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Parosphromenus orna...
 
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Parosphromenus ornaticauda- Balzverhalten

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(@thomas-p)
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Thomas, I didn't mean this type of aged (rain)water - I should have been more exact about the water I use - sorry!

Ich meinte ebenfalls nicht, daß Du solch ein Wasser benutzt! Auch ich hätte genauer sein sollen - sorry!

...but maybe I'm over-cautious and it could work well.

Ich habe das zum ersten Mal so gemacht. Nachdem bei allen Wassertests keine bekannten für mich feststellbaren Schadstoffgehalte nachweisbar waren, dachte ich mir: Probier´ ich´s halt aus! Die Grünalgen haben sicher einen großen und effizienten Beitrag dazu geleistet, die Wasserqualität im Rahmen zu halten. Vor dem eigentlichen Zuchtansatz habe ich das Becken von den Schweb- und Sinkstoffen befreit, stark bepflanzt, Seemandelbaumblätter rein, ein Stück Holz - ich glaube das war es.
Die eingesetzten Betta persephone haben sich sagenhaft gut vermehrt, deshalb habe ich einen ähnlichen Ansatz bei meinen P.quindecim probiert.

In a tank I lower the PH of this fresh rainwater, using peat.

Von welcher Firma ist der Torf? Benutzt Du Faser- oder Granulat-Torf? Ist das Weiß- oder Schwarztorf? Welchen pH-Wert erreichst Du mit dem Torf nachdem Du ihn wie lange im Wasser gelassen hast? Gibst Du auch Torf direkt in Deine Aquarien oder reicht die sonstige Dekoration zur Stabilisierung?

Thomas

Flüsse voller Leben Rettet den Regenwald


   
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 emha
(@emha)
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Na nun muss man ja fast............: Thomas, Du musst den Torf aber sparsam verwenden. Versprich es!

Ohne die Diskussion (die ich für wichtig und richtig halte) über Torf neu entfachen zu wollen, möchte ich anhand dieses "Stichwortes" nur folgendes ergänzen:

Zum ökologischen Aspekt:
Wir Aquarianer verbrauchen relativ wenig Torf und sind (als Aquarianer) ursächlich nicht für das "Verschwinden" von Mooren verantwortlich (Als hoffentlich politisch und okologisch denkende und handelnde Menschen bzw. als Hobbygärtner schon).

Zum Nutzen des Torfes in der Aquaristik:
Ich habe im Laufe der letzen Jahre verschiedenes aus verschiedenen Anlässen und Gründen versucht und unterlassen. Manchmal mit Strategie, manchmal ohne Hintergrund.
Früher verwendete ich Quellwasser aus dem Odenwald mit den Idealwerten von pH 4,5, keine messbaren Härten (aber sehr hohem Leitwert über 150, was vermutlich an "Eisen" oder so etwas liegen müsste, so sagte man mir.). Das Wasser war absolut pH-stabil und ideal für kleine rote Betta und Paros. Es war eher noch zu sauer und die Paros waren m. E. mit einem Zusatz von Leitungswasser und dem pH-Wert um 5-6 glücklicher und klemmten die Flossen nicht. (Wenn es zu sauer wird stehen die Fische dunkel gefärbt ruhig in der Ecke). Ich verwendete sozusagen saures Klarwasser. Zur Zucht ideal und für die Farben der Paros phantastisch. Das war die beste Parozeit.

Nach Bandscheibenproblemen hab ich mir das Wasserkanistertragen recht schnell abgewöhnt und angefangen Regenwasser aufzufangen, teilweise mit Quellwasser gemischt, teilweise unverschnitten verwendet. Wie man es aufbereitet und dass man erst nach dem Abregnen des Daches anfängt aufzufangen, weiß jeder und ist hier kein Thema. Durch den (bei uns an der Bergstraße) darin enthalten Dreck ist es pH stabil und führt zu Grünalgenbildung. Man muss mit Säuren und biologischen Mitteln den PH Wert nach unten "kämpfen". Aber auch mit diesem Wasser mit pH-Werten um 6, habe ich alle Arten (u. a. die ornaticauda) vermehren können. Mein subjektiver Eindruck war aber, dass es etwas schwieriger und umständlicher war als mit meinem "Idealquellwasser".

