Internationale Gemeinschaft für Labyrinthfische e.V.

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INFORMATION II: HALTUNG UND ZUCHT

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(@peter-finke)
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Ich habe jetzt bewusst ein kleines Becken für bislang im Jungfischschwarm kleiner gebliebene "Nachzügler" meines Zuchtstammes von P. filamentosus eingerichtet, um zu sehen, ob daraus normalgroße, vitale Tiere werden. Die Zeit mit der Fülle abwechslungsreichen Lebendfutters ist dafür jetzt ideal.

Peter Finke, Bielefeld


   
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(@peter-finke)
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Obwohl noch ziemlich klein, haben die P. filamentosus ein erstes 30er-Gelege produziert.

Peter Finke, Bielefeld


   
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(@peter-finke)
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Ich habe an anderer Stelle beschrieben, dass der tweediei-Neuimport durch Linke Nachwuchs ergeben hat, der an vier gute Parozüchter verteilt wurde. Unter allen Tiere fanden sich aber nur drei Männchen. Eines starb bei mir, nachdem es einmal mit einem Weibchen abgelaicht hatte, an Darmflagellaten. Das zweite laichte bei Peter Beyer, die Eier waren unbefruchtet, und es starb ebenfalls an Darmflagellaten. das letzte bei mir zeigte alle Anzeichen der gleichen Krankheit. Ich behandelte mit einem Spezialmedikament und setzte die Fütterung aus, nahm sie später mit Daphnia pulex (die sie nicht gern fressen, zu hart) und Moina (die sie gern fressen), gestern mit Artemia, wieder auf.
Gestern war das Männchen wieder bester Dinge, es wurde gebalzt und gelaicht, ein 40er Gelege.
Es bleibt spannend mit dem einzigen verbliebenen tweediei-Mann in Mitteleuropa.

Peter Finke, Bielefeld


   
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(@peter-finke)
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Das gemeldete 40er-Gelege der tweediei ist über Nacht verschwunden. Eine Erfahrung, die viele Paro-Züchter machen, insbesondere bei jungen Tieren, die zum ersten Mal laichen. Ich hoffe aber, dass ich nun nicht auch die anderen Erfahrungen mache, die sich bisher anschlossen, sowohl bei P. Beyer als auch bei mir selbst: Jedesmal, wenn eines der beiden anderen Männchen, die wir hatten, das erste Mal gelaicht hatte und dann die Eier verloren gingen, wurde das Männchen krank und verstarb wenige Tage später.
Wie gesagt: D i e s e n Ausgang wünsche ich mir nicht zum dritten Mal. Denn dann wäre der einzige tweediei-Mann Mitteleuropas weg und damit auch die Art.

Peter Finke, Bielefeld


   
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(@peter-finke)
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Es ist doch merkwürdig: Überall sterben die tweediei-Männchen nach dem ersten oder zweiten Gelege! Bei mir war es so (mit meinem ersten Männchen), bei Peter Beyer war es so, und nun hat auch Zahar Zakaria mir geschrieben, dass seine tweediei-Männchen nach dem Ablaichen krank wurden und starben, mehrere. Den Weibchen geht es überall gut. Zahar fragt, ob die Weibchen die Männchen vielleicht überfordert hätten? Kennt jemand so etwas bei Paros?
Mein zweites Männchen lebt noch, nachdem sein schönes 40er-Gelege über Nacht verschwunden ist. Ich hatte den Eindruck, dass er sich mit Artemia und Moina zu voll gefressen hatte, kann mich aber täuschen. Ich setze ihn jetzt auf Daphnia-Diät; mehr Ballaststoffe als Nährstoffe.
Es ist schon ein Stress, dass wahrscheinlich letzte tweediei-Männchen in Mitteleuropa zu besitzen ...

Peter Finke, Bielefeld


   
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(@peter-finke)
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Meine tweediei machen einen neuerlichen Versuch sich zu vermehren. Gestern wurde über Stunden gelaicht, Resultat 36 Eier. Heute sind davon noch 12 (immerhin) vorhanden.

Peter Finke, Bielefeld


   
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(@peter-finke)
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Der in der vorigen Nachricht geschilderte Brutversuch meiner P. tweediei war am nächsten Tag leider wieder gescheitert, die Eier verschwunden.
Heute gab es ein weiteres Gelege von 35 Eiern. Hoffentlich geht es diesmal besser weiter.

