Gasblasen werden durch kauende Bewegungen generiert, ein vorhergehendes Luftholen an der Wasseroberfläche konnte ich nicht beobachten.
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Unter diesen Bedingungen werden sie wohl auch keine Luftblasen von der Oberfläche holen, sondern selbst erzeugen (wie das wirklich geht: keine Ahnung) oder darauf verzichten.
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Ich habe davon gelesen, daß die Blasen sowohl vor, während oder auch nach der Paarung geholt u./od. produziert werden. Was mich noch interessieren würde ob auch während der laufenden Brutpflege Blasen von der Oberfläche geholt werden, denn daran würde ich unter natürlichen Bedingungen zweifeln wenn das Gelege z.B. einen Meter von der Oberfläche entfernt ist. Dies wäre bei einer konstanten Brutpflege ein riskanter Aufwand oder geht das Männchen dabei beträchtliche Umwege ein und ist extrem paranoid?
Mein jetziges nagyi-Männchen muss nur 15 cm hochschwimmen, um die Wasseroberfläche zu erreichen. Das Becken ist stark verkrautet, und dennoch tut er es nie in einem Zuge, sondern immer sehr vorsichtig, in mehreren Teilstücken. Hinab geht's dann viel schneller.
Wenn man meinem P.quindecim-Männchen länger als eine Stunde mehr oder minder konzentriert zuschaut kann man beobachten, daß er doch Luft von der Oberfläche holt. Dies passiert langsam, umsichtig und ruhig. Auch die Rückkehr gestaltet sich so. Die Streckenführung erfolgt über große Umwege. Dieser Vorrat an Luft reicht für einige Bläschen, die über den Zeitraum einer halben Stunde am Höhlendach ausgestoßen werden. Ob diese Blasen noch ihrer originalen Zusammensetzung entsprechen wage ich zu bezweifeln!
Jedenfalls dürfte ich eine voreilige Interpretation getätigt haben, aber so lange zu sitzen und zu beobachten ist sehr öde, zumal ja quasi nichts passiert.
Thomas
Was Du schreibst, Thomas, entspricht auch meinen Beobachtungen bei filamentosus, nagyi oder opallios: langsam, umsichtig, ruhig, auf Umwegen. Genau so. Aber auch das mag verschieden sein in verschiedenen Umwelten und bei verschiedenen Arten.
Peter Finke, Bielefeld
Zu meiner großen Freude laichen meine P.quindecim jetzt gerade ab! Das erste Gelege nach dem Umzug und mit dem neuen Ansatz inkl. Schwarztorfgranulat. Dabei konnte ich folgendes beobachten:
.) Das Männchen hat zuerst einen Vorrat an Luftblasen in die PVC-Röhre eingebracht.
.) In den Pausen zwischen den Umschlingungen nehmen die Tiere diese Blasen auf. Das "Schaumnest" schrumpft zusehends.
.) Das Männchen ist länger in Laichstarre als das Weibchen.
.) Das Männchen ist nach den Umschlingungen in der Laichstarre unten und das Weibchen nimmt z.T. Eier direkt von seiner Seite und heftet diese ans Röhrendach und die Seiten.
.) In den größeren Pausen ist das Männchen draußen und das Weibchen in der Röhre und heftet den Laich an, kaut ihn durch usw.
So, das alles irritiert mich völlig! Was sagt ihr dazu?
P.S.: ich trau´ mich nicht zu fotografieren, aber ich weiß daß ihr mir auch so glaubt - vor allem würden die Fotos sehr wahrscheinlich nichts werden.
Thomas
That is all fully normal and usual, except for this :
>In den Pausen zwischen den Umschlingungen nehmen die Tiere diese Blasen auf.< ,
I'm not sure what you mean by "nehmen diese Blasen auf"?
It's normal that some bubbles disappear hen the animals move the eggs, or they touch the nest when they are moving around. But "aufnehmen"? Please explain. Thanks!
Karen
That is all fully normal and usual, except for this : >In den Pausen zwischen den Umschlingungen nehmen die Tiere diese Blasen auf.< ,
Sie nehmen die Blasen ins Maul und atmen/spucken sie nicht mehr aus. Das Weibchen nimmt ja auch immer wieder Laichkörner ins Maul - die Blasen sind einfach weg... Ich hab´die beiden fotografiert, schaut gar nicht sooo schlecht aus.
