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DATZ: Vermeidbare Todesfälle

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K. de Leuw
(@k-de-leuw)
Noble Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 2034
Themenstarter  

Hallo zusammen,

wie der Titel "Häusliche Gewalt im Aquarium" des Beitrages über Channa pulchra schon ahnen lässt, ist der Autor (ist er hier aktiv, ich glaube nicht, denn dann hätte er einiges besser gemacht) des DATZ Artikels (Dez. 11) Anwalt für Familienrecht und hatte Verluste bei seinen Schlangenköpfen. Der Autor wirkt ausgesprochen naiv, wenn er schildert, dass die Juwel-Abdeckung laut schepperte, wenn die Schlangenköpfe dagegen sprangen, und er eines Tages einen seiner Schlangenköpfe vertrocknet auffand. Gleichzeitig findet sich in der Literaturliste auch nur die Artbeschreibung durch Britz sowie eine Notiz dazu in der DATZ, nicht etwa Noras und Pascals Buch. In der Folge verliert er dann durch "häusliche Gewalt" im 160-l-Meterbecken zunächst vier Antennenwelse (Glück gehabt, sage ich da nur, dass keiner an ihnen erstickte). Dann bildet sich ein Paar, die anderen drei Tiere gibt er ab. Danach verliert er beinahe das Weibchens. Offenbar war der dichte Wasserkelchbestand, von dem er zuvor behauptete, er hätte Schutz bei Auseinandersetzungen geboten, doch keine so ausreichende Deckung. Er ändert nichts und hat Glück: Nachwuchs. Dann bringt das genesene Weibchen kurz nach dem Schlupf des zweiten Geleges das Männchen beinahe um, es liegt schwer atmend rücklings auf dem Boden, überlebt aber zum Erstaunen des Autors. Er lässt die Familie (Eltern, zwei Bruten) weiter in dem Becken, keinen Hinweis gibt es auf eine Änderung der Einrichtung. Im Gegenteil: Drei Wochen später tötet das Männchen sein Weibchen. Er rechtfertigt das als normales Verhalten, denn er schildert, dass das zweite Paar, das sich unter den drei abgegebenen Tieren seiner ursprünglichen Sechsergruppe fand, auch die Scheidung via Gattenmord durchführte, ebenso wie die Eltern seiner Zuchttiere.

Nirgendwo im Text wird erwähnt, ob Deckung an der Wasseroberfläche bestand. Schwimmpflanzen werden nicht erwähnt, die als Deckung nutzlosen Wasserlinsen finden sich auf einem der Fotos. Auf dem Bildern ist nichts dergleichen zu erkennen, im Gegenteil: Hinter nacktem Kies und niedrigen Wasserkelchen in der vorderen Beckenhälfte sieht man eine Wurzel sowie halbhohe Wasserkelche und schütteren Javafarn. An vielen Stellen hat man freien Blick auf die Rückwand. Unter dichtem Wasserkelchbestand verstehe ich etwas anderes, da bleibt mir nur die Flucht in die Annahme, dass die nicht gezeigte Beckenhälfte völlig verkrautet war (auch wenn die Verluste eher dagegen sprechen).

Alles in allem ein mit zu klein geratenen Bildern ausgestatteter Artikel, der zeigt, wie man es nicht machen sollte. Etwas weniger Lyrik zu Beginn und er Verzicht auf Bilder ohne wirklichen Informationsgehalt (schräg von oben fotografierter Schlangenkopf mit Shrimp im Maul, Gruppenbild mit vier ganz und einem teilweise abgebildeten Fisch) hätte auch Platz geschaffen, die Bilder größer zu drucken.

Zum Schluss noch mal meine dringende Bitte an alle Channa-Neulinge: Bitte, bitte, bitte, gönnt Euren Schützlingen Verstecke, in denen sie Luft atmen können, ohne sie zu verlassen und sich damit dem Aggressor zu präsentieren. Das können schwimmende Korkröhren sein, aber der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Auch Korkstücke oder dichte Schwimmpflanzen helfen und werden auch gerne als Liege oberhalb der Wasseroberfläche genutzt. Und denkt an die Abdeckung!

Gruß, Klaus

PS: Die Kritik ist hart, aber mir tat das Lesen des Artikels körperlich weh.


