Internationale Gemeinschaft für Labyrinthfische e.V.

Telefon: +49 152 28868116 | E-Mail: gf@igl-home.de

Benachrichtigungen
Alles löschen

Ich habe es getan!

10 Beiträge
5 Benutzer
0 Likes
4,542 Ansichten
Carmen
(@carmen)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 181
Themenstarter  

Hallo Zusammen,

am 01.01.2010 zogen bei mir 7 Parosphromenus sumatranus Wildfänge ein (Danke Thomas).
Sie haben jetzt den 10 Tag ohne Flossenklemmen, Oodinium oder Pilzinfektion überlebt.
:jump:

Sie haben so süße Schnauzenspitzen, mehr sieht man ja nicht von ihnen. Eichenblatt, davor eine Artemia-Nauplie, dann eine kleine Maulspitze, Nauplie weg, Maulspitze auch.

Heute hat mich dann der Wahnsinn endgültig ergriffen. Bei Uta Jordans in Mannheim gibt es seit Freitag Paros (bintan Typ). Naja, jetzt habe ich schon 2 Parobecken O-
Aber diese sind gar nicht scheu... sondern schauen sich ganz neugierig die sumatranus im Nachbarbecken an.

Dieses Foto habe ich ca. 15 Minuten nach dem Einsetzen geschossen.

Gruß
Carmen


   
Zitat
(@peter-finke)
Noble Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 1349
 

Gut gemacht, Carmen! Man muss tatsächlich bei solchen seltenen Gelegenheiten "zuschlagen", sie kommen nicht verlässlich wieder.
Interessant zu wissen wäre, ob die sumatranus auffällig schlanke Fische sind, fast etwas in Richtung ornaticauda oder parvulus gehend (nicht ganz so extrem schlank freilich), oder ob sie eher eine "normale", etwas hochrückigere Körperform besitzen. Wir kennen nämlich komischerweise sumatranus beiderlei Körperstruktur, und es ist keineswegs sicher, ob sie beide dieser Art angehören bzw. welche dieser Formen der ursprünglich so benannten entspricht. Nachdem einige Male die höherrückigen importiert wurden, sind jetzt in verschiedenen Orten plötzlich wieder die schlanken im Handel anzutreffen.
Des weiteren wird hochinteressant sein abzuwarten, wie sie balzen. Zumindest die schlanken balzen nämlich wie die beiden genannten "Schlankparos" mit dem Kopf steil nach oben, fast senkrecht auf dem Schwanz stehend! Ob die anderen auch so balzen, ist nicht bekannt, wäre aber natürlich hinsichtlich der Artfrage mitentscheidend.
Die andere Paroart, die Du jetzt in Mannheim ergattert hast, ist auch interessant, denn es ist zwar eine bintan-Form, aber sicher nicht bintan. Es könnte die Form spec. Tanjong Malim oder aber auch eine rubrimontis-ähnliche Form sein. Wenn Du das Männchen noch einmal im vollem Prachtkleid fotografisch erwischen könntest (im jetzigen Bild zeigt es ja eine Schreckfärbung), dann kommen wir vielleicht weiter.
Übrigens ist es für sumatranus seltsamer Weise ganz typisch, dass sie sehr scheu sein können und sich gern verbergen.

Peter Finke, Bielefeld


   
AntwortZitat
Carmen
(@carmen)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 181
Themenstarter  

Hallo!

Alle Paros leben sich weiterhin gut ein. Martin hat gestern beim Regio-Treffen sich noch zwei sumatranus Männchen angeschaut, die bei Thomas noch im Becken aufgetaucht sind.

Er meint es wäre die schlanke Variante. Naja, irgendwann werde ich sie mal vor die Linse bekommen und abschießen. Momentan tut sich nur ein Weibchen als vorwitzig hervor. Diese ist dafür auch deutlich "fetter" da sie gut im Futter steht.

Heute morgen konnte ich dann die "bintan von Uta" auch mal gut erwischen. Diese sind wirklich neugierig und mit Knoten in den Fingern und langsamen Bewegungen auch mal zu fotografieren.

Was mir nur auffällt, ich habe bintan Bilder im Intranet gegoogelt. Meine Tiere haben viel kürzere Ventralen, als die bintan Bilder im Internet.

Gruß
Carmen


   
AntwortZitat
Carmen
(@carmen)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 181
Themenstarter  

Danke an Martin für die Benamsung:

P. cf. bintan "Mimbon 10"

Wobei mir bitte jemand mal den Unterschied zwischen cf. aff. spec. erklären könnte?