Peter Finke, Bielefeld


   
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(@peter-finke)
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Das in der vorigen Mail geschilderte neue große tweediei-Gelege war bereits wenige Stunden nach dem Ende des Laichaktes nur noch halb so groß und am Folgetag (heute) ganz verschwunden.
Zu meinem großen Erstaunen laichte aber das Männchen heute schon wieder, mit dem anderen Weibchen. Resultat ist diesmal ein 24er-Gelege. Vielleicht wird es ja diesmal etwas (es ist bei mir der fünfte oder sechste Versuch).

Peter Finke, Bielefeld


   
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(@peter-finke)
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Auch das sechste tweediei-Gelege, das am Schluss 36 Eier umfasste, ist wieder verschwunden, nachdem es erstmals zwei Tage vorhanden war (und nicht nur einen, wie die anderen vor ihm).
Es ist jetzt sicher, dass das Männchen die Eier auffrißt, wenn sie mal herunterfallen sollten und er sie nicht gleich wieder oben anheften kann. Das Männchen hat ein regelrechtes "Bäuchlein", nach dieser Eierspeise. Es kann eigentlich kaum an den Wasserwerten liegen (KH Null, Gesamthärte ca. 1) pH 5.9.
Ich habe noch Geduld mit ihm, denn er ist im Unterschied zu seinen Brüdern offenbar gesund und die Tatsache, dass er jetzt fast 40 Stunden gepflegt hat und nicht nur 24 ist vielleicht ein Fortschritt.
Sie müssen es alle lernen, nur manche lernen es schneller als andere. Das ist uns ja auch ncht unbekannt.

Peter Finke, Bielefeld


   
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(@peter-finke)
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Ich habe gestern ein 12-Liter-Becken, in das ich vor einem guten halben Jahr ein P. bintan - Paar eingesetzt und dann immer fleißig hauptsächlich mit Artemien gefüttert und gelegentlich Wasser gewechselt hatte, das inzwischen aber ganz verkrautet und veralgt war, ausgeräumt.
Die "Ernte" betrug 45 junge P. bintan verschiedenen Alters.

Peter Finke, Bielefeld


   
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(@thomas-p)
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Hallo Peter, extensive Zucht ist immer wieder erfolgreich, meine Glückwünsche!
Womit, außer Artemien, hast Du noch gefüttert und vor allem hast Du die Fischlarven extra mit Aufzuchtfutter versorgt (Paramecien & Co.)? Ich weiß es ist schwierig, aber kannst Du mir einen Anhaltspunkt zur täglichen Futtermenge geben?
Danke, Thomas

Thomas

Flüsse voller Leben Rettet den Regenwald


   
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(@peter-finke)
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Thomas, ich habe zunächst Paramecien gefüttert, und zwar direkt mit der Kulturflüssigkeit. Dazu benutze ich eine Pipette und gebe etwa 2-3 ml Flüssigkeit ins Becken. Dann kamen nach einigen Tagen frischgeschlüpfte Artemianauplien, gesiebt, in Leitungswasser gefüllt und dann zunächst eine sehr kleine Menge über die Beckenoberfläche verteilt, sodass möglichst nicht viele umkommen und jeder Jungfisch nur einige wenige abbekommt. Da die Alttiere mit im Becken verblieben sind, haben sie auch davon gefressen. Dies Menge habe ich mit dem Wachstum der Jungfische allmählich erhöht, aber zunächst fast jede Fütterung ein wenig zu beobachten versucht um einschätzen zu können, wieviel so ein kleiner Jungfisch frißt. Dafür entwickelt man dann im Laufe der Zeit ein ungefähres Maß, wobei alles nicht so schlimm ist, weil - wie gesagt - die Alttiere mit den Resten aufräumen. Wenn fünfzig junge Paros dann einen oder anderthalb Zentimeter lang sind, vertilgen sie recht große Mengen; ich schätze mal am Tag ca. zweimal 1-2 ml dick voller Nauplien. Dann sind auch leichte Fütterungsschwankungen nicht mehr von Bedeutung. Und wie gesagt: die Alten zum Ausgleich.
Lange Zeit habe ich kaum ein anderes Futter zur Verfügung gehabt. Seit die Moinazuchten bei mir sehr gut laufen, hat man auch dort Tiere aller Größe, die kleinsten haben die Größe von Artemianauplien. Dann nehmen die Fisch auch frischgeschlüpfte Culexlarven. Kleine Daphnien mögen sie nicht, die sind zu hartschalig. Cyclopsnauplien sind ideal, aber ich habe sie selten zur Verfügung.