   
Zitat
Florian Lahrmann
(@florian_berlin)
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Beigetreten: Vor 13 Jahren
Beiträge: 8
 

Hallo Klaus,

ich treib mich hier doch rum…

Erstmal danke für Deine Kritik, die ich grundsätzlich gut finde, weil sie trotz Deiner Ablehnung sachlich und konstruktiv ist. Ich habe ja auch schon vorher durchaus damit gerechnet, für den Artikel Kritik zu bekommen. Ein paar Sachen möchte ich aber doch anmerken:

- Den Schreibstil habe ich natürlich extra etwas „lyrisch“ gewählt, um mich von den üblichen Artikeln abzugrenzen. Es stand im Vordergrund, eine Geschichte zu erzählen, nicht nur sachliche Informationen zu vermitteln.
- Nora’s und Pascal’ Buch hatte ich ursprünglich natürlich im Literaturverzeichnis, hat die DATZ-Redaktion leider rausgestrichen. Darüber habe ich mich sogar noch beschwert.
- Das mit dem Korkstück ist eine gute Anregung, die ich für die nächste Generation aufgreifen werde.
- Ob die Todesfälle vermeidbar gewesen wären, weiß ich nicht. Jedenfalls, das ist in dem Artikel vielleicht nicht deutlich genug geworden, gab es durchaus Deckung bis zur Wasseroberfläche. Zum einen reichten die Pflanzen bis oben (auf dem einen Foto ist das Becken noch recht neu eingerichtet, inzwischen war es aber zugewuchert), zum anderen gibt es eine mittig stehende große Wurzel, die über Wasseroberfläche hinaus ragt und verhindert, dass man von einem Beckenende zum anderen gucken kann.
- Es war vielleicht falsch, als ich die Fische zusammengelassen habe. Ich habe das jedenfalls nach bestem Wissen und Gewissen getan und sogar, wie ich mich erinnere, per Email mit Nora darüber beraten. Sie hat mir geraten, die beiden zusammen zu lassen, gut zu füttern, zu beobachten und Medikamente für den Ernstfall bereit zu halten. Es ist trotzdem schief gegangen. Ich nehme an, Du pflegst auch Channas – ist bei Dir noch nie einer vom anderen tot gebissen worden?
- Schließlich finde ich, man kann doch in Aquarienzeitungen auch mal über Sachen berichten, die nicht nur optimal gelaufen sind. Schließlich kann man doch auch aus den Fehlern anderer lernen.

Liebe Grüße,

Florian


   
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(@mathias-k)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 103
 

Hi Klaus

Auch wenn ich mich hier mal wieder unbeliebt mache... wenn man sich andere "erfahrene" Channahalter hier in der Gegend so anschaut ,was die alles schon in den Hades befördert haben ,und unter welchen Bedingungen ,da ist die Kritik an Florian wirklich unangebracht scharf. Florian ist eben kein Intimus der Channa-Sekte das merkt man ... also bitte erst einmal vor der eigenen Haustür kehren ! Gerade die Raubfisch und Großfischalter sind seltsame Leute ,die ihre Fische oft unter seltsamen Bedingungen halten ,wo sie dann oft unter seltsamen Umständen sterben . Da regt sich keiner auf , wenn der Halter in der Szene gut bekannt ist.
Ansonsten sind deine fachlichen Anmerkung natürlich richtig und berechtigt ...

Viele Grüsse
Mathias

IGL 282


   
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K. de Leuw
(@k-de-leuw)
Noble Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 2034
Themenstarter  

Hallo Florian,

Den Schreibstil habe ich natürlich extra etwas „lyrisch“ gewählt, um mich von den üblichen Artikeln abzugrenzen. Es stand im Vordergrund, eine Geschichte zu erzählen, nicht nur sachliche Informationen zu vermitteln

ICh bezog mich nicht auf den Stil, sondern darauf, dass man bei gleicher Seitenzahl durch Verzicht auf einen Teil des Textes die Bilder hätte auf eine vernünftige Größe bringen können.

Nora’s und Pascal’ Buch hatte ich ursprünglich natürlich im Literaturverzeichnis, hat die DATZ-Redaktion leider rausgestrichen. Darüber habe ich mich sogar noch beschwert.

Eine klitzekleine Textänderung und schon wäre es wieder darin gewesen. Hast Du denn eigentlich die zitierte Erstbeschreibung gelesen?

Das mit dem Korkstück ist eine gute Anregung, die ich für die nächste Generation aufgreifen werde.

Röhre ist besser. Es ist aber nicht so, dass das nicht bereits hier im Forum erwähnt worden wäre, oder?