Heute verwende ich Osmosewasser, das absolut pH-labil ist (ich habe bald darauf den ersten Säuresturz mit Paroverlusten erlebt) und unbedingt gepuffert werden muss. Hierzu verwende ich organische Zusätze (Seemandelbaum-, Eichen-, Buchenblätter, Erlenwurzeln, Erlenzapfen, Kokosschrot und Torf). Mit Torf ist das am einfachsten zu erreichen.

Übrigens ist Torf nicht gleich Torf. Insofern ist Thomas`Frage absolut gerechtfertigt. Ich verwende einen sehr langfaserigen, trockenen Torf (aus dem Spezialhandel-rasbora aquaristik) der wochenlang schwimmt und mir die Wasseroberfläche abdeckt und Unterschlupfe schafft. Der gibt seine Säuren (die anderen Wirkstoffe können wir ja nur sehen) und Farbe entsprechend langsam ab und hält aber auch sehr lange.

Will ich den pH-wert runter bringen, verwende ich einen "erdigen", feuchten Torf, den mit Lothar Hermann netterweise mitgebracht hat. Der senkt den pH-wert innerhalb Tagen auf etwa 5.

Sind die Fische eingewöhnt und die Nachzucht gesichert, werde ich sehr viel nachlässiger und halte sie in Klarwasser. Man sieht sie darin auch mal in Farbe uind ohne Taschenlampe.

Der Sinn der langen Ausführung ist darzustellen, dass es von dem Ausgangswasser und dem Ziel abhängt, dass man erreichen möchte.

Übrigens muss man alle diese organischen Materialien (auch Wurzeln müssen so schön sie auch sein mögen, irgendwann weggeworfen werden) erneuern bzw. auch wieder aus dem Aquarium rausholen. Irgendwann gehen sie in Zersetzung über und belasten das Wasser und den Bodengrund. Mann kann das durch die Geruchsprobe feststellen. (Hier ist eine Ergänzung zu Peters Paro Rezept:) Deshalb halte ich Wasserwechsel für unumgänglich. Das Wasser in den Parobächen (und übrigens auch Bettabiotope) ist i. d. R. absolut sauber und unbelastet. Durch den permanenten Regen ist hier ständiger Wasserwechsel. Die Paros die wir fingen lebten nach meinen Beobachtungen vornehmlich relativ nah am Ursprung (Austritt des Baches aus dem Wald) des Baches. Sie müssen sich offensichtlicherweise jedoch an schlechtere Verhältnisse anpassenen können, sonst würden sie in den Aquarien nicht lange leben. Viele andere Fische sind jedoch viel anpassungsfähiger als Paros. Bekommen Paros ihr Wasser über längere Zeit nicht zur Verfügung gestellt, gehen sie nach einigen Wochen oder Monaten ein. Die auftretenden Krankheiten sind dann als sekundär zu werten.

Insofern erlaube ich mir noch eine "Betonung" des Stellenwertes der Wasserqualität. Diese ist der bzw. einer der Schlüssel zur erfolgreichen Parozucht.

Peter Finke hat die 4 wesentlichen Faktoren in einem umfassenden und interessanten Bericht im IGL-Makropoden beschrieben. Es wurde selten eine so klar strukturierte und unmissverständliche "Anleitung" zur erfolgreichen Pflege von Problemfischen veröffentlicht. Absolut lesenswert!

Martin Hallmann


   
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(@thomas-p)
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Beigetreten: Vor 19 Jahren
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Vielen Dank, das habe ich jetzt von meiner Ehrlichkeit und Fragerei... :wink:
Ich verwende derzeit Schwarztorfgranulat der Firma amtra bei meinen P.quindecim um herauszufinden, ob dies die Ursache für die Jungfischausfälle ist - wenn es trotzdem nicht funktioniert, weiß ich zumindest, daß ich weiterhin keinen Torf brauche, auch wenn es einfacher ist!

Als Quintessenz, würdest Du, Martin, sagen, daß die Eignung von Regenwasser besser ist als Osmosewasser?

Peter´s Artikel, ist übrigens auch über die Startseite der IGL-Homepage abrufbar, für all diejenigen die den MAKROPODEN nicht beziehen!

