Einige von uns haben nun ornaticauda. Martin hat noch Nachzuchten seines "alten" Stammes, ich bekam in Belzig F1-Nachzuchten von Michael Schlüter, der die F0 selber bei Anjungan gefangen hatte, Lothar Hermann hat dort Fische verteilt, die aus einem Import einer deutschen Großhändlers (Aquafish) stammen, Geert hat Fische in Holland gefunden und mittlerweile müßte auch Karen Fische von ihm erhalten haben.
Hoffen wir, dass sie in unseren Becken nicht wieder aussterben! Heute sehe ich meine beiden Männchen erstmals in voller Balzpracht.
Peter Finke, Bielefeld
Hallo liebe Parofreunde,
leider weiss ich nicht genau wie aktuell dieser Thread nach der Erstellung der Paro-Gallerie ist. Aber ich wollte einfach mal kurz eine Seite und deren Webmaster vorstellen, die ich bei meiner Paro-Recherche entdeckt habe.
Bei der Seite handelt es sich um http://www.ikanpemburu.com/
die von einem gewissen Zhou Hang erstellt wurde. Er scheint in dem SO-asiatischen Raum zu leben und hat vor nicht so langer Zeit zu der Aquaristik und dann zu den Bettas und Parosphromenus gefunden.
Seit dem hat er schon viele Touren durch SO-Asien gemacht und hat viele Bettas und Parosphromenus gefangen, fotografiert,gehalten und gezüchtet.
Eine kleine Karte ist auf der Startseite zu sehen, auf der man sieht wo er schon war.
Seine Parosphromenus-Gallerie enthält sehr schöne Fotos von Paros, die man kennt, aber auch von Unbekannten, die für uns wahrscheinlich sehr interessant sein könnten. Sein Können mit der Kamera umzugehen hat er wohl von Benny Ng gelernt.
Also werft ein Blick in die Gallery und auf die Seite und evtl. kann man über die einzelnen Paros reden, von denen wir wahrscheinlich noch viele nicht kennen.
Ich habe mich mit ihm gerade eben in KOntakt gesetzt und ihn darum gebeten, uns in dem Forum mit seinem Wissen zu unterstützen.
Mal sehen was er antwortet. Er scheint aber sehr gut englisch zu können. Das ist doch gut!
Dann viel Spaß auf der Seite und Gruss
Chris
IGL 115
Chris, sehr gut, dass Du diese sehr inhaltsreichen Seiten von Zhou Hang empfiehlst und gleich mit der richtigen URL. Ich habe si schon vor längerem entdeckt und nach und nach alle seine sehr interessanten und kenntnisreichen Beiträge gelesen. Mit solchen guten Leuten aus Asien selbst, die die Biotope selber gut kennen, können wir weiter kommen.
Besonders gut auch der link auf seine Paro-Galerie. Da sieht man in der Tat viele verschiedene Paros, und oft sind auch die Fundorte verzeichnet (was besonders verdienstvoll ist). Die Namensdiskussion könnte in einigen Fällen nochmal in Gang kommen ...
Hoffen wir, dass er Dir antwortet und dass er sich hier bei uns auch einklinkt. Mir hat er nicht geantwortet, aber das ist auch schon länger her. Und bei einem Menschen, der offensichtlich so viel reist, ist das dann auch nicht unbedingt absichtlich geschehen.
Lob für Chris!
Peter Finke, Bielefeld
Photos of 2 Parosphromenus species,
bred by Bernd Büssler :
These fish (above) might be the real P. harveyi.
The fish below resembles P. anjunganensis. Bernd has kept them for many years, under the name P. sp. "Jambi".
best wishes,
Karen
Liebe Karen, warum ist der Fisch auf Deinem ersten Foto kein Parosphromenus nagyi "Kuantan"? Welches sind die Unterschiede?
Und kennst Du auch harveyi, die ziemlich anders aussehen? Der abgebildete Fisch zeigt kurze Bauchflossen; die meisten bisherigen Abbildungen von harveyi zeigen Fische mit deutlich längeren Bauchflossen.
Bernd Bussler hat seine harveyi einmal von Martin Hallmann bekommen (vielleicht dann auch noch von anderen Quellen, das weiß ich nicht). Bei Martin sahen sie nach seinerm Zeugnis anders aus.
Der Fisch auf dem zweiten Foto ähnelt tatsächlich anjunganensis. Ich hätte gesagt, er ist anjunganensis.