Ob die Todesfälle vermeidbar gewesen wären, weiß ich nicht.

Du stellst es aber so dar, als wären sie unvermeidlich, indem Du die Todesfälle bei den Verwandten Deiner Fische erwähnst.

Ich nehme an, Du pflegst auch Channas

Offenbar hast Du (den Eindruck hatte ich weiter oben schon) meinen Beitrag nicht sorgfältig gelesen. Ich pflege Schlangenkopffische seit 1999, habe Strategien gegen Todesfälle hier und in der DATZ publiziert, habe auch Channa pulchra ohne Gattenmord oder Teppichleichen nachgezogen.

ist bei Dir noch nie einer vom anderen tot gebissen worden?

Erstens kritisierte ich nicht pauschal, dass bei Dir welche zu Tode kamen, sondern dass Du es als unabwendbar schilderst. Zweitens kamen bei mir keine mit Ansage ums Leben, also nicht mit mehrfach gegen den Deckel springen, bis er endlich aufgeht, und nicht mit Gattenmord per Ansage. Die Zahl der bei mir von Artgenossen getöteten Schlangenkopffische hält sich im Verhältnis zu der Zahl der von mir gepflegten in engen Grenzen und starb ganz überwiegend in der Zeit, als noch keine warnende Literatur zur Verfügung stand. Und immer, ja immer, passierte es ohne warnende Vorzeichen.

Schließlich finde ich, man kann doch in Aquarienzeitungen auch mal über Sachen berichten, die nicht nur optimal gelaufen sind. Schließlich kann man doch auch aus den Fehlern anderer lernen.

Genau dieses Lernen aus den Fehlern anderer sehe ich in Deinem Artikel nicht, gleichfalls finde ich in Deinem Artikel kein Eingeständnis eines Fehlers, aus dem die Leser lernen könnten. Im Gegenteil, der ganze Artikel und insbesondere der entschuldigende Schluss mit der Schilderung der Gattenmorde bei zwei anderen Haltern ist darauf angelegt, Gattenmord als normal darzustellen. Diese Behauptung hält sich ja auch erschreckend zäh bei den Gottesanbeterinnen, ist aber in beiden Fällen sachlich falsch.

Mathias,

ja, Du machst Dich unbeliebt, weil Du undifferenzierte und damit unwahre Behauptungen aufstellst.

wenn man sich andere "erfahrene" Channahalter hier in der Gegend so anschaut ,was die alles schon in den Hades befördert haben ,und unter welchen Bedingungen ,da ist die Kritik an Florian wirklich unangebracht scharf. Florian ist eben kein Intimus der Channa-Sekte das merkt man ... also bitte erst einmal vor der eigenen Haustür kehren !

Erzähl mal genauer: Über welchen Halter habe ich wann meine schützende Hand gehalten? Welcher von denen hat diese Verluste als unabwendbar dargestellt?

Gruß, Klaus


   
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manticora
(@manticora)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 319
 

MUß DIESES THEMA IN ZWEI THREATS GEFÜHRT WERDEN?
Wo ist ein Administrator????
Knut :???:


   
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(@anonymous)
Noble Member
Beigetreten: Vor 12 Jahren
Beiträge: 1413
 

Puh... Ich weiss schon, warum ich der Aquaristik gerade so überdrüssig bin. :(

Wäre irgendwer bereit, mir den DATZ-Artikel per Mail zu schicken? Ich habe im Moment keine Möglichkeit, an ihn ranzukommen.

Ich werde mich vermutlich dennoch nicht zu diesem Thema äussern - ich möchte nur herausfinden, ob meine Enttäuschung berechtigter Natur ist.

Gruss, Nora


   
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K. de Leuw
(@k-de-leuw)
Noble Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 2034
Themenstarter  

Hallo zusammen,

abschließend halte ich hier noch fest, dass der Artikel unserem Hobby schadet, weil er Wasser auf die Mühlen derer ist, die Aquarianer nur als Fischquäler und -Verbraucher sehen, und den Verbot der Aquaristik oder zumindest die massive Beschränkung auf wenige Arten anstreben! Herzlichen Dank dafür!

MUß DIESES THEMA IN ZWEI THREATS GEFÜHRT WERDEN?
Wo ist ein Administrator????
Knut :???:

Knut, die Frage ist in dem anderen Thema beantwortet worden, lange bevor Du die Frage stelltest.