Peter Finke, Bielefeld


   
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(@thomas-p)
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Danke für die Info, so wie es aussieht habe ich jetzt auch einen konkreten Anlaß: wenn ich das Verhalten meiner P.quindecim nicht völlig fehlinterpretiere gibt es ein Gelege unter einem am Boden aufliegenden Seemandelbaumblatt. Leider ist der höchste Punkt uneinsehbar, aber ich sehe zwischendurch teilweise das Männchen bei, vermutlich, Gelegeumschichtungen etc. Bin gespannt!

Thomas

Flüsse voller Leben Rettet den Regenwald


   
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(@thomas-p)
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In Fortsetzung vorhergehender Beiträge möchte ich hier meine Beobachtungen und Überlegungen zur Diskussion stellen:

Das Blut von Fischen hat einen höheren Sauerstoffgehalt als das sie umgebende Wasser. Um diesen aufrecht zu erhalten müssen sie aktiv atmen.
Ich vermute, daß Eier als auch frühe Larvalstadien nicht aktiv atmen können und daher auf Sauerstoffdiffusion angewiesen sind.
Ich vermute ebenso, daß sowohl Eier, frühe Larvalstadien und inaktive juvenile bis adulte Fische durchaus mit einem deutlich reduzierten Sauerstoffgehalt im Vergleich zu aktiven juvenilen bis adulten Fische in ihrem Blut, also mit einem von der Norm abweichenden, leben können.

Eine im Nahbreich oder im direkten Kontakt mit einem Ei befindliche Gasblase kann dieses durch Diffusion mit Sauerstoff versorgen. Da die Luft eine deutlich höhere Sauerstoffkonzentration besitzt als Wasser im Gasgleichgewichtszustand und vor allem eine höhere als bei unserem gängigen Aquarienwasser, wird diese Art der Sauerstoffversorgung effizient sein.
Meine P.quindecim erzeugen Gasblasen um darin ihr Gelege einzubetten ohne Luft von der Oberfläche zu holen. Wie ist dies möglich a.) und vor allem hat es einen tieferen Sinn b.), denn die Oberfläche ist für die Tiere völlig streßfrei zu erreichen?
Ad a.): Fische sind befähigt mithilfe einiger physiologischer Anpassungen Gase aus ihrem Blut in die Schwimmblase zu bekommen (sehr vereinfacht ausgedrückt). Dabei kann der Sauerstoffgehalt in der Schwimmblase 50% übersteigen. Unsere Labyrinthfische sind befähigt über das Labyrinth atmosphärischen Sauerstoff aufzunehmen und in ihr Blut zu bekommen. Im Prinzip funktioniert die Schwimmblase wie ein umgekehrtes Labyrinth (Entwicklungsbiologisch betrachtet entspringt das Labyrinth und der Darm den gleichen Anlagen), weshalb sollte dann das Labyrinth selbst nicht auch umgekehrt verwendet werden können? Ad b.) Vielleicht mit dem Zweck Gasblasen zu erzeugen die einen deutlich höheren Sauerstoffgehalt besitzen als Luftblasen von der Oberfläche.

Ich kann mir sehr gut vorstellen, daß Eier und Larven einen ganz spezifischen Sauerstoffgehalt im Blut und in ihrer Umgebung benötigen um sich richtig entwickeln zu können. Dieser ist sicherlich auch von anderen Parametern abhängig. Ebenso kann ich mir gut vorstellen, daß der brutpflegende Elter sich darüber im klaren ist was sein Nachwuchs benötigt und dementsprechend im Rahmen seiner Möglichkeiten das Umfeld, also etwa die Gasblasen, gestaltet. Also Anzahl, Größe, Lage zum Gelege und vielleicht sogar deren Gaskonzentrationen...

Kennt jemand die Physiologie und Morphologie behandelnde Veröffentlichungen bei Parosphromenus?

Thomas

Flüsse voller Leben Rettet den Regenwald


   
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(@peter-finke)
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Thomas, nach Rückkehr aus dem Urlaub lese ich heute Deine interessanten Überlegungen zur Entstehung der Gasblasen bei Deinen quindecim (Du vermutest ja, dass es keine Luftblasen seien); ich habe sie an Kai-Erik Witte weitergeleitet, der vielleicht mit Literaturhinweisen aushelfen kann.
Definitiv Luftschöpfen zum Einbringen in Höhlen mit Gelegen habe ich u.a. bei filamentosus, linkei, nagyi und bintan beobachtet, aber auch unterschiedlich stark. Wohl nicht nach Art, sondern nach jeweiliger Kondition oder Umweltlage.

Peter Finke, Bielefeld


   
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