Internationale Gemeinschaft für Labyrinthfische e.V.

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Filterlos

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(@myschkin)
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Beigetreten: Vor 16 Jahren
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Themenstarter  

Hallo Labyrinthfischfreunde,
"unsere" Fische atmen ja anders, wozu das ganze Filtern, zumal das die Schaumnester zerstört? Wir haben momentan zwei Becken an einer Pumpe mit hmf laufen. Die Pumpe ist auf dem Balkon. Neulich sagten mir die Leute vom Aquarienverein, da wird's kalt werden im Winter. Meine Frage ist wie kalt? Ich meine es sind 12Meter Luftschschlauch durch die Wohnung, bevor der hmf die Luft bekommt. Außerdem steckt die Pumpe in einer alten Hose mit Stoff umwickelt und heizt sich selber.
Aber meine eigentliche Frage, geht das nicht auch ohne alle Filterung? Auf der Insel Krim gibt es eine Russin, welche drei Labyrinthfischbecken ohne Filter betreibt, vielleicht ein Ancistrus in jedem, zugekrautet und 1 Watt pro Liter. Wir hätten allerdings neben den geplanten Labyrinthfischen noch 7 Corys und einen Ancistrus in 150 Liter netto (Juwel Rio 180). Corys können ja auch atmosphärisch Luft verwerten, würde ich mir nicht so die Sorge machen, wirbeln nur etwas Mulm herum. Wer hat Erfahrung mit der filterlosen Haltung, außer vielleicht den Maurerkübel?
Friedbert.


   
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fischmichi
(@fischmichi)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 382
 

Hallo Friedbert,

natürlich kann ich auch Fische im Aquarium ohne Filter und Durchlüftung halten, und nicht nur Labyrinthfische. Wenn ich den Sauerstoffbedarf meiner Fische kenne (eine Forelle benötigt halt mehr Sauerstoff als eine Karausche) und danach die Besatzdichte wähle, kann ich eigentlich alle Fische ohne entsprechende Technik halten. Unsere Labyrinthfische haben dazu nun noch den Vorteil eines zusätzlich entwickelten Atmungsorgans. Es gibt aber auch Labyrinthfische, die ein sehr schwach entwickeltes Labyrinth besitzen und demzufolge die Kiemenatmung benötigen.
Ich habe aber festgestellt, dass in Aquarien mit Fischbesatz und ohne jegliche Filterung immer eine geringe Trübung aufgetreten ist. Deswegen habe ich auch in meinen kleinsten Aquarien eine ganz schwache Filterung. Wenn man dann noch Aquarien hat, indem die Fische richtig Stimmung machen, wird man um eine Filterung nicht herum kommen. Es sie denn, die trübe Brühe stört nicht. In meinem 650-Liter Wohnzimmeraquarium habe ich große Buschfische, Wabenschwanzmakropoden und Kletterfische. Die Größe der Fische liegt bei ca. 20 cm. Besonders die Kletterfische mache bei der Fütterung ganz schön Wirbel, ohne Filterung wäre das Aquarium kein Zimmerschmuck.
Ich wollte damit zeigen, es kommt immer darauf an, was man will. In einem Zuchtaquarium mit Schaumnestbauern würde ich auf eine stärkere Wasserbewegung natürlich verzichten.

Gruß Michael

fischmichi
Michael Müller

"Die Frage heißt nicht: Können Tiere denken oder reden? Sondern: Können sie leiden?" (Jeremy Bentham)


   
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(@ralf-schmitz)
Trusted Member
Beigetreten: Vor 17 Jahren
Beiträge: 97
 

Dazu kommt zusätzlich, dass die eigentliche Hauptaufgabe des Filters weniger die Sauerstoffanreicherung des Wassers, sondern der biologische Abbau von Abfallstoffen ist. Diese Problematik kann man mit häufigeren Wasserwechseln entgegenwirken. Dies bedeutet aber wiederrum größere Schwankungen in der Wasserbelastung.
Von daher empfinde ich kleine Techniklose Becken als sehr gefährlich, bzw. ungesund für die Tiere. Klar ist ein 1000l Becken super stabil und hat ausreichende Biologische Filterungsmöglichkeit auch Extra Filter. Eine 200l Pfütze (ich habe auch nichts größeres^^) sollte aus meiner Sicht gefiltert werden. Denn ein HMF ist wenig Aufwand und wenig kosten......
MFG