Gruß, Klaus


   
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Florian Lahrmann
(@florian_berlin)
Active Member
Beigetreten: Vor 13 Jahren
Beiträge: 8
 

Ich habe leider nicht die Zeit, mich mit allen Deinen Punkten dezidiert auseinanderzusetzen. Ich kann Deine Kritik dem Grunde nach verstehen, finde aber, Du übertreibst ziemlich. Du tust fast so, als hätte ich die Fische vorsätzlich umgebracht. Dabei habe ich nur offen und ehrlich meine Erfahrungen (und die der mir bekannten Channa-Pfleger) geschildert.


   
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K. de Leuw
(@k-de-leuw)
Noble Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 2034
Themenstarter  

Hallo Florian,

Du tust fast so, als hätte ich die Fische vorsätzlich umgebracht.

Genau, fast! ICh würde Dir nie Vorsatz unterstellen.

Dabei habe ich nur offen und ehrlich meine Erfahrungen (und die der mir bekannten Channa-Pfleger) geschildert.

Als Rechtsanwalt solltest Du wissen, dass Ehrlichkeit oft schädlich ist, und in diesem Fall schädigst Du damit leider nicht nur Dich selbst.

Gruß, Klaus


   
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(@anonymous)
Noble Member
Beigetreten: Vor 12 Jahren
Beiträge: 1413
 

Hallo...

Aus verschiedensten Gründen musste ich eine ganze Weile überlegen, ob ich Florians Artikel und Klaus Kritik daran kommentiere. Der Grund, warum ich mich dafür entschieden habe, doch öffentlich etwas dazu zu schreiben, ist, dass ich - ehrlich gesagt - etwas enttäuscht darüber bin, dass die DATZ einen Artikel publiziert, der so wenig, man verzeihe mir das Wort, Fachkompetenz wiederspiegelt und gleichzeitig eine komplette Gattung so oberflächlich darstellt. Im Grunde genommen wäre auch das ja in Ordnung, wenn Florians Schreibstil und seine Art zu Formulieren nicht insgesamt implizieren würden, dass hier ganz neue Erkenntnisse publiziert würden und viele Aussagen nicht so undifferenziert auf sämtliche Channa-Arten bezogen wären.

Der Grund, warum ich ganz persönlich etwas enttäuscht bin, ist, dass Palle und ich nicht nur ein Büchlein über Schlangenkopffische geschrieben haben, das geholfen hätte, die gröbsten Fehler zu verhindern: Dort schreiben wir, dass man Schlangenkopffische nicht mit Welsen vergesellschaften sollte, dass Korkröhren einen guten Schutz bieten, dass Schlangenkopffische nicht zu jenen Fischen gehören, die man einfach ihrem Schicksal überlassen sollte (es ist sogar ein übles Bild von meinem C. pulchra-Weibchen drin, dass ihre verpilzten Verletzungen zeigt, nachdem es vom Weibchen vermöbelt wurde) und dass Plastik-Abdeckungen keinen Channa aufhalten.

Insofern finde ich es fast logisch, dass das Büchlein nicht zitiert wurde, denn ich gehe einfach mal davon aus, dass Florian es nicht gelesen haben kann. Die Begründung, warum es nicht zitiert wurde, finde ich - wie Klaus - schwach. Aber gut - offensichtlich spielen hier ja andere Dinge eine Rolle.

Hinzu kommt auch, dass Markus und ich schon 2009 in der AMAZONAS über C. pulchra berichtet haben - auch dort steht schon, dass es recht aggressive Schlangenkopffische sind. Und... und das finde ich jetzt wirklich schade... habe ich Florian Mitte Januar in Berlin persönlich kennengelernt und wir waren in Kontakt, als bei ihm das C. pulchra-Pärchen im Begriff war, sich zu finden. Ich habe ihm damals nach bestem Wissen und Gewissen seine Fragen beantwortet - kurz danach brüteten die Tiere, wenn ich mich richtig erinnere. Ich habe ihn mehrfach darauf hingewiesen, dass er seine Tiere gut beobachten muss. Ich hätte ihm auch noch mehr Fragen beantwortet, wenn er sie gestellt hätte...

Mir geht es ein wenig wie Klaus... Ich finde es bedauerlich, dass alle Schlangenkopffisch-Arten in diesem Artikel über einen Kamm geschert werden. Ich finde es falsch, sie grundsätzlich als gewaltätig und mordend(wie peinlich vermenschlicht!) darzustellen und als extrem aggressiv zu bezeichnen.