Thomas
Okay, I understand what you mean now. I've never seen this happening, but I'm not sure if it's 'abnormal'. It takes very close observation to be able to see if this happens.
Next spawnings that I witness, I'll pay extra attention to this phenomenon.
Karen
P.S.: it's normal that the amounts of bubbles gets less during spawning, but so far, I've always thought that this was due to the movements of the animals in the nest. The male normally brings in fresh bubbles regularly, during the full period of broodcare.
Hier sieht man das sehr intensiv gefärbte Weibchen alleine in der PVC-Röhre, die als Laichplatz dient. Das Männchen hat nach einer erfolgten Laichabgabe die Röhre verlassen und streift durch das Becken.
Das Weibchen nimmt Laichkörner vom Körper des auf der Seite liegenden Männchen ins Maul, um diese anschließend an den Seiten der PVC-Röhre und am Dach anzuheften. Ich habe das Männchen in dem von mir beobachteten Zeitraum nur dabei beobachten können Blasen vom Röhrendach zu schlucken.
Das Weibchen sammelt die letzten, heruntergefallenen Eier vom Boden auf, während das Männchen sich anschickt die Röhre zu verlassen, um, wie ich vermute, unerkannt Luft von der Oberfläche zu holen und doch wieder Blasen in die PVC-Röhre einzubringen.
Ich könnte mir gut vorstellen, daß es auf diese Art und Weise sowohl Gelege als auch Weibchen mit Sauerstoff versorgt, da das Weibchen während der Laichphase das Gelege betreut. Das potenziell wehrhaftere und zwangsläufig geübtere Männchen ist für das "Familienluftholen" zuständig.
Thomas
Sorry, Peter, könntest Du den ersten der beiden Foto-Beiträge löschen? Ich weiß nicht wie das passiert ist...
Thomas
Thomas, eine schöne kleine Fotoserie! Ich habe eben Deinen ersten (doppelten) Beitrag wunschgemäß gelöscht.
Deine Beobachtungen - da stimme ich Karen zu - sind bis auf einen Punkt völlig normal und gelten für viele Paro-Arten: das Weibchen erwacht früher aus der Laichstarre, kümmert sich um die Versorgung der Eier, das Männchen holt neue Luft. Nach meiner Erfahrung ist es aber nicht immer so, dass das Männchen nach Erwachen aus der Laichstarre stets die Höhle verläßt. Ich kenne stundenlange Laichakte, bei denen keines der Tiere die Höhle verläßt oder doch nur kurz, ab und zu mal, nicht immer zum Luftholen. Auch fehlt in der Beschreibung von Thomas der häufige (fast normale Fall), dass sich auch das Männchen um die Versorgung der Eier in der Höhle bemüht, wenn es wieder erwacht ist. Ich vermute, dass dies auch bei Karen so ist, stimmt's?
Grundsätzlich, Thomas, sollten wir darüber nachdenken, was (offenbar nach einer Periode, in der so gut wie nichts passierte) jetzt bei Deinen Tieren das Laichen ausgelöst hat. Nach Deinen Beschreibungen vermute ich als Hauptfaktor frisches, saureres, keimärmeres Wasser. Vielleicht kommt noch ein anderer Faktor hinzu?
Peter Finke, Bielefeld
Grundsätzlich, Thomas, sollten wir darüber nachdenken, was (offenbar nach einer Periode, in der so gut wie nichts passierte) jetzt bei Deinen Tieren das Laichen ausgelöst hat. Nach Deinen Beschreibungen vermute ich als Hauptfaktor frisches, saureres, keimärmeres Wasser. Vielleicht kommt noch ein anderer Faktor hinzu?
Meine P.quindecim haben zusammen mit diesem Gelege nonstop das 6te produziert. Ich habe mich vor allem darüber gefreut, weil sie ja erst vor 2 Wochen in das jetzige Becken übersiedelt sind. Ich habe z.T. Frischwasser hinzugefügt, aber ich erhoffe mir vor allem von der Zugabe des Schwarztorfgranulates ein Überleben der Jungfische - falls diese nicht wirklich immer restlos von ihren Eltern gefressen wurden.
