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Prachtguramibiotope/ Fundorte

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 emha
(@emha)
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Beigetreten: Vor 19 Jahren
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[album]121[album]
So kann ein Paro paludicoola "Paka" aussehen.

Martin Hallmann


   
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(@bartian)
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Beigetreten: Vor 12 Jahren
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Sehr schön! Ich hatte noch nie ein so schönes paludicola gesehen!


   
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 emha
(@emha)
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Beiträge: 693
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[album]128[/album]
Ja die Viecher können auch farbig werden. Allerdings sehr spontan beim Imponieren. Sie nutzen offenbar einen anderen Mechanismus als alle anderen Paros. Kaum die extreme Kontraste sondern spontanes starkes "Erröten". Dies kann als "Antwort" auf das weniger dustere Habitat verstanden werden. P. paludicola ist jedenfalls ein Sonderfall und sein Vorkommen in einer Fischgesellschaft mit Knurrern, B. imbellis, Rasboren ist abweichend vom dem anderer Paros. Man wurde in solch größeren Gewässern (Klarwasserbächen) nicht unbedingt Paros vermuten. Es ist erstraunlich, dass sie sich unter diesen Umständen behaupten können.

Gibt es hier Leute, die P. paludicola gefangen haben bzw. Biotope kennen? Meine Erfahrungen beziehen sich auf Paka, das müsste der südlichste bekannte FO sein. Das Bild ist übrigens von Norbert Neugebauer, er hat leider fotografiert, nachdem wir gefischt hatten. Zuvor war es ganz schön..

Wir haben paludicola nie im Schwarzwasser gefangen, sondern im weichen Weiß- bzw. Klarwasser. Das ist untypisch für Paros. Ich kenne die (wahrscheinlich) südliche VerbreitungsgrenzeDungun-Paka, wo mit dem Wechsel des Bodens (Torfauflage bedingt Schwarzwasser) zu Klarwasser, P. paludicola die direkt anschließend südlich vorkommende Schjwarzwasserart P. nagyi ablöst. Man muss natürlich immer vorsichtig sein, vielleicht kommen die sogar sympatrisch vor, aber es sieht nicht so aus. Horst Linke, der sicher schon viel mehr paludicola- Biotope gesehen hat als ich, hat bestätigt, dass auch er P. paludicola nicht im Schwarzwasser gefangen hat.

Martin Hallmann


   
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aquaristiker
(@aquaristiker)
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Beigetreten: Vor 15 Jahren
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Hallo Martin,

ich habe P. pludicola im Februar bei Sungai Golok (Grenzstadt Thailand-Malaysia, Ostseite) gefangen und auch mitgebracht. Die Fische leben dort im kräftg braun gefärbten Wasser, allerdings scheinen sie etwas höhere pH Werte zu bevorzugen. Im Fanggewässer (Bach) betrug der pH Wert etwa 5,5-6. Die Fließgeschwindigkeit war recht hoch. Die Paros hielten sich zwischen Bewuchs in strömungsarmen Uferbereichen auf.
In diesem recht kleinen Gebiet gibt es aber auch Regionen, die vom Schwarzwasser nur langsam durchflossen werden. Hier war der pH Wert deutlich sauerer. Wir fanden hier keinen paludicola (was nicht ausschließt, das es hier welche gibt).

Hast du Interesse an den Fischen?


Lebensraum von P. paludicola bei Sungai Golok


Blick ins Wasser


an solchen Stellen halten sich P. paludicola auf


das Ergebnis
Gruß, Hendrik

IGL 083


   
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 emha
(@emha)
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Hallo Hendrik,

tolle Bilder (ich maile oder tel. dich mal an wegen etwaiger Verwendung für ein Paro- Buch, das hoffentlich demnächst mal rauskommt) von dem Fundort. Offenbar auch kein richtiges Schwarzwasser, sondern braunes Klarwasser.

Hier nochmal unsere Paka-paludicola- Fische unmittelbar nach dem Fang. Die schwarzen Seitenflecken verschwinden im Aquarium

Wie sehen deine P. paludicola denn im Vergleich zu den Paka-Tieren aus? Hast du Fotos?
Hast du auch von Bukit Merah Fotos, dann könnten wir anschließend den thread teilen und einen mit Fundortbildern (ohne GPS-daten) machen. Ich hab auch noch einen Haufen Fundortbilder aus Westmalaysia.