Wer Schlangenkopffische hält, weiss, dass es zu Konflikten kommen kann und dass diese dann nicht durch reines Imponiergehabe ausgetragen werden. Und ja, natürlich gibt es auch mal Tote - wer etwas anderes behauptet, trägt Scheuklappen. Gerade deswegen weisen Palle und ich im Büchlein auch darauf hin, dass man seinen Schlangenkopffischen viel Deckung bieten und immer ein wachsames Auge haben sollte! Wir weisen darauf hin, dass man immer zusätzliche Unterbringungsmöglichkeiten benötigt, wenn man mehr als ein Tier hält, und es gibt sogar ein eigenes Kapitel, das "Krankheiten und Verletzungen" heisst. Nicht ohne Grund!

Dass es bei Florian dazu kam, dass ein Tier das andere tötete... das ist eine Sache. Ich denke schon, dass man gerade bei den aggressiveren Arten wie C. pulchra oder C. asiatica sehr schnell und erfahren sein muss, um schwere Verletzungen notfalls zu verhinden. Die andere Sache ist, wenn daraus dann ein Artikel gemacht wird, der alle Schlangenkopffische grundsätzlich in ein so schlechtes Licht stellt, indem er die natürliche Aggression eines Raubfisches mit etwas (logischerweise) so negativ Besetztem wie häuslicher Gewalt und Mord vergleicht.

Für mich persönlich wäre es kein Problem gewesen, hätte ich gelesen, wie der Autor seine eigenen Erfahrungen in der Haltung von Channa pulchra macht. Aber das wäre dann vielleicht nicht spektakulär genug gewesen.

Ich hoffe, meine hier geäusserte Meinung wird nicht als überheblich oder übertrieben empfindlich aufgenommen. Ich habe versucht, meine Gedanken so ausführlich wie möglich zu äussern - hoffentlich wird meine Kritik angenommen und nicht allzu persönlich genommen.

Gruss, Nora


   
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Charlyroßmann
(@charlyrossmann)
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Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 1828
 

Hallo, Nora!
Long time no see!
Aber gut, daß du dich einmischst.
Dann steht Klaus nicht allein als Querulant da.
Wenn etwas klargeworden ist bei diesem Thread, dann, daß die Kompetenz, was über Channas zuschreiben, nicht unbedingt bei der DATZ angesiedelt ist. Und, sorry, auch nicht bei Florian.
Artikel über Mißerfolge schreiben, ist schön und gut, aber man sollte hinterher wenigstens ansatzweise eine Vorstellung davon haben, was schiefgelaufen ist. Und keine Anfängerfehler machen, auf die allein hier im Forum drei mal im Jahr hingewiesen wird.
Ich selbst habe noch nie Channas gepflegt, weiß also das, was ich weiß, nur von Erfahrungsberichten anderer, aus Vorträgen(Nora) und aus Büchern(auch Nora, unter anderem), aber daß das, was Florian da anstellt, eigentlich nur schiefgehen kann, das weiß sogar ich.
Klaus hat recht, dieser Artikel tut der Channa-Aquaristik im Speziellen und der Aquaristik im allgemeinen keinen Gefallen. Die Schublade, daß die Channa-Leute so eine Art Kampfhundepfleger sind, die über Leichen gehen, ist damit weit aufgemacht worden.
Und auch die DATZ hat sich mit der Nummer keinen Gefallen getan. Es gibt das alte Vorurteil, daß man bei der DATZ nur von Cichliden und L-Welsen was versteht. Man hat aber als Zeitschriftenmacher die Möglichkeit und eigentlich auch die Pflicht, sich Kompetenz einzukaufen, wenn man sie nicht im Haus hat, auch wenn diese Kompetenz woanders angesiedelt ist.
Gruß
Charly

"wir müssen uns Sisyphos als glücklichen Menschen vorstellen" A. Camus
" wir müssen uns Camus als Dummschwätzer vorstellen" Sisyphos


   
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Florian Lahrmann
(@florian_berlin)
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Beigetreten: Vor 13 Jahren
Beiträge: 8
 

Jetzt muss ich doch noch mal was dazu sagen:

Was meine Kompetenz angeht: Ich habe meine ersten Erfahrungen mit Channas, so wie sie gelaufen sind, aufgeschrieben. Ich habe nicht behauptet, Erfahrung mit der Gattung zu haben, sonder auch klargestellt, dass es meine ersten Versuche mit diesen Fischen waren. Es muss doch erlaubt sein, über seine - individuellen - Erfahrungen zu berichten! Und viele Leute, mit denen ich geredet habe, haben ganz ähnliche Erfahrungen gemacht. Das ist nun mal so, auch wenn es einem nicht gefällt.