Thomas

Flüsse voller Leben Rettet den Regenwald


   
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chrisne84
(@chrisne84)
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Hallo Leute,

ich habe so eben mein Ornaticauda-Becken neugemacht, da es einfach von Anfang an zu dreckig war. Das heisst, es war schon Mulm im Bodengrund vorhanden und durch das Zersetzen der Blätter ist es einfach zuviel geworden. Also nicht gerade sehr keimarm! Vielleicht hat es auch etwas mit den wenigen Jungen und dem Absterben der Eier zu tun. Sicherlich sogar sehr wahrscheinlich. Jedenfalls konnte ich jetzt blos ein Jungtier(sieht nach Weibchen aus) abfischen. Es lebt jetzt zusammen mit den Eltern im neu eingerichteten Becken. Es ist wieder nur Osmosewasser, Erlenzäpfchen und 1 Seemandelbaumblatt zum Einsatz gekommen.

Ich habe jetzt meine ganze Anlage etwas umgestellt, da ich jetzt auch noch 2 andere Betta-Arten aufgenommen habe. Im gleichen Zuge habe ich mein B. coccina Becken(25 L) umgeräumt und die Coccina sind jetzt in ein 45L umgezogen. Ebenfalls verwende ich dort blos Erlenzäpfchen, Seemandelbaumblatt und Osmosewasser zur Wasseraufbereitung. Aus dem alten Becken konnte ich ca. 8 Jungfische abfischen. Der pH- Wert scheint sich in meinen Becken selbst einzupegeln. Ich messe nicht einmal, nur den Leitwert elektronisch. Allerdings ergaben Tröpfchentests bei den letzten Messungen immer pH-Werte von 5,0- ~7. Aber das ist schon länger her.
Meine B. burdigala haben auch Nachwuchs in ihrem alten Becken gehabt. Aber wie man sieht klappt es bei den Bettas.

Und hoffentlich bald auch besser bei den Paros!

Also ich denke wie man sieht geht es auch ohne Torfprodukte. Nicht einmal Torf/Eichenextrakt kommt bei mir zum Einsatz. Nur Wasserwechsel mit reinem Osmosewasser. Ich nehme daher an, dass nicht in allen Becken extreme pH-Werte vorherschen, aber irgendwie klappts ja trotzdem mit dem Nachwuchs. Evtl. würden sich bei manchen Arten mehr Eier/Junge entwickeln, wenn das Wasser saurer wäre. Ich werde mal die GEschlechterverteilung bei den Coccina beobachten. Vielleicht sieht man da ein klares Übergewicht vón einem Geschlecht.

Ich habe mir soeben auch ein eigenes Extrakt aus Seemandelbaumblättern und Erlenzäpfchen gemacht.(einfach alles aufgekocht) Es ist tiefbraun, aber klar. Genau das Richtige um aus frischem ungefärbten OW schönes teefarbenes Schwarzwasser zu erhalten.Wird morgen gestestet. Muss erstma auskühlen.

Gruss Chris

IGL 115


   
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 emha
(@emha)
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Beim Anklicken ist mir aufgefallen, dass wir uns von Ausgangsthema (P. ornaticauda) teilweise weit entfernt haben. Vieleicht kann man eine Rubrik Wasser für Paros aufmachen oder das ganze in Haltung.... verlagern.

Zum Thema:
Natürlich geht es ohne Torf. Wie schon beschrieben, z. B. mit saurem Quellwasser. Aber wo gibts das? Neutrales Wasser mit Chemie zu formen mag ich /trau ich mich nicht. Organische Materialen sind milder und verursachen kein Unglück.
Regenwasser ist selbsverständlich geeignet, wenn es nicht zu verunreinigt ist. Besser ist es m. E. nicht. Tatsächlich ist das Originalwasser am Fundort ja auch (mehr oder minder verschmutztes) Regenwasser was durch den Boden (Torf, Humus Blätter) mechanisch gereinigt (gewissermaßen gefiltert) und durch die Verweildauer (Schwammwirkung) mit den Humin- und Fulvosäuren angereichert wird. Wollte man das nachempfinden, müsste man in einer ländlichen Gegend mit Vorbereitung des Wassers mit den genannten Materialien annähernd das malayische Schwarzwasser erzielen können.
Thomas, ich habe deine Angaben zur Verwendung deines "Altregenwassers" mit Interesse gelesen. Ich kann aber gar keine Erfahrungen dazu steuern. Ich versuch immer möglichst "reines", d. h. frisches Wasser zu verwenden. Das muss aber nicht unbedingt richtig sein. Ich könnte mir vorstellen, dass Paros zeitweise solches Wasser erleben müssen und darin überleben. Du bewegst dich aber auf eine Grenze zu, die Trockenzeit (die in Malaysia nicht so ausgeprägt ist, wie in subtropischen Gebieten) wird auch den meisten Fischen das Leben kosten. Diese natürliche Auslese wollen wir eigentlich nicht nachempfinden.

