Ich habe letztes Jahr den "Fehler" gemacht, dass ich bei einem Besuch im Koelle-Zoo Ludwigshafen 6 Paros in einem Spontankauf erworben habe.
Das war zu Beginn meiner Paro-Haltung.
Inzwischen halte und züchte ich nur noch paarweise Tiere, die ich innerhalb der IGL erworben habe!
Dort im Koelle-Zoo waren sie u. a. als "Deissneri" und harveyi ausgezeichnet.
Würde aber sagen, Harveyi können es nicht sein, da sie keinerlei Schwarz- oder Blau-Anteile haben... Echte Deissneri sowieso nicht...
Eines ist definitiv ein Männchen von P. paludicola - aber ohne Weibchen!
Ist euch das auch schon passiert, dass ihr ohne richtig nachzudenken - mehr aus Mitleid wegen evtl. schlechter Haltung im Zoohandel - Paros gekauft habt?
Diese sitzen nämlich nun in einem Becken mit einem Paar B. albimaginata - aber an Zucht o. ä. ist nicht zu denken. Sie sind putzmunter, aber unterscheiden kann ich - besonders die Weibchen - nicht.
Beste Grüße, Michael
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P. ornaticauda, P. parvulus
Man lernt eben nie aus. Im Zoohandel sind Paros ohne korrekte Bestimmung leider nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Ich kenne nur zwei Händler, bei denen die Arten normalerweise korrekt ausgezeichnet sind.
Ich habe zum Glück meine Paros fast immer und von Anfang an von guten Züchtern der IGL bekommen, und dann natürlich auch korrekt bestimmt. Dennoch bin ich mehrfach bei Zoohandelsangeboten schwach geworden. Einmal bei Uta Hanel mit ornaticauda und anjunganensis, aber das waren wirklich erstklassige Tiere, die aus deutscher IGL-Nachzucht stammten (was ich damals nicht wusste). Zum zweiten Mal in einem dieser schrecklichen "Fressnapf"-Läden und da bei Tieren, die tatsächlich nicht sehr gut aussahen, die aber etwas Besonderes waren: sie wurden als "red line" bezeichnet und hatten wirklich ein paar rote Anteile in den Flossen (die gleichzeitig angebotenen "blue line" habe ich auch genommen, sie waren kräftiger und leben bei mir heute noch in der dritten Filialgeneration). Ich war damals außerstande, die "red line" genauer zu bestimmen, auch schon deshalb, weil sie bei mir nur wenige Tage lebten. Ich schließe nicht aus, dass es rubrimontis oder sogar tweediei waren.
Dein paludicola-Männchen stammt aus einem Import, der bei vielen Zoohändlern und sogar auf einer IGL-Börse unter dem Standardnamen "deissneri" angekommen ist. Damals haben einige im Hochgefühl des Glaubens, sie würden endlich echte deissneri bekommen, Tiere erworben, die noch recht klein waren. Es waren sämtlich paludicola.
Aus Mitleid habe ich noch keine Paros gekauft, aber wer weiß ... Wenn es etwas Besonderes wäre, würde ich vielleicht schwach werden, auch wenn die Tiere nicht sehr kräftig aussähen ...
Peter Finke, Bielefeld
Ich hatte die Tiere aus "Mitleid" mitgenommen, weil ich vermutet habe, dass die meisten Zoohändler Paros bei vollkommen ungeeigneten Wasserwerten halten. Und ich wollte sie nicht unter diesen Umständen dort lassen.
Vielleicht ergibt sich mal die Gelegenheit, dass Martin in meiner Nähe ist und eine Bestimmung versuchen kann.
Und für das - ansonsten wirklich sehr schöne und kraftvolle - Paludicola-Männchen hoffe ich auf der nächsten IGL-Börse ein Weibchen zu finden, dann versuche eine Nachzucht.
Beste Grüße, Michael
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P. ornaticauda, P. parvulus
Ich hatte die Tiere aus "Mitleid" mitgenommen, weil ich vermutet habe, dass die meisten Zoohändler Paros bei vollkommen ungeeigneten Wasserwerten halten. Und ich wollte sie nicht unter diesen Umständen dort lassen.
Deine Vermutung ist sicherlich richtig. Immer, wenn ich nachfrage, sagen mir die Zoohändler. dass sie das jeweils zur Verfügung stehende Leitungswasser nehmen. Für die Fische des großen Publikums ist das meist kein Problem, aber für die Paros natürlich schon. Aber mehr noch als durch die nicht optimalen Wasserwerte werden diese Handelparos durch ungeeignetes Futter (rote Mückenlarven, wenn überhaupt Lebendfutter), also durch Nichtfütterung, und durch die Helligkeit, die Verstecklosigkeit und die Hektik in den Hälterungsbecken geschädigt. Ich verstehe Dich gut, dass du die Fische aus Mitleid mitgenommen hast.
Und für das - ansonsten wirklich sehr schöne und kraftvolle - Paludicola-Männchen hoffe ich auf der nächsten IGL-Börse ein Weibchen zu finden, dann versuche eine Nachzucht.
P. paludicola ist sehr selten nur auf einer IGL-Börse erhältlich, da die Art von den meisten nicht als attraktiv angesehen wird. Dies ist ein Irrtum; gute Männchen können außerordentlich prachtvoll werden, allerdings ohne die bei vielen anderen Paros vorhandenen Leuchtfarben in den Flossen. Am besten, Du versuchst, über private Kontakte an ein Weibchen heranzukommen. Ich habe viele Jungfische, aber sie sind leider noch sehr klein.
Peter Finke, Bielefeld
Da kann ich nur zustimmen, das P. paludicola-Männchen ist meiner Meinung nach durchaus schön anzuschauen. Farblich kann es sicher nicht so ganz mit anderen Arten mithalten, aber in Balzstimmung, ist es sehr attraktiv.
Ich werde mich hier im Forum mal umhören, ob jemand ein Weibchen abzugeben hat.
Beste Grüße, Michael
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P. ornaticauda, P. parvulus
In einem Münsteraner Zoogeschäft fand ich gestern einige Parosphromenus filamentosus in schlechtem Zustand, natürlich als "deissneri" ausgezeichnet. Die Tiere stammten nach Auskunft des Verkäufers von einem Aquarianer der Umgebung, der sie in einem schwach besetzten Becken zusammen mit den Elterntieren gehalten und aufgezogen haben soll. Warum auch der gut erkennbare filamentosus nicht korrekt erkannt und bezeichnet wird, ist mir wirklich ein Rätsel. Bei dieser Art traue ich mich oft (nicht immer), sogar die Weibchen zu erkennen.
Der Verkäufer sagte mir übrigens, er habe sich schon gewundert, denn vor einiger Zeit hätten sie "deissneri" gehabt, die anders ausgesehen hätten. Auf meine Frage, wie sie den ausgesehen hätten, sagte er, sie hätten rote Flossen gehabt. Also was immer das dann war (von anjunganensis über sumatranus bis hin zu verschiedenen Rotflossern aus der bintan-Gruppe), von "deissneri" konnte natürlich auch dort keine Rede sein. Auch diese Fische seinen "von privat" gekommen. Er konnte mir leider nicht die Adresse jenes Züchters nennen; in der Parogruppe scheint er nicht erfasst zu sein (vielleicht auch gut so, denn die falschen Namen sollen von ihm gewesen sein).
Peter Finke, Bielefeld