Das es nur schiefgehen konnte, sorry, das stimmt einfach so nicht. Es gab viel Deckung (bis zur Wasseroberfläche, um das noch mal zu betonen), und dass ich sie nach dem ersten Streit nicht sofort getrennt habe (nach Beratung mit Nora) war rückblicken zwar falsch, aber kein vermeidbarer Fehler. Die Sache mit den Welsen hätte ich vorher wissen können, das stimmt, wenn ich Noras Buch vorher gelesen hätte. Okay, das mit der Abdeckung auch.

Zu dem Buch von Nora noch mal: Wie schon gesagt, habe ich mich selber darüber geärgert, dass die Redaktion es aus dem Literaturverzeichnis gestrichen hat. Ich habe es übrigens erst bekommen und gelesen, als ich für den Artikel recherchiert habe, also als die ganze Geschichte schon passiert war.

Noras Vorwurf, ich würde meine Beobachtungen undifferenziert auf sämtliche Channa-Arten übertragen – okay, das muss ich so gegen mich gelten lassen. Da habe ich mir vorher vielleicht zu wenig Gedanken gemacht und bitte alle friedlichen Channas um Verzeihung.

Was denn kritisierten Schreibstil (zuviel Charlotte Roche und zu wenig Konrad Lorenz könnte man das vielleicht zusammen fassen) angeht: Das war Absicht. Ich wollte bewusst etwas anders schreiben, lockerer, mehr lyrisch, wie es Klaus so schön formuliert hat. Nicht so trocken wie die meisten Zuchtberichte. Das Erzählen einer interessanten Geschichte sollte im Vordergrund stehen. Dass das zu Lasten der Sachlichkeit geht, ist klar. Mit Kritik habe ich dazu eigentlich auch gerechnet. Nora hat natürlich Recht, das Vergleichen des Verhaltens der Fische mit häuslicher Gewalt ist naturwissenschaftlich gesehen Quatsch – aber es gibt eben einen guten Rahmen für die „spektakuläre“ Geschichte.

Ich muss aber auch sagen, dass ich vom Ausmaß der Kritik hier – sagen wir mal überrascht bin. So viel schlimmes oder ungewöhliches ist doch gar nicht passiert. Von sechs Fischen, die ich als ganz kleine Jungtiere (sie waren bei einem Freund als Futterfische vorgesehen, wenn ich mich richtig erinnere) sind zwei gestorben, einer aufgrund eines vermeidbaren Fehlers. Ich habe gut hundert Jungtiere aufgezogen und verkauft, die zweite Generation bevölkert das Becken. Auch wenn es besser hätte laufen können, trotzdem alles in allem durchaus eine erfolgreiche Geschichte, würde ich sagen.

Zum Schluss möchte ich noch mal betonen, dass ich es gut finde, dass Ihr hier sachlich Eure Meinung äußert und das auch nicht zu persönlich nehme. Da es Euch aber anscheinend doch sehr bewegt eine Anregung: Schreibt einen Leserbrief an die DATZ!

Und seht es mir nach, wenn ich hier nicht weiter diskutiere, ich habe jetzt schon ne Stunde gebraucht, mein Schreibtisch quillt über von wichtigeren Sachen…

Liebe Grüße, Florian


   
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K. de Leuw
(@k-de-leuw)
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Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 2034
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Hallo Charly,

Wenn etwas klargeworden ist bei diesem Thread, dann, daß die Kompetenz, was über Channas zuschreiben, nicht unbedingt bei der DATZ angesiedelt ist.

Aber die Kompetenz, gerade diesen Artikel abzulehnen hätte da sein müssen.

Und auch die DATZ hat sich mit der Nummer keinen Gefallen getan.

Vielleicht soll sie ja doch eingestellt werden, nachdem sie im Sommer zum Verlag der Amazonas wechselte?

Es gibt das alte Vorurteil, daß man bei der DATZ nur von Cichliden und L-Welsen was versteht.

Naja, mit Christel Kasselmann gibt es dazu noch hervorragende Pflanzenkompetenz, mit den Hoffmanns Salmlerkompetenz, und auch über andere Fische habe ich schon sehr gute Artikel dort gelesen.
Es hat sogar schon sehr gute Schlangenkopfartikel gegeben, z.B. einen von Ettrich im letzten Jahrtausend.