Die Rätsel häufen sich ...
Peter Finke, Bielefeld
Man müsste jetzt wieder wissen, woher die Fische stammten (im Ursprung) und wie die Namensgebung zustande kam. Beim anjunganensis-Typ fällt mir nur die bläuliche Bauchflosse als bemerkenswert auf. Ansonsten stimme ich Peter zu. Nach den Erfahrungen, die wir mit Handelsangaben generell gemacht haben, glaube ich die Aussage "Jambi" erst mal nicht. (Bernd und Karen, das ist natürlich keine Kritik an Euch). Unabhängig, dass in Sumatra anjunganensis nicht vorkommt (das scheint mir wahrscheinlich), haben wir es mit möglichen Verwechslungen in mehrfachem Sinne zu tun.
Peter hat schonmal "anjunganensis" von mir mitgebracht bekommen (ich hatte sie im Glauben an den Zettel am Becken des Händlers in der Schnelle eingepackt), die Männchen hatten überhaupt nichts mit P. a. zu tun. Die Weibchen vielleicht schon!, oder nicht? Es war das "Restebecken". Insofern werden Hybriden schon durch das Chaos beim Versand und das Umsetzen bzw. versehentliche Zusammensetzen (sind die Becken immer ganz leer, wenn eine neue Charge kommt?) beim Exporteur bzw. Händler provoziert. Man braucht nur ungleiche Ausgangstiere zur Zucht zu bringen. Wir, die wir die Fische ja nachzüchten möchten, können damit unbeabsichtigt einen Hybridstamm begründen. Insofern muss man auch Fische mit scheinbar sicherer Fundortangabe vom Exporteur genau anschauen.
Auch könnten noch (versehentlich durch Verwechslung oder absichtlich) Hybriden beim Züchter entstehen.
Zur Erklärung der Paranoia:
Ich habe vor kurzem zuletzt 5 Paare P. sp. "Kota Tinggi" erhalten. Ich hoffte auf P. alfredi. Tatsächlich handelt es sich um 2 sumatranus Weibchen, 4 "blue line" Männchen und um 4 weitere .... Weibchen.
Im Übrigen habe ich 3 Wochen gebraucht um das herauszufinden. Ich kann keinem Händler vorwerfen, dass er Arten erkennen soll, die wir erst nach wochenlanger "Observierung" einordnen können.
Die Crux ist doch, dass ich die Weibchen gar nicht bestimmen kann. Es sind Weibchen des bintan Typs, soviel sehe ich. Nachdem ich geschluckt habe, dass es alfredi leider nicht gibt und dass ich offenbar eine Fischgruppe aus Sumatra (blue line und sumatranus kommen beide aus der Jambi Region und könnten zusammen vorkommen) bekommen habe, vermute ich und hoffe natürlich darauf, dass es sich um "blue line"-Weibchen handelt. Ich weiß es aber nicht!
Was ist, wenn die Geschichte noch chaotischer läuft und beim Exporteur schon gemixt wird. Wir würden es nicht merken, wenn ein nagyi Weibchen dabei wäre. Mit gutem Gewissen habe ich früher solche Fische an Freunde weitergereicht. Die gingen von einer "gesicherten" Fundortangabe aus. Shit happens!- wohlgemerkt vielleicht.
Die Geschichte ist durchaus real (nur das nagyi Weibchen ist konstruiert) und soll nur zeigen, wie vorsichtig wir offensichtlich sein müssen.
Wildfänge (keine F1) mit wirklich verbriefter Herkunft stellen natürlich die beste Ausgangssituation dar.
Wir müssen auch mit der Weitergabe von Paros der bintan-Gruppe und den Aussagen dazu an die Genetiker in Kanada extrem sorgfältig und vorsichtig sein. Die oben behandelten "unsicheren" Weibchen werde ich nicht einschicken. Erhält Nora Breede von uns Züchtern verschiedene Arten unter gleichen Namen, könnte die Aussage der genetischen Untersuchung wertlos werden.
Man sollte in Iserlohn mal über die Problematik sprechen.
Das gilt insbesondere für den schönen, zweiten Fisch. Er hat tatsächlich viele Eigenschaften von P. nagyi (einige aber nicht). Bernd sagt, er hat die Fische oder Eltern als P. aff. harveyi "Sumatra" von mir bekommen. Es waren damit Fische aus dem ersten "blue line" Import von Glaser. (die Falschbestimmungsgeschichte ist bekannt). Der abgebildete Fisch sieht nicht aus wie unsere "blue-line" Typen und auch nicht, wie die harveyi "Tanjong Malim". Ich würde die Form getrennt belassen und weder zu harveyi noch zu "blue line" stellen. Jedenfalls ist es ein sehr schöner Stamm.
