Hallo Leute,
der Winter war kalt und lang in Norddeutschland und mein Channa haben im Keller überwintert.
Nun habe ich einige Erkenntnisse über die Temperaturtoleranz (meiner Schlangenkopffische)
Mein Keller hatte zur Zeit meines Umzugs eine Raumtemperatur von 24°C und eine Wassertemperatur von 22°C
Das war im August des letzten Jahres.
Die Fische konnten sich also langsam an die fallenden Temperaturen gewöhnen.
Da mein Keller zu Anfang des Winters noch eine direkte Zuluft nach draußen hatte, lag die kälteste gemessene Temperatur bei 8°C.
Zur Zeit liegt die Wassertemperatur zwischen 14 und 17°C.
Erfahrungen anhand meiner Schlangenkopffische:
Channa maculata (PAAR/25cm)
Meine Tiere sollen aus HongKong stammen.
Bei Temperaturen zwischen 15-20°C wird gebalzt und es kommt zu vielen Beschädigungskämpfen.
Vereinzelte Balzaktivität konnte auch bei 12-15°C noch beobachtet werden
Unter 10°C wurde sich in den Boden eingegraben und in dieser Position über Tage verharrt.
Nun bei steigenen Temperaturen kommt es wieder zu extremer Balz und zu den erwäxhnten Beschädigungskämpfen.
Die Tiere haben bei
15°C noch gierig gefressen
Channa stewarti
Die vielgenannte Aggression bei C. stewarti konnte bei Temperaturen unter 17°C nicht mehr beobachtet werden.
In einem Becken überwinterten 9 Channa stewarti ohne jegliche Beschädigungen friedlich miteinander - zum Teil zusammen in einzelnen Verstecken.
Gefressen wurde bis 15°C
Bei 10-12°C Apathie
Channa aurantimaculata (Jungtiere)
Bei 12°C Wassertemperatur Versuch abgebrochen.
15°C werden gut vertragen
Channa asiatica
Wie schon ein Bericht (ich habe vergessen von wem) werden selbst Temperaturen unter 10^C vertragen.
Keine Aggressionen mehr unter 17°C
Channa spec. Assam
AB einer Temperatur von 14°C nicht mehr zu sehen
Hat den WINTER aber überstanden und ist jetzt bei wiederum 14°C
am balzen
Channa spec. fantasy
Hatten minimal 14°C - leben sehr versteckt - balzen zur Zeit
Channa spec. kerala
Bis 15°C alles in Ordnung, fingen bei 12°C an zu taumeln - versuch abgebrochen, rest des Winters bei 15°C - Weibchen für 2Monate verschwunden (evtl. vergraben ?)
Channa spec. Ice fire
bei 15°C krank geworden - Versuch abgebrochen
Channa pulchra (3cm Jungtiere)
bis 12°C Ausfälle - Versuch abgebrochen
bis 15°C in Ordnung
Channa spec. redfin
Balz + Umschlingen bei 15°C
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persönliches Fazit:
Schlangenkopffische reagieren unterschiedlich auf niedrige Temperaturen und die Temperaturtoleranz der unterschiedlichen sobezeichneten subtropischen Arten ist recht unterschiedlich (unter 10°C bis 17°C)
Eine eintretende Winterstarre bei C. maculata wird in den nächsten Jahren genauer zu beobachten sein - die Möglichkeit eines Überlebens unter Eis (wie bei Channa argus berichtet) ist damit nicht ausgeschlossen.
(Schließlich wurde die Position für Tage nicht veräxndert - keine Atmung über suprabranchialorgan)
Desweiteren frage ich mich in wieweit der Partnermord unter Schlangenkopffischen auf falsch Haltung zurückzuführen ist?
Wir wissen dass die Elterntiere ihre jungen sehr lange bei sich behalten und sich erst sehr spät neu paaren.
Was ist wenn dieses Verhalten auf die Aquariengegebenheiten zurückzuführen ist?
Meine Channa aurantimaculata laichten im März und bewachten ihre Babys bis zum August (wo ich sie aus Sicherheitsgründen entfernte ( VIELLEICHT ÜBEREILT)
Vielleicht werden die Jungen in der Natur den ganzen Sommer über betreut und danach kommt die kühlere Jahreszeit ohne Fruchtbarkeitsdruck? - somit ohne Prügeleien ?
Vielleicht sind die Komplikationen bei Channa spec. true blue, die zwar kühl um 20°C gehalten werden auch auf deutlich zu warme Temperaturen zurückzuführen?
Wenn die Tiere in ihrer Heimat dauerhaft bei 15°C leben und nur zur Paarungszeit Temperaturen von 20°C haben?
Wo liegen die Habitatstemperaturen von
Channa pulchra
Channa ornatipinnis
Channa spec. Ice/fire
Channa spec. redfin
So ein Winter birgt ganz schön viele Fragen
Vielleicht sprechen wir in Altena nochmal drüber?
Gruß Domi