Ralf

Mitglied der IGL und der Seerose Frechen


   
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(@crazyt)
Eminent Member
Beigetreten: Vor 16 Jahren
Beiträge: 25
 

Den Biologischenabbau von Abfallstoffen kannst Du aber auch mit natürlichen Filtermitteln erreichen die Du als Beckengrund ein gibst. Hierfür gibt es z.B. Blähschiefer, der eine super Filtereigenschaft hat, da er extrem porös ist und sich dort massenweise Mikroorganismen ansiedeln die die Wasseraufbereitung machen. In jedem externen wie auch internen Filter läuft dieses Prinzip der Biologischenwasseraufbereitung. Nur brauchst Du bei Blähschiefer keine Technik und der Abbau läuft mindestens genauso gut.

Liebe Grüße

Thorsten


   
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(@fisch-papa)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 139
 

Hallo Friedbert,

meine Antwort kommt leider etwas spät - sorry, hab Dein Post erst heute gelesen.

Ich betreibe zur Zeit 4 filterlose Aquarien (2 X 25 L, 45 L, 54 L).

Eine Trübung wie bei Michael weisen meine AQ nicht auf. Die Aquarien sind zwar klein, aber sehr dicht bepflanzt.

Bei Filterlosen Aquarien darf der Fisch-Besatz natürlich nur sehr gering sein. In einem 25-Liter-AQ habe ich deshalb nur ein Päärchen Microctenopoma ansorgii (zur Zucht angesetzt). Mehr kommt da auch nicht rein. Von einem dirchteren Besatz mit Fischen dieser Größe würde ich auch dringend abraten. Die anderen AQ sind als Aufzucht-AQ zu verstehen.

Natürlich soll die Filterung den biologischen Abbau von Gift-Stoffen sicherstellen, bzw. durch die Nitrifikation giftiges Ammoniak/Ammonium und Nitrit in weniger giftiges Nitrat wandeln. Aber wirklich weg sind die Giftstoffe dadurch nicht.
Wirklicher Abbau entsteht nur durch den Stickstoffverbrauch der Pflanzen, daher die dichte Bepflanzung in meinen Aquarien...und natürlich durch Wasserwechsel. Ich habe mal gelesen, dass Ammonium sogar besser von den Pflanzen verwertet wird, als Nitrat. Sofern dies tatsächlich stimmt, wäre für einen Teil der "Giftstoffe" die Nitrifikation unnötig, da sie von den Pflanzen bevorzugt verbraucht werden.

Ausserdem findet auch im Kies Nitrifikation statt (s. Kommentar von cRaZyT). Dies kann, je nach Bodengrund, der Filterung eines laufend betriebenen Filters gleichkommen.

Selbstverständlich muss man auch durch regelmäßige Wasserwechsel die Wasserqualität aufrechterhalten. Ich wechsele jede Woche ca. 50% des Wassers.

Nachteile für die Fische konnte ich bisher nicht feststellen. Ich konnte sogar feststellen, dass die Fische eher laichen, wenn keine Filter laufen. Ausserdem können sehr kleine Fische (wie z.B. Fisch-Larven) nicht durch den Filter eingesogen werden oder durch den Wasseraustritt im AQ rumgewirbelt werden. Ansonsten verhalten sich die Fische normal und fressen gut. Ferner habe ich bisher überhaupt keine Algenprobleme in den Aquarien.

Bei größeren Fischen würde ich allerdings von einem filterlosen AQ abraten, da der Stoffwechsel die Wasserqualität weit stärker belastet, als ein paar kleine. Ausserdem wühlen sie evtl. mehr Dreck auf.

Zusammenfassend:
-spärlicher Besatz (nur wenige Fische, keine großen Exemplare)
-dichte Bepflanzung
-regelmäßige Wasserwechsel (gaaaaanz wichtig)
-angemessenes Füttern (nicht zu viel)

...dann sollte es funktionieren.

Gruß

Hansi

Trichopsis vittata (Koh Samui), Betta raja, Betta unimaculata, Microctenopoma ansorgii, Trichogaster leerii


   
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