Martin Hallmann


   
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 emha
(@emha)
Honorable Member
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Beiträge: 693
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Schwarzwasser ist nicht immer klar und rötlich teefarben. Es kann so wie im folgenden Urwaldbach sein. Muss aber nicht.

Beispiele:

1. Bach bei Paka (P. paludicola) führt trübes, bräunliches Wasser, pH 5,5. M. E. ist das lehmgetrübtes Klarwasser mit wenigen organischen Verunreinigungen. Siehe Bild im vorletzten Beitrag.

2. Bach bei Seri Bunian bei Pontian (P. tweediei) führt klares und auch andernorts trübes teebraunes Wasser, dass pH Werte bis 3.1 aufweist. Das ist sehrwohl torfgeprägt, da der Boden aus einer 30-50cm dicken Torfauflage besteht. Das ist der Grund warum m. E. hier trotz weiträumiger Kultivierung SW und SW-Fische gibt. Schwamm, Puffer und Wasseraufbereiter ist der Torf.

3. Straßengraben in Cherating (P. nagyi Cherating). Einer meiner Paro-nagyi-Fundorte, die ich immer wieder besuchte. Das Wasser war bei 2 von 3 meiner Fangtouren extrem schwarz und trüb. Wie eine fette Torfsuspension. Cola mit feinen Torffusseln. 1 x war es schön rotbraun und klar. pH um 4-4,5

Das ganze hängt natürlich vom Boden und vom Zufluss=Regenfälle ab. Paros sind jedenfalls etwas flexibel und halten pHs von 3,1 - bis 6,5 bzw. 7 wohl aus. Ich denke, dass die meisten anderen Fische bei pH 3,5 langsam aussteigen bzw. abgedankt haben. Werden die Verhältnisse "normaler", sind Parose nicht mehr im Vorteil. P. paludicola ist da offenbar anders angepasst und kann sich gegen eine Masse Fische durchsetzen. Es sei denn er hat woanders eine Vermehrungsnische und wir fingen nur verdriftete Tiere.

Was sagt uns das:

SW ist im Extrem Cola-schwarz bis Teefarben-rotbraun, es kann trüb und klar sein. Lieferant der Farbe sind Huminextrakte wie Torf und Laub. Man kann es leicht mit lehmtrüben Klarwasser verwechseln. Wobei es natürlich Übergänge gibt /(ich bezweifle nicht, dass auch geringere Mengen Huminstoffe im Klarwasser enthalten sind).

Die Schwärze sagt nicht zwangsläufig was über den pH-Wert aus.

Martin Hallmann


   
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aquaristiker
(@aquaristiker)
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Hallo Martin,

hier noch ein Foto, das ich 2010 im selben Areal gemacht habe. Das war unweit der schon gezeigten Stelle. Hier habe ich auch paludicola gefangen. Das Wasser war damals richtig dunkelbraun. Damals habe ich aber keine Wasserwerte gemessen.

Hier noch ein Foto von den mitgebrachten Tieren. Die Tiere sind hier noch sehr jung.

Fotos von Bukit Merah habe ich vom Rubrimontis-Fundort keine besonders guten. Aber Christian Hinz hat welche. Aber vom zerstörten Typusfundort habe ich welche.

Gruß, Hendrik

IGL 083


   
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 emha
(@emha)
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Beiträge: 693
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Hallo Hendrik,

deine Tiere sind viel schlanker und nicht rot, oder?

Das im Grenzgebiet Malaysia-Thailand P. paludicola im SW. vorkommen ist eine wichtige Erkenntnis, die meine Färbungstheorie natürlich zumindest in der absoluten Aussage relativiert. Danke!

Bei mir balzen die P. p. Paka gerade. Das Weibchen war zuvor grundsätzlich wie das M. gefärbt und so gut wie nicht (nur durch etwas kürzere Flossen und eine schön grüne Dorsale) unterscheidbar. Jetzt ist sie uni grau mit weiß-schwarzen Augen. Durch extreme Sexy-Eyes (Ausdruck von Dietrich Schaller, Vierke: Schlafzimmerblick) sieht sie auch ohne Streifung "wunderschön" aus. Das wirkt nur bei paludicola und nagyi so extrem. Ich mach mal Bilder.

Martin Hallmann


   
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aquaristiker
(@aquaristiker)
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Hallo Martin, ich werde auch versuchen, aktuelle Fotos zu machen.

Gruß, Hendrik

IGL 083


   
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