Martin Hallmann
Since yesterday are swimming the real P. deisneri in my tank. Here are a few pictures from my 2 males:
The "little" male. He don't have all the colors yet.
The bigger male. He have already nice color. Look also to the much longer pelvic fins.
The females are also not even big, but they have both the same colors (both not much).
Best regards, Geert
Danke, Geert, für die schnellen Fotos der Tiere, die Allan Brown in Iserlohn verteilt hat. Auf dem zweiten ist das Männchen schon recht gut zu erkennen. Wir können nun endlich auf bessere deissneri Fotos warten. Auch ich habe zwei Männchen und zwei Weibchen bekommen.
Aber: die Fische, die Lothar Herman in Iserlohn als "deissneri" verteilt hat (aus einem Import von Aquafish), sind keine, es sind paludicola. Ich selbst hatte in Iserlohn nicht genau hingesehen, da ich annahm, Lothar und andere hätten die Bestimmung überprüft. Da werden nun einige Leute glauben, sie hätten jetzt echte deissneri, und schon sind es wieder keine. Aber ich finde es auch gut, dass auf diese Weise mal wieder paludicola ins Land kommen. Für mein Gefühl schöne Fische, wenn sie ausgewachsen sind.
Und was zieht man für eine Lehre daraus? Zweierlei: Erstens, genauestens hingucken. Zweitens: Über den Handel kriegt man (bisher) keine deissneri. Dies ist zwar der im Handel am häufigsten verwendete Name, aber bisher waren es noch immer andere Fische. Meist eine bintan-Form, Dass es jetzt einmal paludicola sind, kann man schon als Glück bezeichnen.
Peter Finke, Bielefeld
Endlich haben wir Parosphromenus deissneri in der IGL. Dank Allan Brown wurde der Traum wahr! Ein Phantom steht nun den Parofreunden zur Verfügung.
Aber nun im Ernst:
Nur wenige in der IGL haben P. deissneri live gesehen. Ich weiß von privaten Importen/ Fangaktionen von N.Neugebauer, G. Kopic und anderen und offenbar ein späterer Import von K. Bieler. Auf diese Tiere gehen die P. deissneri von Allan Brown zurück. Ich selbst hatte zuvor P. deissneri niemals lebend gesehen bzw. beobachten können. Aber einiges können wir an den Fotos von Geert schon sehen: (Geert, ich würde dich bitten das Bild für die Galerie an den webmaster zu mailen, falls er es noch nicht hat.)
1. Es ist doch ein buntes Fischchen. Die wenigen bekannten Fotos zeigen offenbar nicht ganz ausgefärbte Tiere.
2. Die lanzettliche Schwanzflosse bei erwachsenen Männchen, ein etwas anderer Körperbau und ein gelber Körperschimmer lässt sie doch ganz gut von den bintan-Typen unterscheiden.
3. Am nähesten steht P. deissneri optisch Parosphromenus filamentosus. Die Rottöne fehlen jedoch offenbar komplett und die Verbreitungsgebiete Bangka und Banjarmarsin liegen jedoch sehr weit auseinander (wer will kann ja mal in google-earth schauen).
Martin Hallmann
Here a new picture from the oldest male:
I will sent them to the webmaster. That's CHK, or i'm wrong?
No, that's right. Übrigens: Das Schwanzflossen-Filament bei den deissneri-Männchen besteht manchmal aus mehr als einem Flossenstrahl (wie das bei paludicola, linkei oder filamentosus der Fall ist); in der Regel aber ist es auch bei deissneri nur einer.
Bei mir gab es vorgestern das erste deissneri-Gelege. (Spätere Ergänzung: war unbefruchtet!)
Peter Finke, Bielefeld
I have send the pictures to CHK, at 26-10. He promise to put them in the gallery as quick as possible.
My P. deissneri have spawn last tuesday, but i will put my experience in an other topic, otherwise it will be off-topic: http://www.igl-home.de/forum/phpBB2/vie ... &start=150
Auch nach der völligen Umgestaltung ihres Aquariums und einer totalen Wasserumstellung, sind meine P.quindecim wieder mit dem beschäftigt, was sie am liebsten tun...