Lieben Gruß
Carmen


   
AntwortZitat
 emha
(@emha)
Honorable Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 693
 

P. cf. bintan bedeutet, dass es sich dabei um sehr wahrscheinlich die Art bintan handelt. Ggf. von anderem Fundort und etwas anders aussehend.

P. aff. bintan oder P. sp. aff. bintan bedeutet, dass es sich um eine neue bzw. unbeschriebene Art handelt, die der Art bintan nahe steht. Sinnigerweise wählt man einen Bezug zu einer Art, die der neuen tatsächlich am ähnlichsten sieht. So entsteht ein Orientierung.

In der Unterscheidung cf. und aff. steckt also schon eine Wertung des Benamsers. Ich halte mich an die beschriebenen Arten bzw. das bestehende System obwohl ich ggf. nicht grundsätzlich damit einverstanden bin. Man sollte sich m. E. verkneifen das eigene Credo mit reinzuwerfen, weil das keiner mehr nachvollziehen kann bzw. Verwirrung entsteht.

P. sp. oder spec. (species) heißt nur dass es eine Porosphromenusart ist. Also wenn ich gar nix weiß und sehr vorsichtig bin kann ich schreiben: P. spec.

Also Carmen, Du hast Parosphromenus spec. Du hast aber auch P. cf. bintan (womit wir -die wissen oder nachschauen können, wie bintan ausschaut- eine Orientierung haben). Du hast m. E. keine P. aff. soundso, weil das implizieren würde, dass eine neue Art beschrieben werden sollte. Ich gebe zu, dass das subjektiv ist bzw. eine Frage der Angemessenheit.

Alles klar!? Martin Hallmann


   
AntwortZitat
(@peter-finke)
Noble Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 1349
 

(...) P. aff. bintan oder P. sp. aff. bintan bedeutet, dass es sich um eine neue bzw. unbeschriebene Art handelt, die der Art bintan nahe steht. (...)

Martin hat alles erklärt. Nur eine sehr kleine Modifikation: Im oben zitierten Satz sollte auch ein "wahrscheinlich" ingfügt werden, also: "dass es sich wahrscheinlich um eine neue bzw. unbeschriebene Art handelt". Denn natürlich können wir auch dies nur vermuten. Allrdings sagt das "aff.", dass man es mit guten Gründen vermutet.

Peter Finke, Bielefeld


   
AntwortZitat
Carmen
(@carmen)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 181
Themenstarter  

Hallo Martin,

super erklärt vielen Dank.

Das cf. oder aff. verschwindet dann, wenn sich jemand hinsetzt die Schuppen zählt und die DNA analysiert.

Also, wenn sich jemand dann ganz sicher ist, dann könnten sie dann:

P. bintan "Fundort" heißen?

Gruß
Carmen


   
AntwortZitat
R.Brode
(@r-brode)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 17 Jahren
Beiträge: 484
 

Hallo zusammen!
:bier:
Selbige Fische, also die P.cf.bintan "Mimbon 10" gibt es gerade bei Ahlona Aquarium in Nürnberg.
Ein Paar von ihnen schwimmt jetzt bei mir. Da es aufs Monatsende zugeht ist leider kein Geld für mehr Tiere da...

viele Grüße , Richard Fischer, geb. Brode

IGL120


   
AntwortZitat
K. de Leuw
(@k-de-leuw)
Noble Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 2034
 

Hallo Carmen,

Also, wenn sich jemand dann ganz sicher ist, dann könnten sie dann:
P. bintan "Fundort" heißen?

Ja.
cf. kommt übrigens von lateinisch "conferre" vergleichen, während aff.von lateinisch "affinitas" Verwandschaft kommt. Über das Lehnwort Affinität kann man sich eine Eselsbrücke bauen, um sich zu merken, dass cf. näher dran ist als aff.

Gruß, Klaus


   
AntwortZitat
Carmen
(@carmen)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 181
Themenstarter  

Vielen Dank Klaus,

die Eselsbrücke wird mir mit Sicherheit helfen.

Gestern morgen habe ich dann auch einen sumatranus überraschen können.
Das Bild ist nicht wirklich scharf, aber ich weiß endlich mal, wie die Paros im 1. Becken ausschauen. :bounce:
Für die Sumatranus muss man wirklich hinterhältig vorgehen, um sie zu überraschen.
Das eine mutige Weibchen, ist zwar fast immer zu sehen, aber sie ist halt dann "nur" beige.

Lieben Gruß
Carmen


   
AntwortZitat
Teilen: