Gibt es schon Erfahrungen mit LED-Beleuchtungen von Aquarien? Paro-Becken müssten für solche Versuche ideal sein, denn sie sind in der Regel klein und allzu hell muss es dort auch nicht sein.
Es gibt inzwischen so viele LED-Strips, Rinnenleuchten, Leuchtleisten etc., dass sich Versuche sehr nahelegen. Bei PEARL, einem Versender, der alles mögliche Zeugs versendet, finde ich z.B. LED-Universal-Leisten mit je 19 LEDs, die man direkt ans Stromnetz anschließen kann. Mann kann sie sogar vielfach zusammenstecken oder über Zwischenkabel verbinden und trotzdem einzeln schalten. Ich neige dazu, sie mal über meinen kleinen 30cm-Becken auszuprobieren.
Ich erinnere mich, dass Michael Müller (Kleinmachnow) mal sagte, dass er damit experimentieren wolle. Michael, hast Du's getan?
Peter Finke, Bielefeld
Hallo Peter,
ich muss Dir sagen, es juckt mir täglich in den Fingern mit meinen kleinen Parobecken, die ich ja eigentlich schon im Herbst aufstellen wollte, zu beginnen. Leider konnte ich damit noch nicht anfangen, da wir einige Umräumungsmaßnahmen in der Wohnung, welche erst ab 1.12.2008 beginnen können, vornehmen möchten. Danach steht der genaue Standplatz für die kleinen Aquarien fest. Ich hoffe, dass ich noch im Dezember mit Einrichtung und Technikbau beginnen kann (Weihnachten steht vor der Tür, und als Lieblingsopa meiner Enkelkinder habe ich da auch noch andere Verpflichtungen).
Was die Technik angeht, habe ich schon feste Vorstellungen. Entsprechende LED-Leisten und LED-Klebestreifen habe ich schon gekauft. Diese werde ich dann in ein U-Profil aus Aluminium (gibt es in jeden Bau-Markt als Meterware) befestigen. Die LEDs müssen aber mit entsprechenden Netzteilen betrieben werden. Die LEDs habe ich bei Conrad Electronic gekauft. Bei PEARL war ich auch mal Kunde, aber die Lieferzeiten und der Kunden-Service sind bei Conrad Electronic doch wesentlich besser. Da zahle ich gern mal ein paar Cent mehr.
Auch was die eventuelle Heizung angeht, habe ich eigene Vorstellungen. Ich will dann mit einem Niedervolt-Heizkabel experimentieren. Ist etwas aufwendig, da mann mit der Höhe der Spannung und der Länge des Heizkabels die abzugebende Wärmemenge ermitteln muss. Als gelernten Elektroniker machen mir solche Basteleien richtig Spaß.
Über meine Fortschritte werde ich hier im Forum gern in Wort und Bild berichten.
Für die Paro-Zusammenkunft in Riesa könnte ich darüber auch in eine kleinen Präsentation machen.
Beste Grüße
Michael
fischmichi
Michael Müller
"Die Frage heißt nicht: Können Tiere denken oder reden? Sondern: Können sie leiden?" (Jeremy Bentham)
Lieber Michael, natürlich braucht der Lieblingsopa seine Zeit und auch die Wohnungsumräumung hat Vorrang. Aber Du hast schon LED-strips gekauft. Deshalb hast Du doch sicherlich auch eine Vermutung bezgl. der Lichtstärke und der Lichtfarbe. Es gibt rein weiße (kaltweiße) LEDs und warmweiße. Ich würde die kaltweißen bevorzugen, weil das oft etwas angefärbte Wasser der Paro-Aquarien von allein für eine gelblichere Lichtfarbe sorgt. Oder siehst Du das anders?
Dann gibt es diese LED-Streifen meist mit festgelegten Anzahlen an LEDs. Zwar kann man die Länge der Streifen oft selbst bestimmen, aber hier ist ja die Länge eines Aquariums ein begrenzender Faktor. Angenommen, es handelt sich um ein 30x20x20-Becken, dann stehen also 30 cm zur Verfügung. Es gibt z.B. Streifen mit 18 oder 20 LEDs, die dann etwa 26 cm lang sind. Für mein Gefühl müsste das vielleicht ausreichen, wenn man ohnehin nicht strahlend hell beleuchten will.
Meines Wissens gibt es bisher außer einigen Spielereien ("Nachtlicht", "Mondlicht") keine ernsthaften Verwendungen von weißen LEDs als Aquarienbeleuchtung. Oder kennst Du Arbeiten darüber? Kann man die Lichtstärke, die erzielt wird, irgendwie mit Leuchtstofflampen in Beziehung setzen? Ist z.B. durch die oben angegebene Länge eine Lichtmenge erreichbar, die einer 7- oder 9-Watt Kompaktleuchtstofflampe vergleichbar ist?
Vielleicht wäre es tatsächlich schön, wenn Du in Riesa bei der Parogruppe anwesend sein und eine kleine (!) Präsentation zeigen könntest. ich denke nämlich, bei der Kleinheit der meisten Paro-Aquarien kommt diese LED-Diskussion über kurz oder lang auf uns zu.
Peter Finke, Bielefeld
Ja Peter, da lassen sich keine einfachen Antworten finden. Ich habe eine kleine Tischlampe mit weißen LEDs, das sieht aber grässlich kalt aus, demzufolge neige ich zu warmweiß. So habe ich die LEDs auch eingekauft. Die Anzahl der LEDs hängt natürlich von der Helligkeit derselben ab. Inzwischen gibt es Super- und Power-LEDs, die sind auch sehr hell, und auch eine Ecke teurer. Gute Sachen haben halt auch ihren Preis.
Ich hab hier ein paar Bilder gemacht:
Dies ist ein LED-Klebestreifen mit insgesammt 12 LEDs und eine Länge von 17 cm. Man kann ihn in der Mitte trennen, dann hat man halt 2 Streifen mit je 6 LEDs. Betrieben wird er mit 12 V Gleichspannung.
Der gleiche Streifen rückseitig. Folie abziehen und ankleben.
Hier eine LED-Leiste. Rechts sieht man die Bruchstelle. Die Leiste ist 30,5 cm lang und hat 24 LEDs. Sie hat 3 Bruchstellen, so dass man sie in 4 Einzelleisten zu je 6 LEDs zerlegen kann. Betrieben werden diese LEDs mit 24 V Gleichspannung. Diese LEDs sind ziemlich hell, ich würde für ein 30er Parobecken maximal 12 LEDs nehmen. Sind aber alles nur Vermutungen. Muss ich erst mal ausprobieren.
Hier die Leiste von der Rückseite.
Hier mit dem dazugehörigen U-Profil. Muss natürlich alles noch zugeschnitten werden.
Wie sich LED-Licht auf Wasserpflanzen auswirkt (in Bezug auf die Wellenlängen des Lichtes), da habe ich noch keine Erfahrungen und auch noch nichts Aussagekräftiges gefunden.
Gruß Michael
fischmichi
Michael Müller
"Die Frage heißt nicht: Können Tiere denken oder reden? Sondern: Können sie leiden?" (Jeremy Bentham)
Danke, Michael! Du hast Dir ja große Mühe gemacht, alles mit Bildern zu versehen!
Nun ich denke auch, dass man da jetzt erstmal experimentieren muss. Wichtig finde ich Deinen Hinweis auf verschiedene Arten von LEDs, insbesondere verschiedene Helligkeiten. Überrascht hat mich Deine Aussage, dass Du erstmal mit einem 12er Strip beginnen würdest. Ich hätte vermutet, dass der zuwenig Licht bringt. Aber so kann man sich vielleicht täuschen.
Peter Finke, Bielefeld
Gruß aus Wien!
Habe heute eine Stunde mit dem "Beleuchtungsverkäufer" meines Vertrauens geplaudert und ihn dabei auch auf die LEDs angesprochen.
Der meinte, dass das Probelm dabei liegt, dass die nur eine einzige (oder ganz geringe Bandbreite an) Wellenlängen produzieren.
Nun meine Fragen dazu:
mag ja eventuell für Fische gehen (die ja einfach sehen müssen) aber für Pflanzen, die davon leben müssen?
Natürlich gibt es Pflanzen, die quasi auch bei Kerzenlicht wachsen, aber großartig funktionieren kann ein auf Photoautotrophie ausgerichteter Organsimus dann nicht mehr wirklich ordentlich.
Finde das Thema aber trotzdem sehr spannend und wäre daher an wirklichen Erfahrungswerten/ -berichten interessiert.
Liebe Grüße, DAvid
David, es kann ja tatsächlich sein, dass die LEDs ein Licht produzieren, das spektral gesehen zu arm ist und höhere Pflanzen am Leben zu erhalten, geschweige denn zum Wachsen zu bringen. Allerdings glaube ich dies nicht, da z.B. Javamoos offenbar auch unter sehr unnatürlichen Lichtbedingungen noch wachsen kann. (Und in natürlichen Lebensräumen in größerer Wassertiefe nimmt die Spektralbreite auch sehr schnell ab).