Anhand dieser Fotos sind mir zwei bemerkenswerte Dinge aufgefallen:
.) in einer Auseinandersetzung zwischen den beiden, wurde dem Männchen vor längerer Zeit eine Bauchflosse kupiert. Diese ist zweizipfelig nachgewachsen! Wenn ich solch ein Tier erstehen wollte, würde ich auf einen vielleicht genetisch bedingten Flossenfehler tippen und es unterlassen dieses Tier zu erwerben.
.) der Stern in der Schwanzflosse des Männchens (der schwarze Kernbereich), hat sich mit der Zeit kaum verändert. Vielleicht erkennen sich die Tiere (auch) daran und es steckt hinter diesem Flossenspreizen mehr als wir ahnen? Nach Fotovergleichen mit anderen P.quindecim-Männchen stellte ich fest, daß ich die Tiere z.T. anhand des Körpers und der sonstigen Beflossung nicht auseinanderhalten kann, aber die Schwanzflosse ist individuell gemustert. Dies wird auf die Schwanzflossenzeichnung der Weibchen sicher auch zutreffen.
Weibchen in Balzfärbung ohne "sexy eyes", da das Männchen mit Drohverhalten reagiert. Er steht schräg, Kopf unten, im Hintergrund sichtbar. Das Weibchen wird im nächsten Moment alle Flossen anlegen und damit die beginnende Eskalation beenden. Ihrer Afterflosse fehlt bereits ein Stück und die Schwanzflosse ist auch schon ausgefranst.
Hier balzt das Männchen wieder und das Weibchen zeigt "sexy eyes" (wenn auch sehr unscharf) im Hintergrund.
Thomas
Thomas, Deine Beschreibungen und schönen Fotos zeigen, das die quindecim-Männchen zwar auch gelegentlich (leicht) Kopf-nach-schräg-unten stehen (wie viele, nicht alle, andere Paros auch), dass die Balz im Wesentlichen aber in waagerechter Haltung stattfindet. Sie teilen dies Charakteristikum mit paludicola, komischerweise ebenfalls eine Art mit besonders langer Rückenflosse, obwohl gänzlich anderer Verbreitung. Für die Kopf-nach-oben-Balzer parvulus, ornaticauda und (tlw. extrem, nämlich fast senkrecht) sumatranus hatten wir schon früher schöne Fotobelege im Forum, für parvulus von Martin, für sumatranus von Karen. Hat jemand Fotos von balzenden paludicola?
Peter Finke, Bielefeld
Ich hatte ja in der Artenliste, um so etwas wie einen Stammbaum bzw. Verwandschaftsverhältnisse darzustellen, eine Einordnung der Arten in Gruppen vorgenommen. Dabei waren äußere Merkmale maßgebend, sekundar aber auch Verhaltenscharakteristika. P. deissneri und filamentosus stehen sich von der Gestalt her sehr nahe, wir kennen ja mittlerweile auch P. filamentosus mit blauen Bänderungen (siehe Fotos von Karen in der Galerie) und bei Licht betrachtet, zeigen die deissneri von Alllan Brown auch weinrote Flossenzentren. Nach den Äußerlichkeiten passen die beiden schon in eine Gruppe. Vom Balzverhalten, insbesondere die Balzstellung des Männchens unterscheiden sie sich. P. filamentosus balzt überwiegend in horizontaler Haltung, deissneri wie die bintan-Typen in Kopf-unten-Stellung. Schaun wir mal, ob es noch mehr Unterschiede gibt.
Das Auffälligste/ Besondere in der Zeichnung von deissneri ist m. E. die Ausbildung der Bänderung, sie besteht aus einzelnen, tropfenförmigen, aneinandergereihten blauen Farbflecken. Die bilden zwar meist ein Band, dies ist aber nicht so linear "durchgezogen" wie bei den bintan-Typen. Bei einem meiner Männchen löst sich das dreiecksförmige Band in der Caudale in relativ ungeordnete Einzelflecken auf. Mal sehen, wie die Jungen aussehen.
Ergänzung vom 31.12.06: Markant sind bei den P. deissneri auch die extrem langen und vor allem kräftigen (das Filament besteht wohl aus mehreren Strahlen) Bauchflossen. Man kann sie daran gut von den bintan Typen unterscheiden. Wie ist es bei filamentosus?
Martin Hallmann