Die schöne, tweediei-âhnliche Paroform von Sumatra, spec. Langgam, die Horst Linke 2008 erstmals mitgebracht hat, ist noch bei einer ganzen Reihe von Parofreunden in Nachzuchtgenerationen vorhanden. Allerdings herrscht bei auffällig vielen Beständen Weibchenmangel. Viele Freunde suchen weibliche Tiere, auch ich. Gestern schrieb mir Jörg Vierke, daß auch er keine Weibchen mehr hat. (Ich hoffe, alle kenne seinen schönen Langgam-Film, den man jetzt auch auf Youtube sehen kann!).
Deshalb hier die Frage: Wo gibt es noch Langgam-Weibchen?
Peter Finke, Bielefeld
Hallo Peter,
es tut mir leid das schreiben zu müssen, aber ich habe auch nur noch Männchen (5).
Mfg
Bennie
Gruß Bennie
Ich liebe Tiere
IGL: 207
Bennie und andere: Ich habe inwischen erfahren, dass es noch einige Besitzer von kompletten Langgam-Paaren und Nachwuchs gibt.
Wir müssten mal herrauszubekommen versuchen, was wir "falsch gemacht" haben, wenn bei uns die Männchen so überwiegen. Bekannt ist der Einfluss von pH-Wert, Temperatur und Gehalt an Huminstoffen auf die Geschlechtsausbildung.
Peter Finke, Bielefeld
Hallo Peter,
ich erlaube mir mal den Link zu dem von Dir angesprochenen Youtube-Video zu posten
http://www.youtube.com/watch?v=gorN-ns0Fnw
Knut
Danke Knut!
Peter Finke, Bielefeld
Hallo zusammen,
die Standbilder zum Film gibt es unter
http://www.fischreisen.de/Aquarienfische_2.html.
Schade eigentlich, dass man die Tapete sieht und es zum Scheibenputzen nicht gereicht hat. Ansonsten sind die Aufnahmen nicht immer ganz scharf, aber dennoch klasse. Zum Kommentar des Films schreibe ich hier nur "Wohnhöhle".
Gruß, Klaus
Bekannt ist der Einfluss von pH-Wert, Temperatur und Gehalt an Huminstoffen auf die Geschlechtsausbildung.
Gibt es da für Paros Untersuchungen, auf die auch "Normalsterbliche" zugreifen können? Ich kenne leider nur eine recht ausführliche Untersuchung zu Apistogramma (Temperatur und pH) und eine Zusammenfassung und Beurteilung der bis dato bekannten Untersuchungen zur Geschlechtsbestimmung (v.a. Temperatur).
Gemeint sind folgende Quellen:
RÖMER, U. & W. BEISENHERZ (1995): Modifikatorische Geschlechtsbestimmung durch Temperatur und pH-Wert bei Buntbarschen der Gattung Apistogramma. In: GREVEN, H. & R. RIEHL (Herausg): Fortpflanzungsbiologie der Aquarienfische. Birgit Schmettkamp Verlag, Bornheim: 261 – 266
OSPINA-ALVAREZ N, PIFERRER F (2008): Temperature-Dependent Sex Determination in Fish Revisited: Prevalence, a Single Sex Ratio Response Pattern, and Possible Effects of Climate Change. PLoS ONE 3(7): e2837. doi:10.1371/journal.pone.0002837[20.10.2009]. Auf http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2481392/
Nein, spezielle Untersuchungen dieser Korrelationen zu Paros sind mir nicht bekannt, wohl viele Erfahrungen, die in diese Richtung deuten.
Es ist aber ichthyologisch nicht strittig, dass die in den zitierten Untersuchungen an anderen Fischgattungen gefundenen Zusammenhänge zwischen Temperatur, pH-Wert und Huminstoffgehalt einerseits und der Ausdifferenzierung des Geschlechts andererseits höchstwahrscheinlich universell gelten. Immerhin: Versuchsreihen dazu gibt es bei Paros bisher nicht.
Grundsätzlich muss man wissen, dass bei Fischen im Unterschied zu vielen anderen Tieren das Geschlecht nicht mit der Befruchtung der Eizelle festgelegt wird, sondern sich erst im Laufe der Larven- und Jungfischzeit unter deutlichem Einfluss von Umweltfaktoren ausgebildet wird.
