild und lassen sich die Butter nicht vom Brot nehmen. Selbst die kleinen Jungfische nicht.

Aber das Fressverhalten der Paros ist genau, wie du es beschreibst, Rolf - da finde ich die Bärblinge als Gesellschaft völlig unpassend.
Ganz abgesehen davon, dass sie für mich auch grundsätzlich nicht zum Wesen der Paros passen. Das Schöne an einem Paro-Artbecken ist doch, diese ruhigen Fische bei ihren bedächtigen Streifzügen bebachten zu können. Oder sie auch mal nicht zu sehen - ein ganz stilles Becken.
Die Boraras (meine zumindest) sind ein übler Haufen Waschweiber - immer im Club unterwegs, und stecken ihre Nase in alles, was sie nichts angeht. Die erdreisten sich sogar, zu siebt vor dem Eingang zur Badis-Höhle zu stehen und zu versuchen, hineinzuspähen. Wie neugierige Nachbarinnen ... das lässt sich der dicke Badis-Mann natürlich auch nicht lange bieten. Aber für die Boraras ist das Sport - ich denke, die würden in einem Paro-Tank ganz erheblich stören.

Herzlichst,
Stefanie

Wenn ein Fiss zuende geschwommen hat und so daliegt und schon tot ist -
dann kann man ihn essen.

Emil, 3 Jahre


   
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chidrup
(@chidrup)
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Beigetreten: Vor 11 Jahren
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Hallo Stefanie,

Stefanie schrieb:

Ein gieriger Haufen, der sich sofort das ganze Futter untern Nagel reißt.

ganz genau das ist es! Und je mehr sie kriegen desto frecher und gieriger werden sie.
Deswegen würde ich sie lieber kürzer halten. Trotzdem liebe ich diese Fische.
Ist Dein Avatar dieser B.kanabos? Der gefällt mir sehr! Das wär was für mein 2. Becken, bezugsfertig in etwa 4 Wochen. Hast Du noch welche im Angebot? Das könnte auch eine Gruppe Halbwüchsiger sein.

Liebe Grüße

Chidrup Rolf Welsch IGL 288
"Die Wahrheit ist ein pfadloses Land" Jiddu Krishnamurti


   
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Windsbraut
(@windsbraut)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 12 Jahren
Beiträge: 284
 

Mit 'ner Gruppe Knirpse kann ich dienen - siehe hier.

Herzlichst,
Stefanie

Wenn ein Fiss zuende geschwommen hat und so daliegt und schon tot ist -
dann kann man ihn essen.

Emil, 3 Jahre


   
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chidrup
(@chidrup)
Prominent Member
Beigetreten: Vor 11 Jahren
Beiträge: 765
Themenstarter  

Hallo,
mit reichlich Grindal ist meine Sorge die Paros könnten hungern nicht mehr relevant. Die kleinen Würmchen verteilen sich rasch über das ganze Becken, und können so, auch von den aufmerksam jagenden Paros, genügend erbeutet werden. Allerdings bleibt das Problem, dass die Bärblinge sich überfressen.

Übrigens Stefanie, sind meine P. rubrimontis gar nicht so ruhig. Sie sind lebhaft und nutzen den ganzen Raum des Beckens bis zur Oberfläche aus. Untereinander sind besonders die Weibchen recht zänkisch. Es kommt zu pfeilschnellen Gefechten und das kleinere Männchen wird als Prügelknabe behandelt. Obwohl genügend Höhlen und Verstecke da sind, interessieren sie sich jeweils für die Höhle, die gerade das andere Weibchen besichtigt.
Na mal sehen wie es weitergeht.
Liebe Grüße

Chidrup Rolf Welsch IGL 288
"Die Wahrheit ist ein pfadloses Land" Jiddu Krishnamurti


   
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chidrup
(@chidrup)
Prominent Member
Beigetreten: Vor 11 Jahren
Beiträge: 765
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Guten Morgen,

nachdem ich die Ausführungen von Martin gelesen habe, wie sparsam man Paros füttern soll und wie schlecht Futterreste sind, komme ich nochmals auf diese Gesellschaft zurück. Die B. maculata verputzen in großem Tempo alles Futter und zwar restlos. Dabei schaffen selbst Halblinge größere Brocken als die P. rubrimontis. So bekommen die Paros gerade genug und den Zwergbärblingen scheint das nichts auszumachen. Sie laichen fröhlich und bringen damit noch eine zusätzliche Futtervariante ins Spiel. Also entgegen meiner anfänglichen Befürchtung funktioniert diese Gesellschaft doch ganz passabel.
Ei wer hätte das gedacht. :grins:
Gruß

Chidrup Rolf Welsch IGL 288
"Die Wahrheit ist ein pfadloses Land" Jiddu Krishnamurti


   
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