Für mich geht es aber auch um den einfachsten Weg. Ich will ja nicht vorbereiten (bzw. habe keine Zeit dazu), sondern will Wasserwechsel machen und was "dazuschmeißen". Bildlich gesprochen entspricht im übertragenen Sinne mein Wasserwechsel immer einem Wolkenbruch/Tropenregen. Hierbei verdünnt annähernd reines Osmosewasser(Regen) das Schwarzwasser. Durch das neu zugegebene organische Material erfolgt eine Nachsäuerung/ Nachfärbung.

Hierzu muss man wissen, dass es in den Tropen (zumindest in Malaysia) sehr gleichmäßig regnet und daher immer recht reines Wasser fließt. Regnet es mal einige Wochen nicht (wie wir erlebten), so fließt dennoch Wasser aus dem Wald/ Sumpf. Ein Phänomen, dass in der Schwammwirkung/ Speicher des Humus/Torfgemisch des Hochmoores begründet sein muss. Insofern glaube ich, dass der Regen dort nicht eine riesige Verdünnung des Schwarzwassers erreicht (ein Wolkenbruch aber eine Nuance der Veränderung vielleicht, die möglicherweise das Laichen auslöst).

Ich glaube bemerkt zu haben, dass Veränderungen (Verdünnung, Entsäuerung, Ansäuerung, Strömung, Stillstand, natürlich neben Futterart- und mengenveränderungen) Leben in die Paros bringt. Dabei lässt sich m. E. keine Regel ableiten (dass etwa genau so die Laichzeit ausgelöst wird). Die Tatsache, dass sich was verändert scheint mir auslösend zu sein. Das sind aber nur auf vermeintliche Beobachtungen fußende "Gefühle".

Insofern nehme ich es nicht so furchtbar genau mit meinem Wasser. Sauer, sauber und nicht zu warm muss es aber sein.

Martin Hallmann


   
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(@thomas-p)
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Beigetreten: Vor 19 Jahren
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Bildlich gesprochen entspricht im übertragenen Sinne mein Wasserwechsel immer einem Wolkenbruch/Tropenregen. Hierbei verdünnt annähernd reines Osmosewasser(Regen) das Schwarzwasser. Durch das neu zugegebene organische Material erfolgt eine Nachsäuerung/ Nachfärbung.

Hallo Martin, offensichtlich haben wir unabhängig voneinander die gleiche Strategie entwickelt (s.Schaumnestbauer-Unterforum). Ich habe diese wechselnden Bedingungen bei Betta rutilans zur Spitze getrieben, wobei ich bei den B.persephone deutlich vorsichtiger bin. Um es wieder auf den Punkt zu bringen: Du entfernst Altwasser, füllst das Becken mit geringfügig gepuffertem Osmosewasser wieder auf und fügst Torf zu - und das bei jedem Wasserwechsel. Wie oft und in welchem Umfang machst Du das eigentlich? Ich bevorzuge außerhalb der Laichzeiten Wasserwechsel im Umfang von rund 10%, auch wenn diese quasi nichts bringen. Während der Laichzeiten setze ich die Wasserwechsel bis zu meinem Limit aus, etwa ein Monat. Um Laichzeiten zu stimulieren wechsle ich bis zu 100%, meist um die 80%. Diese Werte wende ich bei meinen Betta an, wie sieht es da mit Parosphromenus aus? Vor allem wie reagieren junge Parosphromenus auf Milieu-Veränderungen?