Thomas
[..] dass sich auch das Männchen um die Versorgung der Eier in der Höhle bemüht, wenn es wieder erwacht ist. Ich vermute, dass dies auch bei Karen so ist, stimmt's?
Stimmt!
Nach meiner Erfahrung ist es aber nicht immer so, dass das Männchen nach Erwachen aus der Laichstarre stets die Höhle verläßt.
und auch dass kann ich bestätigen.
Thomas, how many eggs (approx.) do they have?
Karen
Thomas, how many eggs (approx.) do they have?
Es liegen exakt 20 Eier am Boden der PVC-Röhre und ca. 60-80 (!) sind am Röhrendach und an den Seiten angeheftet - ich werde versuchen auch das zu fotografieren.
Diese Gelegegröße überrascht mich jetzt selbst, bis jetzt hatten sie immer um die 40 Eier. Zur Info: ich füttere in letzter Zeit vor allem kleine, sehr frische (da selbst gefangen) allseits beliebte (!) Daphnien und nur einzelne Cyclops und Culex-Larven. Von dem allen aber wirklich wenig, so ca. 20 Flöhe 2x pro Woche - ich weiß die Zahl deshalb so genau weil ich das Futter per Spritze ins Aquarium gebe.
Thomas
That are a lot of eggs indeed! For P. quindecim not unusual I think, but compared to most other Paro species, it's a lot.
Circa 20 Daphnia 2x per week - that is much less than I would feed an adult Paro pair. Maybe it's enough, maybe the fish do well because they have a reserve built up in the time that you fed them more.
If I would feed small daphnia only, I would feed 1 adult pair circa 20-30 daphnia each day I think. Small is about 2x or 3x the size of a freshly hatched artemia.
How about other Paro keepers, how much would you feed an adult pair, if you would feed them small daphnia only?
Karen
Es gibt spartanische Paro-Fütterer und solche, die ihnen mehr Nahrung geben. Thomas ist ein Spartaner (ähnlich Martin?). Karen mehr eine reichlicher fütternde Paro-Mutter. Ich mache es so ähnlich wie Karen, vielleicht mit dem Unterschied, dass zwischendurch auch immer mal ein paar spartanische Tage oder sogar Wochen eingeschlossen sind.
Die Mengen, die Thomas füttert, halte ich auch wie Karen für sehr gering wenn man bedenkt, dass Daphnien nur wenig Nährwert besitzen. Es würde mich wundern, wenn Paros damit laichreif würden. Sicher sind Gelege von 50 oder 60 Eiern bei quindecim, dem kräftigsten und größten Prachtgurami, den wir bisher kennen, kein Wunder; das kommt häufiger vor (bei anderen Arten sind die Gelege meistens kleiner). Aber legen Deine quindecim, Thomas, diese vielen Eier bei ausschließlicher Fütterung mit kleinen Daphnien? Das kann ich mir nicht vorstellen. Bei mir bekommen sie im Sommerhalbjahr auch sehr oft Daphnia pulex, aber Moina nehmen sie deutlich lieber und sie befördern, wie Artemia, die Laichreifung der Weibchen. Sehr gut in Bezug auf die Herstellung der Laichreife wirken auch kleine oder mittelgroße Culex-Larven.
Andererseits können Paros durchaus über lange Zeiten mit sehr wenig (über kürzere Zeiten auch ganz ohne) Fütterung auskommen, ohne erkennbaren Schaden zu leiden. Es ist wahrscheinlich sogar natürlich, wenn sie immer wieder auch solchen Mangelperioden ausgesetzt sind. Aber erfahrungsgemäß werden sie dann nicht auch noch laichreif und laichen. Dies erfolgt nach meinen Beobachtungen nur dann, wenn bestimmte Nahrungs- und Wsserbedingungen zusammen treffen: reichlich Nahrung (sicherlich nicht die ganze Zeit, sondern ein, zwei Wochen vor dem Laichen) und viel in den Werten angepasstes Frischwasser.
Peter Finke, Bielefeld