Paro-Kennern ist bekannt, dass Paros eher eine leichte Unterkühlung ertragen als zu große Hitze. Ab 28 Grad Wassertemperatur wird es kritisch. In den vergangenen beiden Juliwochen stiegt das Thermometer in weiten Teilen Mitteleuropas bis 35 und mehr Grad, davon kam oft ein Teil auch in den Becken an.
Ich habe deshalb von nicht wenigen Hitzeverlusten gerade bei Paros erfahren. Auch ich selbst hatte Verluste, wobei es etwas unklar geblieben ist, ob sie auf die Hitze oder auf andere Faktoren (zu lange versäumte Wasserwechsel ..., nobody is perfect) zurückzuführen waren.
Wir sollten Erfahrungen zusammentragen. Überhitzung ist jedenfalls bei Paros sicher ein nicht zu unterschätzender Stressfaktor. Berichte, auch Überlegungen dazu, wären sicher für viele nützlich.
Peter Finke, Bielefeld
Hallo,
ich hatte zwar keine Verluste (trotz teilweise über 28°C), aber das Wasser (Regenwasser) ging mir aus, was zu einigen Problemen führte. Außerdem stellten vorher Brütende Paare das leichen ein.
Mit freundlichen Grüßen,
Bennie
Gruß Bennie
Ich liebe Tiere
IGL: 207
Hallo Peter,
in meinen Parobeständen hatte ich vorher schleichende Verluste, aber während der Hitze nicht. Allerdings habe ich mein Paar Betta albimarginata, zwei B. schalleri, alle B. macrostoma (an nur einem Tag!), einen Malpulutta und einige Limia perugiae (eigentlich eher wärmebedürftige Lebendgebärende) verloren, und das nicht einmal am wärmsten Tag. Bekloppterweise ist in den Becken mit den Verlusten danach der komplette Bestand an "Javamoos" eingegangen - außer bei dem Malpulutta, da war keines drin. In dem Becken mit den schalleri habe ich von einigen Salmlern keinen einzigen verloren. Das Becken mit dem Malpulutta steht übrigens direkt neben zwei Parobecken derselben Größe und Beleuchtung, sollte also immer temperaturgleich gewesen sein.
Und das bekloppteste ist: Es gab keinen Sauerstoffmangel, der sich durch japsende Fische hätte anzeigen sollen.
Manchmal steckt der Wurm drin.
Gruß, Klaus
Hi
Also bei mir gab es einige wenige Verluste bei meinen Paros ,und zwar brach in einem meiner Jungfischbecken Oodinium aus. Bei der Behandlung (ContraIck und Exit) starben mir 2 P.harveyi Jungfische.
Die anderen Paro Arten haben die Hitzephase gut überstanden . Ich hatte längere Zeit immerhin über 30° Wassertemperatur.
Im Betta macrostoma Becken waren es sogar zeitweise 34 ° C , leider sprang dort eines der schönsteb Jungmännchen nach öffnen der Abdeckung heraus ,ein weiteres Tier starb an einer bakteriellen Infektion. Für die macrostoma war die Hitzeperiode sehr kritisch.
Viele Grüsse
Mathias
IGL 282
Ich hatte keine Verlust bei ungefähr 28 Grad in den Paro-Becken. Die anderen Becken hatten um die 30 Grad. Bei meinen Killis habe ich dringend runterkühlen müssen, denen ging es sichtlich schlecht. Dort habe ich mittels jeweils 1 Liter gefrorenem Osmosewasser runtergekühlt, also abends Osmosewasser in einem 1 Liter Eimer in die Tiefkühltruhe, morgens/mittags rausgeholt und ab zu den Fischen ins Becken. Ergab eine Temperatursenkung von ca. 4 - 5 Grad bei 28 - 30 Grad Wassertemperatur in Becken mit 20 Liter Inhalt (also wahrscheinlich um die 15 Liter Wasser drin) . Bis die Becken sich dann wieder aufgeheizt haben hat bis abends gedauert.
Eventuell ist diese Methode also auch für Parobecken zu empfehlen, da diese ja auch meist recht klein sind (in einem großen Becken wird es schwierig wegen der benötigten Eis-Menge).
Viele Grüße
Verena
Hallo zusammen,
einige wenige Grad bringt auch das Anblasen der Wasseroberfläche mit einem Ventilator bei teilweise offener Abdeckung (Abkleben mit Fliegengitter möglich), ebenso das Ausschalten der Beleuchtung. Auch die Verwendung von Luftpumpen statt Motoren zum Betrieb des Filters hilft etwas, ebenso ein Ausströmer in der offenen Filterkammer.
Gruß, Klaus
Licht aus und ansonsten das, was wir fürs Wohnen kennen. Nachts lüften, tagsüber Räume luftdicht schließen. Disziplin braucht man und eine gewisse speicherfähige Masse in den Räumen (in barackigen, leichten Gebäuden oder -teilen (Dachgeschoss) funktioniert das nicht oder nur sehr schlecht). Und Prinzip eines jeden Überhitzungsschutz ist: Es darf erst gar nicht zu heiß werden. Das heißt, man sollte rechtzeitig gewarnt sein und nicht überrascht werden.
Martin Hallmann
Hallo,
bei mir wurden die Becken zwar trotz >35° Aussentemparatur kaum wärmer als 24°, da Nordseite, ausgleichend wirkender Fachwerkbau, und die Luftpumpe steht im 17° kühlen Keller unter dem Aquaraum.
Nun sind die heissen Tage zwar vorbei, aber ich wollte das Folgende trotzdem testen:
Für eine Regal-Lage, 4 Becken á 40x25 cm, wurde ein leichter Rahmen 100x25 cm gebaut und mit Fliegengaze betackert. Kostenpunkt <5 Euro, Zeitaufwand 45 Minuten.
Darüber habe ich einen alten 12Volt PC-Lüfter pusten lassen.
Ein Test ergab eine Absenkung um 2°-3°. Mit abgeschalteter Beleuchtung ging es ein weiteres Grad runter.
In Regalen kann man so etwas evtl dauerhaft installieren, für den Fall der Fälle.
Ein Standard-60cm habe ich mit einem nassen Bettleinen einlagig eingewickelt und einen Ventilator darauf pusten lassen. Das brachte bei leicht geöffnetem Deckel und eingeschalteter Beleuchtung ebenfalls 2°-3°, Allerdings muss man das Leinen 2x tgl befeuchten.
Eine anderen Vorgehensweise sah ich vor 25 (?) Jahren:
ein offenes Aquarium wird mit einem (sauberen) Geschirrtuch abgedeckt. Links und rechts mit Wäscheklammern befestigt und auf etwa 2/3 der Beckenlänge so weit durchhängend, dass das Tuch ans Wasser heran reicht, also nass wird. Darauf blies dann ein herkömmlicher Standventilator.
Wenn es noch einmal so heiss wird werde ich das auch mal versuchen.
Sind leider nur Einzelmassnahmen, die bei grösseren Beckenzahlen mit einigem Aufwand verbunden sind. Sinnige Wasserwechsel erfordern allerdings auch ihre Zeit.
Gruß
Stephan
Grüße
Stephan