Thomas

Flüsse voller Leben Rettet den Regenwald


   
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 emha
(@emha)
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Eigentlich mache ich Wasserwechsel wenn ich das Gefühl habe, dass sich zu viel zersetzendes Material am Bodengrund bildet, und wenn die Scheiben anfangen zu verdrecken/ veralgen. (Allerdings sind das mehr Kümmeralgen). Das Ganze ist eher unregelmäßig. Ich schätze alle 4 Wochen 1/3 bis max. zur Hälfte. Annähernd komplette Wasserwechsel mache ich nicht mehr, da ich bemerkt habe, dass rote Betta für Oodinium empfänglich werden, wenn das Wasser sich stärker ändert. Für Paros kann ich das eigentlich nicht bestätigen, ich bin aber vorsichtig. Der Aufwand ist von Zeit und Muße abhängig. Wenn ich Nachwuchs provozieren will, mache ich einen 50% Wasserwechsel, nehme kühles, reines, frisches Wasser und hoffe auf das, was ich mir dazu ausgedacht habe. Manchmal klappt es.

Ich kann nur sagen, dass Paros insbesondere Jungfische gar nicht besonders empfindlich auf Wasserwechsel (im beschriebenen Rahmen) reagieren. Viele Betta (albis und channoides z. B.) sind erstmal viel empfindlicher und können sich aber doch besser anpassen. Paros sind eher solche, denen man es nicht gleich anmerkt wenn etwas für sie nicht gut ist., sie können langfristig dann doch den Löffel abgeben. Man sieht es nicht gleich. Wenn man sich Mühe gibt (und Zeit investiert) sind sie sehr stabil und werden alt. Bei anderen Fischen (z. B. auch Betta) kann man aber eher schlampen. Paros halten m. E. keine starken Wasserbelastungen aus und verabschieden sich dann "hinterlistig" , ohne mal vorher "Unbehagen" zu zeigen.

Beim Großhändler zum Beispiel werden sie unter relativ sterilen Wasserbedingungen (im Idealfall weiches Klarwasser) mit häufigen und brutalen Wasserwechseln gehalten und erhalten auch eine sicher keine optimale Futterversorgung. Dort halten sie monatelang aus. Beim Einzelhändler werden sie meist irgendwo dazugesetzt und kommen mit Händlerkrankheiten kaum zurecht. Dort sind sie nur kurz in guter Verfassung. Die selbstgefangenen Fische z. B. haben sämtlich (nachdem der Darm leer war) in geringsten Wassermengen (50ml) über 3 Wochen (90% Wasserwechsel alle 3-5 Tage mit Fundort- oder Regenwasser) ausgehalten.Ich hatte keine Verluste bei meinen Fischfangtouren. Hält man sie aber zu lange in "ungepflegtem" Wasser, sterben sie nach einer gewissen Zeit. Ich denke, es liegt an der Keimbelastung des Wassers.

Übrigens empfehle ich alle Neuzugänge immer erst in Quarantäne zu halten und prophylaktisch gegen Oodinium zu behandeln. Die schönsten Paros werden keine Freude machen, wenn sie latent O. haben. Die Behandlung ist bei schaumnestbauenden Betta Pflicht, aber bei Paros scheint es mir auch wichtig.

Grüße, Martin Hallmann


   
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(@karen_k)
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Finally, I have some P. ornaticauda young. They're already quite large, I think they're at least circa 6 weeks old.

I have 3 (small) tanks with P. ornaticauda. The tank where I saw these young has the lowest PH of these 3 tanks: PH 4,1. That doesn't necessarily mean that they absolutely need such a low PH to breed successfully.

Further, this tank is the one with the most dense vegetation (that is probably why I didn't notice the young before, the tank is almost completely filled up with Javamoss, Ceratopteris, some wood, many leaves and peat).

The parents have been fed with black musquito larvae, lots of daphnia and cyclops, sometimes a little bit of artemia (BBS), occasionally a white worm. I've added a cup full of low PH water filled with tiny life (infusoria) about once a month.

Karen


   
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(@karen_k)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 201
 

Eigentlich mache ich Wasserwechsel wenn ich das Gefühl habe, dass sich zu viel zersetzendes Material am Bodengrund bildet, und wenn die Scheiben anfangen zu verdrecken/ veralgen. (Allerdings sind das mehr Kümmeralgen). Das Ganze ist eher unregelmäßig. Ich schätze alle 4 Wochen 1/3 bis max. zur Hälfte.

That is a lot more of water changes than I do. Another proof that there is not one single recipe how to keep and breed Paros successfully, there are many ways which can work very well!

Normally, I only add water to fill up the tanks where part of the water has evaporated ('verdampfen').