Man hat aber als Zeitschriftenmacher die Möglichkeit und eigentlich auch die Pflicht, sich Kompetenz einzukaufen, wenn man sie nicht im Haus hat, auch wenn diese Kompetenz woanders angesiedelt ist.

Die Lektüre der Produkte aus dem neuen Heimatverlag hätte ja völlig ausgereicht und wäre kostenlos gewesen, auch ich hätte ihnen, hätte man mcih denn gefragt, kostenlos mitgeteilt, warum man den Artikel besser nicht veröffentlicht.

Florian, Dein beharren auf ehrenwerten Motiven und dem Grundsatz der Pressefreiheit ändert nichts an der Tatsache, dass Du fahrlässig schwere Fehler bei der Haltung gemacht hast und dass Du es so dargestellt hast, dass die tödlichen Beißereien nicht Folgen Deiner Fehler, sondern unabänderliche Charakterzüge der Fischart, ja der ganzen Familie seien. Wenn Du geschrieben hättest: Diese Fehler habe ich gemacht, und die Fische haben es mit ihrem Leben bezahlt, könnte man Dir die Motive glauben, so erscheinen sie nur als Ausreden.

Das es nur schiefgehen konnte, sorry, das stimmt einfach so nicht.

Du lernst nicht dazu, oder? Erst betonst Du, dass es auch bei zwei Paaren bei anderen Haltern zu tödlichen Beißereien kam, und nun schreibst Du, es hätte gut gehen können? Und hör bitte auf, Nora eine Mitschuld zuzuschieben. Das glaubt Dir hier sowieso niemand!

Mal erweckst Du den Eindruck, die Fehler trotz der Lektüre von Noras und Pascals gemacht zu haben, nun behauptest Du, das Buch erst gelesen zu haben, als es zu spät war. Was denn nun? Was hast du denn dort recherchiert? Arbeitest Du als Anwalt auch so? Vorpreschen, Fehler machen, und dann recherchieren, warum es schief ging?

Ich habe nie Deinen Schreibstil kritsiert, ich habe nur gesagt, durch den Verzicht überflüssiger Lyrik im Sinne von schmückenden, aber bis auf fehlerhafte Verallgemeinerungen (Wasserwerte, Aggressivität, falsche Größenangaben) nichts neues bringenden Textpassagen hätte man Platz gewonnen, um die besseren der Fotos größer drucken zu können.

Das Erzählen einer interessanten Geschichte sollte im Vordergrund stehen. Dass das zu Lasten der Sachlichkeit geht, ist klar.

Geht es noch? Und in Deinem nächsten Aufsatz war es dann Neptun mit dem Dreizack, der Deine Fische heimsuchte, weil es spannender wirkt? Wenn Du plaudern oder erzählen willst, dann schreibe Artikel in der Art von Uwe Werner auf der letzten Seite. Aber gib bitte nicht vor, einen Bericht zu schreiben. Bis zur Mitte der Seite 56 hat Dein Artikel nichts von einer Erzählung, sondern gibt vor, ein Bericht zu sein.

Von sechs Fischen, die ich als ganz kleine Jungtiere (sie waren bei einem Freund als Futterfische vorgesehen, wenn ich mich richtig erinnere) sind zwei gestorben, einer aufgrund eines vermeidbaren Fehlers.

Oh, Du bist ein Lebensretter! Bleib doch bitte bei der Wahrheit! Wenn ich nachzähle, haben aber nicht vier Fische überlebt, sondern höchstens drei. Ich zähle auch mindestens zwei Fehler, die tödliche Folgen hatten:
1. Das Becken war mangelhaft abgedeckt, Folge: Toter Fisch Nr. 1.
2. Die Verstecke waren mangelhaft, Folgen: Mehrfache schwere Verletzungen und letztlich der Tod eines Fisches.
3. Nichts daraus gelernt und "Nachbesitzer" nicht gewarnt: Toter Fisch Nr. 3.
Was bitte ist edles daran, wenn man vorgibt, Fische vor der Verwendung als Futter zu retten, um dann einen Teil von ihnen erheblich qualvoller umzubringen? Was fändest Du angenehmer? Von einem deutlich größeren Raubfisch innerhalb von Sekunden getötet und gefressen zu werden, von einem gleichgroßen Partner so verprügelt zu werden, dass der Tod Stunden später eintritt, oder beim Landgang innerhalb einer halben Stunde zu ersticken?