Peter Finke, Bielefeld
Hallo,
bei Fischen mit Gonosomen schon.
Beispiel: der Guppy
gruß tobi
Hallo zusammen,
Grundsätzlich muss man wissen, dass bei Fischen im Unterschied zu vielen anderen Tieren das Geschlecht nicht mit der Befruchtung der Eizelle festgelegt wird, sondern sich erst im Laufe der Larven- und Jungfischzeit unter deutlichem Einfluss von Umweltfaktoren ausgebildet wird.
Ich schrieb vor vielen Monaten bereits hier im Paroforum, dass diese Aussage so pauschal nicht stimmt, aber offenbar verhallen meine Worte sehr schnell. Gegenbeispiele:
Guppy: Genetische Geschlechtsfestlegung (XY wie bei uns)
Platy (X. maculatus): Genetisch, relativ kompliziert unter Beteiligung von W-, X-, Z- und Y-Chromosomen
Viele Lippfischarten (alle?): Zunächst weiblich, Alphatier einer Gruppe wird vom Weibchen zum Männchen.
Anemonenfische (Amphiprion): Zunächst männlich, aber unfruchtbar, als Bettatier einer Gruppe fruchtbar, nach Aufstieg zum Alphatier weiblich.
Ich fasse zusammen: Es gibt mindestens drei Arten der Geschlechtsfestlegung bei Fischen:
Genetisch (Guppy), Geschlechtswechsel bei Dominanz (Amphiprion), umweltbestimmte, einmalige und endgültige Geschlechtsdetermination (Apistogramma).
Angekommen?
Gruß, Klaus
...aber offenbar verhallen meine Worte sehr schnell.
Tja, das ist halt so, bei Leuten die soviel posten wie du und zu allem ihren Senf geben.... Irgendwann schaltet jeder Leser ab...
Gruß Knut
Liebe Leute, ganz ruhig. Klaus hat recht, meine obige Aussage war zu pauschal. Aber jetzt sind die (bekannten) Ausnahmen benannt (genauer: nochmal benannt), und damit ist zumindest für die Fische, mit denen wir uns in diesem Forum befassen, die Sache auch klar, nämlich: Hier wird das Geschlecht unter dem Einfluss von Umwelteinflüssen im frühen Alter festgelegt.
Peter Finke, Bielefeld
Liebe Leute, ganz ruhig. Klaus hat recht, meine obige Aussage war zu pauschal. Aber jetzt sind die (bekannten) Ausnahmen benannt (genauer: nochmal benannt), und damit ist zumindest für die Fische, mit denen wir uns in diesem Forum befassen, die Sache auch klar, nämlich: Hier wird das Geschlecht unter dem Einfluss von Umwelteinflüssen im frühen Alter festgelegt.
Genau das kann ich bei meinen nagyi auch beobachten. Die Beobachtung ist zwar nicht neu, aber hier ist der Hang zu männlichen Tieren auch ziemlich extrem.
Ich mache in diesen Tagen bei einem Langgam-Paar eine ungewöhnliche Beobachtung: Männchen und Weibchen lösen sich in der Höhle mit der Pflege ab.
Das Paar stammt aus der Zucht von Martin Fischer (Würzburg). Es hat gestern gelaicht, ohne jedes Schaumnest. Das Gelege ist klein, ich schätze ca. 25 Eier. (Die Tiere selbst sind auch noch nicht ausgewachsen).
Die Laichakte haben bereits gestern aufgehört. Heute sehe ich, dass sich das Männchen häufig außerhalb der Höhle aufhält. Wenn das Weibchen dann vorbeikommt, schlüpft es ein. Kommt das Männchen zurück, ist man eine Zeitlang gemeinsam in der Höhle. Dann schwimmt wieder einer aus, aber es kann sich alles wiederholen.
Ich habe solches noch nicht gesehen. Wohl hatte ich mal eine paludicola-Weibchen, das nach dem Tode des Männchens eine Zeitlang noch die Brutpflege übernommen hat, aber letztlich wurde nichts aus der Brut.
Peter Finke, Bielefeld
Die abwechselnde Pflege war nicht anhaltend. Schon nach einem Tag haben beide das Gelege aufgegeben.
Peter Finke, Bielefeld