Approx. every 6 months, mostly when I need to catch a lot of the fish to sell them or to move them to another tank, I remove all plants, wood etc., most of the dirt, and circa 50% of the water. When the fish I needed to move have been catched, I clean the wood if necessary, remove dead leaves, and then place back the plants, wood, etc. I add some fresh leaves and/or peat, and fill up the tank with fresh (but prepared) water.

Sometimes, a tank is not cleaned for 10 months or so, maybe even up to a year. The only things I do in such a case is remove some plants if there are too many, fill up the tank when part of the water has evaporated, and regularly add some EasyLife. The fish (Paros) in these tanks do fine! The tanks don't get very dirty (not much debris), apparently there's a natural balance preventing dirt/debris building up too much.

I don't use filters of any kind in my Paro tanks. To establish and help to maintain a healthy balance, I use EasyLife (a product). And ofcourse I'm cautious when I feed food that doesn't survive long in this water (BBS, white worms, ...) - I feed small portions only of these types of food to avoid dead food rotting away.

Karen


   
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(@peter-finke)
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Beigetreten: Vor 21 Jahren
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Karen's mode of keeping and breeding Paros resembles in some respects my own. Karen, you could read my "recipe" online here in the new issue of "Der Makropode" (see IGL-homepage). But I admit: there is no single recipe. We have a saying in Germany: Es führen viele Wege nach Rom. As Paros are concerned: at least several ways.
By the way: I just come to know that Allan and Barbara Brown will attend the Iserlohn IGL-meeting.

Peter Finke, Bielefeld


   
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 emha
(@emha)
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Man muss berücksichtigen, dass Karen easy-life verwendet. Gemahlenes Zeolith, welches Stickstoffverbindungen bindet/ ausfällt. Ich verwende es nicht mehr, da es mich (so glaubte ich) bei der Oodiniumbehandlung behindert hat. Ich denke es fällt auch Medikamente aus. Außerdem helfen die Pflanzen, die sie offensichtlich verwendet, das Wasser stickstoffarm zu halten.

Wie Peter schon sagte: "Viele Wege führen nach Rom". Man versucht diese und das und macht sich dann einen Reim darauf. Ob die Zusammenhänge tatsächlich so sind, ist ja für uns nicht beweisbar. Try and error Ergebnisse sind nicht immer objektiv.

Ich verzichte manchmal auch über längere Zeit auf Wasserwechsel verzichtet. Manchmal starben bei mir unerklärbar (ohne Krankheitsanzeichen) Paros die in "altem" Wasser gehalten wurden.
Daneben wachsehn Pflanzen bei mir so gut wie nicht.

Gibt es bei euch auch manchmal ungeklärte Todesfälle?

Martin Hallmann


   
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(@peter-finke)
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Beigetreten: Vor 21 Jahren
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Gibt es bei euch auch manchmal ungeklärte Todesfälle?

Ja, durchaus, aber relativ wenige. Auffällig waren die Abgänge aller tweediei-Männchen, die Horst Linke verteilt hatte. Meine anderen Abgänge älterer Tiere, die vor dem erreichbaren Höchstalter in den Fischhimmel eingehen, halten sich in Grenzen, aber es gab und gibt sie durchaus. Und ich schließe auch nicht aus, dass Altwasserschädigungen eingetreten sein könnten. Meßbar ist für mich dabei allerdings nichts. Es irritiert mich auch, dass daneben genau so alte (ca. 2 bis 3 Jahre alte) Tiere weiterleben und auch gelegentlich zur Fortpflanzung schreiten. Wenn es bei mir auffällige Todesfälle gab oder gibt, dann war dafür meistens sichtbares oder stark zu vermutendes Oodinium dafür verantwortlich. Seit ich die Wirksamkeit von 2-Amino-5-Nitrothiazol gegen diese Schädlinge kenne (Martin sagte mir dies vor einem Jahr), habe ich damit mehrfach adulte und junge Tiere heilen oder zumindest von sichtbaren Befallserscheinungen befreien können.

Mehr als der unerklärliche Verlust adulter Tiere, der bei mir wirklich selten ist, irritiert mich der gelegentliche Verlust von Jungfischgruppen im Alter von wenigen Wochen bis zu einem halben Jahr. Soweit ich mich aber erinnern kann, ist hierfür in fast jedem Falle ebenfalls ein Krankheitsbefall (meist wieder Oodinium, oder was ich als solches bezeichnet habe) verantwortlich gewesen.