Aber das ist eben das Problem: Ich weiß es auch nicht, keiner scheint es zu wissen. Mit LED-Licht scheint noch niemand aquaristisch ernsthaft gearbeitet zu haben. Man scheint zu glauben, dass es für mehr als spielerische Mondscheineffekte nichts taugt. Das ist aber eindeutig falsch: Ich züchte im Keller Moina bei dem Licht und beleuchte damit Gläser mit Javamoos. In beiden Gruppen von Behältern wachsen grüne Algen, das Javamoos wächst. Ich werde nicht zögern, es über kleinen Parobecken einzusetzen, wenn ich die einfachste, bequemste Technik dafür gefunden habe. Erst dann können wir wirklich Erfahrungen sammeln, wenn wir es ausprobieren.
Peter Finke, Bielefeld
Lieber Peter,
bitte mich nicht falsch zu verstehen: ich finde das ganze Thema sehr spannend und suche deshalb genau solche Erfahrungswerte, wie du sie eben jetzt für Javamoos und Algen angibst.
Wenn das Ganze funktioniert - gekauft.
Ich war eben heute in besagtem Geschäft und habe mich wegen einer Beleuchtung für ein paar Becken erkundigt. Nachdem was ich dort erfahren habe, habe ich mich dann doch wieder für Leuchtstoffröhren entschieden.
Eben da ich bis dato nichts von konkreten Erfahrungen gehört habe.
Ich brauche zwar kein superstarkes Licht, andererseits möchte ich schon, dass die Pflanzen halbwegs vernünftig wachsen um schön dicht zu werden und auch Nährstoffe zu binden (jaja, ein Wasserwechsel hilft da mehr, ich weiß). Deshalb habe ich nun eben doch wieder Leuchtstoffröhren genommen.
Werde aber wahrscheinlich mal einen LED-Versuch starten.
Weiters sei vieleicht dazu angemerkt, dass ich eigentlich Botaniker bin, und daher vielleicht auch mal die eine oder andere etwas anspruchsvoller e Art drin ziehen möchte.
Liebe Grüße, DAvid
...Ich brauche zwar kein superstarkes Licht, andererseits möchte ich schon, dass die Pflanzen halbwegs vernünftig wachsen...
...Weiters sei vieleicht dazu angemerkt, dass ich eigentlich Botaniker bin, und daher vielleicht auch mal die eine oder andere etwas anspruchsvollere Art drin ziehen möchte. ...
Hallo David,
in meinen "normalen" Aquarien, wo auch alle möglichen Pflanzen wachsen sollen, werde ich vorerst nicht mit LEDs experimentieren. Die Lichtintensität ist da doch viel zu gering. Aber ich meine, wir sprechen hier von Paro-Becken. Die möchten doch sehr gering beleuchtet werden, und ich nehme mal an, dass auf Grund der extremen Wasserwerte auch nur eine geringe Anzahl von Wasserpflanzen zur Verfügung stehen. Ich werde dann jedenfalls nur mit Javamoos, Javafarn, Anubien und eventuell einigen Cryptoarten experimentieren. Ich hoffe, dass ich im Frühjahr erste Ergebnisse liefern kann.
Gruß Michael
fischmichi
Michael Müller
"Die Frage heißt nicht: Können Tiere denken oder reden? Sondern: Können sie leiden?" (Jeremy Bentham)
Was Michael sagt, finde ich vollkommen richtig. Es geht einstweilen nur um die Beleuchtung von Spezialbecken, etwa Parobecken oder auch eine Wasserflohzucht oder sonst etwas, wo geringe Lichtstärken ausreichend sind. Aber die LED-Technik schreitet auch munter voran. Heute gibt es schon LEDs, die viel heller sind als bisher.
Ob die Technik auch mal für richtige Wasserpflanzenfreunde oder für normale Aquarien infrage kommt, wird man abwarten müssen. Ich vermute schon, aber einstweilen wohl noch nicht.
Aber über meiner Moinazucht, über der ich jetzt eine 18Watt-Leuchtstoffröhre brennen habe, und über einigen Kleinbecken, die davon mitbeleuchtet werden, reicht ein LED-Strip mit 19 LEDs und einem Verbrauch von viellicht 1,5 Watt vollkommen aus.
Peter Finke, Bielefeld