Es bestreitet hier niemand, dass die Zahl der Channa pulchra auf dieser Welt durch Dich größer ist als vor Deinen Tierversuchen. Das hat auch niemand kritisiert. Was uns vor allem stört und Du immer noch nicht anerkennst, ist, dass Du der Aquaristik als Hobby geschadet hast mit Deinem Artikel.

Zum Schluss möchte ich noch mal betonen, dass ich es gut finde, dass Ihr hier sachlich Eure Meinung äußert und das auch nicht zu persönlich nehme.

Das unterscheidet uns: Ich nehme es sehr wohl persönlich, wie Du hier offenbar meine Beiträge nicht richtig liest und nicht zu Deinen Fehlern stehst.

Schreibt einen Leserbrief an die DATZ!

Auf diese Idee wäre ohne Dich hier niemand gekommen.

Klaus


   
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Florian Lahrmann
(@florian_berlin)
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Beigetreten: Vor 13 Jahren
Beiträge: 8
 

Was ist das eigenlich für ein Tonfall, Klaus? Ist das normal hier? Finde ich jedenfalls völlig unangemessen.

Du verdrehst Tatsachen und arbeitest mit falschen Unterstellungen. Deshalb möchte ich zu dem einen Punkt noch was sagen, weil mich das wirklich ärgert: Ich habe niemals, nicht mal andeutungsweise, Nora eine Mitschuld gegeben. Denn es geht hier gar nicht um "Schuld"! Schließlich hat hier niemand ein Verbrechen begangen. Ich habe mein Gespräch mit Nora nur erwähnt, um mich gegen Deine - ebenfalls falsche und unzulässige - Unterstellung zu wehren, ich hätte die Fische nach der ersten Beißerei leichtfertig zusammen gelassen. Ich wollte damit klar stellen, dass ich mir sehr wohl Gedanken gemacht und fachkundigen Rat eingeholt habe. Aufgrund Deiner Verdrehung tut es mir inzwischen aber leid, Nora in die Diskussion ungefragt mit reingezogen zu haben.

Ich habe jedenfalls keine Lust, mich mir Dir auf diesem Niveau auseinanderzusetzen. Schade, das Dir diese Art der Gespächskultur fehlt.


   
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K. de Leuw
(@k-de-leuw)
Noble Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 2034
Themenstarter  

Hallo Florian,

Was ist das eigenlich für ein Tonfall, Klaus? Ist das normal hier? Finde ich jedenfalls völlig unangemessen.

Ich nicht.

Du verdrehst Tatsachen und arbeitest mit falschen Unterstellungen. Deshalb möchte ich zu dem einen Punkt noch was sagen, weil mich das wirklich ärgert: Ich habe niemals, nicht mal andeutungsweise, Nora eine Mitschuld gegeben.

Wie würdest Du denn diese Passage aus Deiner ersten Antwort verstehen?

Ich habe das jedenfalls nach bestem Wissen und Gewissen getan und sogar, wie ich mich erinnere, per Email mit Nora darüber beraten. Sie hat mir geraten, die beiden zusammen zu lassen, gut zu füttern, zu beobachten und Medikamente für den Ernstfall bereit zu halten. Es ist trotzdem schief gegangen.

Für mich ist diese Aussage eindeutig!

Denn es geht hier gar nicht um "Schuld"! Schließlich hat hier niemand ein Verbrechen begangen.

Wirf gelegentlich mal einen Blick ins Tierschutzgesetz.

Ich habe mein Gespräch mit Nora nur erwähnt, um mich gegen Deine - ebenfalls falsche und unzulässige - Unterstellung zu wehren, ich hätte die Fische nach der ersten Beißerei leichtfertig zusammen gelassen.

Das habe ich nicht geschrieben, sondern ich werfe Dir vor, keine ausreichenden Verstecke gehabt zu haben.

Ich habe jedenfalls keine Lust, mich mir Dir auf diesem Niveau auseinanderzusetzen. Schade, das Dir diese Art der Gespächskultur fehlt.

Das liebe ich so: Man schreibt sich die Finger eckig, bleibt dabei lieb und nett, Adressaten wie Du verstehen aber offenbar die Botschaft nicht, man wird daher deutlicher, und dann ist man der Böse.

Danke dafür!
Klaus


   
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