Zweifellos ist die Gefahr, dass sich in altem Wasser Krankheitskeime lange halten können, vorhanden. Ich kann mir auch vorstellen, dass Karen's "Easy Life"-Praxis dem "irgendwie" entgegen wirkt. Ich hatte damit nach Karens und Gerhard Otts lobenden Kommentaren über dieses Produkt auch begonnen, bin aber wieder davon abgekommen, nachdem ich keine Unterschiede zum Nichtgebrauch zu sehen glaubte und Martins Skepsis vernommen hatte, dass Zeolith die Wirksamkeit von Medikamneten wie des oben genannten behindern könnte.

Aber wenn wir ehrlich sind, dann tappen wir alle ziemlich im Dunkeln. Es ist wie bei den Imkern (ich bin Hobbyimker mit drei kleinen Völkern, reicht für Familie und Freunde): Jeder hat seine Betriebsweise. Es gibt viele verschiedene Betriebsweisen. Nicht alle funktionieren gut, aber durchaus mehrere. Und dennoch suche alle nach der "besten" Betriebsweise. Vielleicht gibt es die gar nicht. (Ich bin jedenfalls im Nachhinein froh, dass ich meinen Aufsatz im letzten "Makropoden" als "mein" Paro-Rezept überschrieben habe).

Peter Finke, Bielefeld


   
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(@hagen)
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Liebe Parofreunde!

Ich wollte ja schon lange mal wieder was schreiben, bin aber immer nicht dazu gekommen; nun habe ich einen besonderen Grund dazu: nach anhaltenden Mißerfolgen hat es endlich wieder mit dem Schlüpfen der Jungfische geklappt! Aber ich werde erst mal damit anfangen zu schildern, was alles passierte seit meinem letzten Bericht hier im Forum:
Wie ich mir ja vorgenommen hatte, habe ich mir seitdem wieder verstärkt Mühe gegeben, das Becken sauberzuhalten u. vor allem einen regelmäßigen Wasserwechsel ca. aller 2 Wo. durchzuführen. Ungünstig war natürlich, daß es wochenlang überhaupt nicht regenete u. dadurch kein frisches Regenwasser zur Verfügung stand. Zum Ansäuern des Wassers habe ich nur Erlenzapfen verwendet u. auch ansonsten nichts dem Wasser zugesetzt. Die Fische haben zwar regelmäßig abgelaicht, die Eier waren aber immer am nächsten Tag verschwunden.
Die Jungfische von Mai / Juni sind in dieser Zeit mit vorerst nur geringen Verlusten aufgewachsen und inzwischen zwischen 15 u. 20 mm (ohne Schwanzflosse) lang.
In den letzten Augusttagen (am 30. o. 31.) führte ich wieder einen umfangreichen(ca. 1/2 d. Aquarieninhalts) Wasserwechsel mit dem durch das nasse, kalte Wetter endlich wieder zur Verfügung stehenden frischen Regenwasser durch. Ich unterschätzte die Kälte des Wassers (14°C wie ich später gemessen habe) und schüttete es einfach ins Aquarium, worauf fast alle Fische regungslos zu Boden fielen!! Zum Glück sind viele wieder aufgestanden aber die Verluste waren doch herb: ich habe jetzt nur noch 2 adulte Männchen u. ein adultes Weibchen sowie 10 - 15 Jungfische.
Vor dem Wasserwechsel habe ich noch eine Wasserprobe entnommen, um bei Lothar Herrmann pH - u. Leitwert nachzumessen, was folgende Werte ergab:pH 5,0, Leitwert 62 (beim pH-Wert muß man bedenken, daß die Probe am späten Vormittag entnommen wurde u. dann mit d. Auto 7 km transportiert wurde um erst nach 16 Uhr gemessen zu werden - das Glas war zwar fast vollstandig gefüllt u. ständig verschlossen, eine pH - Verschiebung nach oben ist aber nicht auszuschließen).
Am späten Vormittag des 6.9. konnte ich in einer der Höhlen ein Weibchen in Laichfärbung (aber noch keinen Laich) feststellen. Am 7.9. vormittag konnte ich in der Höhle dann ein Gelege mit ca. 15 Eiern entdecken. Die Laichkörner waren aber wieder so vedächtig hell wie schon die ganze Zeit seitdem es nicht mehr mit d. Schlüpfen funktioniert hat (ich bilde mir tatsächlich ein, daß die Eier bei den Gelegen im Mai/Juni, als noch alles gut funktionierte, nicht so milchig waren). Zu meinem Erstaunen waren sie am nächsten Tag immer noch da u. am 10.9. vormittag hingen dann die Larven an der Höhlendecke (am 9.9. um ca. 18 Uhr waren sie noch nicht geschlüpft);diese entwickelten sich beständig weiter (die Anzahl hat sich aber etwas reduziert), am 13.9. um 16 Uhr hing ein Teil von ihnen noch an d. Höhlendecke, ein Teil schwamm frei in der Höhle umher, am Abend dann alle ca. 7- 10 Jungfische. Ich beschloß, diesmal in keiner Weise einzugreifen, da ich für die Erhaltung meines Bestandes ja schon genug Jungfische habe (und wenn noch jemand welche benötigt, sollte er sich an Lothar Herrmann wenden, der hat noch welche).Das Männchen hat die Höhle noch weiter eifrig bewacht bis und die Jungfische blieben auch noch darin bis zum15./16.9. (am 15. abends waren sie noch drin, am 16. um 10 Uhr war die Höhle leer).
Am 14.9. habe ich wieder eine Wasserprobe zu Lothar mitgenommen, die Messung ergab: pH 3,6!!, Leitwert 62. Ich glaube aber nicht, daß der Erfolg diesmal direkt mit dem niedrigen pH - Wert zu tun hat, sondern mit dem wieder saubereren Wasser und der Keimtötung durch die Gerbsäure der Erlenzapfen (ich hatte auch wieder mal ein paar mehr genommen als sonst). Bemerkenswert ist, daß diesmal die Zeit bis zum Schlüpfen länger war als damals im Mai/Juni.


   
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(@karen_k)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 201
 

Man muss berücksichtigen, dass Karen easy-life verwendet. [..]

I've written a reply about easylife in the section Krankheiten und Fehler.

About P. ornaticauda: I have a second pair with fry now. I lowered the PH in their tank from 5,7 down to 4,9. Maybe this was important, maybe not.

Kind regards,
Karen


   
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(@peter-finke)
Noble Member
Beigetreten: Vor 21 Jahren
Beiträge: 1349
 

Hagen, die Schilderung Deiner Erfahrungen mit der Zucht von P. ornaticauda ist sehr wertvoll, da es immer noch viele Probleme mit dieser Art gibt. Ich bekenne offen, dass es mir bisher nicht gelungen ist, eine Nachzucht zu erzielen. Es wird zwar nicht selten gelaicht (gestern erst wieder), aber am Folgetag sind die Gelege bislang immer verschwunden gewesen.
Dein Bericht erinnert mich wieder an die Erfahrungen von Günter Kopic, der bei dieser Art erst mit einem pH-Wert von sage und schreibe 2.9 (!!) deutliche Erfolge hatte. Dieser Wert hat ihn damals selbst erschreckt. Die meisten Fische wären längst tot gewesen.
Man muss sich aber auch an die Erfahrungen von Martin Hallmann erinnern, der zeitweise große Gelege bei viel höheren pH-Werten aufziehen konnte. Insofern stimme ich Deiner Vermutung zu, dass ein wichtiger Faktor die Keimarmut ist und der pH-Wert nur ein Mittel zum Zweck, diese zu erreichen.
Schön wäre es, wenn Du auch noch etwas über die Ernährung Deiner Fische, die Ausstattung des Zuchtbeckens und darüber berichten könntest, wieviele Exemplare bzw. Paare Du in einem wie großen/kleinen Becken pflegst. Ein anderer ornaticauda-Züchter hatte erst dann Erfolg, als er das Becken mit Javamoos so vollstopfte, dass nur noch wenig Schwimmraum übrig blieb. Dies ist schon etwas seltsam, da wir (nur) von ornaticauda jenen hektischen Balztanz des Männchens kennen, den alle Besitzer dieser Art sicherlich schon einmal gesehen haben und für den der Fisch natürlich Schwimmraum benötigt.
Erst einmal: Glückwunsch!

Peter Finke, Bielefeld


   
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